Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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neu2008
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von neu2008 »

Illi-Noize hat geschrieben:
jelo hat geschrieben:Meine Tochter hat inzwischen berichtet, dass die Lehrerin wohl in drei Prüfungen (Arbeit und Unterricht) - wenn sie das richtig verstanden hat - zweimal eine 5 und einmal eine 4 bekommen hat. Erfährt man denn die Ergebnisse alle am Ende, am letzten Tag? Oder weiß man schon vor der letzten Prüfung, dass man dringend eine gute Note braucht, um etwas auszugleichen?
Warum sagt die denn den Schülern überhaupt ihre (ständig) schlechten Noten?
Nun, ich würde meinen Schülern/innen auch nicht mein Vornoten sagen. Die Vornoten kennt man am Tag der Prüfung. Eine Fünf in einem der Unterrichtsfächer heißt, dass man mindestens im gleichen Fach in der Unterrichtspraktischen Prüfung (UPP) eine 3,0 haben muss. Die Noten beider UPP´s müssen in der Summe 4,0 sein. Kolloquium auch mindestens 4,0.
Nochmal zu SuS - Aussagen bezüglich "die war so gut" oder "er", wie auch immer. "Hat Spaß gemacht",oder "habe ´was gelernt" , wie auch immer. Immer subjektiv ! Das mich SuS "mögen" heißt noch lange nicht , dass mein Unterricht gut ist. Die Kriterien sind ja hier zu genüge gepostet worden.
Das das Ref zum Teil ein absolutes Willkürsystem ist, mit unfähigen FachleiterInnen und AusbildungslehrerInnen, stimmt. Aber: SuS - Aussagen über Unterrichtsqualität sind mit Vorsicht zu genießen.
Die Vornoten und die Noten der unterrichtspraktischen Prüfung sind auch noch mal "zwei Paar Schuhe". Vieles ist situativ, sehr personenabhängig und Glücksache. Es ist schön wenn mich die SuS als Mensch akzeptieren und von mir aus "mögen", das ist aber noch lange kein Kriterium für guten Unterricht. Und da schließe ich mich voll mit ein.

jelo
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von jelo »

Es stimmt nicht, dass es subjektiv ist, wenn Schüler sagen, ein Unterricht sei gut. Das ist ungefähr so, als würdet ihr zum Arzt gehen und euch bei Arzt Müller schlecht behandelt fühlen und bei Arzt Lehmann fühltet ihr euch gut aufgehoben. Da würde wohl niemand sagen: "Das ist nur subjektiv, dass ihr Arzt Lehmann gut findet. Dass ihr euch von ihm verstanden fühlt, dass er euch zuhört, dass er in der Diagnose nicht allzu oft danebengreift usw., das hat alles nichts zu sagen. Es kann genauso gut ein schlechter Arzt sein. Und Arzt Müller ist gar kein schlechter Arzt, das ist nur subjektiv so, dass ihr ihn schlecht findet". Funktioniert irgendwie nicht.

Es würde nur dann Sinn ergeben, wenn die Schüler noch sehr jung sind und man davon ausgehen kann, dass sie sich keine eigene, differenzierte Meinung bilden können. Das würde ich vielleicht noch von 3.Klässlern annehmen, nicht aber von 5.Klässlern, die schon wissen, warum sie in die Schule gehen, welche Erwartungen und Wünsche sie selbst haben und dass ein guter Lehrer nicht der ist, der ausnahmslos lustig ist und niemals schimpft.

Um nur mal von meinem eigenen Kind zu berichten (andere mögen andere Schwerpunkte haben): Meine Tochter sagt auf die Frage, was sie an der Lehrerin so gut fand: "Wenn man etwas nicht verstanden hat und nachgefragt hat, dann hat sie immer ruhig und freundlich geantwortet. Und nicht wie die anderen Lehrer, die einen angemeckert haben: 'Das hab ich euch doch schon mal erklärt, da hast du wohl nicht zugehört, Pech für dich!' Bei dieser Lehrerin habe ich alles verstanden. Bei der anderen Mathelehrerin (die Ref. unterrichtete im Wechsel mit einer 'richtigen' Lehrerin) habe ich nicht so viel verstanden. Sogar schwierige Aufgaben konnte ich bei der Referendarin lösen. Wenn man etwas nicht verstanden hat, hat sie es einfach noch mal erklärt. Sie konnte so gut erklären".

Entschuldigung, aber was kann wichtiger sein, als dass die Schüler den Stoff am Ende der Einheit verstanden haben, dass sie sich trauen, Fragen zu stellen und dass sie dieses Fach mögen?

Tarock
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von Tarock »

Stimmt, auch als Nicht-Mediziner merkt man ja, ob einer evtl. unsicher ist, nicht gut mit Patienten umgeht etc.

Jelo, es ehrt dich, dass du dich aufregst. Bringt aber nichts. Die Reffi tritt einfach nochmal an, verbessert ihre Noten und macht eine gute Prüfung. Sieh es doch mal positiv- es kann nur besser werden. :D
Es ist ja auch eine neue Chance.

nanu
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von nanu »

jelo hat geschrieben: Es würde nur dann Sinn ergeben, wenn die Schüler noch sehr jung sind und man davon ausgehen kann, dass sie sich keine eigene, differenzierte Meinung bilden können. Das würde ich vielleicht noch von 3.Klässlern annehmen, nicht aber von 5.Klässlern, die schon wissen, warum sie in die Schule gehen, welche Erwartungen und Wünsche sie selbst haben und dass ein guter Lehrer nicht der ist, der ausnahmslos lustig ist und niemals schimpft.
Ich stimme dir zu, dass Schüler differenzierter urteilen als die meisten Fachleiter.
Auch "Spickmich" ist hier dem Bewertungssystem des Referendariats voraus.
Dort werden immerhin nach einzelnen Kriterien Teilnoten vergeben, aus denen sich die Gesamtnote zusammensetzt. Das schafft Transparenz und Differenzierung.

Nach dem Spickmich-Muster könnte eine differenzierte Benotung im Ref. so aussehen:

Lehrerpersönlichkeit: 3-
Fachliche Kompetenz: 2
Didaktische Kompetenz: 3
usw.usw.

LatinaTeacharin
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von LatinaTeacharin »

Ich nehme an, dass ihr dann soweit geht, dass eine "Eins" in der Kategorie "Lehrerpersönlichkeit" natürlich als Ausgleich für eine "Fünf" in der Kategorie "fachliche Eignung" oder gar "Didaktik/Methodik" herangezogen werden kann...
jelo hat geschrieben:von 5.Klässlern, die schon wissen, warum sie in die Schule gehen
Du solltest dein Schülerbild nochmals überdenken...

DieEla
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von DieEla »

Ich beginne mich zu fragen, wieso dieser Thread nicht geschlossen wird.
Dieses Forum richtet sich an Referendare (wie die Internetadresse http://www.referendar.de schon sagt) und Sinn und Zweck der ganzen Geschichte ist, dass Referendare hier die Möglichkeit haben Fragen zu stellen, mal Frust rauszulassen, sich gegenseitig zu unterstützen, etc.
Ich habe mich selbst kurz vor dem Referendariat hier angemeldet, das ist mittlerweile fünf Jahre her. Ich habe im Ref hier viele Fragen nett beantwortet bekommen und genau das ist der Grund, warum ich mich auch nun als Lehrerin mit mittlerweile drei Jahren Berufserfahrung weiter hier "rumtreibe". Ich möchte neuen Referendaren das bieten, was mir hier geboten wurde, also quasi einen kleinen "Generationenvertrag unter Referendaren" einlösen.
Meine ohnehin recht knapp bemessene Freizeit möchte ich aber nicht damit verbringen, mir ellenlange threads irgendeiner Mutter durchzulesen. Ebenso denke ich, dass die ganze Zeit und Mühe, die sich viele hier mit den Antworten geben, total verschwendete Zeit ist. Nutzt diese lieber um andere threads von Referendaren ausführlicher zu beantworten und stoppt diesen Quatsch hier endlich.
Sollte sich die durchgefallene Referendarin, um deren Wohl es ja angeblich geht, hier melden, so werde ich ihr gern mit Rat und Tat zur Seite stehen, mit ihr über mögliche Gründe des Durchfallens sprechen, sie aufmuntern, ihr Tipps geben, wie sie eine etwaige Wiederholungsprüfung besser angehen kann, etc.
Das wäre sinnvoll investierte Zeit, der thread hier in seiner jetzigen Form ist es nicht.
Ref erledigt, feste Stelle bekommen, nach wie vor Spaß am Job :) (Mathe/Deutsch)

jelo
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von jelo »

Ela, es steht nirgendwo, dass Eltern sich hier nicht anmelden dürfen, also folgt daraus auch, dass Threads, die von Eltern eröffnet werden, nicht einfach so geschlossen werden dürfen, nur weil sie von Eltern stammen. In einem Jura-Forum dürfen auch Nicht-Juristen Ratschläge geben oder sich zu juristischen Fragestellungen äußern. In einem Medizin-Forum ist das ähnlich. Aber ausgerechnet die Referendare dürfen nicht mit Eltern kommunizieren? Wie absurd.

Ela, warum schreibst du denn hier, wenn die Zeit in diesem Thread so nutzlos für dich ist? Woher nimmst du eigentlich die Gewissheit, dass ausgerechnet du helfen kannst? Du gehörst auch nicht mehr unbedingt zu "jungen" Lehrern. Woher willst du wissen, dass sich Referendare auf gar keinen Fall mit Eltern und Kindern austauschen dürfen, um voranzukommen und um zu reflektieren? Woher nimmst du das Recht zu entscheiden, dass ausgerechnet deine Beiträge wertvoll sein sollen?

Fragen über Fragen, aber ich denke, die einfachste Antwort darauf lautet: Wer in dem Thread nichts zu sagen hat, der sollte es bleiben lassen.

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