Missio Canonica

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
dotwina
Beiträge: 15
Registriert: 25.09.2006, 16:25:38
Wohnort: Hamburg

Beitrag von dotwina »

also, sofern du dich entscheidest, das fach kath. religion benötigst du auch das missio canonica.
das besagt, dass du neben der präferenz und kompetenz auch nach den regeln oder wünschenswerten regeln der kath.kirche lebst...dazu gehört natürlich auch heirat, kein kind vor der ehe, etc.

sofern du nur die anderen beiden fächer unterrichtest, ist es ok.
sobald du auch reli unterrichten möchtest kommst du da nicht bei herum :-(

du brauchst eine bestätigung eines professoren, der die eine referenz abgibt und dazu noch eine unterschrift eines priesters, am besten bei der gemeinde, bei der du bist, der dir damit bescheinigt, dass du auch regelmäßig zur kirche gehst, sprich nach dem kath.glauben und den regeln lebst....

dann bekommst du die missio problemlos.

viel glück!
ania

Dickie
Beiträge: 1267
Registriert: 23.03.2006, 18:29:24
Wohnort: Schleswig-Holstein (Grundschule)

Beitrag von Dickie »

Ich MUSS verheiratet sein, wenn ich die Missio beantrage? Na, dann kann ich es ja gleich vergessen, denn eine Heirat ist noch lange nicht in Sicht... Was für ein Schwachsinn, noch so ein Grund, warum ich echt mittlerweile am kath. RU zweifle...

miripiri
Beiträge: 150
Registriert: 26.10.2006, 20:39:01
Wohnort: Essen/NRW

Beitrag von miripiri »

Hi!

Ich hab da in meinen letzten Thread Mist geschrieben: beim Bistum Essen muss man keinen Extrakurs machen, wenn man kath. Religionslehre studiert hat und im Ref nicht darin ausgebildet wurde. Man beantragt nach dem 2. Stex einfach die Missio! (Für ander Bistümer kann ich nichts sagen!)

Zu Dickie: Man muss nicht verheiratet sein um die Missio zu beantragen. Aber man verpflichtet sich, nach den Regeln der kath. Kirche zu leben:
- man sollte nicht mit seinem Freund zusammen wohnen, es sei denn man ist verlobt (bedeutet aber auch, dass man die Absicht hat, zu heiraten); oder man gibt das nicht an (da besteht aber ein Risiko: ich habe schon von Freundinnen gehört, dass Mitarbeiter des Bistums Köln auf die Klingelschilder geschaut haben)
- kein Kind vor der Ehe
- wenn man standesamtlich verheiratet ist, dann sollte man den Termin für die kirchliche Heirat angeben können (das Bistum Köln fragt da sehr penetrant nach)

Die Regeln der kath. Kirche sind sehr streng, das weiß in der Regel man aber, wenn man sich auf das Studium einlässt...

LG und viel Glück,
Miri ;)

out346

Beitrag von out346 »

*hihi*

Ja, man muss da differenzieren. Natürlich gibt es keine Heiratspflicht und keine Kinderkriegepflicht. *Wenn* man aber mit einem Partner / einer Partnerin zusammenlebt, sollte es recht zügig auf eine Ehe hinauslaufen, der GV sollte vor allem der Vermehrung zuträglich sein und ausschließlich deshalb praktiziert werden, und dass der Nachwuchs getauft und im katholischen Glauben ausgebildet wird, das ist sowieso klar.

Ich habe auch in Münster Religion studiert. Ich habe mich seinerzeit mit den Leuten von Sefüla und Co zusammengesetzt zwecks kirchlicher Erlaubnis. Ich bin grundsätzlich ein konservativer Mensch und stehe da auch zu, aber was die da von mir unterschrieben haben wollten, war zwar in der Theorie vielleicht okay... in der Praxis in zehn, zwanzig Jahren aber kam mir das doch sehr bedrängend vor. Bezüglich der Lebensführung werden einem da Dinge aufgenötigt, bei denen ich mich gern flexibel und frei halten will. Außerdem will ich meine Freundin dann heiraten, wann es uns beiden geboten erscheint, und nicht, wenn die Bistumskollegen das gern wollen.

Und so erteile ich nach dem Referendariat, in dem ich natürlich ohne jegliche kirchliche Erlaubnis unterwegs war, jetzt auch katholischen Religionsunterricht. Diese Missio interessiert niemanden - wenn der Chef den Eindruck hat, dass man den Unterricht in Übereinstimmung mit der gängigen Lehre und den Dogmen vermittelt, so dass niemand die Veranlassung hat, irgendwo zu nörgeln, dann geht das auch ohne Missio. Es geht sogar ohne Studium. Alles eine Frage der Abstimmung und des Vertrauens. Ich wäre heute auch nicht mehr bereit, auf Religionsunterricht zu verzichten - komme selbst aus einer solchen Erziehung und möchte bestimmte Dinge weitergeben. Das geht aber auch wunderbar ohne die gewissensbelastende Unterschrift unter diesem Schein.

Dickie
Beiträge: 1267
Registriert: 23.03.2006, 18:29:24
Wohnort: Schleswig-Holstein (Grundschule)

Beitrag von Dickie »

also, ich habe schon seit längerem ein problem mit den dingen, die die kath. kirche einem da so auferlegt. da sehe ich das ähnlich wie philou. ich möchte frei und selbst entscheiden, wie, wann und wo ich lebe, heirate usw. mein freund ist außerdem evangelisch und für ihn kommt eine katholische hochzeit keinesfalls in frage. ich werde deshalb nach dem ref, in dem ich auch in religion ausgebildet werde, aber wohl keine prüfung ablege, wohl auch nicht die missio beantragen. ich habe ja noch 2 andere fächer und hoffe einfach, damit weiterzukommen oder ggf. noch ein erweiterungsfach zu studieren. oder aber eben so wie philou: die missio nicht beantragen und trotzdem reli unterrichten. meine kollegen haben es zum teil auch nicht studiert und unterrichten es trotzdem... ich denke, da muss man einfach erstmal abwarten...

lg dickie

Mojo
Beiträge: 8
Registriert: 21.09.2006, 13:45:36

Beitrag von Mojo »

Also ich bin jetzt im Referendariat am Seminar Ort NN. Ich habe mich aber für Deutsch als Ausbildungsfach entschieden (wir Sonderpäda müssen nur eins machen). Ich habe bereits meine vorläufige Missio (auch mit kirchlichem Trauschein ;o), aber für die endgültige - so sagte mir das Bistum Köln am Telefon - solle ich so ungefähr! 20 !!! Fortbildungen für Reli machen, welche auch immer.
Wo gibt es denn sowas? Ungefähr? Ich mache höchstens 2 oder 3, sonst schaffe ich das gar nicht während des Referendariats. Außerdem scheint es da mal wieder keine konkreten Vorschriften drüber zu geben.
Wisst ihr was genaueres?

jo, ich auch
Beiträge: 12
Registriert: 17.12.2006, 16:52:14
Kontaktdaten:

Beitrag von jo, ich auch »

Kommt halt drauf an, wie der Bischof tickt.
habe im bereich des Bistum NN studiert, hatten öfters Leute vom Bistum da. Deren Kommentar (in meinen Worten): Wir freuen uns über jeden Reli-Lehrer. Es gibt Dinge bei denen man aufpassen sollte, aber sie haben besseres zu tun, als das Leben der Kandidaten zu durchleuchten.
Allgemein: wenn standesamtlich dann auch Kirchlich. Wenn nur zusammenwohnen: auf einen gewissen Abstand achten. Das gilt auch für Scheidung. Die MC geht verloren, wenn man als Geschiedener in einer neuen beziehung lebt. Also drauf achten, dass es keiner weiß - z.b. mind. 30min Anfahrt zu Schule.
Besonders daruf achten, wie die Umgebung tickt. Wenn so Sachen dumm enden, dann gern, weil ein konservativer Papa mal einen Anruf getätig hat, wie denn die liebe Frau Lehrerin so lebt.
Lustiges beispiel: Kannte mal einen, der lebte mit seiner Freundin zusammen. die haben halt "offiziell" eine WG aufgemacht und lebten halt zu dritt.

Antworten