Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Parsifal
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Parsifal »

Das was dreistein gepostet hat. Zusätzlich:

3) Blick nach vorne und die Situation positiv sehen: Es war die letzte Stunde vor den Herbstferien, also habt ihr beide (du und Mentorin) Zeit euch wieder etwas beruhigen. Was in der Situation selbst bei aufgewühlten Gefühlen schlimm wirkt ("ich bin so enttäuscht!" *schnief*) ist im Nachhinein oft garnicht so dramatisch. Und außerdem kannst du die Ferien jetzt nutzen, um die nächsten Stunden in der Klasse wirklich gründlich vorzubereiten. -> "Jetzt zeige ich, dass ich das, was ich noch nicht kann, aufarbeiten kann!" -> das ist das wichtigste überhaupt: Nicht, dass du schon alles kannst, sondern dass du an dem, was du noch nicht kannst, arbeitest und besser wirst.

Für mich auch hilfreich:
4) Von Lehrern, die du richtig toll findest erzählen lassen, was für einen Mist sie teilweise im Referendariat verzapft haben. Und dann denken: "Und heute sind sie soooo toll! Diese Entwicklung nehme ich mir als Vorbild. Ich kann das auch schaffen!"

Katta
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Katta »

Ich würde auch besonders empfehlen, daran zu arbeiten, Dinge weniger persönlich zu nehmen und die Gründe für Bockmist, der mal passiert, sachlich zu suchen.
Das ist nicht nur für das Referendariat wichtig, sondern auch und gerade für den Beruf insgesamt.
Man hat mit unglaublich vielen Menschen zu tun, ist ständig in der Kommunikation, wenn man da alles persönlich nimmt, wird das extrem anstrengend und auch frustrierend - wenn man erst Mal davon ausgeht, dass, wenn der Kollege mal ruppiger oder kurz angebunden reagiert, das deutlich wahrscheinlicher dem eigenen Stress (kam gerade aus einer stressigen 8. Klasse, hat dazu eine to do Liste von hier bis zum Mond und schlecht geschlafen) und nicht meinem Verhalten zuzuschreiben ist (und wenn letzteres der Fall ist, dann soll das bitte auch deutlich kommuniziert werden). Oder wenn man Mails von Eltern komisch findet, erst mal daran denken, dass die wahrscheinlich zwischen Tür und Angel geschrieben wurde, weil das schnell erledigt werden muss, während zwei der vier Kinder einem am Ärmel ziehen, weil sie irgendwas wollen, und der Topf Kartoffeln auf dem Herd gerade überschwappt - als gleich zu vermuten, das Elternteil stellt gerade meine komplette Kompetenz in Frage.
Ich habe schon mal zu neuen Kollegen gesagt, die - aus ihrer Sicht, weil sie gerade im Stress waren - mir auf eine Frage sehr kurzangebunden reagiert haben und mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hatten, dass ich so was nie persönlich nehme. Und wenn sie es doch mal persönlich meinen, müssten sie dann schon sehr deutlich werden, damit ich das merke. ;- p

Und ansonsten: Wir alle haben mal Bockmist gebaut, wir alle tun das jetzt noch hin und wieder.
Aufstehen, Mund abwischen, Krönchen richten und weiter. ;- )

Zitronenfalter
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Zitronenfalter »

Murchja hat geschrieben: Was tut ihr in solchen Situationen, wenn ihr mal richtig, richtig schlecht gewesen seid? Ich kann mich grade zu nichts aufraffen, fühle mich als Versagerin...
Ganz einfach: Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen…

(siehe meine Signatur)

Gruß
Zitro
heiter weiter!

Piccola
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Piccola »

Also wenn man immer alles richtig und toll machen würde (was bei niemandem der Fall ist), bräuchte man weder ein Referendariat zu durchlaufen noch sich in irgendeiner Form weiterzuentwickeln.
Kopf hoch!
Mens sana in corpore sano :-)

Mogli89
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Mogli89 »

Ich weiß nicht ob das noch aktuell ist, aber ich antworte mal trotzdem :).

Gestern hatte ich im Ref. meinen ersten richtigen Misserfolg, der mir noch sehr in den Knochen liegt, allerdings muss ich sagen, dass ich auch erst seit dem 1.11. im Ref bin und ich kann nur sagen rede darüber, fresse es nicht in dich hinein und schäme dich nicht. Es war bei mir das EPG und es ist hier ja unbenotet aber war der erste Eindruck und scheinbar ist das ordentlich daneben gegangen. Mir wurde in der Nachbesprechung 55 Minuten gesagt was ich alles scheiße und falsch gemacht habe und 2 Sätze dazu, was ok war. Wieso soll man auch einen Anfänger in seinen Stärken motivieren? Ist ja garnicht nötig ?! Einmal mit dem Presslufthammer drauf und dann auch noch glauben es löst nichts in einem Menschen aus :/. Mir haben meine Mitreffis und Lehrer ganz viel Mut gemacht und gesagt, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll. Das hilft wirklich sehr, glaube mir ! Und die Schüler sind eh die besten :). Sie machen alles viel einfacher.

m_schnabel
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Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von m_schnabel »

Mogli89 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob das noch aktuell ist, aber ich antworte mal trotzdem :).

Gestern hatte ich im Ref. meinen ersten richtigen Misserfolg, der mir noch sehr in den Knochen liegt, allerdings muss ich sagen, dass ich auch erst seit dem 1.11. im Ref bin und ich kann nur sagen rede darüber, fresse es nicht in dich hinein und schäme dich nicht. Es war bei mir das EPG und es ist hier ja unbenotet aber war der erste Eindruck und scheinbar ist das ordentlich daneben gegangen. Mir wurde in der Nachbesprechung 55 Minuten gesagt was ich alles scheiße und falsch gemacht habe und 2 Sätze dazu, was ok war. Wieso soll man auch einen Anfänger in seinen Stärken motivieren? Ist ja garnicht nötig ?! Einmal mit dem Presslufthammer drauf und dann auch noch glauben es löst nichts in einem Menschen aus :/. Mir haben meine Mitreffis und Lehrer ganz viel Mut gemacht und gesagt, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll. Das hilft wirklich sehr, glaube mir ! Und die Schüler sind eh die besten :). Sie machen alles viel einfacher.
Das ist m.E. das Schizophrene am Referendariat: Auf der einen Seite sagt man, du seist als Ref BerufsANFÄNGER, auf der anderen Seite sollst du alles schon perfekt können. Man könnte auch dem Bank-Azubi am 2. Tag der Ausbildung gleich einen Unternehmer als Kunden geben, der einen Kredit abschließen will. Kommt der Vertrag dann nicht zustande, weil er Azubi sich mangels Erfahrung und Wissen ungeschickt verhalten hat, kann man ihn dafür kritisieren. Ob das so optimal ist, wage ich zu bezweifeln.

Also nicht so ernst nehmen das Ganze! Die "tollen" Ausbilder waren bestimmt zu Beginn ihrer Karriere alles andere als perfekt!

Mogli89
Beiträge: 53
Registriert: 24.07.2016, 19:25:28

Re: Wie rappelt ihr euch nach Misserfolgen auf?

Beitrag von Mogli89 »

m_schnabel hat geschrieben:
Mogli89 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob das noch aktuell ist, aber ich antworte mal trotzdem :).

Gestern hatte ich im Ref. meinen ersten richtigen Misserfolg, der mir noch sehr in den Knochen liegt, allerdings muss ich sagen, dass ich auch erst seit dem 1.11. im Ref bin und ich kann nur sagen rede darüber, fresse es nicht in dich hinein und schäme dich nicht. Es war bei mir das EPG und es ist hier ja unbenotet aber war der erste Eindruck und scheinbar ist das ordentlich daneben gegangen. Mir wurde in der Nachbesprechung 55 Minuten gesagt was ich alles scheiße und falsch gemacht habe und 2 Sätze dazu, was ok war. Wieso soll man auch einen Anfänger in seinen Stärken motivieren? Ist ja garnicht nötig ?! Einmal mit dem Presslufthammer drauf und dann auch noch glauben es löst nichts in einem Menschen aus :/. Mir haben meine Mitreffis und Lehrer ganz viel Mut gemacht und gesagt, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll. Das hilft wirklich sehr, glaube mir ! Und die Schüler sind eh die besten :). Sie machen alles viel einfacher.
Das motiviert mich gerade noch mehr, es als gegessen hinzunehmen und weiter an mir zu arbeiten ;). Danke :D

Das ist m.E. das Schizophrene am Referendariat: Auf der einen Seite sagt man, du seist als Ref BerufsANFÄNGER, auf der anderen Seite sollst du alles schon perfekt können. Man könnte auch dem Bank-Azubi am 2. Tag der Ausbildung gleich einen Unternehmer als Kunden geben, der einen Kredit abschließen will. Kommt der Vertrag dann nicht zustande, weil er Azubi sich mangels Erfahrung und Wissen ungeschickt verhalten hat, kann man ihn dafür kritisieren. Ob das so optimal ist, wage ich zu bezweifeln.

Also nicht so ernst nehmen das Ganze! Die "tollen" Ausbilder waren bestimmt zu Beginn ihrer Karriere alles andere als perfekt!

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