Weg vom Lehrerjob

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Antworten
Harald

Beitrag von Harald »

Klar, die 'Zwei-Klassen-Gesellschaft' (Beamte/Angestellte) bezieht sich aber erstmal primär auf die stark unterschiedliche Besoldung und die (in Zukunft) krass unterschiedlichen Altersbezüge (dazu noch 1000 'Kleinigkeiten' wie Lohnfortzahlung, verminderte Aufstiegschancen usw.). Das Ausmaß kann man mittlerweile oft als lebenstrukturierend bewerten,

aber:

Der Arbeitsalltag (z.B. Erleben von Hierarchien) und die Arbeitsinhalte unterscheiden sich zwischen verbeamteten und angestellten Lehrern de facto i.d.R. nicht - der angestellte Lehrer ist sicher der 'Lebens- und Erfahrungswelt' (um diese Dimensionen geht es nanu ja primär) dem verbeamteten Lehrer insgesamt näher als der Verkäuferin (oder z.B. dem Klempner, Devisenhändler usw.) (und nebenbei:z.B. der Kündigungsschutz und andere Komponenten sind im ÖD ja nun auch für Angestellte doch verläßlicher als in vielen Bereichen der Wirtschaft)

Angestellten und verbeamteten Lehrern ist zudem noch gemein, daß es zwar schon nicht leicht ist, in den Schuldienst zu kommen - es aber noch viel schwerer ist (bzw. fast unmöglich nach einer gewissen Zeit), wieder akzeptabel rauszukommen Oh, direkter Bezug auf den Threadtitel 8)

Hubselzwerg
Beiträge: 2783
Registriert: 30.08.2008, 19:34:09
Wohnort: Niedersachsen Sek I Mathe und Physik

Beitrag von Hubselzwerg »

nanu hat geschrieben:
An den Seminaren wird...
Wie viele kennst du denn?

In meinem wird tatsächlich ein Leben neben der Schule zugelassen :D

Ich halte den Weg "Schule-Uni-Schule" auch für falsch. Aber DU wolltest den ja gehen. Ich nicht :) und bin den auch nicht gegangen. Und sehr viele andere übrigens auch nicht.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06

Freidenker
Beiträge: 2541
Registriert: 07.11.2006, 20:13:34
Wohnort: NRW

Beitrag von Freidenker »

@nanu
Bis auf ein paar berechtigte Kritiken gegenüber Fachleitern alles rhetorische Leerfloskeln und erheiternder Quatsch !

E_T sprach :
Die Lehrkräfte haben nicht erfasst, das reins Stoff durchkauen nicht das ist was Schüler wollen.
Um das, was etliche unserer mediengeschädigten, hedonistischen, konsumorientierten, leistungsunwilligen und disziplinlosen Schüler wollen (!) geht es gar nicht und darf es auch niemals gehen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht noch weiter in den Abgrund stürzen lassen wollen (Asiatische Schüler schlafen nicht !). Diese Schüler müssen begreifen, was sie müssen und was von ihnen in der Leistungsgesellschaft, die ihnen ihren übermäßigen Wohlstand ermöglicht, erwartet wird.
Schluss mit dem überflüssigem Gelaaber über Bespaßung im Unterricht und Pervertierung des Begriffs Motivation !

Wobei ich auch wahrnehme, dass es auch eine ganze Reihe leistungsorientierter Schüler mit Selbstdisziplin gibt. Diese machen aber keine Schwierigkeiten, haben groteskerweise keine Probleme mit der Übermittlung des Lernstoffs und kümmern sich eher um ihre Weiterbildung als um das pöbelhafte Herumlümmeln in merkwürdigen Foren und Chats. An diesen (!) Schülern muss die Messlatte angelegt werden.

Zusammen mit diesen Schülern müssen wir vermitteln, dass nur Anstrengung und Leistung cool sein kann.8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Cassandra
Beiträge: 3440
Registriert: 26.02.2006, 22:54:07
Wohnort: Bayern

Beitrag von Cassandra »

Hubselzwerg hat geschrieben:Ich halte den Weg "Schule-Uni-Schule" auch für falsch. Aber DU wolltest den ja gehen. Ich nicht :) und bin den auch nicht gegangen. Und sehr viele andere übrigens auch nicht.
Oh, dann bin ich also auch den falschen Weg gegangen und soll ich mal was sagen? Ich bin froh, dass ich den falschen Weg gegangen bin, dass ich ne junge Lehrerin bin, die dazu noch voll und ganz mit ihrem Job zufrieden ist.

Und ja, ich hab sogar andere Erfahrungen gemacht als nur Schule. Ich hab während der Schulzeit und während des Studiums im Einzelhandel und im Altenheim gearbeitet.

Es gibt nicht den falschen Weg - es gibt nur den falschen Weg für einen selbst und dieser kann für einen anderen genau der richtige sein.
☼ Fertig seit 09/09 ☼

Serafina
Beiträge: 610
Registriert: 30.08.2009, 10:20:12

Beitrag von Serafina »

Guten Tag!

Ich würde nicht so hart mit Nanu ins Gericht gehen. Nanu hat offenkundig ein Problem mit dem Loslassen, und heute bietet das Internet vielfältige Möglichkeiten, dieses Problem weiterhin mit sich herumzuschleppen. Prinzipiell kann das ad infinitum so weitergehen.
Wenn man aus welchen Gründen auch immer nicht Teil einer Kultur geworden ist, in die man einmal wiederum aus welchen Gründen auch immer einkehren wollte, dann bedarf es einer Verarbeitung. Das sollte im pädagogischen Bereich tätigen Menschen klar sein.
Es bedarf aus der Perspektive eines Referendars oder eines Lehrers, der sich mit seiner Arbeit identifiziert, auch keiner Ressentiments Nanu gegenüber. Sicherlich lässt sich niemand gerne anfeinden, aber sobald man merkt, dass man sich nicht angesprochen fühlen muss, weil die eigenen Motive und Erlebnisse anders aussehen, sollte doch alles in Ordnung sein.
Gruß Serafina

@ Nanu: Das Loslassen ist nicht einfach. Selbst VHS bieten zu diesem Thema Workshops an. Was auch immer du machst, nimm Abschied von dem Groll, den du da offenkundig noch hegst. Der verstellt dir nur den Blick auf Dinge, die du jetzt auf positive Weise anpacken könntest. Alles Gute!

Malina
Beiträge: 3870
Registriert: 28.08.2006, 20:04:25
Wohnort: Nds

Beitrag von Malina »

Guter Versuch, Serafina. :lol:

Honeybee
Beiträge: 549
Registriert: 30.01.2008, 21:32:21

Beitrag von Honeybee »

Freidenker hat geschrieben: E_T sprach :
Die Lehrkräfte haben nicht erfasst, das reins Stoff durchkauen nicht das ist was Schüler wollen.
Um das, was etliche unserer mediengeschädigten, hedonistischen, konsumorientierten, leistungsunwilligen und disziplinlosen Schüler wollen (!) geht es gar nicht und darf es auch niemals gehen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht noch weiter in den Abgrund stürzen lassen wollen (Asiatische Schüler schlafen nicht !). Diese Schüler müssen begreifen, was sie müssen und was von ihnen in der Leistungsgesellschaft, die ihnen ihren übermäßigen Wohlstand ermöglicht, erwartet wird.
Schluss mit dem überflüssigem Gelaaber über Bespaßung im Unterricht und Pervertierung des Begriffs Motivation !

Wobei ich auch wahrnehme, dass es auch eine ganze Reihe leistungsorientierter Schüler mit Selbstdisziplin gibt. Diese machen aber keine Schwierigkeiten, haben groteskerweise keine Probleme mit der Übermittlung des Lernstoffs und kümmern sich eher um ihre Weiterbildung als um das pöbelhafte Herumlümmeln in merkwürdigen Foren und Chats. An diesen (!) Schülern muss die Messlatte angelegt werden.

Zusammen mit diesen Schülern müssen wir vermitteln, dass nur Anstrengung und Leistung cool sein kann.8)
Danke, manchmal denke ich das und möchte es laut hinausschreien, wenn einige hier mal wieder Seitenlang über dieses und jenes diskutieren, wie man mehr motivieren könne, welche Methode und so on...
In deinen Postings ist viel Wahres und ich schätze auch die eingestreute Ironie, denn sie zeigt mir, dass es auch Leuet gibt, die am Boden geblieben sind.

Nochmal zum Thema, oder auch nicht, ich sagte ja bereits vor gefühlten hundert Seiten, dass es Murks ist, alte Themen auszugraben... Aber es will ja keiner hören... 8)
"Du kennst mich nicht,
Hast mich noch nie gesehen,
Vielleicht liest du meine Worte, wenn sie vor dir stehen."
They'll never know the lovely dance,
Can never feel the touch of night,
For tame birds sing a song
Of freedom while the wild birds fly.

Antworten