Betreuer ist linksextrem

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Hubselzwerg
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Beitrag von Hubselzwerg »

Severus Snape hat geschrieben:
Probleme habe ich auch mit dem vermuteten Sachverhalt im letzten Satz deines Zitates. Aber in diesem Thread geht es um die Gesinnung des Herrn H., nicht um seine kollegiale Haltung. Das sollten wir wirklich trennen.
Nein, es geht meiner Meinung nach NICHT um seine Gesinnung. Sondern darum, dass er diese den Schülern aufdrängen möchte.
Das allein wäre schon schlimm genug.
Aber so wie es hier beschrieben wurde will er ja auch noch, dass der Reffi das auch so macht
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Severus Snape
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Beitrag von Severus Snape »

Hubselzwerg hat geschrieben:es geht meiner Meinung nach NICHT um seine Gesinnung. Sondern darum, dass er diese den Schülern aufdrängen möchte.
Warum müssen die Gebirgs-Refis dann in der Alpenfestung unterschreiben, nix mit der Linken am Hut zu haben, wenn es nicht um die Gesinnung geht?

Rezeptpflichtig

Beitrag von Rezeptpflichtig »

Davon abgesehen, dass nur der geringste Teil in Bayern gebirgig ist :roll: :

Der Fragebogen, auf dem auch die Linke aufgelistet ist, soll die Verfassungstreue des Beamten bescheinigen. Die Liste rechtsextremistischer Organisationen ist da übrigens ein Stückchen länger als die des Linksextremismus.

Grund:

"Angehörige des öffentlichen Dienstes nehmen hoheitliche Aufgaben wahr. Sie stehen deshalb in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis und sind in besonderem Maße an ihren Dienstherren gebunden. Der Dienstherr – im Falle Ihrer Frage der Freistaat Bayern – hat daher ein großes Interesse, dass die Angehörigen des öffentlichen Dienstes Gewähr für ihre Verfassungstreue bieten. Zur Feststellung der Verfassungstreue hat der Freistaat Bayern das System der Anlassanfrage entwickelt: Anlässlich der Bewerbung für den öffentlichen Dienst werden Fragen zur Verfassungstreue gestellt und die Antworten gegebenenfalls überprüft.

Nach dem Verfassungsschutzbericht des Bundes bieten die programmatischen Aussagen der Partei DIE LINKE sowie Äußerungen führender Funktionäre der Partei tatsächliche Anhaltspunkte für linksextremistische Bestrebungen im Sinne des Bundesverfassungsschutzgesetzes (bezieht sich in der derzeit verfügbaren Fassung noch auf die „Linkspartei.PDS“). Zum gleichen Ergebnis kommt auch der Verfassungsschutzbericht des Landes Bayern."


Quelle:
http://www.hasselfeldt.de/de/detail/ihr ... 2,1040.htm

Link zum Fragebogen:

http://www.ma.tum.de/foswiki/pub/Hilfsk ... ellbar.pdf

Da mir diese Partei eh mehr als suspekt ist, war die Unterzeichnung dieses Wisches definitiv kein Problem für mich. Wenn man sich so die verschiedenen Aussagen z.B. einer Sahra Wagenknecht durchliest finde ich es doch berechtigt, dass der Verfassungsschutz ein Auge auf die Partei hat. Ganz ehrlich.

THX-1138
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Beitrag von THX-1138 »

Cleolinda hat geschrieben:Wir mussten hier in Bayern unterschreiben, dass wir NICHT Mitlgied der Linken/ PDS sind u. diese auch nicht unterstützen.
Also wundert es mich, dass das bei Euch so lasch gehandhabt wird.
naja. bei euch in BY durfte (darf?) man als staatsdiener auch nicht an fortbildungen teilnehmen, die gesamtschulen thematisieren.
Ulysses hat geschrieben:
Cassandra hat geschrieben:warum ist das eigentlich so? also, dass linke als weniger "gefährlich, böse, ..." gesehen werden als rechte? ist das ein erbe der vergangenheit?
glaub schon ... :roll:

in der Zeit, als dieses Schema entstanden ist, wusste halt jeder von Auschwitz, aber noch keiner so richtig von den Gulags in der Sowjetunion ...
großartiges gegenbeispiel. kaum einer hat die ROMANE des märchenonkels solschenizin gelesen (wie marx' kapital auch), aber alle knallen zur verteidigung (?) des naziregimes die angeblichen millionen unschuldig umgebrachter um die ohren.
1. gugals waren arbeitslager, keine vernichtungslager
2. § 58 StGB UdSSR (landesverrat) hatte damals > 20 unterpunkte, u.a. mord, diebstahl, vergewaltigung, wirtschaftsverbrechen etc. während des krieges kamen auch deserteure dazu, zu welchen ebenjener solschenizin zählte.
3. nach auswertung der (pedantisch geführten) archive des nkvd/kgb ergeben auch die großzügigsten schätzungen max. 500-600 tausend menschen, die in den lagern umgekommen sind bzw. (zu einem sehr geringen teil) exekutiert wurden - in einem 180 mio-land unnerhalb der 16 jahre der sog. schreckensherrschaft 1937-1953.
und wenn man schon das unschöne leichenzählen angefangen hat: umgerechnet auf die anzahl der hinrichtungen pro 100.000 steht die ddr (böse, sozialistisch) besser da, als die usa (gut, demokratisch).
ergo: die ausgedachten und nobelpreis-für-LITERATUR-prämierten millionen umgebrachter eignen sich viel besser zur beschönigung und relativierung von naziverbrechen bzw. zur verteufelung der linken bzw. zur verteidigung des kapitalismus, dessen letzte aktion (kampf um das irakische öl) mehr ZIVILISTENleben gefordert hat und immer noch fordert, als der böse böse stalin.

zum kollegen H.: WENN er tatsächlich gegen die in der verfassung ... moment, wir haben ja gar keine .... egal ... im grundgesetz festgeschriebene grundordnung wettert, dann ist er als staatsdiener nicht tragbar. nur sollte man unterscheiden, ob die propaganda tatsächlich eine ist oder nur die ausübung des berufs: bei kontroversen themen muss ein (v.a. politik-)lehrer auch mal eine gegenposition einnehmen. ich könnte mir auch vorstellen, dass man schüler zum nachdenken bringen möchte, indem man ihnen "die ddr ist besser gewesen" oder "was ist denn an deutschland für deutsche falsch?" an den kopf knallt.
nele hat geschrieben:
Severus Snape hat geschrieben:Könntest du uns Beispiele für die massive Gewalt der Linksextremisten in D im letzten Jahr geben? Mir fällt so spontan tatsächlich nichts ein.
Spontan fallen mir da so die alljährlichen Chaostage oder die Gewaltausbrüche der radikalen Linken beim G8-Gipfel 2007, wo sie mit einem kaum zu überbietenden Mangel an Intelligenz geschickt die öffentliche Sympathie in eine für die Globalisierungskritik äußerst ungünstige Richtung gelenkt haben.

Dumm und brutal bleibt dumm und brutal - egal ob rechts oder links. :roll:

Nele
könnte ich unterschreiben, wenn du zugeben würdest, dass es einen unterschied gibt zwischen dummen und brutalen steinwürfen auf die bis auf die zähne bewaffnete, m.E. zum teil hochgradig Kriminelle schützende polizisten gibt und dem dummen und brutalen schutzlose ausländer jagen und diese mit eisenrohren komareif schlagen.
Zuletzt geändert von THX-1138 am 27.03.2009, 9:28:29, insgesamt 4-mal geändert.

nele

Beitrag von nele »

Severus Snape hat geschrieben:Könntest du uns Beispiele für die massive Gewalt der Linksextremisten in D im letzten Jahr geben? Mir fällt so spontan tatsächlich nichts ein.
Spontan fallen mir da so die alljährlichen Chaostage oder die Gewaltausbrüche der radikalen Linken beim G8-Gipfel 2007, wo sie mit einem kaum zu überbietenden Mangel an Intelligenz geschickt die öffentliche Sympathie in eine für die Globalisierungskritik äußerst ungünstige Richtung gelenkt haben.

Dumm und brutal bleibt dumm und brutal - egal ob rechts oder links. :roll:

Nele

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Morgen !
und war es damals nicht so, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch als Kavaliersdelikt galt, einen Polizisten bei einer Demo zusammenzuprügeln, während es bei jedem Demonstranten, dem ein Polizist auf den kleinen Zeh getreten war, einen riesigen Aufschrei in der Öffentlichkeit gab?
Genauso war es !
Damals einen Polizisten zusammenzuschlagen galt in den linken Kreisen, AKW`S-Bewegungen , Studenten etc. nicht mal als Kavaliersdelikt sondern gehörte eher zum guten Ton und wurde oft als "basisdemokratische" Handlung/Notwehr verklärt.-Wer diese Haltung kritisch sah, oder es sogar wagte zu erwähnen, dass auch der einzelne Polizist ein "Mensch" sei, wurde prinzipiell in die rechte Ecke gedrängt. Der Vergleich unserer Polizei mit der SS oder Gestapo (Merkwürdigerweise nicht mit der STASI) wurde in einigen verblendeten Kommunistischen Studentenkreisen durchaus ab und dann artikuliert.
in der Zeit, als dieses Schema entstanden ist, wusste halt jeder von Auschwitz, aber noch keiner so richtig von den Gulags in der Sowjetunion ...
Hat mich damals als Schüler und Solschenyzin-Leser auch irgendwie gestört. Kann mich noch ganz gut daran erinnern, wie man von linken Mitschülern sowie im Studium von diversen ANTIFA-Kreisen abgebügelt wurde, wenn man an die Verbrechen Stalins oder Maos erinnert hatte. Die Taten der RAF hatte man in diesen Kreisen durchaus mit der Rolle von Graf Stauffenberg im Hitlerregime gleichgesetzt.


Kehren wir zum Threadthema zurück und bringen die Sache auf den Punkt.

Herr H. identifiziert sich mit linksextremistischen Positionen und lässt diese Gedanken in den Unterricht einfließen. Diese Positionen spiegeln nicht das Wertesystem unserer demokratischen Gesellschaftsordnung wieder.
Herr H. steht damit im Widerspruch zu seiner Repräsentation als Staats(!)diener.

Darüberhinaus sind ihm Schüler anvertraut. Diese sind als unmündige, prägsame und manipulierbare Masse von der Lehrperson abhängig und beeinflussbar. Diese Masse ist der Indokrination eines Lehrers hilflos ausgeliefert, weil sie nicht in der Lage ist, sie adäquat zu filtern und darüber zu reflektieren.-Eine gleichstarke und gleichberechtigte Auseinandersetzung und Dialog kann im Klassenzimmer daher nicht stattfinden.

Für Herrn H. gäbe es 2 Möglichkeiten :
1. Als überzeugter Kommunist weiterhin politisch arbeiten und sich aus dem Schuldienst entlassen lassen.
2. Als Staastdiener/Lehrer sich glaubhaft zu unserer Verfassung bekennen und in einer glaubhaften Selbstkritik dem Kommunismus abschwören sowie keinen Unterricht mit politischen Inhalten erteilen. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

THX-1138 hat geschrieben:
Cleolinda hat geschrieben:Wir mussten hier in Bayern unterschreiben, dass wir NICHT Mitlgied der Linken/ PDS sind u. diese auch nicht unterstützen.
Also wundert es mich, dass das bei Euch so lasch gehandhabt wird.
naja. bei euch in BY durfte (darf?) man als staatsdiener auch nicht an fortbildungen teilnehmen, die gesamtschulen thematisieren.
cool, wo steht das? ist das auch wieder so eine Legende aus dem Club der Bayernhasser? was habt ihr nur alle gegen uns? seid doch zufrieden damit, dass ihr uns einmal geschlagen (1866) und einmal annektiert (1871) habt :evil:
THX-1138 hat geschrieben:großartiges gegenbeispiel. kaum einer hat die ROMANE des märchenonkels solschenizin gelesen (wie marx' kapital auch), aber alle knallen zur verteidigung (?) des naziregimes die angeblichen millionen unschuldig umgebrachter um die ohren.
...
ergo: die ausgedachten und nobelpreis-für-LITERATUR-prämierten millionen umgebrachter eignen sich viel besser zur beschönigung und relativierung von naziverbrechen bzw. zur verteufelung der linken bzw. zur verteidigung des kapitalismus, dessen letzte aktion (kampf um das irakische öl) mehr ZIVILISTENleben gefordert hat und immer noch fordert, als der böse böse stalin.
ja sag mal, wie bist du denn drauf? geht's noch? ich tue nichts anderes, als mir Gedanken darüber zu machen, warum es für weniger schlimm gehalten wird, wenn ein Linker jemanden totschlägt als wenn ein Rechter das macht, und du stellst mich in eine Reihe mit Nazisympathisanten, Auschwitzleugnern, Ewiggestrigen und Neonazis ... oder was?

ich habe nichts beschönigt, aufgerechnet, gleichgesetzt oder sonstwas gemacht, und du holst das denkbar heftigste Totschlagargument aus dem Keller, das man finden kann ...

könntest du mal bitte nachdenken, bevor du hier öffentlich die Leute beschimpfst?

jemanden mal eben vorzuwerfen, er würde Naziverbrechen beschönigen oder gar verteidigen, halte ich für eine ziemlich miese und ehrabschneidende Beleidigung, also warum tust du es dann?

lies meinen Beitrag, und du wirst feststellen, dass dein Angriff Unsinn ist.

übrigens: dass ein Gulag kein Vernichtungslager ist, weiß ich auch, also lass mich damit in Ruhe. und für wie blöd (oder wie übel?) musst du mich halten, wenn du wirklich glaubst, dass ich die planmäßige Vernichtung von Millionen Menschen für weniger schlimm halten würde als die Versklavung von ebenso vielen?

aber Versklavung hin, Vernichtung her: egal, ob die stalinschen Verbrechen schlimmer, genauso schlimm oder weniger schlimm sind als die der Nazis: Verbrechen sind Verbrechen ... man sperrt ja schließlich auch Bankräuber ein, obwohl sie ja weniger schlimme Dinge machen als Mörder.

aber wahrscheinlich liest du das auch wieder nicht und siehst darin eine weitere Verniedlichung der Naziverbrechen ... :roll:
THX-1138 hat geschrieben:könnte ich unterschreiben, wenn du zugeben würdest, dass es einen unterschied gibt zwischen dummen und brutalen steinwürfen auf die bis auf die zähne bewaffnete, m.E. zum teil hochgradig Kriminelle schützende polizisten gibt und dem dummen und brutalen schutzlose ausländer jagen und diese mit eisenrohren komareif schlagen.
auch, wenn's anscheinend wenig Sinn macht, mit dir zu diskutieren:

1. ob die Polizisten Kriminelle schützen oder nicht, haben Richter zu entscheiden und nicht du oder irgendwelche Schläger

2. es gibt ein staatliches Gewaltmonopol, an das man sich zu halten hat

3. wer das nicht einsieht, steht selber nicht mehr ganz auf dem Boden der Verfassung

4. auch ein Polizist ist ein Mensch und hat Menschenrechte

5. auch einen Verbrecher darf man nicht einfach verprügeln

6. wenn du einen schlägst, gibt das nicht mir das Recht, einen anderen zu schlagen

7. ...

8. ...

... usw ...
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

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