Mobbing durch Fachleiter?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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admin
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Beitrag von admin »

Bitte verwendet doch weniger aggressive Statements und achtete die NETiquette!

Wir wollen miteinander diskutieren und nicht gegeneinander! Es bringt nichts, sich gegenseitig fertigzumachen!

Shrek

Wie alles angefangen hat

Beitrag von Shrek »

Hallo zusammen!
Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Postings! Um meine Lage besser zu verstehen, hier der Lauf der Dinge, wie er sich mir darstellt:
1. Lehrprobe: War sehr nervös und habe mich dementsprechend nicht sehr souverän verhalten. Ein sachlicher Fehler kam hinzu. FL verweigerte nach dem ersten Besuch, eine Note zu nennen, was durchaus verständlich ist. Dieser UB war mit der Fachlehrerin vorbereitet worden.
2. Lehrprobe: Zu einer Doppelstunde mit GA eingeladen. Ebenfalls mit Fachlehrerin vorbereitet und vorher mit FL durchgesprochen. Außer mangelnder Wissenschaftspropädeutik (12 LK) und mangelnder Fachsprache keine Bemängelungen. Keine Note.
3. Lehrprobe (BdU): Mit stellvertretenden Schulleiter, der gleichzeitig bester Freund von FL ist, vorher durchgesprochen. Lernziele nicht erreicht. Stundenaufbau war nicht O.K. Von HS-Leiterin bestätigt. Abschließender Kommentar des Fachleiters: "Sie sind stark entwicklungsbedürftig." In Zukunft Plan für UB schon zwei Wochen vorher mailen, um ihn vorher durchzusprechen.
Nach Note gefragt: Schwacher 4er-Bereich.
Zu Gespräch eingeladen: FL erzählt mir, es läge alles an meinem Lehrerverhalten: Nicht souverän genug, biete den S.u.S. nicht genug Orientierung. Ob ich Freunde habe, ob ich abends eine Kerze anzünde und meditiere? Ich solle spazieren gehen und autogenes Training betreiben. Ich solle die Fachdidaktik lesen.
Etwas später Gerücht bei der Schulleitung (über besten Freund: stellvertretender Schulleiter), ich wolle mit dem Referendariat aufhören.
4. Lehrprobe: Plan zwei Wochen vorher an FL geschickt. FL kommt eine Woche vorher an Schule. Erste Worte: "Ich komme nicht zu Ihrem UB." Plan total in der Luft zerrissen, da von vorne bis hinten nicht O.K. Ähnlichen Plan früher bei Ref. aus Oberkurs im Unterricht miterlebt. FL gibt zum ersten Mal an, wie ein UB-Plan formal und inhaltlich auszusehen hat. Kommende Unterrichtsreihe soll ich komplett didaktisch und methodisch begründen. Begründung mit Fachlehrerin durchgesprochen, aber immer noch nicht gut genug.
neue 4. Lehrprobe: Komplett mit Fachlehrerin durchgestylt. Zwei Wochen vorher gemailt. FL kommt wieder, um Plan vorher durchzusprechen. Ergebnis der Lehrprobe: 3-
5. Lehrprobe: Plan mit Fachlehrer durchgesprochen und zwei Wochen vorher gemailt. Keine Antwort von FL. Ergebnis der Nachbesprechung: keine Wissenschaftspropädeutik, autokratischer Erziehungsstil (Nachdem die 10 min für eine GA abgelaufen war, bin ich durch die Gruppen gegangen und habe die S.u.S. gefragt, wie lange sie noch brauchen. Anschließend habe ich ins Plenum gesagt: "Ich gebe euch noch 2 Minuten."). Stellvertretender Schulleiter war dabei, obwohl nicht eingeladen oder Besuch bei mir angekündigt. Ergebnis: schwache 4
FL ist bekannt dafür, sich in jedem Jahrgang einen auszugucken, den er fertig macht.
Was nun?

Shrek

Ergänzung

Beitrag von Shrek »

Übrigens: In meinem zweiten Fach, das methodisch und inhaltlich ähnlich gelagert ist, stehe ich 2 bis 3.

Maja

sorry, aber

Beitrag von Maja »

Also, sorry, aber wenn das, was du da so über deine Lehrproben schrebst, richtig ist, dann waren sie ja echt nicht so dolle. Das klingt alles wenig reflektiert und du nennst als einzige Stütze Kriterien, die bekanntlich wenig aussagen wie" ähnlicher Plan hat bei Kollegen schonmal geklappt". Als ob das heißen kann, dass der Plan für deine Gruppe und dein Lernziel klappen müsse. Mir scheint, du hast da etwas Grundlegendes noch nicht ganz kapiert.
Vielleicht kannst du mal überlegen, ob die Kritikpunkte deiner Fachleiter und der Schulleitung nicht doch auch einiges Richtiges beinhalten, das du für deine Weiterentwicklung verwenden kannst.

Nicht immer ist es Fachleitermobbing wenn man schlechte Noten bekommt.

Ich habe auch einige Mitreferendare, die es "einfach nicht drauf" haben. Oft kommen die dann nach den LPs an und schieben alles auf die Fachleiter. Oft stimmt das aber einfach nicht. Wir (refs) hospitieren regelmäßig gegenseitig, also kann ich den Unterricht derjenigen wirklich einschätzen. Ich muss sagen, dass die Fachleiterkritik fast in allen Fällen stimmt.

Könnte das auch für dich zutreffen? Ich will dich echt nicht kränken, aber es kann auch sein dass man sich selbst im Weg rumsteht, wenn man sowas einfach nicht einsehen will.

Insofern muss ich "Mentor" leider echt recht geben.

Grüßle.

Maja

Tanja

Jetzt aber los!

Beitrag von Tanja »

Hallo Shreck!

Jetzt sind schnellstmögliche Aktivitäten erforderlich, denn die Willkür des FL hat offensichtlich Methode. Ich würde an deiner Stelle wie folgt vorgehen:

Umgehend der Studienseminarleitung einen persönlichen Bericht in Form einer Gegendarstellung senden – per Dienstweg! Das Schreiben in zweifacher(!) Ausfertigung abschicken, mit der Bitte, eine Kopie an die zuständige Bezirksregierung (Dezernat für die Lehrerausbildung) zu senden! Kernpunkte des Schreibens sind u. a.:

a) Stand deiner Ausbildung (unter Berücksichtigung bisheriger Ausbildungsberichte). Erwähne dabei, dass du die Ausbildung und den Abschluss durch das fragwürdige Verhalten eines FL im Seminar gefährdet siehst! Nenne 2-3 Beispiele dafür, die im Sinne einer ordnungsgemäßen Ausbildung und Beurteilung in Frage zu stellen wären. Dabei sachlich bleiben!

b) Bitte um Antragsstellung zur Überprüfung der Beurteilungskriterien des FL für einen UB durch das Seminar und die Bezirksregierung. Erbitte um Unterstützung durch das Dezernat, wenn die Kommunikation im Studienseminar nicht mehr möglich ist.

c) Verdacht auf mögliche Willkür durch den FL (Grenzfall Mobbing). Verdacht sollte mit Beispielen veranschaulicht werden. Die Situation wird dann amtlich (durch Schriftstücke an die Bezirksregierung)!

Insbesondere, wenn sich Referendare über das Studienseminar an die Bezirksregierung wenden, werden viele Personen im Studienseminar wach, die bisher geschlafen oder weggeschaut haben. Die Ausbildung ist gesetzlich geregelt und nur sollte es dir gehen! Schweigen und die Sache untätig weiter laufen lassen, bringt gar nichts! Sollte der FL bereits unangenehm aufgefallen sein, dann wird das dein Vorteil sein. Wenn nicht, dann hast du auch nichts zu verlieren, denn alles was du beanspruchst, ist der VOB und die Inhalte, die damit in Verbindung stehen. Hier im Forum wirst du diesbezüglich keine Hilfe erwarten können. Weder der Kriegsweg, den Punisher empfiehlt, noch der diplomatische Weg, den Mentor gehen würde, führen zum Ziel. Die Mischung machts! Angreifen, aber mit dem Gesetz im Rücken! Nur soviel dazu: Ein Informationsgespräch unmittelbar(!) mit dem Dezernat bei der Bezirksregierung wirkt oft Wunder, wenn von "oben" nach "unten" gefragt wird.

Wahre deine Interessen und zwar schnell! Mehr kann ich nicht dazu sagen. Bewegen musst du dich schon selbst. Und vor allen Dingen: Verliere keine Zeit!

Alles Gute wünscht
Tanja

Tanja

Ergänzung ...

Beitrag von Tanja »

Noch was:
Es ist unerheblich, ob der FL seine Kritik zu Recht geäußert hat. Mag sein, dass Shreck vielleicht "ein fauler Hund" ist, der an sich arbeiten sollte. Aber darum geht es nicht. Der FL mag es vielleicht verstehen, Mängel aufzuzeigen, aber er versteht es nicht, diese Mängel eindeutig zu formulieren und für Shreck verständlich zu präsentieren, geschweige denn Lösungen zu finden, damit Shreck mögliche Mängel in der Ausbildung als Mängel erkennt und daran arbeiten kann um sie zu beseitigen. Ein FL muss mehr leisten können, als Kririk üben, denn dafür ist er Fachleiter und verantwortlich für die Ausbildung in dem Fachbereich! Da macht er seinen Job nicht richtig und das ist ein Fall für das Studienseminar und die Bezirksregierung. Shreck kann und darf sich laut VOB darauf verlassen, dass er ausgebildet wird und nicht nur kritisiert! In jedem Fall sollte er dienstliche Schritte wahrnehmen um die Sache amtlich zu machen.

Tanja

GAST

Cool, Manni!

Beitrag von GAST »

MANFRED:
"Freiheit und Zwang sind für mich sehr konkret widersprüchliche Aspekte in meinem Beruf, ein- mal gibt`s natürlich diese Sicherheit des Beamtentums als Voraussetzung geistiger Unabhängigkeit, aber ich merke eigentlich, dass diese auch eine Deformation hervorbringt, so ein babyhaftes Verhalten, dass sich eben darauf verläßt, dass der große Vater Staat einen nicht hängen läßt. Das ist der eine Aspekt, und anderseits besteht die Unfreiheit eben darin, eingespannt zu sein in so einer Institution, ob man will oder nicht, Jahr für Jahr, Woche für Woche, Wochentag für Wochentag, nach demselben Stundenplan, zur selben Zeit immer wieder aufstehen zu müssen und hingehen zu müssen, dagegen wehrt sich natürlich unheimlich viel in einem. Das ist der äußere Zwang, der mit dem eigenen Inneren wenig zu tun hat, das ist schon entwürdigend. Ich finde es auch als entwürdigend und als Verletzung, wenn man immer wieder durch diesen Apparat gezwungen wird, sich raumzeitlich so oder so zu verhalten. Ich war einige Zeit Personalratsvorsitzender, bin auch jetzt noch im Personalrat..." (04/Von der Idee zur Planstelle /Herbert Stubenrauch/Kiepenheuer Witsch/Seite 41/ISBN 3-462-016369).

Cool, Manni! Und was ich auch echt Scheiße finde, ist dieses ewige auf die Toilette rennen. Ab morgen werd ich mir einfach in die Hose kacken!

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