"Üben" mit Examensklasse

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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kakaotrinkerin

Re: "Üben" mit Examensklasse

Beitrag von kakaotrinkerin »

nino-b hat geschrieben:
zwergnettle hat geschrieben:Dennoch nervt mich das alles tierisch. Es hat mit Alltag nullkomma nix zu tun. Man verliert ewig viel Zeit für den Unterricht nur um bspw. eizuschulen, wie sich die Schüler in Sport hinstellen müssen...
Ich finds einfach nur affig und freu mich, wenn das nächstes Jahr endlich vorbei ist...
Sorry, aber das ist bei vielen anderen Lehrern (fertigen Lehrer!!) Alltag. Bei mir stellen sich die Schüler auch in Sport enstprechend hin, bevor wir beginnen und rennen nicht wie die Irren durch die Halle. Und wenn ich das akustische Signal für "Herschauen bitte" gebe, dann erwarte ich auch außerhalb der Lehrprobe bzw. UV, dass die Kinder herschauen. Das ist für mich weder affig noch lächerlich, sondern einfach ein sehr wirkungsvolles Ritual, das mir extrem viele Nerven und auch viel Zeit erspart.

Provokante These: Wer absolut nur für die UVs / Lehrproben "einschult" und die ganzen Kniffe im späteren Unterricht nicht verwendet - der macht keinen "guten Unterricht".

So, und jetzt zerreißt mich!
Aber das hat doch nix damit zu tun, fachliche Inhalte der Prüfungsstunde vorwegzunehmen?

Hubselzwerg
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Re: "Üben" mit Examensklasse

Beitrag von Hubselzwerg »

Sicher muss man auch auf das Fachliche für die Lehrprobe hinarbeiten. Also, wenn die Schüler z.B. etwas über die Winkelhalbierenden in einem Dreieck lernen sollen, dann sollte schon sichergstellt sein, dass sie ein Dreieck zeichnen können, dass sie wissen, was ein Winkel ist....
Und wenn sie dazu ein Dreieck zeichnen sollen, dann müssen sie auch wissen, wie das geht. (Wenn z.B. nur die Seitenlängen gegeben sind).
Aber es muss eben in der gezeigten Stunde einen Lernzuwachs geben.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06

kakaotrinkerin

Re: "Üben" mit Examensklasse

Beitrag von kakaotrinkerin »

Hubselzwerg hat geschrieben:Sicher muss man auch auf das Fachliche für die Lehrprobe hinarbeiten. Also, wenn die Schüler z.B. etwas über die Winkelhalbierenden in einem Dreieck lernen sollen, dann sollte schon sichergstellt sein, dass sie ein Dreieck zeichnen können, dass sie wissen, was ein Winkel ist....
Und wenn sie dazu ein Dreieck zeichnen sollen, dann müssen sie auch wissen, wie das geht. (Wenn z.B. nur die Seitenlängen gegeben sind).
Aber es muss eben in der gezeigten Stunde einen Lernzuwachs geben.
Dass die fachlichen Voraussetzungen vorher geschaffen werden, um die neuen fachlichen Inhalte in der Prüfungsstunde zu verstehen, setze ich jetzt mal voraus :)

nino-b
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Registriert: 17.08.2007, 16:14:24

Re: "Üben" mit Examensklasse

Beitrag von nino-b »

kakaotrinkerin hat geschrieben: Aber das hat doch nix damit zu tun, fachliche Inhalte der Prüfungsstunde vorwegzunehmen?
Ich bezog meine Antwort nicht auf das Ausgangsposting (fachl. Inhalte in Prüfungsstunde vorwegnehmen), sondern auf die Antwort von zwergnettle. Ist aber wohl auch durch das meiner Antwort vorangestellte Zitat ersichtlich.

Sebastian_
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Registriert: 14.05.2009, 16:57:10

Re: "Üben" mit Examensklasse

Beitrag von Sebastian_ »

Nachdem ja überall in Deutschland langsam kompetenzorientierte Bildungsstandards kommen, ist das relativ einfach zu beantworten: Im Entwurf müssen die Kompetenzen in der Ausgangslage korrekt beschrieben sein und der erhoffte Kompetenzzuwachs muss "echt" sein, sonst ist es ein Betrugsversuch.
Da es nicht gut ist, neue Methoden und neue Inhalte gleichzeitig einzuführen, aber neue Inhalte in der Lehrprobe gut kommen, würde ich persönlich die Methode der Stunde solange üben bis die sicher klappt - kann man dann ja auch so schreiben: Die Schüler können unbekannte Texte vergleichen, indem sie... bla bla bla. Dann kann man zwei Texte unbekannte Texte reingeben, die ein fachliches Lernziel verfolgen: z.B. Vergleich eines Textes aus der BRD und eines Textes aus der ehemaligen DDR zu einem bestimmten Thema, der bezgl. einem Aspekt die deutsche Teilung unterschiedlich thematisiert (Todesmauer vs. Antifaschistischer Schutzwall).
Wenn man den Text vorher reingibt, ist der Text bekannt - das müsste man dann schon in den Entwurf schreiben. In schwachen Lerngruppen würde ich einen Text vielleicht als Hausaufgabe aufgeben (mit dem deutlichen Hinweis das DIESMAL JEDER WIRKLICH DEN TEXT GRÜNDLICH LIEST) - das kann man im Entwurf ja durchaus auch Begründen: Lesekompetenz der LG zu schlecht um zwei Texte zusammen reinzugeben.
Eigentlich hat man kein Problem, wenn man den zu erwartenden Kompetenzerwerb einigermassen realistisch auf die LG abstimmt. Die Prüfer können ja nicht erwarten, dass man eine Klasse übergewichtiger Kinder in 12 Sekunden über die Standard 110 Hürden bekommt, deswegen halte ich spezielles "üben", also vorwegnehmen der Stunde mit dem Ziel das alle super Beiträge im 1er Bereich bringen als eher riskant für die Prüfung.

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