Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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chrisy
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von chrisy »

Es bleibt jedem Forenbetreiber überlassen, wem er Zugang zu seinem Angebot gewährt, das sollte ausser Frage stehen :wink: .

Ohne jetzt aber rechthaberisch rüberkommen zu wollen: Im punkto Abmahnungsklausel, der mir ins Auge sprang, sollte man jedoch überlegen, ob der Passus nicht geändert wird, da dieser keinen rechtlichen Bestand hat und die Standard-AGB ebensowenig vor einer evtl. vor einer Abmahnungsforderung schützt (Unwissenheit vs Fahrlässigkeit). :!:
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jelo
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von jelo »

Oh, Mann, smarty, man kann einen Thread auch künstlich in die Länge ziehen, indem zehn Leute sich ihren Vorrednern anschließen, um zu behaupten, wie sinnlos es sei, darüber so einen langen Thread zu haben :roll:

Wer das nicht interessant findet, der muss doch nicht mitreden. Ich diskutiere auch nicht in Auto-Foren, um dort zu schreiben, wie öde die Themen sind. Mir kommt es so vor, dass einige - komischerweise, so scheint es, eher die älteren Semester - der Meinung sind, dass man Eltern auf keinen Fall zu dicht an sich heranlassen dürfe. Ich nehme an, das sind die Lehrer, die im Alltag große Schwierigkeiten haben, eine natürliche Autorität, die ohne Feindbilder und Angst auskommt, auszustrahlen. Aber darum sollte es hier eigentlich nicht gehen, denn mich interessiert hier eine andere Frage.

Und wenn ich mich mit Tarock und zwei anderen alleine darüber unterhalte, sollte das legitim sein. Ich finde z.B. die Frage spannend, ob es generell unmöglich ist, dass Schüler in der Lage sind zu erkennen, wann sie guten Unterricht genießen und wann sie schlechten Unterricht haben. Und ob es nicht eine Überlegung wert sein könnte, dies in die Bewertung einzubeziehen. Schüler dürfen ihre Lehrer ja durchaus evaluieren; warum sollte das nicht für Referendare auch gelten und warum sollte man darüber hinweggehen?

Außerdem weiß ich, dass Lehrer grundsätzlich durchaus empfänglich für Lob und Kritik sind. Warum wird eigentlich immer suggeriert, dass das ein absolutes Tabu sein soll, dass Eltern sich mal positiv oder negativ äußern? Im Alltag erlebe ich eigentlich immer wieder, dass Lehrer sich auch aufrichtig für Kritik bedanken und dafür, dass die Eltern neue Aspekte aufgezeigt haben, die ansonsten unter den Tisch gefallen wären. Und natürlich ist es auch wichtig, ein positives Feedback zu bekommen. Das dürfte in allen Berufen wichtig sein, dass Rückmeldungen der "Kunden" für den betroffenen Mitarbeiter bedeutsam sind. Denn letztendlich geht es ja genau darum: Wie komme ich bei den Leuten an, für die ich arbeite?

Lysander
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von Lysander »

@jelo und an alle anderen Beteiligten:

Man kann das für und wider der Anwesenheit von Nicht-Lehrern sicherlich diskutieren. Genau das wird jetzt innerhalb des Moderatoren-Teams in Absprache mit dem Admin erfolgen.

Ich weise nur am Rande darauf hin, dass bei lehrerforen . de beispielsweise alle Nicht-Lehrer sofort gesperrt werden. Es ist also durchaus Praxis, dass Lehrer und Menschen, die es werden wollen, unter sich diskutieren.

Der Dialog mit Eltern entwickelt sich in Foren recht schnell zu ziemlichen Konflikten. schulthemen . de ist da sicherlich ein gutes Beispiel, wenngleich die Seite wesentlich weniger frequentiert ist als referendar . de oder lehrerforen . de.
Gruß
Lysander

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nanu
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von nanu »

LatinaTeacharin hat geschrieben:Ich nehme an, dass ihr dann soweit geht, dass eine "Eins" in der Kategorie "Lehrerpersönlichkeit" natürlich als Ausgleich für eine "Fünf" in der Kategorie "fachliche Eignung" oder gar "Didaktik/Methodik" herangezogen werden kann...
Wer sagt denn, dass die Gesamtnote am Ende exakt mit dem Taschenrechner ausgerechnet werden muss? Die Teilnoten würden lediglich dazu dienen, transparent zu machen, woran es denn nun gehapert hat.
Nehmen wir an, ein Reffi wird mit 5 benotet - da stellt sich doch die Frage: Woran lag es?
War er didaktisch mies? Hatte er eine miese Lehrerpersönlichkeit? War er fachlich eine Null? War also alles, wirklich alles schlecht?

Auskunft darüber könnten nur TEILNOTEN für einzelne Bereiche geben.

Es ist ja möglich, dass Fachleiter HEIMLICH solche Teilnoten machen. Man wüsste aber gerne mehr darüber. Wie Fachleiter genau zu ihren End-Noten kommen, bleibt bislang noch ihr Geheimnis.

jelo
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von jelo »

Lysander, dieser Hinweis, dass bei den Lehrerforen alle Nicht-Lehrer gesperrt werden, ist eigentlich nicht sinnvoll, denn dort steht explizit, dass sich auch nur Lehrer anmelden dürfen. Das ist etwas ganz anderes als hier, wo das eben nicht steht. Dann kann man sich hinterher auch nicht darauf beziehen :roll:

jelo
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von jelo »

Noch etwas, Lysander: Dass es ein Problem ist, dass Lehrer und Eltern oft in Streit geraten, ist zum Teil absolut richtig. Aber: Gerade in diesem Thread liegt das daran, dass die erregten Lehrer sich darüber aufregen, dass eine Mutter es wagt, über Schule zu schreiben. Es geht also nicht um inhaltliche Kontroversen oder darum, dass - wie bei den Schulthemen - eine Mutter sich über Lehrer beschwert und dann darüber seitenlang gestritten wird, sondern darum, dass die Mutter den Austausch sucht und alleine schon dafür angemacht wird.

Es liegt auch nahe, dass es hier sowieso nicht zu Lehrer-Eltern-Streitereien kommt, weil sich beschwerende Eltern eher selten gezielt nach Referendar-Foren suchen, sondern eher nach "richtigen" Lehrer- bzw. Schulforen. Gerade deshalb "tickt" dieses Forum ja auch anders als seine von dir genannten "Schwestern". Auch mein Anliegen ist es nicht, hier Lehrerschelte zu betreiben. Aber wie man auf die Idee kommen kann, dass Eltern bei diversen Referendar-Themen nicht mitreden könnten, kann man eigentlich nicht verstehen. Es geht mir ja nicht um verwaltungsrechtliche, formale oder fachliche Tipps, die ich mir anmaßen wollte unter die Leute zu bringen. Sondern darum, dass ich es für interessant halte, unterschiedliche Perspektiven eines Problems zu beleuchten. Das kommt hier definitiv zu kurz; viele Tipps beschränken sich darauf (gerade von bestimmten, viel schreibenden usern), die Referendare möglichst klar und deutlich dazu zu bringen, die Eltern für Deppen zu halten und eine Mauer aus vermeintlicher, gespielter Stärke und Souveränität aufzubauen. Was ich bedauerlich und unnötig finde.

chipta
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Re: Wie funktioniert das mit dem Durchfallen?

Beitrag von chipta »

Vielleicht kann ich (ganz subjektiv natürlich) etwas Licht ins Dunkel bringen:

Ich bin zwar mit 4,0 vorbenotet worden, hatte aber in meinem zweiten PU eine 5,0.

Resümee war eigentlich der Kern der Vorgespräche. Fachlich soweit prima (von einigen Diskussionen zu den Themen abgesehen), Lehrerverhalten und Lehrerpersönlichkeit prima, besonders gelobt wurden Umgang mit Störungen und guten Leistungen der Schüler. Aber: Didaktische Reduktion war häufig nicht umfangreich genug, so dass der Schwerpunkt verfehlt wurde. Material war des öfteren nicht zielführend genug, besonders die Problemstellung im Einstieg gelang mir nicht immer ausreichend.
Da waren natürlich noch mehrere Dinge, ich will damit nur sagen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass meine Schüler meinten, guten Unterricht zu bekommen (vielleicht bekamen sie das auch). Ich wurde von mehreren Schülern angesprochen, dass ich doch bitte bleiben soll, bei mir hätten sie endlich mal Spaß an Erdkunde und würde endlich auch was verstehen. In Deutsch waren sie begeistert, weil ich das Thema Rechtschreibung in der 5. spielerisch vermittelt habe und die Fachlehrerin meinte:" Soviel Zeit hätte ich gar nicht, das vorzubereiten - das kommt den Kindern wirklich zugute, dass DU jetzt unterrichtest."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Kinder Spaß in meinem Unterricht hatten und auch was gelernt haben (habe ich ja anschließend in den Klausuren gesehen). In der Prüfung spielen aber auch noch andere Aspekte mit. Jemand, der einen insgesamt 12 Mal sieht, KANN gar nicht beurteilen, ob der Unterricht, den er gibt, über einen längeren Zeitraum als adäquat zu bezeichnen ist. Es gibt eben Richtlinien, die eine Prüfung, bzw. der Unterricht derselben erfüllen muss und wenn man das, wie ich, nicht schafft, fällt man eben durch.

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