Dille hat geschrieben:Ein Magisterstudent, der an der Universität Münster Germanistik studiert, darf "rein fachlich gesehen" nach absolviertem Magisterexamen nicht als Deutschlehrer arbeiten, weil ihm neben Pädagogik und Fachdidaktik noch folgendes fehlt: Im Grundstudium genau 2 Teilnahmenachweise aus dem Bereich Mediaevistik und Neuere deutsche Literatur, im Hauptstudium 1 QSN / Mediaevistik sowie ein Leistungsnachweis im Bereich Sprecherziehung. Ich denke, mit Diplom Elektrotechnik und Physik / Mathe auf Sek-II-Lehramt verhält sich die Differenzierung ähnlich; es reicht halt nicht aus, wenn die zu absolvierenden Studienleistungen irgendwo in irgendwelchen Köpfen vorliegen, sondern sie müssen es vielmehr auf dem Papier. Das ist das.StudIng hat geschrieben:Gedankenexperiment: Wenn ich in einigen Semestern mein Elektrotechnikdiplom habe und man nähme an, ich dürfte mich ohne Hürde als Lehrer betätigen, könnte ich ohne Probleme Physik und Mathematik bis in die Abiturstufe geben - rein fachlich gesehen.
Auf dem Papier hab ich das alles doch. Siehe Ergebnisse der Prüfungsklausuren, siehe Leistungsscheine. Was in den einzelnen Stoffgebieten vermittelt wurde, läßt sich außerdem zusätzlich auch noch einmal bescheinigen.
Übrigens: Was heißt QSN? Bei Ingenieurwissenschaftlern läuft das Studium in seiner Terminologie ein ganzes Stück anders.
Es ging mir ja auch nur um den fachlichen Aspekt als Vergleich, nicht um den Quereinstieg an sich - daß ein Physiklehrer ohne Probleme Mathematik bis zur Klasse 12 (in manchen Bundesländern 13) geben kann und ich annahm, Leherämtler bekämen mehr als genug allgemeine Didaktik mit auf den Weg, um eben ein so verwandtes Fach (Physik-Mathe) ebenfalls problemlos lehren zu können.
Der Hintergrund meiner Frage war, wieso es eben eine Hürde ist, wenn man meinetwegen Deutsch und Politik studiert hat (auf Lehramt), eine Stelle in greifbarer Nähe hat, die aber mit Deutsch und Sozialkunde tituliert ist - obwohl rein inhaltlich ein Politikler auch Sozialkunde geben könnte - das *anscheinend* nicht einfach so darf. Zumindest erhielt ich bei den Kommentaren hier von manchen Junglehrern so den Eindruck.
Und *das* ist für einen Außenstehenden nicht verständlich.
Als Lehrer gilt man allgemein hin als didaktisch und pädogisch bewandert - wenn dann eine fachliche Qualifikation vorliegt, sollte es doch klar sein, daß der Lehrer auch ein inhaltlich verwandtes Fach geben kann.
Anscheinend ist es aber nicht so.