Was spricht dagegen,dass ich weiterhin Lehrer werden will ?

[Tanja]

Habt ihr euch beruhigt? Gut, dann können wir ja zum Thema zurück kehren.

Ist wirklich lächerlich, wie die Bezirksregierung in NRW neue Lehrer ködert. Inzwischen geht es sogar online, dauert keine 5 Minuten! Ursache: In NRW hat man für den 22. August einen 2. Einstellungstermin für Seiteneinsteiger ins Leben gerufen, weil auf die Lehramtsstudenten wieder mal kein Verlass ist.

Es kann sich also wieder jeder bewerben, der gerade nichts Besseres zu tun hat. Weil das Angebot an Orten und Studienseminaren aber bescheiden ist, werde ich dem Aufruf nicht folgen und lieber auf Februar 2006 warten. Man versäumt ja eh nichts, denn den Job als Lehrerin kann man noch getrost jenseits der 50 Jahre ergreifen, wenn einem Zuhause zu langweilig wird. Der Staat stellt ja selbst mit 55 Jahren noch Lehrer ein. Das kann sich die Wirtschaft nicht erlauben, denn es wird ja noch Leistung verlangt.

Es hat also seine Gründe, wenn man bei der Agentur für Arbeit darum gebeten wird, sich doch bitte als Lehrerin zu bewerben. Sind eben Notprogramme, wenn die Finanzwelt gerade keine neuen Stellen schafft. Der Staat nimmt eben alles

Gut zu wissen, das man jederzeit rein und wieder raus kann. Welcher Lehrer kann das schon, der auf Lehramt studiert hat? Tja, da begegnet man Seiteneinsteigern mit der Gelassenheit, die von ehemaligen Lehramtsstudenten nicht zu erwarten ist. Von denen wissen ja die Landesregierungen, dass sie jeden Job annehmen und bis zum Umfallen dabei bleiben. Dagegen muss man Seiteneinsteigern schon was bieten, damit sie bleiben.

Und deshalb gibt es wieder einen Einstellungstermin, die Chance bis 31.07.2007 Beamtin zu werden (wird danach wieder verlängert um weitere Seiteneinsteiger zu locken) und andere Versprechen. Alles nur, weil die Lehramtsstudenten es nicht drauf haben und ihr Studium ein großer Bluff ist. Aber das wisst ihr ja bereits, wie das mit der Anerkennung läuft.

@Schulmeister (der noch feucht hinter seine Ohren ist):
Jeder Seiteneinsteiger, der die II. Staatsprüfung erfolgreich absolviert hat, ist den Absolventen gegenüber gleich gestellt, die auf Lehramt studiert haben. Nach Abschluss des II. Staatsexamens besteht kein rechtlicher Unterschied mehr ob man als Seiteneinsteiger den Lehrerberuf ausübt oder als ehemaliger Lehramtsstudent. Steht alles auf dem Bildungsserver von NRW.

Beide Seiten sind dann gleichgestellt (das muss dich ärgern, was?) Es gibt nach der II. Staatsprüfung keine Unterschiede mehr, wenn es darum geht, für eine Laufbahn befördert zu werden oder Ämter zu bekleiden, die der zugewiesenen Schulform, der Fächerkombination und sonstigen Qualifikationen entspricht. Deine Mutti sollte von ihrem Amt zurücktreten, denn sie hat keine Ahnung von ihrem Job, denn sonst hätte sie dir solchen Unsinn nicht erzählst! Kein Wunder: Bis vor 12 Monaten wussten die Lehrer ja noch nicht mal, was so genannte Nichterfüller sind. Wer nach Wissen sucht, findet es nicht an Schulen und schon gar nicht bei Lehrern, Kollege

Selbstverständlich kann ein Seiteneinsteiger mit II. Staatsprüfung Studienrat werden. Lies aufmerksam die Richtlinien des Landes NRW. Gleiches Recht für alle, Bübchen! Frag nicht Mutti, sondern Leute, die sich auskennen Die sitzen nicht im Wohnzimmer sondern in der Landesregierung!

Ach, schlaf weiter!

Gruß
Tanja

[Gast]

@ Tanja
Du mußt Dich ja in Deiner Scheinwelt recht wohlfühlen. Ich nehme einmal an, Du hast schon einmal etwas vom Unterschied zwischen "höherem Dienst" und "gehobenen Dienst" gehört. Mit A13 kann nur jemand eingestellt werden, der ein Hochschhulstudium absoviert hat. Wie Du siehst, habe ich das kleine Wörtchen "Fach" nicht voran gestellt. Natürlich hast Du Recht, wenn Du sagst, daß nach dem 2. Staatsexamen kein Unterschied mehr gemacht wird, jedoch wird jemand, der kein Hochschulstudium hinter sich gebracht hat, gar nicht erst für den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien oder Berufsschulen zugelassen.
Nun vielleicht hilft Dir ein Blick auf folgende Seite weiter: http://www.tresselt.de/Seiten.htm
Und ganz nebenbei erwähnt, BAT III oder A12 haben nichts mit der Studienratslaufbahn zu tun...
Das ist doch so gemein , da hauen Dir die bösen Menschen so viele komplizierte Begriffe um die Ohren. Dabei hast Du doch vor lauter Nebentätigkeiten und Geldausgeben gar keine Zeit, Dich mit sowas rumzuschlagen.
Wenn ich Lust hätte, könnte ich Dir eine Menge über die Geschichte des deutschen bzw. preußischen Gymnasiums erzählen, denn immerhin hab ich mein minderwertiges Studium hinter mich gebracht. An dieser Stelle nur soviel dazu: schon seit den Anfängen unter einem Mann namens Humboldt konnten nur Menschen, die ein Abitur abgelegt haben und anschließend auf einer Universität studiert haben an Gymnasien unterrichten. Und obwohl sich heutzutage vieles ändert, den Tag möchte ich erleben, an dem jemand, der sein Abitur nicht geschafft hat und im Anschluß eine "Lehre" absolviert hat, einen deutschen Oberschüler auf das Abitur vorbereitet.

Aber sei nicht traurig, nach der EU Osterweiterung gibt es ne ganze Menge Arbeit für gescheiterte ArchitektInnen (soviel Zeit muß sein). Ich hab gehört, die legen dort nicht soviel Wert auf Qualität. Und vielleicht hast Du das Glück am Bau einer Schule mitzuarbeiten. Dann kannst Du Deinen staunenden Kollegen ( ) am Lagerfeuer erzählen, wie Du damals fast Lehrerin geworden wärst (hätte sich die Weit nicht gegen Dich verschworen bzw. gegen ihr Glück gewehrt)...

[amüsierter Gast]

"Ist wirklich lächerlich, wie die Bezirksregierung in NRW neue Lehrer ködert. Inzwischen geht es sogar online, dauert keine 5 Minuten! Ursache: In NRW hat man für den 22. August einen 2. Einstellungstermin für Seiteneinsteiger ins Leben gerufen, weil auf die Lehramtsstudenten wieder mal kein Verlass ist."

@Tanja

Du solltest Dich ein wenig genauer ausdrücken, damit hier keine Gerüchte entstehen:
1. Der Einstellungstermin 22. August ist einerseits ein regulärer und kein zusätzlicher Einstellungstermin des Lehrereinstellungsverfahrens (und damit auch für Seiteneinsteiger - nennen wir sie mal Direkteinsteiger). Er ist nicht extra für die Seiteneinsteiger ins Leben gerufen worden!
2. Darüber hinaus ist der 22. August ein zusätzlicher Termin für die Einstellung in den Vorbereitungsdienst, und das auch nur für bestimmte Schulformen. Da Du bestimmt auch in anderen Foren liest, hast Du wahrscheinlich mitbekommen, dass eine Menge Lehramtsabsolventen sehr glücklich über diesen zusätzlichen Termin sind.

Da der Anerkennungserlass zum 1. Februar 2005 geändert worden ist, ist die Möglichkeit, sich seine Abschlüsse anerkennen zu lassen, zudem erheblich eingeschränkt worden.

[Schulmeister]

@Tanja
Leider vergaß ich meiner Belehrung (zwei Beiträge weiter oben) meinen Namen beizufügen. Dies sei hiermit nachgeholt. Das kann aber doch mal passieren, da ich als "Bübchen" doch noch "feucht hinter den Ohren" bin ...

[Tanja]

Ich mische mal die Beiträge:

>>>Mit A13 kann nur jemand eingestellt werden, der ein Hochschulstudium absolviert hat.<<<

Ach, das ist ja was ganz Neues! Habe gar nicht gewusst, das hier Leute posten, die nicht studiert haben Schon mal was von einem Laufbahnwechsel gehört? Wohl kaum, denn wer mit 30 noch keinen Berufsabschluss hat, von dem wird auch mit 40 nichts erwartet.

Was wiegt denn mehr? Ein I. und II. Staatsexamen für das Lehramt oder ein I. und II. Staatsexamen für das Lehramt mit zusätzlichem Hochschulabschluss als Diplom-Ingenieurin (Architektur). Die Frage sollte auch von jedem Anfänger leicht zu beantworten sein, wenn es um die Besetzung einer Planstelle geht. Merke: Wer mehr Qualifikationen mitbringt als andere Bewerber, kommt im Wettbewerb stets weiter! Doch solange die Referendare nicht mal einen(!) Berufsabschluss haben, brauchen wir über Wettbewerbsbedingungen gar nicht sprechen.

>>>Der Einstellungstermin 22. August ist einerseits ein regulärer und kein zusätzlicher Einstellungstermin des Lehrereinstellungsverfahrens (und damit auch für Seiteneinsteiger - nennen wir sie mal Direkteinsteiger). Er ist nicht extra für die Seiteneinsteiger ins Leben gerufen worden!<<<

Vorab: Seiteneinsteiger haben eine offizielle Bezeichnung und deshalb nennt man sie Nichterfüller! Falsch: Der reguläre(!) Einstellungstermin ist immer im Februar eines Jahres. Diese Information kann man auf den Seiten der Bezirksregierungen abrufen. Der Termin am 22. August ist kein regulärer Termin sondern wurde zusätzlich beschlossen, um den Bedarf an Lehrkräften in bestimmten Schulformen gerecht zu werden. In jedem Fall sind Seiteneinsteiger die Zielgruppe, denn schon der kurzfristige Termin kommt für Lehramtsstudenten wohl kaum in Frage, denn zu dem Zeitpunkt sind viele Lehramtsstudenten noch an der Hochschule immatrikuliert!

>>>Darüber hinaus ist der 22. August ein zusätzlicher Termin für die Einstellung in den Vorbereitungsdienst, und das auch nur für bestimmte Schulformen. Da Du bestimmt auch in anderen Foren liest, hast Du wahrscheinlich mitbekommen, dass eine Menge Lehramtsabsolventen sehr glücklich über diesen zusätzlichen Termin sind.<<<

Korrekt.

>>>Da der Anerkennungserlass zum 1. Februar 2005 geändert worden ist, ist die Möglichkeit, sich seine Abschlüsse anerkennen zu lassen, zudem erheblich eingeschränkt worden.<<<

Kann man nicht pauschal sagen, denn durch Öffnung der Sek II in Mangelfächern wie z. B. Kunst haben sich die Optionen für viele Bewerber sogar verbessert, die nun überlegen, ob sie nicht lieber nach ihrem Hochschulabschluss ein Fach nachstudieren anstatt mit 2 anerkannten Fächern in den VOB für Sek I zu treten. Zwar hat man nach dem II. Staatsexamen noch Gelegenheit, in den höheren Dienst zu wechseln (z. B. durch Nachqualifizierung in Sonderpädagogik), aber dafür sind in Sek I die Ansprüche an Lehrer auch geringer und beim Einkommen spielen Dienstzeit, Alter und Familienstand eine nicht unerhebliche Rolle. Für viele Akademiker, die von der Wirtschaft in den Lehrerberuf wechseln, reicht der gehobene Dienst bereits aus um erst mal rein zu „schnuppern“.

Die Grenzen in der Laufbahn, die unser „Schulmeister“ stets betont, sind längst obsolet, denn mein Bruder war im mittleren Polizeidienst (Kripo), dann hat er sich für den gehobenen Dienst weiter qualifiziert (Abitur und Studium) und steht heute, 26 Jahre später am Beginn seiner Laufbahn im höheren Dienst beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Durch Leistung kann man alles erreichen! Nichts ist unmöglich, wenn man an sich glaubt und dafür etwas tut! Und von Bübchen wie den Schulmeister, der nur alles von Mutti weiß sollte sich hier niemand beeindrucken lassen. Ist nur Geschwafel aus Angst, den Anforderungen im Alltag als Lehrer und den Erwartungen der Mutti nicht gerecht zu werden.

Immerhin leben wir in einem Staat, wo man ohne Abitur und ohne Studium Außenminister werden kann und wenn das geht, dann geht noch was ganz anderes! Der Weg ist das Ziel!
Dazu muss man allerdings manchmal die ausgetretenen Pfade verlassen, die alle gehen und nach rechts und links schauen. Ist nicht einfach, aber es geht.

Tanja

[Schulmeister]

@Tanja

Bevor Du Lehrerin werden willst, lern erst einmal lesen. Und die Tatsache, daß der Bundesaußenminister kein Abitur hat und sich zudem in seiner Jugend als Steineschmeißer profiliert hat, ist nebenbei erwähnt ein Skandal. Daher ist es auch kein Wunder, daß er Dein Vorbild ist... Immerhin hast Du ja auch schon in zwei Berufen versagt.
Übrigens hab ich mir sagen lassen, daß Architektur der hervorstechenste unter den Dünnbrettbohrerstudiengängen ist. Ich kenn Leute, die haben das nebenbei "studiert".

[admin]

An dieser Stelle einige wenige Anmerkungen an Tanja und alle.

Dieser Thread artet nun doch etwas aus. Zwar freut es mich tierisch, dass hier 2900 Aufrufe gibt, aber wir wollen doch nicht vergessen warum wir hier sind:

1. Dieses Forum behandelt Fragen über Leid und Frust. Sich gegenseitig zu beschimpfen, ist hier völlig fehl am Platz.

2. Das Thema war ein ganz anderes: Warum will ich Lehrer werden? Warum also diskutiert ihr nun über HartzIV, ein angeblich sinnloses Lehramtsstudium sowie schlaue Seiteneinsteiger und Referendare, die keine andere Wahl haben?

3. Wir wollen doch nicht persönlich werden. Anscheinend prallen hier Meinungen aufeinander, die man nicht mehr abgleichen kann. Wenn wir sachlich nicht mehr weiterkommen, sollten wir lieber schweigen. Persönliche Angriffe zeugen von einem niedrigen Diskussionsniveau, auf das wir uns als Akademiker doch nicht herablassen wollen.

Das alles nur mal zur Erinnerung. Es möge sich jeder an die eigene Nase fassen.

Grüße vom admin