Nach einem anstrengenden Schultag

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
kleinemaus
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Registriert: 07.01.2008, 19:02:54
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Nach einem anstrengenden Schultag

Beitrag von kleinemaus »

Hallo an alle....

was macht ihr nach einem anstrengenden schultag, wenn mal wieder gar nichts so lief, wie es geplant war, die schüler total anstrengend waren und ihr mit kopfschmerzen von dem vielen lärm nach hause kommt und leicht aggressiv aufgeladen seid?

wie kriegt man sowas in den griff und wie schafft man es nicht den ganzen weiteren tag an die schule zu denken bzw. seine ganzen freunde und die familie nicht die ganze zeit mit schulgeschichten zu nerven und den ganzen tag über schlechte laune zu haben?

wie ihr seht bin ich z.z. etwas verzweifelt. das ref. habe ich eigentlich mehr oder weniger gut überstanden. den berufeinstieg jetzt finde ich allerdings echt hart.

bei mir dreht sich alles nur um schule und es macht mich wahnsinnig.

ich bitte euch um ratschläge!!!!!!

DieEla
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Registriert: 06.06.2006, 21:46:43

Beitrag von DieEla »

Huhu

also so gehts mit seit dem Berufseinstieg im August auch. Das Ref fand ich soweit ganz ok, aber die volle Stelle jetzt, die vielen Korrekturen, die nervigen Großklassen, noch nervigeren Eltern ... das zerrt schon ganz schön auf.

Im Oktober/November war ich so fertig, dass mein Mann richtig mitleiden musste, da ich nichts Anderes mehr im Kopf hatte und vorallem abends nicht einschlafen konnte, weil mir lauter Schulkram durch den Kopf ging.

Mittlerweile habe ich mir ein dickeres Fell zugelegt, sage mir immer "die können mich mal gern haben, ich mach meinen Job so, dass ich ein gutes Gewissen haben kann und lass die alle an mich nicht heran". Das klappt recht gut, wozu verrückt machen? Wir haben gezeigt, dass wir was können, wir haben nen Job, hey - freu dich :)

Zur Entspannung gönne ich mir grundsätzlich einen Tag am Wochenende, der komplett schulfrei ist. Keine Korrekturen, keine Vorbereitungen, nichts! Außerdem stoppe ich jeden Abend spätestens um acht und mache etwas, was mir Spaß macht. Mal ein Computerspiel, mal Kino, mal einfach nur TV.
Besonders wichtig ist für mich abends im Bett: vor dem Licht ausschalten immer ein/zwei/drei Seiten lesen. Einen lustigen Roman beispielsweise (ich hab mir nen Vorrat Terry Pratchett zugelegt). Das hebt die Stimmung und ich denke beim Einschlafen eher an das Buch, als an die Schule.

und ansonsten sag ich mir zu besonders stressigen Zeiten: die Schüler können auch mal zwei Tage länger auf ne Arbeit warten (normal gebe ich binnen einer Woche zurück), und mal zwischendurch ne "schlagt mal eure Bücher auf" Stunde tut den Schülern nicht weh und bringt mir aber etwas Freizeit. Ich versuche pro Klasse eine Stunde die Woche richtig richtig gut und ausführlich vorzubereiten, das hält die Motivation aufrecht.
Außerdem bereite ich gern Stationenlernen vor, das macht einen Nachmittag viel Arbeit, dann aber rund drei Wochen Ruhe und Freizeit.

Finde deinen Weg, es lohnt nicht, sich kaputt zu machen. Entspanne und gönne dir gezielt Auszeiten. Deine Schüler haben nichts davon, wenn du nervlich fix und fertig bist und keinen Spaß am Unterricht haben kannst vor lauter Stress.
Ref erledigt, feste Stelle bekommen, nach wie vor Spaß am Job :) (Mathe/Deutsch)

Stern*
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Registriert: 24.03.2007, 16:13:31

Beitrag von Stern* »

hallo!
mir gehts gerad ähnlich - ich bin ja froh, dass es gleichgesinnte gibt. ich hab das ref auch überstanden und bin nun mit einer etwa 3/4 stelle eingestiegen. ich bin seit 2 wochen an der neuen schule, und bisher warte ich auf das gefühl: "ja, ich will den job machen, dafür hab ich das ref gemacht!" alles ist so viel (ich habe ebenfalls riesenklassen), ich darf mir plötzlich etwa 200 namen plus kollegium merken. ich fühl mich noch nicht so richtig wohl und vermisse öfter mal meine ausbildungsschule.

am schwierigsten finde ich diese langen tage. bei mir ballt sich alles quasi auf drei tage, an den zwei restlichen tagen habe ich fast frei. dafür habe ich an drei hintereinanderfolgenden tagen (mi-fr) zwischen 5 und 7 stunden. damit kann ich gerad noch gar nicht umgehen - ich hoff, ich schlafe heut einigermaßen :-( .

in der klassenarbeitszeit bin ich noch nicht angelangt... mal sehen, wie das so wird.

ich hoffe ja, dass man sich irgendwie an das neue pensum gewöhnt. ist ja nicht so, dass ich mir das ref mit den seminaren zurückwünsche... ;-) .
Gruß von Stern*

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Abend !
Schon wieder ein Tag näher bis zur Pension ! 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Cassandra
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Beitrag von Cassandra »

:arrow: badewanne
:arrow: gute musik
:arrow: schokopudding
:arrow: telefonat mit freundin
:arrow: kuscheln mit dem schatz

das sind so meine patentrezepte, aber immer klappts auch nicht :(
☼ Fertig seit 09/09 ☼

Linapopina
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Beitrag von Linapopina »

Ich habe seit August eine feste Stelle mit z.Z. 29 Stunden und kann dich gut nachvollziehen. Ich brauche nach der Schule immer mindestens eine Stunde frei, in der der ich einfach TV glotze und etwas döse. Dann bereite ich meinen Unterricht vor- das dauert Gott sei Dank nicht mehr so lange wie am Anfang. Ab 18 Uhr habe ich meistens frei!
Ich kriege meinen Kopf oft frei mit joggen (direkt nach dem Vorbereiten), dann warm duschen, kochen,.... Gespräche mit Freunden, TV, Musik.
Heute war ich in der Sauna, was mir sehr gut tat.
An Tagen, wo es mit den Kindern besonders stressig war, kann ich manchmal auch nicht wirklich abschalten und bin noch lange mies gelaunt (da hilft selbst meine Joggingrunde nix) . Ich bin mir sicher, dass es mit der Zeit besser wird- bei mir wurde es seit meinem Berufseinstieg von Monat zu Monat schon besser, obwohl es immer wieder Phasen gibt, in denen ich mich schon überlastet fühle.
Im allgemeinen mache ich meinen Job jedoch gerne und ich bin saufroh, dass ich das Ref hinter mir habe!

Dori
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Registriert: 15.03.2007, 13:09:21

Beitrag von Dori »

Hallo an alle,
mir geht`s genauso. ich sprecht mir aus der Seele. Die Umstellung vom Ref. (war auch nervig) auf jetzt eine volle Stelle ist schon hart. Vor allem, wenn man dann genau in die Klassenstufen kommt, wo man noch gar nicht drinnen war - also nicht mal auf vorhandenes Material zurück greifen kann. Zudem unterrichte ich auch noch zwei Fächer fachfremd.
Aber ich gönne mir auch zumindestens einen Tag, wo mal "schulfrei" ist. Sport hilft bei mir auch immer super. Ne Freundin von mir legt sich, wenn sie aus der Schule kommt, erstmal ne Runde hin. Aber damit komm ich nicht so gut zurecht- dann komm ich überhaupt nicht mehr hoch :lol: .
LG Dori

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