ein baby während des refendariats?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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gwen

ein baby während des refendariats?

Beitrag von gwen »

hallo,

vor wenigen wochen habe ich mein wipäd- studium abgeschlossen und werde im mai mit dem referendariat beginnen. ich habe bereits eine fünf-jährige tochter, die sich sehnsüchtig ein geschwisterchen wünscht. auch mein partner, mit dem ich seit vier jahren zusammen bin, wünscht sich nun auch eigene kinder. im grunde genommen bin ich von dieser idee entzückt, doch die hier vohandenen einträge schrecken mich doch sehr davon ab. sollte ich dieses thema erst einmal abharken?

Wer hat bereits erfahrungen mit schwangerschaften während des referendariats gesammelt? ist die situation zu bewältigen- beispielweise mittels einer halbjährigen pause? oder würdet ihr mir gänzlich davon abraten?

mfg gwen

ich

Ich würd's nicht machen.

Beitrag von ich »

Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Kinderkriegen, wohl aber mit dem Referendariat. Außerdem hatte ich mehrere Referendarskollegen mit Kindern bzw. mit Kinderwunsch. Obwohl es einige am Anfang anders sahen und dachten, es wäre zu schaffen, waren uns am Ende des Referendariats darin einig:
Das erste halbe Jahr ist noch recht ruhig. Wenn du dann ein Kind bekommen hättest, was ja nicht mehr geht, da du ja im Mai anfängst, dann wäre das zu schaffen gewesen. Ebenso funktioniert es, das Referendariat mit einem oder zwei Kindern zu schaffen, die schon im Kindergarten- oder Schulalter sind.
Aber ab dem zweiten Halbjahr wird es sehr anstrengend, so dass du deine ganze Kraft für das Referendariat und deine fünfjährige Tochter brauchen wirst. Der nächstmögliche Zeitpunkt fürs Kinderkriegen wäre das Ende des Referendariats, also nach den Prüfungen. Aber auch das lässt sich schlecht timen. Stell dir vor, du hast eine schwierige Schwangerschaft oder sonstige Probleme. Das Referendariat ist ein Fulltimejob und Arbeitszeiten von 60-80 Stunden pro Woche sind nicht ungwöhnlich. Dazu kommt ein großer Druck.
Es ist im Referendariat auch unsagbar wichtig, mit den Ref-Kollegen zusammenarbeiten zu können. Wenn du pausierst, wirst du aus dieser Gruppe gerissen.
Ich würde es nicht machen, zumal du schon ein Kind hast, für das du deine restliche Energie neben dem Referendariat brauchen wirst.
Wenn überhaupt Kinder während des Referendariats bekommen, dann wirklich ganz am Anfang oder ganz am Ende.

leppy

ich auch nicht

Beitrag von leppy »

Ich habe keine Erfahrung in der Hinsicht, nur eben meine Ansicht. Ich möchte während des Refs kein Kind bekommen. Entweder das Ref oder das Kind würden mE darunter leiden.

Wenn allerdings die Bedingungen sehr günstig sind (Vater kann sich viel kümmern oder begeisterte Omas/ Tanten sind in der Nähe) sieht es allerdings etwas anders aus (wäre bei mir nicht der Fall).

Ich kann verstehen, dass Du gerne noch ein Geschwisterchen für Deine Tochter hättest, aber ich denke im Endeffekt ist es relativ egal, ob die zwei 6 oder 8 Jahre auseinander sind (2. hat noch den Vorteil, dass man als Eltern abends öfter mal was unternehmen kann - spreche aus Erfahrung, meine Schwester ist fast Jahre jünger als ich und seit sie etwa 4 war habe ich öfters auf sie aufgepasst).

Gruß leppy

CUB

ist ne schwierige Sache...

Beitrag von CUB »

Hi,

in meinem Seminar war eine REf'in, die ausgestiegen ist, als sie ein Kind bekommen hat. Dafür ist im letzten Halbjahr eine neue Ref'in zu uns gestoßen, die nach einem halben Jahr Kinderpause wieder weitermachen wollte. Es war ziemlich deutlich festzustellen, dass das Kind eine - sorry wenn es sich jetzt hart anhört - eine ziemliche Belastung für die Arme darstellte, sowohl was den Zeitaufwand angeht als auch die nervliche Belastung. Es ist eben verflucht schwer, den extremen Stress im letzten AA und ein Baby unter ein Dach zu bekommen.

Es ist natürlich schwer, da objektiv zu sein, aber ich würde lieber warten...

cu,
CUB

FrauGast

moment mal...

Beitrag von FrauGast »

also ich seh das nicht so negativ. und ja, ich bin in genau der situation.
zu beginn des ref bin schwanger geworden, ungeplant. mein mutterschutz hätte mit den sommerferien begonnen, um mein kind nicht zu gefährden, war ich aber ab der 30. ssw krank geschrieben. ich habe dann ein gutes jahr ausgesetzt udn stehe jetzt unmittelbar vor dem examen - trotz kind oder eventuell sogar wg des kindes mit guten bis sehr guten noten.
meine erfahrung ist die, dass das ref einfach an priorität verliert, gezwungenermaßen konzentriert man sich aufs wesentliche und macht sich nicht so verrückt wg u-besuchen und co. natürlich ist es sehr sehr anstrengend. da du ja bereits ein kind hast, wirst du ja die probleme mit kinderkrankheiten und zähnen und durchwachten nächten kennen. wichtig, ist m.e., dass du ein funktionierendes unterstützungsystem hast - tagesmutter, omas, ne putzfrau ;-)
dennoch - all den stress nehme ich gerne in kauf. ich habe weder die entscheidung für mein kind noch die entscheidung, mit dem ref weiter zu machen, je bereut.

nur mut :-)

FrauLehrerin

Beitrag von FrauLehrerin »

Ich würde auch nicht prinzipiell davon abraten. Ich habe das Referendariat begonnen, als meine Tochter 8 Monate alt war. Das 2. Staatsexamen habe ich kurz vor Mutterschutzbeginn gemacht, 2 Monate danach war meine 2. Tochter da.
Ist aber meiner Meinung nach eine Typenfrage. Wenn du eher etwas stressanfälliger bist, kann es ganz schön hart werden. Ich bin schon die Ruhe selbst und empfand es manchmal ziemlich anstrengend, vor allem dieses Am-Abend-arbeiten, denn nachmittags wolllte ich die Zeit mit meiner Tochter verbringen. Andererseits wird man auch wirklich pragmatischer. Du puzzelst halt nicht 3 Stunden am Unterrichtseinstieg herum, sondern bleibst bei deiner ersten Idee und ziehst es durch. Aber ein gutes Sozialnetz ist notwendig, wenn das Kind krank ist oder vor Unterrichtsbesuchen und dergleichen. Ich hatte einen guten Kitaplatz, mein Freund hat die Wochenenden übernommen, meine Mutter war häufig da, so ging es.

Gruß Die FrauLehrerin

Fara77

Baby oder nicht....

Beitrag von Fara77 »

Hallo, Gwen!

Ich kann Dich gut verstehen. Auch ich starte im bald ins Ref und die Babyfrage ist ebenfalls da. In meinem sozialen Umfeld sind momentan zwei schwanger und dann drängt sich diese Frage schon etwas ins Bewusstsein ...Ich bin seit 4 Jahren verheiratet, wir haben ein grosses Haus..."eigentlich" die idealen Vorraussetzungen für ein Baby. Trotzallem habe ich mich dagegen entscheiden. Ich hab mit mehreren gersprochen, die im Ref sind bzw waren und alle sagen das gleiche: Es ist viiiiiel Arbeit und bringt noch mehr Stress mit sich! Und das möchte ich weder mir , noch dem Kind antun. Warum es noch stressiger machen, als es ohnehin schon ist?! Warum sich der anstrengenden und schönen Babyzeit berauben, weil man über Unterrichtsentwürfen , Korrekturen und Co sitzt? Eben! Darum ich hab mich dafür entscheiden, erstmal volle Kraft fürs Ref und danach volle Kraft fürs Kind. Ich weiss ja nicht, wie alt Du bist. Aber 18 Monate( oder 24 je nach Schulform) sind auch keine so lange Zeit und man kann danach auch noch gut "intensiv" übers schwanger werden nachdenken.
Klar, wenn man ungewollt schwanger würde ist es wohl was anderes...Aber wenn man in der glücklichen Lage ist, es sich aussuchen zu können, dann würde ich ganz persönlich sagen, dass es klüger ist zu warten. ( und es sind ja nur 18 bzw. 24 Monate) Und Du hast ja schon ein Kind, welches Dich auch braucht....
So, das wars von mir!
Fara77
:D

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