die beste entscheidung meines lebens

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Antworten
Tanja

Beitrag von Tanja »

Hallo!

Wer bereits eine vollständige Anerkennung der I. Staatsprüfung in mindestens 2 Fächern hat (keine Teilanerkennung), der wird bei einer schulscharfen Bewerbung um eine Lehrerstelle (falls eine Bewerbung von Seiteneinsteigern erwünscht ist, ist ausdrücklich in der Ausschreibung angegeben) genau so behandelt wie jeder andere Bewerber mit II. Staatsprüfung. Das gilt aber nur(!) für die Bewerbung, nicht wenn es darum geht, die Stelle tatsächlich zu besetzen! Schulen sind verpflichtet, erst Bewerber mit II. Staatsprüfung zu nehmen (und die Auswahl erfolgt nach Ordnungsgruppen). Erst wenn niemand mit II. Staatsprüfung in Frage kommt oder Bewerber mit einem solchen Abschluss ausbleiben, greift man auf Seiteneinsteiger mit anerkannter I. Staatsprüfung zurück. Das ist nicht bitter, sondern gerecht.

Bekommt er oder sie dann die Stelle, dann gilt es, neben der Tätigkeit als angestellte Lehrkraft der Schule (Vergütung nach BAT), die II. Staatsprüfung zu absolvieren (gemäß OVP-B). Ziemlich heavy, denn man erhält zwar direkt ein richtiges Einkommen, muss aber auch direkt unterrichten und trägt dafür die Verantwortung! Zudem gilt es, sich um den Vorbereitungsdienst und die damit verbundenen Prüfungen für Erziehungswissenschaften sowie Grundlagendidaktik Deutsch oder Mathe zu kümmern, für den man einen Tag pro Woche (Unterricht im Hauptseminar) frei gestellt wird. Die Arbeit an der Schule geht aber munter weiter und im Gegensatz zu den Lehramtsanwärtern oder Studienreferendaren wird von einem Seiteneinsteiger an der Schule mehr verlangt! Beamter auf Widerruf ist er in den ganzen 24 Monaten auch nicht, denn er hat einen Arbeitsvertrag mit der Schule und sein Vorgesetzter ist der Schulleiter, nicht die Bezirksregierung (wie bei den LAA und Studienreferendaren). Zwar müssen die LAA und Studienreferendare nach 6 Monaten auch bdU machen (bedarfsdeckender Unterricht), aber nicht in dem hohen Stundenumfang wie ein Seiteneinsteiger an der Schule.

Die Änderungen seit 1.2.2005 richten sich auf den Anerkennungserlass, d. h. neue Absolventen von FH und Uni werden genauer unter die Lupe genommen, bevor eine Anerkennung der I. Staatsprüfung ausgesprochen wird. Inzwischen stapelt sich die Anträge bis unter die Decke!

Ursache: Insbesondere bei FH-Absolventen gab es eine hohe Abbrecherquote. Nun sind die Vorgaben für eine Anerkennung verschärft worden. Die nehmen nicht mehr jeden, bzw. nicht jeder erhält auf Antrag eine Anerkennung. Kommt aber zunächst auf die Fächer und den Unterrichtsbedarf an. Weil Sek I für Universitätsabsolventen aber i. d . R. nicht lukrativ genug ist, werden FH-Absolventen weiter für Haupt-, Realschule und für die Klassen 5 bis 10 der Gesamtschulen gesucht, denn es kann (und darf) ja nicht jeder an einem Gymnasium unterrichten. Für FH-Absolventen geht das seit dem 1.2.2005 zwar auch (in Mangelfächern), aber nur dann, wenn sie zusätzlich zur einer Teilanerkennung für Sek II(!!!) ein 2. Fach nachstudieren! Doch das sollte jeder für sich ausmachen.

Die Zahl der Schulen, die Bewerber für den Seiteneinstieg dulden, hat in den aktuellen Stellenausschreibungen (NRW) deutlich abgenommen. Sie vergeben (und müssen das auch) die freien Stellen lieber an Absolventen mit I. und II. Staatsprüfung und verzichten darauf, den Kandidaten erst berufsbegleitend am Vorbereitungsdienst teilnehmen zu lassen.

Deshalb mache ich wieder den regulären Vorbereitungsdienst.
Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Tanja

Gast

Beitrag von Gast »

danke tanja,vieleicht sehen wir uns im august.habe mich für bocholt beworben mit gleichen fächern.ein wenig untersstützung von ehemaligen berufskollegen wäre sicher tolll.
kreative grüße

Gast

Beitrag von Gast »

wenig unterstützung !!!!

Tanja

Beitrag von Tanja »

Hallo!

In den ersten 6 Monaten halten die neuen Kollegen zusammen (vor allem die, die aus gleichen Berufen den Weg ins Lehramt gefunden haben), doch dann steigt der Druck im Seminar und Schule und jeder wird zum Einzelkämpfer, leider. Doch das bringt der Beruf in der Schule mit sich. Sobald die Klassentür zu ist, macht jeder sein eigenes Ding. Zwar noch nicht zu Beginn im VOB, aber spätestens im bdU! Eine gemeinsame Vergangenheit entscheidet leider nicht über eine gemeinsame Zukunft.

Dazu wünsche ich dir viel Glück!

Tanja

Holger
Beiträge: 1
Registriert: 20.05.2005, 20:31:47

andere Bundeslaender

Beitrag von Holger »

Hallo Tanja,

auch ich habe meine Anerkennung als 1. Staatsexamen gerade noch bekommen und plane einen Einstieg im Februar 2006 (und geniesse bis dahein meine freie Zeit!!).
Das mit der Moeglichkeit der Bewerbung in anderen Bundeslaendern ist mir neu. Hast du zufaellig eine Ahnung, welche da die Anerkennung als 1. Staatsexamen fuer ein Bewerbung ins Ref. akzeptieren?? Und wie kann man dann den paedagogischen Teil nachholen. Geht das wirklich? Hat das schon mal jemand versucht?

Einen schoenen Gruss aus Suedamerika,
Holger

Antworten