die beste entscheidung meines lebens

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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pletjonka

Beitrag von pletjonka »

Liebe Tanja,
"ich arbeite jetzt schon am Limit" ist für mich noch keine Jammerei.
Dass die 28 Stunden später zu schaffen sind, auch wenn man im Referendariat schon mit acht Stunden voll beschäftigt ist, haben mit meine jungen KollegInnen versichert.

Aber das kann dir ja jetzt alles egal sein, zum Glück hast du es hinter dir und kannst dich wieder als Architektin ausleben.

Tanja

.....

Beitrag von Tanja »

Im Hinblick auf die tatsächliche(!) Arbeitszeit habe ich beim Wechsel vom Lehramt zurück (bzw. nach vorne) zu Architektur keinen Vorteil erworben, denn schon als Nebenjob vergeht kein Wochenende, wo man nicht mit Planungsskizzen am PC verbringt.
Aber das Gefühl bei der Arbeit ist völlig unterschiedlich, denn nur wenn man etwas wirklich gerne tut, spielt die Zeit keine Rolle.

Im VOB habe ich jede Minute gezählt um mit den Unterrichtsentwürfen "fertig zu werden". Als Architektin zählt nur das Ergebnis ;-)

Ich würde gerne erfahren, wie viele Lehrer ihren Job von heute auf morgen aufgeben würden, wenn sie eine Alternative hätten. Zwar steht vielen Ex-Kolleginnen das täglich im Gesicht geschrieben, aber manche verstehen es prächtig, vom Thema abzulenken.

An der Arbeitzeit liegt es jedenfalls nicht, worüber man sich im Lehramt beschweren müsste. 40-60 Stunden pro Woche sind O.K. (wenn das Einkommen stimmt)!

Tanja

Tanja

.....

Beitrag von Tanja »

Arbeitszeit vs. Einkommen:
Genau da liegt der Hase im Pfeffer, wenn man sich mit Diplom von der Wirtschaft abkehrt und mit A12 seinen Dienst beim Staat beginnt! Grausige Vorstellung, das man in NRW und Hessen als Angestellte vor den Sommerferien zur Arbeitsagentur muss, um sich erwerbslos zu melden, damit man nach den Sommerferien wieder als Lehrerin anfangen kann. Das ist kein kurzer Besuch, sondern die Prozedur kann Tage dauern (macht jeden fertig!) Eine Zumutung, während verbeamtete Lehrerinnen mit sicheren Einkommen über die Ferienzeit in den Ulraub fliegen können und ihre Kolleginnen bei der Arbeitsagentur sitzen um sich die 60 % zu sichern um während der Ferien zu überleben. Tolle Aussichten, tolle Motivation für den Unterricht danach ;-)

Und so was von gerecht, nicht wahr?

sven

Re: Nie mehr selbst einen Antrag auf Entlassung stellen ...

Beitrag von sven »

Hallo Tanja!

Ich bin zufällig auf Deinen Beitrag gestoßen, da ich mich über den Seiteneinstieg in das Lehramt informieren wollte. Ich bin auch ein Architekt der sich beruflich umorientieren möchte. Vielleicht kannst Du mir einige Infos geben?

-Wie und in welchem Bundesland hast Du die Referendarstelle bekommen?

-Für welche Fächer wurde Dein Diplom als 1.Staatsprüfung anerkannt?

-Genügt für den Seiteneinstieg in den Vorbereitungsdienst nur das Architekturdiplom oder benötigt man zusätzlich mehrere Jahre Berufserfahrung?

-Ist Dir eine Informations- oder Beratungsstelle für Seiteneinsteiger bekannt?

Ich bin für jede Info dankbar!

Gruß
Sven
architekt.sven@gmx.de

Tanja

Beitrag von Tanja »

sven hat geschrieben:Wie und in welchem Bundesland hast Du die Referendarstelle bekommen?
Hallo, Kollege!

Die Stelle als ehemalige Lehramtsanwärterin und Beamtin auf Widerruf (OVP) habe ich nach einer schriftlicher Bewerbung für den Vorbereitungsdienst von einer Bezirksregierung in NRW erhalten, zu regulären Einstellungsterminen für das Lehramt, die mindestes 2 x im Jahr veröffentlicht werden. Entsprechende Bewerbungsformalitäten sind einzuhalten. Inzwischen ist die Bewerbung auch online möglich, Unterlagen müssen dennoch schriftlich nachgereicht werden. Der reguläre Einstellungstermin ist immer Februar eines Jahres. Die Vorgaben können bei den Bezirksregierungen abgerufen werden sobald die Ausschreibung des Landes vorliegt. Allgemeine Infos erhält man dort täglich unter der Rubrik Schule und Lehrerausbildung. Ausschreibung und Bewerbung erfolgen bereits im August davor. Neben den regulären Einstellungsterminen gibt es – je nach Bedarf des Landes – Sondereinstellungstermine für bestimmte Schulformen. In NRW findet zum 22.08.2005 ein Sondereinstellungstermin statt (aber nicht für alle Schulformen). Um möglicherweise dabei zu sein, kommst du leider zu spät, denn der letzte Termin für eine Bewerbung in NRW war der 13. Mai 2005. Ab August 2005 könntest du dich für Februar 2006 bewerben. Auch in anderen Bundesländern, die deine Anerkennung akzeptieren (das entscheiden die Bezirksregierung des jeweiligen Landes, bei denen du dich bewirbst).

Für den Seiteneinstieg (OVP-B) muss man sich direkt an einer Schule bewerben (schulscharf), wenn in der Ausschreibung ein möglicher Seiteneinstieg genannt ist. Angebote werden vom Land im Internet veröffentlich. Für NRW stehen die Angebote und Vorgaben hier:

https://www.bildungsportal.nrw.de/BP/LEO/index.html

Jedes Bundesland hat dafür eigene Seiten im Netz.
Für welche Fächer wurde Dein Diplom als 1.Staatsprüfung anerkannt?
Mathe und Technik (Lehramt 16 / Grund-, Haupt-, Realschule sowie Klassen 5 bis 10 der Gesamtschule).
Genügt für den Seiteneinstieg in den Vorbereitungsdienst nur das Architekturdiplom oder benötigt man zusätzlich mehrere Jahre Berufserfahrung?
Die Antworten dazu findest du ebenfalls auf den Seiten des Bildungsportals. Ich kann nur von NRW sprechen:

https://www.bildungsportal.nrw.de/BP/LE ... index.html

Nur soviel dazu: Für den Eintritt in den regulären Vorbereitungsdienst (OVP) reicht die Anerkennung des Diploms in 2 Fächern als I. Staatsprüfung einer Schulform. Der reguläre Vorbereitungsdienst hat den Vorteil, dass man Beamter auf Widerruf ist und an der Schule ausgebildet wird, dafür aber viel weniger verdient. Nach Abschluss der II. Staatsprüfung ist man Lehrern mit Lehramtsstudium rechtlich gleich gestellt und hat identische Perspektiven im Beruf. In NRW kann man aufgrund von Sondererlassen sogar bis 45 Jahre Beamter werden. Dieser Sondererlass ist allerdings befristet bis zum 31.07.2007 (und wird danach sicher wieder verlängert, wie in jedem Jahr um Anreize zu schaffen, ein Lehramt zu ergreifen). Angestellt kann man bis 55 Jahren werden.
Ist Dir eine Informations- oder Beratungsstelle für Seiteneinsteiger bekannt?
https://www.bildungsportal.nrw.de/BP/LE ... index.html

http://www.4teachers.de/?action=show&id=6121&sid=

http://www.tresselt.de/

Im Internet gibt es zahlreiche Informationen zum Thema, selbst hier im Forum!

Ein Patentrezept gibt es leider nicht, kommt immer auf die Umstände an (Seminar, Schule, Lehrkräfte und Schüler).

Viel Vergnügen wünscht

Tanja

Tanja

Ergänzung ...

Beitrag von Tanja »

Nachtrag:
Den Weg als Seiteneinsteigerin unmittelbar an eine Schule (schulscharfe Bewerbung) ist mir nun doch zu heavy! Inzwischen sind die Chancen, dort als Seiteneinsteigerin genommen zu werden auch nicht mehr so toll, wie vor wenigen Jahren. Da eine Einstellung nach Ordnungsgruppen entschieden wird und man mit I. Staatsprüfung noch kein vollwertiger Lehrer ist, nehme ich erneut den VOB in Angriff -- wie jeder Absolvent mit Lehramtstudium. Ist noch stressig genug!

Tanja

Gast

Beitrag von Gast »

hallo kollegen,
ich denke seit dem 1.2.05 ist die anerkennung mit neuen auflagen
verbunden.ich selber habe meine anerkennung gerade noch bekommen.gilt das nicht für den schulscharfen einstieg?

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