Ein Lehrer kotzt sich aus...

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
nanu
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Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von nanu »

Klasse Artikel unter folgendem Link, bitte unbedingt lesen:
Ein Lehrer packt ein … 4 … oder kotzt sich aus!

http://www.deutschland-debatte.de/2007/ ... -sich-aus/

Zentraler Satz:

"Letzlich bedeutet das, daß die Lehrer bis ans Ende ihrer Schullaufbahn wie dumme Jungs und dumme Mädchen behandelt werden."

Eure Meinung dazu?

Stefan24
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Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von Stefan24 »

Nicht du schon wieder mit diversen Links und bloßer Provokation.

Zunächst ein Tipp: nicht alles, was bei Google nach einer Suche ganz weit oben steht ist wirklich brauchbar (und fundiert!)

Und nein: ich will hier niemandem zu nahe treten, Neulinge und Unerfahrene jedoch warnen, sich hier auf eine (in meinen Augen sinnlose) Diskussion mit einem gewissen User einzulassen.

Der Artikel ist zudem noch peinlicher als die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben im Titel ihn je hätte verfassen und drucken können.
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
Eigene Meinung schon immer.

hasminure
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Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von hasminure »

nanu hat geschrieben:Klasse Artikel...bitte unbedingt lesen:
Das kann doch nicht dein Ernst sein?

Egal wie man zu einzelnen Punkten steht, in der Gesamtheit ist der Artikel so tendenziös und vor allem so pauschal, das er nichts Wert ist.

Hubselzwerg
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Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von Hubselzwerg »

wieso soll gerade das der zentrale Satz sein? Ich finde den hier sehr erhellender:
Dort erzählen einem abgestellte (abgehalfterte) Lehrer,...
mit dort ist das Seminar gemeint. Einer meiner Fachleiter war so alt wie ich. Soviel zu "abgehalftert"
wie eine Unterrischsstunde zu planen sei. (Technokratisch kaum zu überbieten!)
Eine was? :lol: Nun, damit wäre das Niveau dieses "Artikels" ja auch geklärt.

Und ansonsten wimmelt es von Beahuptungen, die möglicherweise für irgendein Seminar stimmen mögen, aber nicht allgemeingültig sind.
Es gibt eine minutiöse Zeiteinteilung der 45-Minuten-Stunde. Es gibt Lehrziele und Lernziele.
LEHRziele?? Nie gehört.

… ach ja, die Unterrichtsmethode ist noch sehr wichtig: Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, …
a) Blödsinn b) Gruppenarbeit ist ja nichtmal eine Methode
selbständiges Lernen
Oh nein, wie furchtbar
offener Unterricht, Lernen des Lernens, lebenslanges Lernen, integriertes Lernen, intrinsische Motivation, innere Differenzierung und äußere Differenzierung.
Nein, sowas aber auch... :roll:
Auf keinen Fall aber Frontalunterricht – das ist Unterricht aus der Mottenkiste!!!
Woher stammt dieser Unfug? Hab ich NIE gehört. Nichtmal Hilbert Meyer behauptet das.
Den Referendaren wird im Referendariat das Kreuz gebrochen. Gesucht und Gebraucht werden angepaßte Arschlöcher ohne Selbstbewußtsein, die niemals Kritik am Schulsystem üben und sich niemals mit der Schulaufsicht (SSA) anlegen.
Komisch, da haben meine Fachleiter wohl gepennt und mich aus versehen durchkommen lassen? Kann ich mir aber nicht vorstellen, haben sie doch auch selbst Kritik am Schulsystem geübt.

Was die Schulinspektion macht hat er auch nicht verstanden...Macht ja nix, aber dann schreibt man doch nicht drüber. Ich schreibe ja auch keine Artikel übers Jagen und Fischen.
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hasminure
Beiträge: 186
Registriert: 19.04.2006, 8:16:12

Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von hasminure »

Hubselzwerg hat geschrieben: Woher stammt dieser Unfug? Hab ich NIE gehört. Nichtmal Hilbert Meyer behauptet das.
Sogar im Gegenteil. In einem FAZ-Artikel sagte Herr Meyer:

"Über positive Effekte von Freiarbeit und offenem Unterricht findet sich in den vorliegenden Studien eher wenig. Und das wenige führt zu keinen eindeutigen Ergebnissen.“

Das erzählte uns schon immer Achtenhagen in den Vorlesungen. Sinngemäß: Hilbert denkt sich viel, beweist aber wenig.

Eigentlich traurig wenn jemand so spät erkennen muss, dass sein "Lebenswerk" wissenschaftlich gesehen nicht besonders viel Wert ist.

FAZ-Artikel: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html

vabene
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Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von vabene »

ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ein Artikel aussieht, den Nanu für Müll hält, wenn er/sie diesen hier klasse findet :roll:
Aber mein Vorstellungsvermögen reicht nicht aus, mir einen so unterirdischen Text vorzustellen...
Nanu: such dir doch einfach ein anderes Hobby, mach einen Häkelkurs oder so...

chrisy
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Re: Ein Lehrer kotzt sich aus...

Beitrag von chrisy »

Mal aus Sichtweise eines Refs kommentiert
Es gibt eine minutiöse Zeiteinteilung der 45-Minuten-Stunde. Es gibt Lehrziele und Lernziele. Es gibt kognitive und affektive Lernziele. – Alles der alte behavioristische Quatsch aus Amerika! -
Es gibt eine Taxonomie der Lernziele. Es gibt Groblernziele und Feinlernziele. Dann gibt es die Unterrichtsphasen.
Die erste Phase ist der “Einstieg”, die Motivationsphase. Dann kommt natürlich die “Präsentationsphase”, in der der Lerngegenstand präsentiert wird. Dann gibt es die Analyse- und Erarbeitungsphasen und zum Schluß immer die “Ergebnissicherung” – so, als könne man die Bildungshappen gesichert nach Hause tragen. … und so jede einzelne Stunde.
Ich erkenne einige Elemente wieder, muss meinem Seminar jedoch zugute halten, dass die Unterrichtsplanung nicht so starr verläuft wie im Artikel beschrieben. Gerade bei den Punkten "Motivation" und im Punkt Ergebnissicherung" wurden uns bisher andere Dinge aufgezeigt. Abgehalftert sind die Seminarmitarbeiter bestimmt nicht - diesen Typus treffe ich leider eher in meiner Ausbildungsschule an. Lernziele sind nicht nach 45 Minuten erreicht sie werden getreu den im Bildungsplan angegebenen Kompetenzen "angebahnt". Lässt natürlich einen sehr breiten Interpretationsspielraum zu aber am Seminar bedarf es eigentlich nur Reflexionsvermögen und Spracheloquenz :wink:
Dabei sollen die Stunden aber immer locker, lustig, interessant und vor allem motivierend sein. Man soll sehen können, wie die kleinen Lernmaschinen, die Schüler, den Wissensstoff ratternd verarbeiten.
Nö, man warnt uns eigentlich immer nur vorm Nürnberger Trichter - Theater spielen muss niemand.
Begeisterung soll aufkommen! Interesse! Einsichten! Methodisches Lernen! … ach ja, die Unterrichtsmethode ist noch sehr wichtig: Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, … selbständiges Lernen der Lernmaschinen, offener Unterricht, Lernen des Lernens, lebenslanges Lernen, integriertes Lernen, intrinsische Motivation, innere Differenzierung und äußere Differenzierung.
Ja nun, was ist gegen Methodenvielfalt zu sagen? Würde dies nicht Bestandteil der ausbildung sein, so könnte man doch manch Mutter recht geben, die meint das Staatsexamen für Lehramt ergäbe sich durch die Geburt ihres Kindes 8)
Auf keinen Fall aber Frontalunterricht – das ist Unterricht aus der Mottenkiste!!!
Krampf! Hat im Seminar durchaus auch seine Berechtigung. Nur sollte man mehr können als manch locker geplante Stunde mit viel bla blah.
Den Referendaren wird im Referendariat das Kreuz gebrochen. Gesucht und Gebraucht werden angepaßte Arschlöcher ohne Selbstbewußtsein, die niemals Kritik am Schulsystem üben und sich niemals mit der Schulaufsicht (SSA) anlegen.
Dieses Verhalten lerne ich eher an meiner Ausbildungsschule kennen. Dort haben wohl viele noch nie "Der Untertan" gelesen. :wink:
Hinzu kommen noch nutzlose Konferenzen, Elternabende, Elterngespräche und Vorbereitung und Korrektur von Klassenarbeiten und Klausuren, wie die Klassenarbeiten in höheren Klassen plötzlich heißen, sowie für Gymnasiallehrer noch die Abiturvorbereitungen und für alle die neu eingeführten kleinen Abiturprüfungen von Hauptschule bis Gymnasium.
Starkes Stück, das als nutzlos zu bezeichnen. Wenn man bedenkt wie Schule selektiert.
"Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen."

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