was wollen die eigentlich?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
amiet
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was wollen die eigentlich?

Beitrag von amiet »

Hallo...

ich bin so langsam ratlos, bzw es verunsichert mich total, dass verschiedene FL verschiedene schwerpunkte legen.

hatte heute einen guten UB, entwicklungsanliegen war selbständig arbeiten und meine problemschüler haben das so super gemacht, komplett selbständig mit einem hilfeplan gearbeiet und ich hab mich komplett rausziehen können in der erarbeitung.

mein FL fand meine stunde gelungen, gut und alles im grünen bereich, gute arbeitsatmosphäre, lehrerverhalten souverän, zugewandt und kompetent, ziele erreicht, gut struktriert, transparent und bla bla bla.

DANN sagte er aber: wenn das die UPP-stunde gewesen wäre, wäre es nur ne 2-3 gewesen, weil man ja zuwenig von meinem lehrerhandwerk gesehen hätte.

HALLO?? ich blick da nicht mehr durch!

ich meine, wenn ich ein thema so aufbereite, die materialien und medien auswähle, die arbeitsatmosphäre schaffe, die kompetenzen anbahne, dass meine schüler wirklich selbständig und sachorientiert arbeiten können (was echt ein problem ist -> FS emotionale und soziale entwicklung), dann zeige ich doch lehrerhandwerk! zumal ich zum ersten mal einen UB bei ihm hatte, bei dem ich mich so extrem rausgezogen habe

dem einen bin ich zu lehrerzentriert, dem anderen zu wenig. was denn nun?

in 2 wochen habe ich den nächsten UB, diesmal mit einem anderen FL zusammen, und ich wollte eigentlich stationsarbeit machen und komme nun ins grübeln, ob DAS nicht auch wieder zu wenig "lehrerhandwerk" ist.

maaaaaaaan!

Doro371
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Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von Doro371 »

Hallo,
ich verstehe Deinen Frust, aber es kann ja wirklich sein, dass Dein Fachleiter genau das gemeint hat, was er gesagt hat, nämlich dass die Stunde super war, er sich irgendwo offiziell oder inoffiziell eine tolle Note aufschreibt und das Ganze trotzdem für die Prüfung nicht geeignet (ungleich schlecht) ist. Uns wurde immer gesagt, dass in der Prüfung ja Leute kommen, die uns vorher noch nie gesehen haben und die natürlich unsere Lehrerpersönlichkeit beurteilen müssen, dass also Stunden, in denen wir uns komplett rausnehmen für normale UBs okay sind, aber eben nicht fürs Examen.
Lg
Doro

smarty
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Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von smarty »

Hallöchen, ich kann deinen Frust auch verstehen, aber ich denke, ich weiß auch, was dein FL gemeint hat.
Uns wurde gesagt, eine Stunde, die so sehr offen ist, dass man von dir als Lehrer vielleicht 3 Minuten am Anfang und 3 Minuten am Schluss sieht, ist nicht als Prüfungsstunde geeignet, aus genau den Gründen, die über mir genannt wurden.
Zwar paradox, weil ja ein großer Anteil an Offenheit gefordert wird, aber durchaus realistisch von der Begründung.
Wollte mir am Anfang auch nicht so recht in den Kopf, aber was solls, das geht jedem im Ref wohl einmal so. :D
Ich kann dir nur empfehlen: kombiniere offene Phasen gezielt mit einer schönen Hinführung, wenn möglich einer Zwischnereflexion und einem runden Abschluss, einfach, weil man da auch etwas von dir als Lehrkraft sieht.

Mittlerweile kann ich aber die Argumentation auch etwas besser verstehen, du siehst 45 min einen Menschen, den du zum Schluss dann doch nicht beurteilen kannst, weil du eigentlich nur das Arbeitsverhalten der Kinder gesehen hast.... :?

Kopf hoch und weiter!;-)

Susa2
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Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von Susa2 »

Das wäre mir neu.

Bei uns hieß es immer, dass Konstruktivismus und Schüleraktivität quasi alles wäre, die Lehrperson muss in den Hintergrund treten (bes. in Sek II). Erarbeitung, Schülerfeedback etc. sollen alles die SuS machen. Meine Freundin hat es dann genau so gemacht und beide Stunden 1,0 gehabt.

mastersam
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Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von mastersam »

Wahrscheinlich sollte man einfach die Ansichten der Seminarleiter aufmerksam verfolgen und dementsprechend handeln...

amiet
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Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von amiet »

Susa2 hat geschrieben:Das wäre mir neu.

Bei uns hieß es immer, dass Konstruktivismus und Schüleraktivität quasi alles wäre, die Lehrperson muss in den Hintergrund treten (bes. in Sek II). Erarbeitung, Schülerfeedback etc. sollen alles die SuS machen. Meine Freundin hat es dann genau so gemacht und beide Stunden 1,0 gehabt.
ja, exakt.... ich glaube, es ist eine sehr persönliche vorliebe...

weiß jetzt eben nur nicht, wie ich die vorlieben meiner beiden FL in 2 wochen unter einen hut bekommen soll. da wird man doch ganz wuschig! der eine will das, der andere das.

bisher hieß es bei uns nämlich auch immer: schüleraktivität als a und o! lehrerzentriertung: bööööse!

MariusD
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Registriert: 16.08.2010, 11:54:33

Re: was wollen die eigentlich?

Beitrag von MariusD »

Hallo!

Hast du denn deinem Fachleiter denn die Rückfrage gestellt, was genau er mit dieser Anmerkung meint, bzw. ihn gebeten, diese Kritik zu präzisieren?

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