Referendariat und Technokratie

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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phlecma
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von phlecma »

blizz80 hat geschrieben:Im Referendariat ist diese Tendenz m.E. strukturell verankert und Teil des Herrschaftssystems Schule (das Schulsystem ist alles andere als demokratisch organisiert).
wow. Ich überreiche Dir für diesen Satz den Günther-Wallraff-Preis in Gold.

blizz80
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von blizz80 »

Hallo Marius,

nicht schlecht, was du da schreibst. So macht das mehr Spaß!
Da stimme ich nur bedingt zu. Die Wirtschaft produziert eine Menge - aber gerne auch Blasen und Blähwörter. Die Bildungspläne lassen m.E. immer noch genug Freiräume, um die Kompetenzorientierung auch entgegen den Intentionen ihrer Schöpfer auszulegen. Dass Bildung auch die Aneignung einer bestimmen (humanistischen) Geisteshaltung sein sollte, kann ich bejahen. Ich glaube allerdings auch, dass sich mittels Kompetenzorientierung diese Haltung auch fundiert erarbeiten lässt. Kritisches "Bewusstsein" ist nicht ausreichend, sondern erst kritische "Bewusstheit": SuS müssen sich nicht nur aufgrund einer diffusen Einstellung im gesellschaftlichen Diskurs positionieren können, sondern auch den Weg zum Urteil lernen. Nicht umsonst wird geisteswissenschaftliche Herrschaftskritik nicht selten als utopisches Geschwafel von Realitätsflüchtlingen abgetan. Eine solche zu durchdringen und zu gestalten erfordert nämlich durchaus die Kompetenzen, welche Wirtschaft und (etablierte) Politik gerne für ihre Zwecke zur Verfügung hätten.
Geisteswissenschaftliche Herrschaftskritik ist in der Tat schwierig zu gestalten. Aber das ist kein Argument gegen sie, sondern sollte uns nur noch mehr anspornen, sie didaktisch geschickt umzusetzen.
Nach meiner Einschätzung verbirgt sich hinter diesem Kompetenzmodell ein reduktionistisches Menschenbild und ist Teil der phylogenetischen Normierung der Pädagogik, die schon lange am Laufen ist. Selbst, wenn ich es in der konkreten Unterrichtsarbeit umgehen kann, es stellt keinen ersichtlichen Mehrwert dar.
Warum also als grundlegendes Prinzip für die Lehrpläne formulieren?
Entschuldige, aber das klingt mir doch allzu sehr nach links-intellektueller Rhetorik mit ihrer dramatischen Zuspitzung und ihren Antagonismen von Elite und Nicht-Elite. Über die (sicherlich vielerlei berechtigte) Kritik könnte man - sagen wir - ein ganzes Manifest füllen, deshalb möchte ich hier keine politisch-ideologische Diskussion führen. Seine Lebensziele überlasse ich für meinen Teil jedem selbst...
Solche Antagonismen sind aber Teil der Realität. Bestimmte gesellschaftliche Gruppen haben immer versucht, sich von anderen abzugrenzen. Außerdem halte ich es für ungünstig in Kategorien wie links-recht-mitte usw. zu denken. Ich argumentiere aus einer humanistischen Position, ich betreibe keinen Klassenkampf, keine Politik oder ähnliches. Daher will ich auf unheilsame Strömungen aufmerksam machen. Und diese gehen eben von gewissen elitären Kreisen aus.
Und gerade deshalb ist die Nazi-Keule - wie üblich - eine ziemlich wohlfeile Analogie. Gerade in Deutschland hat es Wirtschaft nach wie vor schwer, wirklich tiefgreifend in der Schule zu wirken. Das gesteht ja auch Krautz in seinem Schlusssatz zu. In anderen Ländern (z.B. Großbritannien) haben sich ökonomischen Logiken schon weitaus mehr etabliert. Aus Sicht des Historikers könnte man vorsichtig (!) die These formulieren, dass GB als durch und durch kapitalistisches Land eine höhere Akzeptanz und damit größeres Potential für eine Ökonomisierung der Bildung bietet. Mein Problem an links-intellektuellen Theorien liegt hier wieder in den überaus abstrakten, aber zugleich im Kern recht simplen Erklärungsmustern. Und das kann ein seriöser Geschichtslehrer - unabhängig von seiner politischen Überzeugung - nun wirklich nicht vertreten.
Gewisse Dinge in der Welt und auch in der Geschichte sind halt in ihren grundlegenden Mechanismen simpel. Herrschaftsstrukturen zu analysieren ist legitim, solange man die Welt nicht darauf reduziert. So wurde das in den 70er Jahren im Deutschunterricht gemacht. Einseitigkeiten sind immer problematisch. Für mich ist Herrschaftskritik natürlich nur ein Aspekt der Realität. Ein Geschichtslehrer sollte daher auch andere Theorien haben, das ist klar.
]Nun, manche möchten sich beruflich oder familiär verwirklichen und sind durchaus bereit, die gegebene Form von Herrschaft zu akzeptieren, solange diese ihre Lebensziele (mehr oder weniger) unterstützt. Visionäre Ideen und Herrschaftskritik - so wie sie häufig von Linksintellektuellen entwickelt werden - ergehen sich meistens in einer für die Menschen offenkundig nicht besonders erfüllenden Utopie. Auch hier könnte man wieder ideologisch diskutieren: Mag sein, dass das gegebene Herrschaftssysteme das Verlangen nach gewissen Lebenszielen fördert und aufrechterhält, um selbst erhalten zu bleiben - mag aber auch sein, dass visionäre Ideen und Herrschaftskritik aus reiner Lust an Dissidenz resultieren können und ein Akt von Selbstgefälligkeit darstellen.
Ein interessanter Gedanke. Ich mache das hier, weil ich eben vor einer gewissen Tendenz warnen möchte. Dass meine rebellische Natur hier ihre Freunde findet, ist eher nebensächlich...
Deswegen meine ich (durchaus freundlich), dass du uns immer noch deine erweiterte Analyse schuldig bleibst, denn bisher hast du in deinen "herrschaftsfreien Dialog" schon mehr "Herrschaft" eingebracht als die gewünschten Sachargumente, die du aus einer politisch einschlägigen Publikation bloß zitierst.
Ich habe hier sicher nicht mehr Herrschaft eingebracht. Ich habe nur einen sehr klaren und verbindlichen Anspruch. Dieses Verweilen im Treibsand der Postmoderne mit ihrer intellektuellen Rückgratlosigkeit und ein Relativismus, der jedes Denken zerstört, kommt nicht gut bei mir an. Gerade die Deutschen merken das nicht. Wir machen uns in der Welt nur lächerlich damit und kreisen um einen sehr begrenzten Denkhorizont.
Ich weiß nicht, was du unter erweiterten Analyse verstehst. Ich kann hier keinen wissenschaftlichen Artikel mit mehreren Seiten schreiben. Soviel Zeit habe ich auch nicht. Die Publikationen, die ich angegeben habe, bieten m.E. genug Stoff fürs erste.
Das ist nun wirklich eine sehr beliebige Analyse: Ein solches Verhalten findet sich in der gesamten Geschichte aus unterschiedlichen Gründen. Der Vergleich ist kein Teil einer scharfen Analyse, sondern du bedienst dich des Nimbus' des Dritten Reiches, um menschliches Verhalten, dass es auch anderswo zu anderer Zeit gab, zu charakterisieren.
Da hast du recht, nur sollte man nicht glauben, dass wir Deutschen für alle Zeiten gefeit sind gegen jede Art neuer Totalitarismus. Denn auch das lehrt die Geschichte, nämlich das sie sich wiederholt. Und ich meine, dass es durchaus gewisse Anzeichen dafür gibt, dass sich ein neuer Totalitarismus ausbreitet. Und um sich dem zu widersetzen, ist eine naive Autoritätsgläubigkeit nun mal keine hilfreiche Haltung.
Definiere, und zwar konkret!
Du wirst mir hier sicher keine Imperative geben wie einem Schüler. Dazu haben schon viele was geschrieben, die das auch besser formulieren können als ich.

Viele Grüße
blizz80
Zuletzt geändert von blizz80 am 20.09.2011, 0:26:02, insgesamt 1-mal geändert.

blizz80
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von blizz80 »

@Auswanderer
Nun, ich frage mal umgekehrt: Du bist Ausbilder und dein Lehrling (Referendar), macht alles anders, als du es aufgrund deiner Tätigkeit vorgibst. Was machst du dann? Vor allem, wenn du weißt, dass du auch einen Vorgesetzten hast, dem du Rechenschaft schuldig bist. (Ich weiß zwar nicht, ob die Leute z.B. in Müchen die ganzen Protokolle der Fachsitzungen wirklich noch lesen, aber wenn man darauf baut und was anderes als das Vorgeschriebene lehrt, kann man sich ausrechnen, dass das dann zufällig gelesen wird... Murphies Law)
Aus der Sicht eines Sl ist das alles verständlich. Nur bin ich kein SL und dadurch, dass ich das Ref nicht mitmache, bringe ich keinen Sl mit meiner kleinen unbedeutenden ''Rebellion'' in Gewissensbisse.
Des Weiteren: Ich finde bei weitem nicht alles gut und nicke ab... ich teste aber gern selber bestimmte Konzepte und erst wenn ich da Erfahrung habe (und weiß, dass Misserfolge nicht an meinen eigenen Fehlern liegen...), übe ich Kritik! Dann aber fundiert. Und es ist schön, dass viele Bildungsprofis deiner Meinung zustimmen. Es gibt aber halt sicher auch andere, die andere Meinungen vertreten.. so läuft das in der Wissenschaft, alles ist im Fluss, sollest du ja wissen. Nur kann ich mir vor der Klasse keine akademischen Spielchen erlauben, da brauche ich handfeste Abläufe.
Ein gewisser Pragmatismus ist sicher wichtig in der Schule. Das weiß ich selber. Nur geht es hier um eine grundlegende Sache. Diese Umstrukturierung, von der ich spreche, ist keine Nebensächlichkeit. Dein Verweis auf eine gewisse Vielfalt im Wissenschaftsdiskurs ist nichts weiter als ein Relativismus, mit dem du verbindliche Erkenntnis und damit echtes Denken zerstören willst. Ein echtes logisches Argument ist das ja nicht. Aber das machen viele hier in diesem Land.
"Effizienz" ist kein neoliberaler Begriff. Für die Schüler ist in den letzten Jahren viel dazugekommen. Da müssen sie durchaus auch eine gewisse Lerneffizienz an den Tag legen. Als Lehrer muss ich mich auf diesen Umstand einstellen und danach handeln. Und Schüler stellen heute die Frage, direkt oder indirekt: "Das ist ja alles schön und gut, aber was habe ich später davon?" Und so kann ich halt nicht einfach sagen, ihr lernt das Gedicht auswendig, weil der "Prometheus" von Goethe zum deutschen Kulturgut gehört. (Was ich übrigens durchaus glaube..)
Der Begriff ist erst mal ein Begriff und es kommt darauf an, wie man ihn auslegt. Effizienz im Sinne eines pädagogisch begründeten Leistungsanspruches ist sinnvoll. Eine Effizienz, die nur auf kurzfristige ökonomische Zwecksetzungen hinausläuft, ist problematisch. Und genau letztere Auslegung des Begriffes verbreitet sich immer mehr. Man sollte gut darauf achten, was hinter der Rhetorik der Politik, Medien und einiger korrumpierter Wissenschaftler steckt.
Zum verborgenen schleichenden Faschismus: Du weißt sicherlich, dass das tolle Bildungssystem der damaligen Zeit Hitler nicht verhindert hat? Dass gerade im Geschichtsunterricht die Parolen vom Erbfeind gedroschen wurden? (Schau mal in ein Geschichtsbuch von damals...) Dass In diesem Pädagogikumfeld Gehorsam über alles ging? Notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt wurde? Und so einem System traust du allen Ernstes zu, die Gesellschaft eher gegen den Faschismus zu wappnen, als das heutige?
Es gab keine "Nazi-Alien-Invasion", die das friedliche Deutsche "Wissenschafts"-Reich über Nacht gekidnapped hat. Da strahlen etliche Linien rein, gerade auch aus der Bildung, auch wenn die Zeit von Weimar die Zeit der großen Bildungsreformer war. (Montessorie-Schulen, Waldorf-Pädagogik, usw.)
Der NS ist natürlich ein sehr komplexes Phänomen. Das Bildungssystem hat es zwar nicht verhindert, aber eben auch nicht fundamental begünstigt. Sicher, es gab Misstände in der Pädagogik von damals. Die Nazis haben es geschickt verstanden, das Bildungssystem (mitsamt seinen Schwächen) mit ihrer Ideologie zu kapern. Aber nur, weil einige Leute aus dem Bereich Bildung damals versagt haben, muss man heute nicht die Humboldtschen Ideale aufgeben.

Außerdem halte ich das deutsche Volk für intellektuell rückgratslos und völlig dem Konsum hingegeben. Da ist genug Potential für einen neuen und perfiden Totalitarismus. Man macht sich lieber zu Hure des anglo-amerikanischen Imperiums. Schon vergessen, wir sind drittgrößter Waffenexporteur. Das ist nur ein Aspekt in einer Reihe von Fakten. Erweitere deinen Horizont und schaue, was wirklich in der Welt los ist und welche Rolle Deutschland unter geopolitischen Gesichtspunkten spielt. Aber ein Verständnis von Geopolitik ist ja in in dieser Bananenrepublik nicht weit verbreitet.
Und um wieder runterzukommen: Du schreibst, Deutschland war ein Land der Dichter und Denker. Das ist sicher richtig. Nur Michael Ballack war auch mal Kapitän der Nationalmannschaft. Und auch wenn es echt gemein vom Lahm war, ihm, der doch verletzt war, die Binde zu klauen: Er muss damit leben und sich anders orientieren. Ballack hats langsam verstanden. Wann versteht es Deutschland?
Dann hat das deutsche Volk ja einen sehr geringen Anspruch. Vielen reicht wohl eine Mischung aus DSDS, Fußball und billigem Bier aus. Viele Menschen hier sind einfach zu hirnlosen Konsummarionetten verkommen. Lebensqualität wird nur noch über Konsum definiert. Das ist echt arm. Wer sich so korrumpieren lässt, der darf sich nicht wundern, wenn er dann auch noch um sein kulturelles Erbe betrogen wird.

Gruß
blizz80

chrisy
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von chrisy »

buzz,

es geht mir weniger um deine vermutlich ideologisch links angesiedelte Kritik, welche ich so nur bedingt Teile. Es erstaunt vielmehr, wie schnell du von unserem Bildungssystem zum Thema NS/Faschismus kommst. Das man in D nach zwei totalitären Systemen kritisch bleiben solle, ist ja schön und gut. Mir scheint, man verliert aber dabei manchmal schnell das Maß durch Vereinfachung (Schuld = Konsum, Medien, Amerika) und landet bei unpassender Relativierung der historischen Ereignisse.
"Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen."

blizz80
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von blizz80 »

@chrisy

es geht mir weniger um deine vermutlich ideologisch links angesiedelte Kritik, welche ich so nur bedingt Teile.
Und ich halte es für problematisch, Herrschaftskritik mit einer linken Ideologie gleichzusetzen. Aber man hat euch dieses Denken in Schubladen ja in Schule und Hochschule beigebracht. Und unsere Medien haben dann auch noch ihren Beitrag dazu gemacht. Erkundige dich bitte ein bisschen mehr über dir Rolle der Konzerne, etc. in geopolitischen Fragen (sogar beim Spiegel gibt es hin und wieder da mal was Brauchbares).
Es erstaunt vielmehr, wie schnell du von unserem Bildungssystem zum Thema NS/Faschismus kommst. Das man in D nach zwei totalitären Systemen kritisch bleiben solle, ist ja schön und gut.


Es ist nun mal in D immer ein Dauerthema, ob man will oder nicht. Wir erleben gerade auch nicht einen Aufstieg eines ''nationalen Faschismus'', sondern eher eine supranationale Konzerndiktatur. Und wenn du dich ein bisschen mehr über die Entstehung des Kompetenzmodells erkundigt hättest, würdest du feststellen, dass dieses Modell eben von der Wirtschaft und Industrie geplant, propagiert und umgesetzt wird, und zwar auf internationaler Ebene. PISA ist auch so ein neoliberales Werkzeug ohne wissenschaftliche Substanz. Schon mal Bertelsmann Stiftung gehört? Ist einer der größten deutschen ThinkTanks. Denen verdanken wir Hartz IV, etc. Es ist schwer zu durchschauen, weil diese Leute sich hinter einer demokratischen und links-liberalen Rhetorik verbergen. Es erstaunt mich immer mehr, wie angehende Lehrkräfte über die Realität in diesem Lande schlecht informiert sind.
Mir scheint, man verliert aber dabei manchmal schnell das Maß durch Vereinfachung (Schuld = Konsum, Medien, Amerika) und landet bei unpassender Relativierung der historischen Ereignisse.
Es ist keine Vereinfachung und auch keine unpassende Relativierung historischer Ereignisse. Du laberst hier gerade wieder mal nur die Floskeln nach, die man dir eingetrichtert hat. Ein eigenständiger Gedanke scheint mir das nicht. Aber so ist das hier. Man muss nur das Wort ''Nazi'' in den Mund nehmen und schon hat man verloren. Als nächstes bin ich dann noch ein ''Holocaust-Leugner'' und ein ''Antisemit''. Warte mal ab...

Zunächst geht es immer darum, auf bestehende Prozesse hinzuweisen. Und die gehen eben von den us-amerikanischen und europäischen Eliten aus. Man muss schon sehr auf den Kopf gefallen sein, um nicht zu erkennen, dass die USA Europa lenkt.
Der nächste Schritt im Erkenntnisprozess wäre dann nach der ''Schuld'' zu fragen. Das ist natürlich keine eindimensionale Sache. Auf einer gewissen Ebene lassen sich die Leute das ja gefallen und verweilen nur zu gerne in einer medial manipulierten Konsumscheinwelt. Nur ist irgendwann das Erwachen sehr schmerzhaft. Wer ständig mit einer Lüge lebt, der wird irgendwann ein böses Erwachen erleben.
Aber nichtsdestotrotz gehen bestimmte Prozesse von den USA, Medien, etc. aus, die alles andere als gut sind. Sich als Opfer zu fühlen und nur mit dem Finger auf diese Leute zu zeigen, ist aber natürlich zu einfach. Da muss man auch seine eigene Verantwortung für die Gesellschaft berücksichtigen.

chrisy
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von chrisy »

Man muss schon sehr auf den Kopf gefallen sein, um nicht zu erkennen, dass die USA Europa lenkt.
Der nächste Schritt im Erkenntnisprozess wäre dann nach der ''Schuld'' zu fragen. Das ist natürlich keine eindimensionale Sache. Auf einer gewissen Ebene lassen sich die Leute das ja gefallen und verweilen nur zu gerne in einer medial manipulierten Konsumscheinwelt.
Ich denke, ich verweile ob meines mangelnden Intellekts bei dieser Diskussion besser in der mir von den USA/NWO/Weltkonzernen beschiedenen Scheinwelt. :wink:
"Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen."

Freidenker
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Re: Referendariat und Technokratie

Beitrag von Freidenker »

blizz80 sprach :
Es erstaunt mich immer mehr, wie angehende Lehrkräfte über die Realität in diesem Lande schlecht informiert sind.
Naja, liegt zum einen, dass die "Realität" wirklich sehr komplex und manchmal nur diffus wahrnehmbar ist, zum anderen sind die (noch) jungen Lehramtsanwärter nicht mehr so an tiefgründigen gesellschaftlichen Themen interessiert und daher weniger kritisch eingestellt als die junge Generation noch vor ca. 30 Jahren.
Und ich halte es für problematisch, Herrschaftskritik mit einer linken Ideologie gleichzusetzen.
Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass heutzutage konservative Positionen provokanter und gesellschaftskritischer wirken als linke.

Ansonsten, geehrter blizz80, intellektuell anstrengender Thread, den Du hier gestartet hast ! Ist man hier nicht mehr gewohnt.8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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