Triftige Gründe für Abbruch des Refs

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Antworten
Jméno
Beiträge: 986
Registriert: 14.06.2008, 16:41:33
Wohnort: Nds – Gym. LA|GE

Re: Triftige Gründe für Abbruch des Refs

Beitrag von Jméno »

Katta hat geschrieben:Wow... die Hälfte davon ist doch Unfug...?
Stark hat geschrieben:Das würde ich mir aber in der Verordnung zeigen lassen, wo das so vorgeschrieben ist. Das kann sie meiner Meinung nach nicht einfordern. Da müsste mal der PR ran!
Der Mehrfarbenregelung verweigert sich der Großteil des Kollegiums auch erfolgreich, am Rest kommen wir aber zumindest im Abitur nicht vorbei – da kriegt man die Arbeiten eben so oft zurück, bis alles brav erfüllt ist.

Und was den PR angeht: Ich war selbst ein paar Jahre lang Personalrat. Es gab jede Woche die Rückmeldung „Stimmung schlecht, Belastung zu hoch, Belastung unausgeglichen“. Sie hat es nicht verstanden. Zum jetzigen Sommer gehen (nach meiner aktuellen Zählung) 14 von gut 70 Kolleg/innen. Sie versteht es immer noch nicht – aber ich gehe auch, insofern ist das alles nicht mein Problem.
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

Stark
Beiträge: 925
Registriert: 30.05.2013, 1:23:20

Re: Triftige Gründe für Abbruch des Refs

Beitrag von Stark »

Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob man das Spiel nicht einfach mitspielen könnte: Die SL gibt die Abituraufgaben zurück mit einer ellenlange Liste von Dingen, die man nachbessern muss. Man macht davon 1-2 und gibt die Arbeiten wieder ab. Mal sehen, wann es ihr zu dumm wird. Als Beamter hat man da wenig zu befürchten.
Wenn sie wirklich Druck machen will (von wegen Dienstanweisung und so), dann müsste sie mal Farbe bekennen, auf welcher Basis sie solche Ansprüche stellt.

Alternativ könnte man eine Dienstaufsichtsbeschwerde versuchen, damit die SL sich mal erklären muss.

Oder PR reicht dienstliche Beschwerde ein, quasi stellvertretend für das Kollegium. Das ist halt dann keine Dienstaufsichtsbeschwerde, aber könnte trotzdem wirkungsvoll sein. Parallel dazu müsste sich das Kollegium formieren, zumindest die von diesen Vorgaben betroffenen, und geschlossen Überlastungsanzeigen aufgeben.

Es gibt da schon Möglichkeiten jenseits des Bitten und Bettelns im Monatsgespräch. Das alles ist nicht angenehm und auch kein Spaß - aber man muss sich ja irgendwie wehren. Versetzung ist natürlich eine Möglichkeit, aber gerade der PR müsste schon auch aktiv dagegen vorgehen.

Jméno
Beiträge: 986
Registriert: 14.06.2008, 16:41:33
Wohnort: Nds – Gym. LA|GE

Re: Triftige Gründe für Abbruch des Refs

Beitrag von Jméno »

Das Problem ist, dass ein großer Teil auch dieses Kollegiums aus Schafen besteht: unkritisch, wohlwollend, abnickend. Es kann alle halbe Jahre ein neuer Nadelstich kommen (zuletzt: jede Lehrkraft hat zwingend mindestens eine Stunde Bereitschaft; davor: Verkürzung aller Pausen), die Mehrheit seufzt und sagt nichts. Auch im PR war während meiner Amtszeit das Verhältnis 2:3 – zwei wollten aktiv vorgehen, dreien war die Ruhe und Harmonie wichtiger. Der Bruch ging quer durch die Listen, sodass selbst eine Veränderung des Wahlverhaltens keine Änderung erbracht hätte.

Hinzu kommt: Mit solch ermüdenden Maßnahmen setzt man den arbeitenden Teil des Kollegiums massiv unter Druck. So massiv, dass bei vielen – gerade auch jungen, kritischen Lehrkräften – am Ende die Energie für alles gefehlt hat bzw. fehlt. Etliche von uns berichten unter vier Augen, dass sie nachmittags heimkommen und höchstens noch für Fernsehen/Netflix die Motivation aufbringen, selbst Bücher fordern zu viel Konzentration. Diejenigen, die sich daraufhin Hilfe gesucht haben, kamen mit Diagnosen wie „depressive Verstimmung als Vorstufe zum Burnout“ nach Hause.

Zwar sind jetzt im neuen PR Leute, die auch aktiv sowas wie eine Dienstaufsichtsbeschwerde fordern. Ich weiß aber trotzdem, warum es eine klügere und schnellere Lösung ist, zu gehen.
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

Antworten