Hilfe: Ich pack es einfach nicht!!!

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Angelika
Beiträge: 2
Registriert: 29.05.2005, 17:00:54

Beitrag von Angelika »

Liebe Birke,

habe eben Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen. Mir geht es ganz ähnlich wie Dir. Ich würde lieber heute als morgen aufhören, habe aber Angst, wegen der momentanen wirtschaftlichen Situation und leider auch keinen "Versorger".
Wie geht es Dir mittlerweile?
LG Geli

birke
Beiträge: 13
Registriert: 26.08.2005, 18:42:19

Beitrag von birke »

Hallo Angelika,

vielen herzlichen Dank, dass du nachfragst. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr, denn, die Bedingungen, die nicht ich zu verantworten habe, haben sich noch einmal weiter verschlechtert und langsam "dreh' ich total am Rad".

Nein, ich werde wohl aufhören. Morgen noch ein Gespräch, lässt sich dann nichts klären, ist definitiv Schluss, selbst wenn ich eine Höllenangst vor den Folgen habe.

DIR alles Gute und Du kannst mir auch gerne per pm schreiben, wenn du magst.

Liebe Grüße, birke

Titania
Beiträge: 365
Registriert: 31.08.2005, 19:14:18
Wohnort: Saarland

Beitrag von Titania »

Fragt euch doch zuerst einmal, fühlt ihr euch wirklich unfähig, Lehrer zu werden, bzw. zu sein. Oder sind es die Ausbilder, Mentoren, und andere an den Prüfungen beteiligte Personen. Wenn nämlich zweiteres der Fall ist, vergesst es ganz schnell. Die meisten Ausbilder beurteilen nämlich nicht unsere Fährigkeiten, sondern unser Alter, unseren Lebensweg und unsere familiäre Situation. Und da haben (nachweislich) nur die jungen ReferendarInnen eine reele Chance, deren Lebensweg straight verlaufen ist und die noch keine Familie haben. Diese Beurteilung hat im Übrigen schon stattgefunden, bevor sie uns überhaupt kennengelernt haben.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass ich mein erstes Referendariat nach 18 Monaten abgebrochen habe, wegen eben diesen Problemen. Dann habe ich in einem anderen Studienseminar weitergemacht. Prompt fiel ich das erste Mal durch die Prüfung und bestand auch beim zweiten Anlauf nur grad mal so.

Mit viel Glück und weil ich das Bundesland gewechselt habe, bekam ich eine feste Stelle und bin bereit auf Lebenszeit verbeamtet. Und seitdem ich dem Referendariat entronnen bin, scheine ich plötzlich sogar eine gute Lehrerin zu sein. Ist doch irgendwie komisch, oder?

Also lasst euch nicht von dem System kaputt machen. Ihr standet einfach auf der falschen Liste wegen eures Alters. Der Staat will euch nicht, also beißt euch durch und sucht die Lücken, die uns bleiben. Ihr seid mit Sicherheit nicht halb so schlecht, wie euch wahrscheinlich einzureden versucht wird.
Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient

Titania
Beiträge: 365
Registriert: 31.08.2005, 19:14:18
Wohnort: Saarland

Beitrag von Titania »

Fragt euch doch zuerst einmal, fühlt ihr euch wirklich unfähig, Lehrer zu werden, bzw. zu sein. Oder sind es die Ausbilder, Mentoren, und andere an den Prüfungen beteiligte Personen. Wenn nämlich zweiteres der Fall ist, vergesst es ganz schnell. Die meisten Ausbilder beurteilen nämlich nicht unsere Fährigkeiten, sondern unser Alter, unseren Lebensweg und unsere familiäre Situation. Und da haben (nachweislich) nur die jungen ReferendarInnen eine reele Chance, deren Lebensweg straight verlaufen ist und die noch keine Familie haben. Diese Beurteilung hat im Übrigen schon stattgefunden, bevor sie uns überhaupt kennengelernt haben.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass ich mein erstes Referendariat nach 18 Monaten abgebrochen habe, wegen eben diesen Problemen. Dann habe ich in einem anderen Studienseminar weitergemacht. Prompt fiel ich das erste Mal durch die Prüfung und bestand auch beim zweiten Anlauf nur grad mal so.

Mit viel Glück und weil ich das Bundesland gewechselt habe, bekam ich eine feste Stelle und bin bereit auf Lebenszeit verbeamtet. Und seitdem ich dem Referendariat entronnen bin, scheine ich plötzlich sogar eine gute Lehrerin zu sein. Ist doch irgendwie komisch, oder?

Also lasst euch nicht von dem System kaputt machen. Ihr standet einfach auf der falschen Liste wegen eures Alters. Der Staat will euch nicht, also beißt euch durch und sucht die Lücken, die uns bleiben. Ihr seid mit Sicherheit nicht halb so schlecht, wie euch wahrscheinlich einzureden versucht wird.
Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient

Norbert
Beiträge: 19
Registriert: 11.06.2005, 23:23:09

Mit 30 ins Ref?

Beitrag von Norbert »

Klar kommt das bei den Ausbildern nicht gut an, wenn jemand schon 30 ist und ins Ref. einsteigt. Die sind ja auch nicht blöd und fragen sich:"Was hat der oder diejenige eigentlich die ganze Zeit gemacht außer faul auf der Couch rumzuhängen und Bafög zu kassieren? Sorry, aber mit 30 stehen andere schon mitten im Berufsleben. Ich kenne Leute, die sind erst 25 und sind im Ref. für Sek1 und Sek2. Ich bin übrigens 26. An dem Alter sieht man, wer etwas geleistet hat und wer schon im Studium überfordert und unfähig war. Wer 10 Jahre braucht um ein relativ einfaches Lehramtsstudium durchzuziehen, der wird spätestens im Ref. untergehen!

Dieser Beruf ist nun mal nichts für psychisch labile Menschen. Es ist einer der schwierigsten Berufe, die es gibt.

Und an alle die meinen: Ich werde Lehrer, da hat man immer viele Ferien und ist Mittags zu Hause. Und an alle Faulpelze, die meinen, als Lehrer hätte man wenig Arbeit, denen sage ich: Ihr werdet verdammt noch mal euer blaues Wunder erleben!

Hier werden nur die Besten der Besten gebraucht, die bereit sind, sich unserer Gesellschaft und all ihren Problemen zu stellen und sich ihr aufzuopfern.

Beste Grüße, Norbert

Katja

Gähn.....

Beitrag von Katja »

:( Gähn .... Norbert... Wie kann man nur so überheblich und arrogant sein? Für diesen Beitrag verleihe ich dir die goldene Himbeere.....

Ref_NRW2005
Beiträge: 71
Registriert: 22.08.2005, 16:53:02

Beitrag von Ref_NRW2005 »

Ach, Norbert,

kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass es einige Menschen gibt, die VOR dem Referendariat z. B. auch schon Berufs- und Lebenserfahrung gesammelt haben, beispielsweise im praktischen Bereich woanders tätig waren? Kaum einer im Berufsschulbereich ist jünger als Anfang 30, das liegt daran, dass die meisten schon eine Ausbildung und einige Jahre Berufstätigkeit hinter sich gebracht haben.

Und die Besten der Besten? Die Anpassungsfähigsten der Anpassungsfähigen meinst Du wohl! Denn genau das wird durch das System der Ausbildung gefördert: Menschen mit Radahrer-Mentalität, die nach oben zu den AKOs und Seminarleitern und Schulleitern und natürlich zu den Ausbildungslehrern buckeln, nach unten zu den Schülern hin treten.

Gut wäre etwas anderes, nämlich, wenn die Referendare mit ihren Wünschen und Vorstellungen auch ernst genommen werden würden - dann könnte man wirklich die Besten der Besten ermitteln. So ist das aber alles eine Frage: Wer kann am besten Radfahren?

Grüße
Ref_NRW2005

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