Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Rotschreiber
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von Rotschreiber »

"... ob man solch einer FS-Leitung nicht die Lerhbefähigung wieder entziehen kann, per negativer feedbacks der LAA."

Das lasse ich mal so stehen...

Und ich empfehle, die das/dass-Thematik nachzuschlagen.

MarlboroMan84
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von MarlboroMan84 »

RefmitzweiKindern hat geschrieben: Ach ja, und zum Nachlernen meiner fachdidaktischen Mängel komme ich auch nicht wirklich, da ich doppelt bis dreifach soviel Unterricht wie normale Referendare halten muss (15 Stunden eigenständigen Unterricht plus 9 Zeitstunden Fachseminare, die auch vor- und nachbereitet werden wollen).
Sei mir nicht böse, aber in NRW macht ein normaler Referendar auch seine 14 Stunden Unterricht, nur dass in 5 davon der Ausbildungslehrer dabei sitzt. Trotzdem muss der Unterricht gemacht werden. Plus Seminar.

Wo ist denn hier der Unterschied?

RefmitzweiKindern
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von RefmitzweiKindern »

Der Unterschied ist, dass ich in Berlin Kollegen habe, die NUR 4 Stunden eigenen Unterricht halten und den Rest ihrer 10 Stunden mit Hospitieren verdullern dürfen. Ach, ich kenne sogar Refis, die 0 Std. eigenen Unterricht planen, weil sie nur als Zweit- oder Integrationslehrer mitlaufen. Und für nen UB machen sie halt mal ne Mini-Reihe vorher. Tja, und da werde ich natürlich neidisch, weil diese Leute ungefähr pro Woche, so meine Schätzung, 15 - 30 Zeitstunden mehr Zeit haben, ihren Unterricht, ihre Fachseminare und ihre Unterrichtsbesuche vorzubereiten.

Dass diese Schmalspurreferendare natürlich perfektere Präsentationen, tollere Modulprüfungen und intelligentere Beiträge im Seminar liefern können, wundert uns Quereinsteiger nicht, bei diesem Zeit- und Stressvorteil. Und mit denen werden wir aber verglichen und haben gefälligst genauso super zu sein. Das ist m. E. eine grobe Ungleichbehandlung.

dreistein
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von dreistein »

RefmitzweiKindern hat geschrieben:Das ist m. E. eine grobe Ungleichbehandlung.
Glaub' mir, "diese Schmalspurreferendare" empfinden es auch als grobe Ungleichbehandlung, dass von ihnen ein ordentliches 1. Staatsexamen erwartet wird und die Quereinsteiger aufgrund des Mangels in einigen Fächern "einfach so" in den Beruf / das Referendariat einsteigen dürfen.

Plattypus
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von Plattypus »

RefmitzweiKindern hat geschrieben:Das ist m. E. eine grobe Ungleichbehandlung.
Ich war auch so ein "Schmalspurreferendar", der leider vorab zu blöd war und sich sein Dipl. als 1. Staatsexamen hat anerkennen lassen, um dann ganz normal das 2. StaatsEx hinterherzuschieben.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich mein 1. StaatsEx unter den Tisch fallen lassen sollen, um mich als Quereinsteiger zu bewerben. Ja genau, ich denke, daß die Quereinsteiger im Vgl. ein sehr viel leichteres Leben haben, weil:
  • Als Quereinsteiger bekommt man netto ca. das doppelte Gehalt.
  • Als Quereinsteiger wird man nicht quer durchs ganze Bundesland verschickt (bei mir NRW) und muß da vor Ort nicht noch einen Zweitwohnsitz unterhalten.
  • Als Quereinsteiger macht man ähnlich viele Stunden wie ein normaler Referendar. Es ist für Refis nämlich üblich mehr Stunden zu machen als auf dem offiziellen Plan, der im Seminar eingereicht wird. Man will für das Schulleitergutachten ja "gut Wetter" machen.
  • Als Quereinsteiger reicht es aus das 2. StaatsEx mit der Note 4,0 zu bestehen. Man ist ja bereits eingestellt und muß sich mit dem Abschluß nicht noch einmal bewerben.
Zusammengefaßt geht es meiner Meinung nach den Quereinsteigern im Vgl. viel zu gut. Um Chancengleichheit herzustellen sollten Referendare vor allem das gleiche Gehalt bekommen und auch die Quereinsteiger sollten sich nach bestandenem 2. StaatsEx um die Lehrerstellen bewerben müssen, wie alle anderen auch.

Und nein, sag mir jetzt niemand, daß Quereinsteiger nur in tatsächlichen Mangelfächern eingestellt werden, ich habe über Jahre gegen Quereinsteiger konkurriert in einem dieser "Mangelfächer". 1,5 Jahre Hartz 4 nach dem Referendariat schärfen da die Sinne. :roll:

Rotschreiber
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von Rotschreiber »

Refmitzweikindern: Eigentor, merkste selber, oder?

Und ich finde es doof, dass Ronaldo Europameister geworden ist und mehr verdient als ich. Mimimimi...

christiemae
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Re: Zweimal durchgefallen- anderes Lehramt?

Beitrag von christiemae »

@Refmitzweikindern

ich habe in NDS um die 16-20 Stunden unterrichtet (Ausbildungsunterricht, Vertretungen, UieV)

PLUS eine Bilinguale Zusatzqualifikation (2 Std./ Woche Seminar) zusätzlich zu den üblichen Seminarveranstaltungen.
Dazu kamen 8-10 UBs pro Fach + 6 Pädagogik UBs, plus 3 GUBs und die Ex.Arbeit, die ja auch Arbeit bedeuten.

Ich finde es ganz mies, dass du hier deinen Arbeitsaufwand als höher hinstellst wenn du gar nicht weißt, wie viel andere Refis machen. Pauschalisierungen sind nie gut... wie Rotschreiber schon gut feststellte: Ein klassisches Eigentor.

Ja, ich hätte nicht so viel unterrichten müssen (war aber mit Päd.L. abgeklärt), aber ich habe jetzt in Bremen eine Planstelle ergattert (27 Stunden, auch für GY Lehrer) und fühle mich jetzt gut darauf vorbereitet, weil ich schon häufiger viel Unterricht vorbereitet habe NEBEN dem restlichen Stress. Hat alles Vor- und Nachteile.

Ich will natürlich auch meinen Arbeitsaufwand nicht höher darstellen, als den anderer Refs (wir haben alle ne stressige Zeit gehabt!), nichtsdestotrotz fühle ich mich schon ein bisschen verarscht, wenn ich sowas lese.

LG,
Christie
'If you can dream it, you can do it.'

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