bobtail hat geschrieben:Bei manchen Personen ist eine Spätfolge des Referenderiats die retrograde Amnesie, wie man häufiger feststellt. Kaum sind sie fertig: Schwupp, war alles nicht so schlimm! Kann jeden treffen, hat mit dem Charakter - glaub ich - nichts zu tun. Das die "freie" Wirtschaft schlimmer ist, kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil würd ich gern einigen FL´s dringend ein "Train the trainer" Seminar empfehlen. Tanja´s Einschätzungen sind hübsch, überlege, ob ich zu den Mutigen oder den Spätdepressiven gehöre, glaube aber, es ist schlicht diese oberätzende Form der Ausbildung, die eindeutig Depressionen fördert und langfristig in die berühmte erlernte Hilflosigkeit führt, da man nie weiß, woran man ist.
Hallo bobtail!
Ich gehöre zu denen, die laut Deinen Aussagen unter retrograder Amnesie leiden und bleibe bei meiner These, dass das Referendariat zumindest in meinem Fall alles andere als schlimm war.
Und ich behaupte ferner, dass das durchaus etwas mit der jeweiligen Persönlichkeit zu tun hat (hier geht es jetzt nicht um besser oder schlechter) und darüber hinaus auch mit dem jeweiligen Studienseminar.
Ich hätte auch kein Problem damit zu behaupten, dass ich möglicherweise schlichtweg "Schwein gehabt habe".
Wenn ich mir meine KollegInnen aus dem Ref. in Erinnerung rufe, so bleibe ich auch nachwievor dabei, dass auch sie das Ref. als eine intensive und stressige Zeit empfunden haben aber gleichzeitig nicht als so unmenschlich wie einige es darstellen.
Ich kann nur wiederholen, dass wer im Ref. alles direkt persönlich nimmt und sich direkt auf den Schlips getreten fühlt, dann hat er/sie ein nicht unerhebliches Problem. Damit knüpfe ich auch wieder an eines meiner länger zurück liegenden Postings an: Vieles macht sich an unserer Rolle, aber nicht an unserer Person fest.
Und diese Erkenntnis ist für die späteren Jahre als Lehrer überlebensnotwendig.
Gruß
Lysander