Entwurf für Oberstufenunterricht abgeschrieben

[MarlboroMan84]

Was hat eine offensichtlich abstruse Lügengeschichte zur Rechtfertigung eines Plagiats mit dem Tod der Großmutter eines Schülers zu tun?

[Valerianus]

Die Geschichte ist genauso blöd wie die von zu Guttenberg mit der Überforderung durch Familie und Beruf. Mit Ehrlichkeit gewinnt man bei fast allen normalen Menschen:

Beispiel aus dem Schulalltag: Beim Fußballspielen auf dem Pausenhof werden zwei Mädchen von einem Ball im Gesicht getroffen, mehrere Personen haben gesehen, dass es passiert ist und auch wer es jeweils war. Der eine Schüler geht direkt zu dem Mädchen hin und entschuldigt sich umgehend, erzählt mir nachher unaufgefordert von der Geschichte und wird kurz ermahnt, dass man auf dem Pausenhof Rücksicht nehmen muss. Der andere hält seinen Mund und sagt nichts. Kurz danach kommt unsere Schulleitung in die Klasse, weil es bei ihr eine Beschwerde darüber gegeben hat. Der Junge der alles zugegeben und sich entschuldigt hat ist nach einer Minute wieder drin (mit in etwa derselben Ansage, die ich gegeben habe), der andere bekommt den Anschiss seines Lebens, weil er draußen behauptet er hätte nicht geschossen (trotz mehrerer Zeugen) und damit offensichtlich die Unwahrheit erzählt. Kein normaler Mensch motzt jemanden an, dem man abnimmt dass ihm ein Fehler den er gemacht hat wirklich leid tut.

[Blumenstrauß]

Qualitätsgranats Geschichte kannst du vollkommen vergessen. Sie erklärt nicht, wie die Angaben zu deiner Lerngruppe/datum/Fachleiter etc. auf das Deckblatt kommen (vermute ich mal stark) und insbesondere, wie deine eigenen Zusätze in die didaktisch-methodische Begründung kommen (du schriebst ja, du habest diese um Informationen zu deiner konkreten Stunde ergänzt). Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt und wenn (im Sinne von: sobald) es herauskommt, hast du ein riesiges Problem. Zumal der schulischen Seite der Ausbildung ja die wahre Geschichte bekannt ist und auch hier Potential besteht, dass die Sache auffliegen kann.

Tritt deinem Fachleiter genau wie uns hier entgegen: ehrlich, selbstkritisch, entschuldige dich, bitte um eine neue Chance dich zu beweisen. Das zeugt von genau dem, was deine Aktion in Zweifel zieht, nämlich deiner Integrität und ist so das beste Mittel in deiner Situation.

[User65]

Die im Eingangsthread erwähnte Betreuerin der Referendare hat entweder Einen an der Waffel oder einen Sockenschuss.
Wenn sie ihre Fresse gehalten hätte, wären sowohl ihr als auch der Referendarin Unannehmlichkeiten erspart geblieben. Typisch Pädagogen - wenn es darum geht anderen zu schaden, sind sie schnell mit dem Wort.

[Valerianus]

Wenn ein Referendar bei mir abschriebe und das als seinen Entwurf ausgäbe, liefe ich zwar nicht zur Schulleitung, aber der Referendar würde definitiv von mir einen Einlauf erhalten und wäre ziemlich sicher nie wieder bei mir im Ausbildungsunterricht. Und falls ich dann danach gefragt würde warum...wäre lügen sicher keine Option.

Mal im Ernst, das ist schon in der Schule ernsthaftes Fehlverhalten (bei uns wäre das in der Oberstufe eine 6 in der Facharbeit, ohne irgendwie nachzudenken), warum sollte das bei jemandem der ein Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen hat, irgendwie akzeptabel sein?

[heartbeat]

Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen, dass es sich nicht um einen x-beliebigen unbenoteten UB handelt, sondern um den GUB. Der hat in Niedersachsen, auch wenn er offiziell nicht benotet wird, doch einiges an Gewicht, was die Ausbildungsnote am Ende ausgibt. Es sind die einzigen 2 Besuche, bei denen ein kompletter schriftlich ausformulierter Entwurf abgegeben muss.
Ein Plagiat bei diesem Besuch ist also keine Lapalie.

[KörperKlaus]

Wer ohne Sünde ist...

Das Moralaposteltum gehört, wie auch das Besserwissen, irgendwie zum Lehrersein dazu, hat man leider oft den Eindruck...