Das Referendariat ist lächerlich!

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Kapartia
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von Kapartia »

tiger hat geschrieben:Durchzufallen und damit zu versagen ist nichts Anstößiges. Danach allen anderen die Schuld am eigenen Scheitern zu geben, wie es hier im Forum viele tun, hingegen schon.

Was hier Ausbildern, Schulleitern, Mentoren usw. teilweise unterstellt wird, ist Beleidigung, üble Nachrede oder sogar falsche Beschuldigung. Das brauchen wir hier im Forum nicht.

Wer an der Lehrerausbildung oder im Beruf selbst gescheitert ist, soll sich bitte ein anderes Betätigungsfeld suchen und sich mit solchen ungeheuerlichen Aussagen aus Foren wie diesem fernhalten.

Ach du bist herzallerliebst. Ich unterstell nicht allen Mentoren/Seminarleitern Schlechtes. Dafür kenn ich viel zu viele, die wirklich einen guten Job machen. Als Mentor bin ich derzeit auch unterwegs für einen Refi und dieser hat Glück (zumindest insoweit ich das beurteilen kann) was seine Fachseminare angeht.
Aus eigener Erfahrung (siehe erfolgreiche Klage gegen die Prüfung) und durch enge Freunde der Familie (welche Hauptseminarsleitungen bzw. Fachseminarsleitungen inne hatten/haben) weiß ich aber, dass es leider nicht so selten ist, dass man "Pech" hat mit seinem Seminarleiter.

Das fängt an bei sexistischen Böcken, die klar und unverholen zeigen, dass man als Frau mit mehr Haut zeigen einfach bessere Chancen auf eine gute Note hat und endet bei Seminarleitern, die Referendaren klipp und klar sagen "Ja, ich weiß, sie haben in diesem Bereich promoviert, aber ich sehe das anders und da ist es mir egal ob sie da nun fachlich versierter sind als ich.". Letzten Fall habe ich mittlerweile zweimal "aufm Flur" mitbekommen:
Eine Referendarin bei uns an der Schule ist Spezialistin (Promotion + Habilitation) in einem Bereich der deutschen Sprache. Ihre Fachseminarleitung hat ihr vor Zeugen klar gemacht, dass sie sich als Fachseminarsleitung ja belesen hätte und es laut ... ganz anders ist. Das Doofe an der Sache, die Autorin, die von der Fachseminarsleitung zitiert wird, ist die Referendarin mit ihrem Nachnamen VOR ihrer Hochzeit. Kurzum: Fachsemianrleitung erklärt (sich nicht gewahr werdend, dass zitierte Autorin und zurechtgestutzte Referendarin ein identisch sind) der Autorin des von ihr zitierten Werkes, dass sie das so und so verstanden hat und das jetzt deswegen so sein muss.
Wenn das anprangern solcher konkreten Dinge für dich als üble Nachrede oder falsche Beschuldigung gilt, na dann prost Mahlzeit.

tiger
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von tiger »

Das sind alles nett konstruierte Geschichten, aber selbst wenn sie einen wahren Kern haben, sind sie anekdotischer Natur und als Argument gegen die Qualität der Ausbildung nicht hilfreich.

Tatsache ist: Wer nicht die nötige fachliche Qualifikation besitzt, ist als Ausbilder ungeeignet. Wer sachfremde Erwägungen (z. B. sexistische Vorurteile) zur Beurteilung von Referendaren heranzieht, begeht eine Dienstpflichtverletzung. Die meisten Beamten tun jedoch brav ihre Pflicht; bereits vorauszusetzen, dass es in den Studienseminaren von Inkompetenz, Korruption, Vetternwirtschaft usw. nur so wimmelt, ist weder sinnvoll noch angemessen.

Kapartia
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von Kapartia »

tiger hat geschrieben:Das sind alles nett konstruierte Geschichten, aber selbst wenn sie einen wahren Kern haben, sind sie anekdotischer Natur und als Argument gegen die Qualität der Ausbildung nicht hilfreich.
Wie kommst du darauf, dass diese "Geschichten" konstruiert sind? Gerade das mit der Promotion habe ich im vergangenen Schuljahr so miterlebt an der Schule, an der ich arbeite.
Von meinem Ref in Berlin kann ich Selbiges zudem berichten:
Fachseminarleitung erwähnt mir beiläufig gegenüber, dass mein Doktortitel (im Vorfeld habe ich darüber nicht mit der Fachseminarleitung gesprochen) ja auf einem interessanten Bereich beruht. Man (also die Seminarleitung) sähe das Thema ja auch gut einsetzbar für den Unterricht und ist der Meinung, dass... . Daraufhin folgte pseudowissenschaftliches Geblubber, das fachlich einfach falsch war. Trotz des vorsichtigen Versuches, das fachlich richtig zu stellen, war die Seminarleitung nicht davon zu überzeugen, dass dort ein fachlicher Fauxpas unterlaufen ist.
In einer Unterrichtshospitation mit diesem Thema als Inhalt wurde dann durch die Seminarleitung unter recht entsetztem Blick der Schulleitung darauf hingewiesen, das meine Ausführungen im UB fachlich komplett falsch seien, man hätte dies ja so und so gelesen. Als Quelle von "so und so gelesen" wurde dann ein vergangener, wissenschaftlicher, Aufsatz von mir zitiert. Komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Die "fachlichen" Schlüsse, die die Semianrleitung aus dem Aufsatz gezogen hat, waren schlichtweg falsch. Genau diese Verhaltensweise hat dazu geführt, das mein Prüfungsergebnis revidiert wurde. Das Dumme dabei: Die Seminarleitung hat ein "DuDu" bekommen und arbeitet weiterhin in der Position.
--> ist aber natürlich nur eine "Geschichte" in deinen Augen.

Du hast aber natürlich recht:
Wer fachlich nicht geeignet ist, sollte nicht ausbilden dürfen.
Wer sachfremde Erwägungen mit einbezieht, ebenfalls nicht.
Wem die Regelungen egal sind, ebenfalls nicht.

Aus meiner Erfahrung heraus, ist diese idealistisiche Denkweise aber leider nicht immer vertreten. Vor allem dann nicht, wenn es nicht genug qualifiziertes "Personal" gibt, das freiwillig Seminarleiter werden will. Das ist mir in Berlin z.B. a) aufgefallen und b) mündlich von Seminarleitern so bestätigt worden.
Und ja, wir als Beamte erledigen meist unsere Pflicht. Jeder, der in einer Beamten-/Verwaltungsstelle arbeitet, kennt aber mit Sicherheit Kollegen/Personen, die vor Inkompetenz strotzen und nicht professionell ihrer Arbeit nachgehen (das beginnt auch schon bei der Bevorzugung bestimmter Schüler). Möchtest du das von der Hand weisen?

*Sissy*
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von *Sissy* »

Kapartia hat geschrieben: Jeder, der in einer Beamten-/Verwaltungsstelle arbeitet, kennt aber mit Sicherheit Kollegen/Personen, die vor Inkompetenz strotzen und nicht professionell ihrer Arbeit nachgehen (das beginnt auch schon bei der Bevorzugung bestimmter Schüler). Möchtest du das von der Hand weisen?
Die kenne ich übrigens auch aus anderen Bereichen. Ich hatte einen unfähigen Abteilungsleiter Konstruktion. Einen unfähigen Prof. an der Uni. Eine unfähige Sekretärin der Geschäftsleitung.

Und manchmal begegnen mir auch unfähige Handwerker, Freiseure, sonstige Dienstleister.

Gibbet. Überall. In allen Berufssparten.

tiger
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von tiger »

Kapartia hat geschrieben:Wie kommst du darauf, dass diese "Geschichten" konstruiert sind?
Wenn jemand in einem anonymen Forum behauptet, promoviert worden zu sein, aber gleichzeitig die Rechtschreibung zu wünschen übrig lässt, dann fragt man sich zwangsläufig, welcher Wahrheitsgehalt in der Behauptung steckt: Ist die Promotion nur ein Wunschtraum? Hat ein Ghostwriter die Dissertation verfasst? Ist der Titel an einer zweitklassigen Universität erworben worden?

Jméno
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von Jméno »

Könntet ihr die totaaaaal brennende Frage, ob es nun „Dr. Kapartia“ heißt oder nicht, nicht vielleicht in eine PN auslagern? Das lenkt hier irgendwie vom Kern ab.
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

hans_Unfrei
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Re: Das Referendariat ist lächerlich!

Beitrag von hans_Unfrei »

Vielleicht hat Karpatia keinen Doktortitel. Vielleicht ist tiger gar kein Lehrer. Vielleicht ist die Welt eine Scheibe.

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