Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
mimi532
Beiträge: 4
Registriert: 29.08.2018, 19:30:32

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von mimi532 »

Vielen Dank für deinen Rat. Na das macht ja doch Mut, musste mir gefühlt das gesamte Studium anhören, dass meine Kombi ja so „schwierig“ sei. Aber ich bereue nichts, ich liebe meine Fächer und hoffe, diese Begeisterung auch weitergeben zu können. Darf ich fragen, in welchem Bundesland du deine Stelle hast?

Liebe Grüße
Mimi
Travine hat geschrieben:Ich bin zwar damals direkt ins Ref gegangen, aber nur, weil ich bereits 28 war. (Bisschen gebummelt, viel gearbeitet, meinen Ehemann kennengelernt, ...)
Das "hohe" Alter, was ich zum Teil als Versagen wahrgenommen habe, hat sich allerdings gepaart mit meinen Erfahrungen als echter Glücksgriff herausgestellt. Ich will nicht behaupten, dass ich die super Lebenserfahrung hatte, ich war aber gesetzter und wusste bereits an dieser Stelle mit Rückschlägen und Hindernissen umzugehen. Als ich dann ins Seminar kam und ich absolut im Altersdurchschnitt lag, war alles vergessen.
Ich würde dir raten, in Ruhe aber mit dem Ziel vor Augen deine Arbeit zu schreiben und dann noch etwas anderes zu machen um aufzutanken und so gestärkt ins Ref zu gehen.
Viel Erfolg bei deiner Arbeit
Travine

P.S.: Auch ich habe die Fächer Philo und Deutsch und man begrüßte mich in meiner Ref-Schule mit dem Kommentar: Wir können leider nicht jeden einstellen, besonders mit ihrer Kombi wird es schwierig. Und siehe da...direkt nach dem Ref wurde ich übernommen und habe nun seit einem Jahr dort eine Planstellen inne.

kecks
Beiträge: 1628
Registriert: 01.04.2009, 6:09:18

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von kecks »

Ende 20 ist normal fürs Ref am Gym. Lebenserfahrung schadet nie. Ich mag ältere refis ausgesprochen gern, die tun sich i.a. viel leichter, weil der rollenwechsel bereits vollzogen ist.

Travine
Beiträge: 3
Registriert: 24.08.2018, 0:46:50

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von Travine »

mimi532 hat geschrieben:Vielen Dank für deinen Rat. Na das macht ja doch Mut, musste mir gefühlt das gesamte Studium anhören, dass meine Kombi ja so „schwierig“ sei. Aber ich bereue nichts, ich liebe meine Fächer und hoffe, diese Begeisterung auch weitergeben zu können. Darf ich fragen, in welchem Bundesland du deine Stelle hast?

Liebe Grüße
Mimi
Travine hat geschrieben:Ich bin zwar damals direkt ins Ref gegangen, aber nur, weil ich bereits 28 war. (Bisschen gebummelt, viel gearbeitet, meinen Ehemann kennengelernt, ...)
Das "hohe" Alter, was ich zum Teil als Versagen wahrgenommen habe, hat sich allerdings gepaart mit meinen Erfahrungen als echter Glücksgriff herausgestellt. Ich will nicht behaupten, dass ich die super Lebenserfahrung hatte, ich war aber gesetzter und wusste bereits an dieser Stelle mit Rückschlägen und Hindernissen umzugehen. Als ich dann ins Seminar kam und ich absolut im Altersdurchschnitt lag, war alles vergessen.
Ich würde dir raten, in Ruhe aber mit dem Ziel vor Augen deine Arbeit zu schreiben und dann noch etwas anderes zu machen um aufzutanken und so gestärkt ins Ref zu gehen.
Viel Erfolg bei deiner Arbeit
Travine

P.S.: Auch ich habe die Fächer Philo und Deutsch und man begrüßte mich in meiner Ref-Schule mit dem Kommentar: Wir können leider nicht jeden einstellen, besonders mit ihrer Kombi wird es schwierig. Und siehe da...direkt nach dem Ref wurde ich übernommen und habe nun seit einem Jahr dort eine Planstellen inne.
Ja klar! Ich bin in NRW.

yestoerty
Beiträge: 875
Registriert: 22.11.2008, 17:15:13
Wohnort: NRW, BK, Eng & EW

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von yestoerty »

Ich war auch erst ein halbes Jahr im Ausland. Hat gut getan mal was anderes zu sehen und zu machen :) in NRW war aber auch klar, dass ich zu dem Zeitpunkt definitiv einen Refplatz und höchstwahrscheinlich eine feste Stelle ohne Wartezeit bekomme.

Parsifal
Beiträge: 46
Registriert: 17.08.2016, 18:05:03

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von Parsifal »

Ich rate dir aktiv davon ab, sofort ins Ref zu gehen. Warum?
- Du bist noch so jung, nutz das aus, mach noch etwas Freies, was dich begeistert im Leben. Wenn du einmal im Beruf bist, bist du drin und Auszeiten sind nur sehr schwer zu bekommen. Geh ins Ausland, mach eine Weltreise, jobbe und genieße es, von dem Geld abends was trinken zu gehen. Was auch immer, Hauptsache es macht dir Freude und bereichert dein Leben. Diese Freiheit wirst du so "nie wieder" haben und arbeiten wirst du noch lange genug in deinem Leben!
- Alles was du an Lebenserfahrung, Reife, Sicherheit und der ein- oder anderen Falte dazugewinnen kannst, wird nützlich, sobald du im Beruf bist. Sehr viele Reffis und Junglehrer kennen das Unbehagen im Umgang mit Eltern, die älter sind als sie selbst, und von denen sie dennoch als Fachkraft bzw. in gewissem Sinne Autoritätsperson wahrgenommen werden wollen/müssen. Also, lass dir erstmal ein paar graue Haare wachsen, dann hast du es leichter als mit süßen 23.
- Zu Beginn des Refs ein kleines finanzielles Polster erschaffen zu haben ist definitiv hilfreich!! Ich hatte eines und habe Mitreffis, die nebenher noch jobben mussten oder am Ende des Monats einfach kaum noch Geld hatten für die Schönheiten des Lebens (oder auch das nächste benötigte Buch) ziemlich bemitleidet. Man hat genug Druck in dieser Zeit, da muss nicht auch noch finanzieller Druck (der dann wiederum zu erhöhtem Zeitdruck führt) dabei sein.
- Wenn du dich jetzt schon durch das Studium ermüdet fühlst, wie soll das dann erst aussehen wenn du in die Phase eintrittst, die viele viele Lehrer als die Anstrengenste ihres Lebens beschreiben? Erhol dich und entwickle Strategien mit arbeitsbedingtem Stress umzugehen, ohne diese stehen deine Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss des Refs meiner bescheidenen Meinung nach nicht übermäßig gut.

Ich als Ausbildungslehrerin (mit selbst noch 29) habe übrigens auch lieber Reffis, die zumindest die Mitte 20 schonmal erreicht haben, lieber noch älter. (Vielen von) Denen fällt einfach vieles leichter, weil sich ihr Leben häufig schon in geregelteren Bahnen bewegt und sie einen sichereren Stand im Leben haben.

Übrigens habe ich auch mit Englisch-Philo sofort eine Planstelle erhalten. Geht also auch mit den "OMG, wie kannst du das nur studieren?"-Fächern. Bin auch aus NRW, ggf. kommst du also zu uns!

mimi532
Beiträge: 4
Registriert: 29.08.2018, 19:30:32

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von mimi532 »

Parsifal hat geschrieben:Ich rate dir aktiv davon ab, sofort ins Ref zu gehen. Warum?
- Du bist noch so jung, nutz das aus, mach noch etwas Freies, was dich begeistert im Leben. Wenn du einmal im Beruf bist, bist du drin und Auszeiten sind nur sehr schwer zu bekommen. Geh ins Ausland, mach eine Weltreise, jobbe und genieße es, von dem Geld abends was trinken zu gehen. Was auch immer, Hauptsache es macht dir Freude und bereichert dein Leben. Diese Freiheit wirst du so "nie wieder" haben und arbeiten wirst du noch lange genug in deinem Leben!
- Alles was du an Lebenserfahrung, Reife, Sicherheit und der ein- oder anderen Falte dazugewinnen kannst, wird nützlich, sobald du im Beruf bist. Sehr viele Reffis und Junglehrer kennen das Unbehagen im Umgang mit Eltern, die älter sind als sie selbst, und von denen sie dennoch als Fachkraft bzw. in gewissem Sinne Autoritätsperson wahrgenommen werden wollen/müssen. Also, lass dir erstmal ein paar graue Haare wachsen, dann hast du es leichter als mit süßen 23.
- Zu Beginn des Refs ein kleines finanzielles Polster erschaffen zu haben ist definitiv hilfreich!! Ich hatte eines und habe Mitreffis, die nebenher noch jobben mussten oder am Ende des Monats einfach kaum noch Geld hatten für die Schönheiten des Lebens (oder auch das nächste benötigte Buch) ziemlich bemitleidet. Man hat genug Druck in dieser Zeit, da muss nicht auch noch finanzieller Druck (der dann wiederum zu erhöhtem Zeitdruck führt) dabei sein.
- Wenn du dich jetzt schon durch das Studium ermüdet fühlst, wie soll das dann erst aussehen wenn du in die Phase eintrittst, die viele viele Lehrer als die Anstrengenste ihres Lebens beschreiben? Erhol dich und entwickle Strategien mit arbeitsbedingtem Stress umzugehen, ohne diese stehen deine Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss des Refs meiner bescheidenen Meinung nach nicht übermäßig gut.

Ich als Ausbildungslehrerin (mit selbst noch 29) habe übrigens auch lieber Reffis, die zumindest die Mitte 20 schonmal erreicht haben, lieber noch älter. (Vielen von) Denen fällt einfach vieles leichter, weil sich ihr Leben häufig schon in geregelteren Bahnen bewegt und sie einen sichereren Stand im Leben haben.

Übrigens habe ich auch mit Englisch-Philo sofort eine Planstelle erhalten. Geht also auch mit den "OMG, wie kannst du das nur studieren?"-Fächern. Bin auch aus NRW, ggf. kommst du also zu uns!
Danke für deine ausführliche Antwort. Innerlich weiß ich eigentlich auch, dass ich mir zumindest die Zeit bis nächstes Jahr August nehmen sollte, um einfach ein paar Erfahrungen zu sammeln. Es fällt mir komischer Weise einfach nur schwer, von meinem ursprünglichen „Plan“ bewusst abzuweichen, während befreundete Kommilitonen diesen weiter verfolgen. Aber man sollte ja grundsätzlich aufhören, sich mit anderen zu vergleichen.

Die Ermüdung durch mein Studium ist allerdings noch durch einige andere private Faktoren bedingt, die sich im letzten Jahr ereignet haben. Außerdem hatte ich während des Studiums zwei Nebenjobs, einen als Tutorin in der Uni und einen als Teilzeitkraft im Einzelhandel, so dass ich behaupten würde, dass ich mir in den letzten Jahren sehr viel abverlangt habe. Grundlegend kann ich also über einen längeren Zeitraum mit Stress umgehen aber jetzt nach 5 Jahren merke ich einfach, dass es nun mit dieser Mehrfachbelastung „genug ist“. Gerade deswegen wäre es aber vermutlich gut, sich davon zumindest mal ein Dreiviertel Jahr erholen zu können, um dann im Referendariat wieder Gas zu geben.

Aber sag einmal, wenn du selber als Ausbildungslehrerin erst 29 bist, in welchem Alter hast du dein Referendariat eigentlich gemacht?

Liebe Grüße
Mimi

MarlboroMan84
Beiträge: 657
Registriert: 03.01.2015, 13:59:37

Re: Pause zwischen Masterstudium und Referendariat?

Beitrag von MarlboroMan84 »

Ausbildungslehrerin sein ist jetzt nicht wirklich was besonderes, auch wenn das vielleicht so klingt.
Das bedeutet eigentlich nur, dass man einen Referendar betreut. Das kann man auch direkt nach dem Ref machen.

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