Alles so schlecht?

[Beobachter]

Hallo,

man liest ja hier immer wieder über die bedrückenden Zustände an manchen Seminaren, über Stress mit Schulleitern, über Stress mit Fachleitern, über Stress mit Mentoren, über Stress mit Schülern und über Stress mit sich selbst. Allein schon die Tatsache, dass im "Frustforum" etwa 12x so viele Beiträge wie im "Trostforum" zu finden sind, spricht Bände.

Ich frage mich, ob wirklich alles überall so schlecht ist oder ob sich in den Foren (leider) ein Großteil frustrierter Referendare rumtreibt und die Zufriedenen hier gar nicht vorbei schauen.

Was meint ihr?

Gruß,

B.

[Lysander]

Hallo,

man liest ja hier immer wieder über die bedrückenden Zustände an manchen Seminaren, über Stress mit Schulleitern, über Stress mit Fachleitern, über Stress mit Mentoren, über Stress mit Schülern und über Stress mit sich selbst. Allein schon die Tatsache, dass im "Frustforum" etwa 12x so viele Beiträge wie im "Trostforum" zu finden sind, spricht Bände.

Ich frage mich, ob wirklich alles überall so schlecht ist oder ob sich in den Foren (leider) ein Großteil frustrierter Referendare rumtreibt und die Zufriedenen hier gar nicht vorbei schauen.

Was meint ihr?

Gruß,

B.

Leicht zu beantworten.

In den Referendarsforen wird das reale Bild der Situation der Referendare deutlich zu Gunsten des Negativen verzerrt. Glückliche Referendare und solche, die selten Probleme haben und stattdessen bestens klarkommen, wirst Du hier allenfalls als Ratgeber finden.

Ich weiß nicht, wieviele Referendare es derzeit Deutschlandweit gibt, aber angenommen es gäbe ca. 100.000 oder so und von denen finden sich hier 200 klagende, dann sagt das nicht viel über die Realität des Referendariats aus.

Man sollte noch erwähnen, dass es "die" Realität vom Ref. ohnehin nicht gibt sondern 100.000 individuelle Realitäten - insofern triffst Du hier möglicherweise vermehrt diejenigen, die Probleme und Schwierigkeiten haben, die eben ihr Leid klagen und ihren Frust loswerden wollen.

Ich habe im alten Forum es einmal gewagt zu schildern, dass mein Ref. ganz anders (nämlich extrem positiv) verlaufen ist. Nette Schule, nette Kollegen, nette Mentoren, nette Fachleiter (zumindest 2 von 3), ein erträgliches Seminar, supernette Schüler etc....
Die Reaktionen darauf waren mitunter recht aggressiv und unsachlich.

Es ist wie in den Zeitungen. Stürzt einmal ein Lufthansa Flugzeug ab, ist es tagelang in den Medien. Von den Flugzeugen, die tagtäglich sicher und zuverlässig ihr Ziel erreichen, wirst Du nichts lesen, denn das wird als Selbstverständlichkeit bzw. als nicht erwähnenswert abgetan.

So ist es eben auch in den Foren.

Gruß
Jules

[Beobachter]

Hallo Jules,

darf man mal fragen, in welchem Seminar und mit welchen Fächern du glücklich wurdest. Ich komme auch aus NRW, ganz aus dem Süden direkt am Rhein...

Ich hoffe jedenfalls, dass ich ein sicheres Flugzeug besteigen werde, wenn es bei mir losgeht! Aber aufgrund der ganzen Schilderungen hier wird einem ja schon Angst und Bange.

Der Beobachter

[Sohn von Jesse James]

Das sit ja die Masche! Jammern bis der Arzt kommt! Und dann glauben die Typen selber dran und machen es zur Lebensphilosophie!

[Kritiker von Jesse James]

Tja - genau wie es Masche der "Nicht-Lehrer" ist, sich in Vorurteile über den Lehrberuf hineinzusteigern und die dann am Ende im unendlichen Glauben an die selbst-konstruierte Realität medial zu transportieren. Am Ende steht dann unser Bundeskanzler, der über "faule Säcke" lamentiert.

Du scheinst dich noch am Anfang dieser Kette zu befinden - aber du hast schon Recht. Ich freue mich auf meinen Job, wo ich 5000 EUR Netto bekomme, das halbe Jahr frei habe und in den Unterrichtsstunden Müsliriegel essen kann. Da gehts mir doch deutlich besser als den Knechten der Ökonomie.

[Tanja]

Ich hoffe jedenfalls, dass ich ein sicheres Flugzeug besteigen werde, wenn es bei mir losgeht! Aber aufgrund der ganzen Schilderungen hier wird einem ja schon Angst und Bange. Der Beobachter

Hallo!
Von dem Gedanken der „Sicherheit“ solltest du dich lösen, bevor das Flugzeug abhebt. An Bord bekommst du zwar während der Flugzeit Verpflegung, aber trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen kannst du in ein Luftloch geraten und musst die damit verbundenen Turbulenzen ertragen um weiter fliegen zu können. Die Crew ist sichtlich bemüht gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn die Fluggesellschaft kann es sich nicht leiten, einen Passagier zu verlieren. Wer gerne fliegt, wird damit kein Problem haben. Wer beim Fliegen krank wird, der hat bereits den Boden unter sich verloren, bevor das Flugzeug abhebt. Die Zeremonie vor dem Start zeigt dir, mit welchen Gefahren beim Fliegen zu rechnen ist. Und im Fall einer Störung, bis hin zur Katastrophe, mag die Rettungsweste zwar den Passagier über Wasser halten, aber schwimmen muss jeder alleine. Niemand fragt dann, wie gut du es kannst. Zum Glück sind Abstürze die Ausnahme, denn sonst gäbe es keine Piloten mehr.

Ist im übertragenden Sinne das verständlich geworden, was ich damit ausdrücken wollte? Der Hinweis: „Bitte anschnallen und genießen!“ schließt sich doch eigentlich aus, oder?

Guten Flug wünscht
Tanja

[Gast]

also, mein ref gefällt mir gut. natürlich ist es manchmal stressig, anstrengend und man hat einfach nicht mehr so viel freizeit, aber schule, seminar, kolleginnen und schüler sind voll okay!!!
und ich habe nebenbei auch noch ein kind!
stimmt botzbold zu! in internetforen wird doch erheblich mehr über negatives gesprochen, so dass das bild eines referendars verzerrt wird!