An alle Opportunisten-Refs!

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
dapapa
Beiträge: 75
Registriert: 23.05.2005, 12:27:04

Beitrag von dapapa »

Servus Severus Snape :-)


Ein kleiner Zungenbrecher als Einstieg.


Vielen Dank fuer den Hinweis ;-)


Handelt es sich dabei vielleicht um einen (un-)beabsichtigten Versprecher meines Unterbewusstseins ?

In Wirklichkeit bin ich vielleicht mein Leben lang schon ein elender Mitlaeufer - habe es nur noch nicht gemerkt.

Ich habe mir mein Leben lang etwas vorgelogen - hier hat sich nun mein tiefstes Seelenleben an die Oberflaeche getraut .....

Das gibt mir zu bedenken.

Wie erfolgreich haette ich die ganzen Jahre sein koennen, waere ich meiner inneren Stimme gefolgt.



In diesem Sinne,

dapapa

Riesenbanane
Beiträge: 5
Registriert: 07.07.2005, 12:05:56
Wohnort: Bochum

Anpassung ist besser

Beitrag von Riesenbanane »

ich persönlich habe mich imseminar angepasst
habe die stunden so vorbereitet wie ich glaubte das der prüfer sie haben wollte
habe im seminar meistens die klappe gehalten und bin in so einen art sleep off modus gegangen
genutzt hat es mir insofern das ich halt durchgekommen bin.
stressig wars natürlich aber es gab auch immer wieder phasen in denen es ruhig war (ferien)
die lehrerseminare sind größtenteils schrott
liegt auch daran das meistens diejenigen fachleiter werden die im lehrerberuf nicht klar kommen (flucht in die funktionsstellen)
ähnlich wie bei schulleitern :D :D
naja, es sind nur 2 jahre
danach ist gut.
einen vorteil hatte ich gottseidank,ich brauchte bei meiner fächerkombination nicht um den notendurchschnitt zu bangen
ich wäre auch mit 4,0 eingestellt worden.
übrigens kann man meiner meinung nach unterricht garnicht objektiv beurteilen.
wie soll das gehen?
und was haben die stunden die ich im examen gemacht habe mit dem realen unterricht zu tun?
die fachleiter wollten problemorientierten unterricht.
ich unterrichte ausschließlich handlungsorientiert (geht an der hauptschule garnicht anders)
trotzdem habe ich natürlich im refrendariat problemorientiert unterrichtet.

Ref_NRW2005
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Beitrag von Ref_NRW2005 »

Na ja,

das mit dem Unterricht: Ich habe oft das Gefühl, dass die Schüler mit den ganzen tollen handlungsorientierten Rezepten gar nicht soo gut zurecht kommen. Es FEHLT ihnen einfach die Fähigkeit, sich selbstständig Dinge zu erarbeiten, die sie eigentlich an unserer Schulform (Berufskolleg) in anderen Schulen schon erlernt haben müssten: Sie können keine Gruppensprecher bestimmen, sie können keine gemeinsamen Inhalte erarbeiten, sie können hinterher keine ERgebnisse frei vortragen. Das müssen sie bei uns erst alles lernen, obwohl sie ja vorher eigentlich schon handlungsorientiert unterrichtet worden sein sollen, und uns beigebracht wird, dass Handlungsorientierung eben das selbstständige Erarbeiten von Dingen voraussetzen soll.

Da hier ja Lehrer unterschiedlicher Schulformen vorhanden sind, würde ich gerne einmal wissen:

1. Machen Schüler vor der 11. Klasse an den Schulen (Grundschule, Hauptschule, Realschule) überhaupt schon ab und zu mal Gruppenarbeit mit eigenen Vorträgen der Ergebnisse?

2. Erarbeiten sich Schüler gelegentlich anhand von kurzen Texten Inhalte selbstständig an Euren Schulformen?

3. Haben die Schüler an Euren Schulformen ihre Ergebnisse bereits frei präsentieren müssen?

4. Gibt es an Euren Schulformen auch die Erstellung von Wandzeitungen?

Man hat oft den Eindruck, als sei das alles völliges Neuland für die Schüler, die wir bekommen, darum frage ich mal nach. Insbesondere bei den Hauptschülern scheint das so, die können sich kaum konzentrieren und selbstständig irgend etwas vortragen.

Liebe Grüße
Ref_NRW2005

FTB
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Registriert: 11.10.2005, 20:05:33

Beitrag von FTB »

Noch mal zu Nick: Ich teile Deine Meinung zu hundert Prozent. Es war grauenvoll mitzuerleben, wie viele Referendare Ihre Seele (sofern vorhanden) verkauft haben, um bloß nichts Falsches zu sagen oder gar aufzufallen. Das hat mir direkt zu Beginn des Refs, das ich zum Glück bald hinter mir habe, sehr zu denken gegeben. Darin spiegelt sich in erster Linie die Unprofessionalität der Fachleiter wider, die solches Verhalten erwarten und fördern und zweitens die Geisteshaltung der Mehrzahl der zukünftigen Lehrer. Mir grauts vor solchen Kollegen. Wenn man sich über die verbreitete Radfahrermentalität bei Fachleitern aufregt, sollte man doch erstmal schauen, ob selbiges nicht bei einem selbst vorliegt. Damit zu argumentieren, das würde ja alles anders, wenn man erst mal im Beruf ist, halte ich für Augenwischerei.
Es bringt meiner Meinung wirklich nichts, sich immer und überall zu ducken aus Angst vor der Beurteilung. Es gibt schließlich tatsächlich auch solche Ausnahmen im Seminar, die gerade dieses Verhalten zum Kotzen finden. Und damit das nicht der einzige (und btw ziemlich fragwürdige) Grund bleibt: Wer kann sich denn wirklich gut damit fühlen, sich ständig und immer vor Menschen klein zu machen, von denen man menschlich und fachlich eigentlich überhaupt nichts hält?
FTB

Schaf
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Registriert: 11.07.2005, 22:19:25
Wohnort: Bawü Ref, jetzt RLP (Gym.)

Beitrag von Schaf »

Also so lange bin ich ja noch nicht im Ref und bei all den Kommentaren dachte ich immer, wir sollten bloß nicht zu viel sagen, bloß nicht zu viel kritisieren, etc. Und soll ich Euch was sagen? Ich mag mein Seminar bisher sehr, WEIL unsere Meinung gefragt ist. Bisher hat mir hier keiner das Gefühl gegeben, ein schlechterer Mensch oder gar ein schlechterer Lehrer zu sein, weil ich mal was kritisiere oder hinterfrage. Ich hoffe mal, daß das so bleibt!

@ Ref_NRW2005 Ich hoffe doch, daß die Schüler an diesen Schulformen so was üben. In der Grundschule üben die Schüler viele Methoden und können sie und wir werden am Gymnasium auch angehalten auf diese vorhandene Methodenkompetenz zurückzugreifen, damit sie erhalten und weiterentwickelt wird. Es würde mich sehr enttäuschen, wenn andere Schulformen das anders handhaben, weil da einfach Sachen trainiert werden, die die Schüler später einfach auch gebrauchen können.

Liebe Grüße,

Schaf

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