Referendariat wirklich so stressig?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Gast
Beiträge: 4
Registriert: 06.07.2005, 14:23:35

Referendariat wirklich so stressig?

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

ich hab mit Schrecken die Berichte hier in diesem Forum über das Referendariat gelesen.
- 60-80 Stunden pro Wochen
- Beziehungskiller
- Depression
- Dauerstress
- keine anderen Themen mehr als Schule

Ist das alles wirklich so?

Ich überlege gerade als Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf zu wechseln
Ich selbst arbeite ca acht bis neun Stunden am Tag,
mein Freund arbeitet locker 10 -12 Stunden am Tag und ist immer so zwischen acht und neun abends zu Hause.
Da ich auch nicht viel früher zu Hause bin, ist das eigentlich kein Problem für uns, denn dann haben wir auch gemeinsam Feierabend. Damit kann ich auch gut leben.


Ich dachte eigentlich ich hätte mich an das Berufsleben gewöhnt, und würde wenigstens mit dem durch den Arbeitsaufwand verbundenen Stress im Referendariat klarkommen.

Aber wenn man einige Berichte hier liest, bekommt man den Eindruck, dass es kein stressigeres Leben als das eines Referendars gibt und das man als menschliches Wrack aus der letzten Prüfung geht.

Kann mich jemand eines Besseren belehren oder ist das Referendariat wirklich so schlimm und killt jede Beziehung????

Danke für Eure Antworten

Maja

Severus Snape

Beitrag von Severus Snape »

- 60-80 Stunden pro Wochen
- Beziehungskiller
...
- Dauerstress
- keine anderen Themen mehr als Schule

Ist das alles wirklich so?
Bis auf Depressionen kommt es ganz gut hin!
Ich dachte eigentlich ich hätte mich an das Berufsleben gewöhnt, und würde wenigstens mit dem durch den Arbeitsaufwand verbundenen Stress im Referendariat klarkommen.
Darin unterscheidest du dich schon mal deutlich von manchen Uni-Absolventen, die nach dem Studium den Kulturschock der Arbeitswelt erleben.
Kann mich jemand eines Besseren belehren oder ist das Referendariat wirklich so schlimm und killt jede Beziehung????
Wenn du das "schlimm" findest - dein voller Lehrer-Job wird hinterher einige Jahre noch "schlimmer" - gerade auch in einem anderen Forum zu verfolgen. Und ob die Beziehung kaputt geht, hängt von dir ab - aber förderlich ist das Referendariat für Beziehungen eher nicht.

Gruß ,
Snape

Sabine0
Beiträge: 419
Registriert: 17.06.2005, 9:49:56
Wohnort: Bonn

Beitrag von Sabine0 »

Hi,

ich bin zwar noch nicht im Referendariat und kann daher nicht viel zu deinen Fragen sagen. Was den Arbeitsaufwand anbelangt, so liegen deine Einschätzungen (nach dem, was ich bei Freunden erlebe) richtig.
Was private Beziehungen anbelangt, so denke ich, dass man nicht pauschalisieren kann. Es mag Paare geben, bei denen das Referendariat und die Beziehung schlecht unter einen Hut passen - ich habe aber durchaus Freunde, die froh sind, dass sie in einer Beziehung leben, weil die Partnerschaft für sie einen Ausgleich schafft.

LG Sabine

Severus Snape

Beitrag von Severus Snape »

ich habe aber durchaus Freunde, die froh sind, dass sie in einer Beziehung leben, weil die Partnerschaft für sie einen Ausgleich schafft.
Das Problem in der Beziehung hat auch nicht der Referendar, sondern sein Partner... :?

Melosine

Beitrag von Melosine »

Hallo,

ich war auch an das Berufsleben gewöhnt und muss sagen, dass mir die arbeitsmäßige Belastung nur streckenweise zu viel wurde, wohl aber die nervliche Anspannung aufgrund einer ständigen Prüfungssituation.

Jedenfalls gab es Phasen, da war es auch schön, da merkte ich, wie der Beruf später sein kann - wenn bspw. länger kein UB war und man mal einfach seine Arbeit tun konnte.

Sehr stressig finde ich das letzte halbe Jahr, weil da so viel zusammen kommt: Examensarbeit, letzte UBs, Vornoten, ...

Aber es ist ja auch ein Ende abzusehen.

Man muss da einfach durch - es gibt Schöneres, aber sicher auch schlimmere Dinge!

Lass dich nicht entmutigen! Viele der Berichte, die man hier liest, sind Extrembeispiele.
Ganz üble Dinge, wie Mobbing o.ä. schien es bei uns nicht zu geben.

LG,
Melosine

Gast
Beiträge: 4
Registriert: 06.07.2005, 14:23:35

Beitrag von Gast »

Hallo Zusammen,

erst mal danke für die Antworten.

So wie Melosine die Situation im Referendariat beschreibt, habe ich es mir auch eher vorgestellt.
Die nervliche Anspannung durch die Prüfungssituatioen ist mit Sicherheit die größte Belastung.

Wahrscheinlich hab ich mir auch wirklich die Extrembeispiele rausgepickt, ich habe aber wirklich einen Schreck bekommen, als ich die ganzen Berichte hier gelesen habe.

Ich denke auch, dass die Berufserfahrung ein großer Vorteil ist.
Die ersten Monate im Berufsleben bin ich um sechs abends nach Hause gekommen und bin um sieben völlig kaputt ins Bett gefallen. Jetzt macht es mir nix mehr aus bis sechs oder länger zu arbeiten.

Vieles ist wohl auch einfach Gewöhnungssache (ausgenommen der Prüfungsstress, daran gewöhnt man sich wohl nicht so schnell)

Danke für Eure Antworten

Viele Grüße

Maja

Sabine0
Beiträge: 419
Registriert: 17.06.2005, 9:49:56
Wohnort: Bonn

Beitrag von Sabine0 »




Das Problem in der Beziehung hat auch nicht der Referendar, sondern sein Partner...
Ups, ok. Bei mir ist es so, dass ICH diejenige bin, die keinen Nerv auf Beziehung hat, wenn ich im Stress bin. Ich würde dem Partner zuerst weglaufen, bevor er es kann :roll: . Daran, dass man mit dem ewigen Gerede über Schule oder die wenige Zeit den Partner vergraulen könnte, habe ich jetzt garnicht gedacht, weil es bei mir so nicht vorkommen würde :? .

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