Hat es z.B. der Bankkaufmann nicht leichter?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Lausitzerin
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Registriert: 24.05.2005, 20:42:40

Beitrag von Lausitzerin »

Sony hat geschrieben:Also, Meint Ihr nicht, dass folgende Tatsache schon eine klare Sprache spricht: Fast jeder 2.Lehrer leidet an Burn-Out-Symptomen,
Welche Quellen sind das denn, die du zitierst bezüglich des Burn-Out-Syndroms? Ich kenne da andere Untersuchungen, deren Ergebnisse aber von den von dir genannten deshalb differieren werden, weil der Auftraggeber ein anderer ist.
Sony hat geschrieben: viele werden Frührentner
Im Bergbau gibt es auch niemanden, der bis 65 arbeitet, in Finanzämtern und Stadtverwaltungen trifft man selten dort arbeitende Menschen über 60 und auch meine Mutter, die bei einer Zeitung arbeitet und dies meist auch gern, überlegt, ob sie nicht im übernächsten Jahr, mit 60, in Frührente geht.

Es ist doch eher das Problem der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit, die bei allen Menschen, egal, welchen Beruf sie ergreifen, ab Ende 50 nun mal nachlässt - je nach beruflicher Belastung und persönlicher Disposition beim einen früher, beim anderen später. Und nur, weil aus volks-, finanz- und steuerwirtschaftlichen Gründen das Rentenalter immer höher gesetzt wird, heisst das noch lange nicht, dass die Mehrheit der Arbeiter, Angestellten, Selbstständigen und Beamten diese Altersgrenze auch erreicht. Willst du deshalb jedem Beruf seine positiven Seiten absprechen?

LG, lausitzerin.

neo
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Registriert: 11.10.2005, 12:45:34

Beitrag von neo »

meinst, das ist in der Bank anders??
Sozial auslaugend ist vermutlich jeder Beruf in unserer heutigen Gesellschaft. Und auch in jeder "Schicht" , ob akademisch oder nicht. Du würdest dich auch als Banker unterordnen müssen, und du wirst dich auch als fertiger Lehrer irgendwem unterordnen müssen.
Das solltest du vielleicht akzeptieren.

BellaDonna
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Beitrag von BellaDonna »

Hallo Lausitzerin und alle anderen,

dann gib doch mal bitte die anderen Quellen an. Sony sagt ausserdem auch nicht, dass in anderen Berufssparten nicht das Burn-Out-Syndrom angestiegen sei.
Die DAK hat z.B. eine Studie über das Burn-Out-Syndrom im April dieses Jahres herausgebracht, die zu dem Ergebnis kommt: Jeder dritte Berufsschullehrer (38 %) ist gefährdet, während in der Gesamtbevölkerung dieser Anteil mit 18 bis 24 Prozent deutlich niedriger liegt. Was wiederum nicht heißen soll, dass z.B. Selbstständige oder Beschäftigte in mittelständischen Führungspositionen nicht ebenfalls das Burn-Out-Syndrom haben. Die Studie kann man sich übrigens hier genauer anschauen.

Was deine Aussage über das Renteneinstiegsalter in Finanzämtern und Stadtdiretionen betrifft, kann ich ebenfalls nicht so stehen lassen. DIe Tatsache ist doch, dass gerade Angestellte im öffentlichen Dienst eher die Möglichkeit haben in Altersteilzeit zu gehen. Das machen viele meiner Kollegen, denn ich arbeite seit 9 1/2 Jahren im öffentlichen Dienst. Würde ich mit Sicherheit auch machen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Welcher mittelständische Betrieb kann sich denn bitte groß Altersteilzeit, gerade in der heutigen wirtschaftlichen Lage, leisten?
Als einer der Gründe für Frührente wird in den Studien immer wieder angegeben, dass eine enorme psychische Belastung zu Frührente führt. Und warum sogar die Frühinvalidität im Lehrerberuf schon im Ärztblatt diskutiert wird, könnt ihr hier nachlesen.

Ich verstehe immer noch nicht so ganz eure Argumentationen und sehe keinerlei sachliche Hinweise, die Sony, mir und auch einigen anderen helfen könnten ihre Bedenken konstruktiv abzubauen.

Vielleicht hilft es mal die rosarote Brille abzusetzen um konstruktive Vorschläge machen zu können?
Einem Selbstmordgefährdeten gebe ich doch auch nicht den Rat: "Spring doch, aber ich finde das Leben super!"
Der wird sich doch auch nur denken, na super, und springt.

Fragende
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Warum???

Beitrag von Fragende »

Was ich wirklich nicht so ganz verstehe ist, warum wir jemanden überzeugen müssen diesen Beruf zu ergreifen??

Es entscheidet doch jeder selbst. Sony hatte um Argument für den Beruf gebeten. Die bekam sie. Nun geht es um eine Diskussion über Rührentner usw.

Warum??

Wer es gern macht, macht es eben.
Wer Zeifel hat, der hat sie und muss sich hauptsächlich selbst damit auseinandersetzen. Andere schauen doch nicht in euch rein.
Ihr müsst doch entscheiden, was für euch gut ist.

Warum sollen wir jemanden überzeugen? Warum müssen wir auf die Rechtfertigungsschiene übergehen?? Denn darauf läuft es langsam hinaus.
Wir wollen es machen und boxen uns die 1,5-2 Jahre durch.


Ihr habt Zweifel? Dann (und das meine ich ernst) Alternativen abwiegen, Berufsberatung aufsuchen, handeln!!!
Nicht lange überlegen oder andere für ihre Entscheidungen um Argumente bitten.
(das ist nicht persönlich gemeint :wink: )

Sony
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Beitrag von Sony »

Was hättet Ihr gemacht,
wenn Ihr nicht diesen Beruf gewählt hättet?

Schaf
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Beitrag von Schaf »

:-)

Bei mir hat die häusliche Prägung voll gegriffen: ich wollte als Alternative Pharmarzie studieren. Hatte aber auch nach der 9. mal versucht, Hebamme zu werden, wozu ich aber eben noch seeehr jung war. Hätte mir das als Alternative aber immer noch vorstellen können, mal abgesehen von den Widrigkeiten, die dieser Beruf eben mit sich bringt (wenig Freizeit, relativ wenig Geld, schlechte Arbeitszeiten,...).

Liebe Grüße,

Schaf

Fragende
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ohje

Beitrag von Fragende »

also ich für meinen teil wollte schon in der zweiten klasse lehrerin werden.

zu viele schlechte vorbilder :wink:

beim abi hatte ich dann teilweise wieder ganz gute. diese lust am lernen wollte ich auch vermitteln, so wollte ich auch sein.

als ich abi hatte, wusste ich nicht so recht..plötzlich wollte ich nie wieder in die schule zurück.

wollte aber was mit menschen machen und geschichte fand ich toll. und sprache: also was pädagogisches.

da gings aber nicht um die schule direkt, sondern mehr um erwachsenenbildung..war auch nix: zu unsicher, wo man einen job bekommt, nicht genug praxis, nix mit kindern

also hab ich überlegt, was ich gern mache: geschichte, kreativ sein, mit kindern/menschen arbeiten, psychologie, fotografie

gab so viele möglichkeiten und es gab von überall druck..ich musste endlich was finden

lehrer fiel dann wieder in mein blickfeld. mit kindern arbeiten: ein traum.
also hab ich den schritt gemacht und in den seminaren kam die unbändige lust dazu. das erste praktikum nach dem ersten semester..klasse.
das wollte ich machen, konnte es kaum erwarten endlich fertig zu sein.

heute fallen mir noch tausend andere berufsmöglichkeiten ein, aber das brachte teilweise die lebenserfahrung mit sich.

erst war es ganz weit weg und dann plötzlich DAS, was mir am geeignetesten für mich erschien.

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