18 Stunden eigenverantwortlicher Unterricht

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
Antworten

Sind 18 Stunden eigenverantwortlicher Unterricht zu viel?

Umfrage endete am 25.02.2005, 16:51:42

Nein, ich habe noch Reserven. Die zwei Stunden schaffe ich auch noch!
2
15%
Naja, ich versuche das beste daraus zu machen. Es wird schon irgendwie klappen.
2
15%
Ja! Ich arbeite bereits am Limit. Wie ich die 18 Stunden schaffen soll, weiß ich nicht!
9
69%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13

Gegen Jesse James

Jesse James hat es nicht geschafft

Beitrag von Gegen Jesse James »

Schaut euch mal die anderen Posts von Jesse James an:
Er hat das Referendariat abgebrochen und bezeichnet sich selber als Versager. Um seinen Frust los zu werden, hackt er jetzt auf denen rum, die es geschafft haben.

Nehmt ihn nicht allzu ernst, den armen, verbitterten Kerl!

OH, ARMER JESSE JAMES! EINE RUNDE MITLEID!!!

Sohn von Jesse James

Beitrag von Sohn von Jesse James »

@ Gast

Na, das sind ja imposante Zahlen...
Sind die statistisch ermittelt oder beruhen die auf Befragungen einzelner Lehrer? So ein Lehrer übertreibt ja gerne...
Sind die Ferien mit eingerechnet?
Wieso werden aus 22 Dreiviertelstunden in der Woche plötzlich 60? Und was muss ein Sport- oder Musiklehrer eigentlich korrigieren?
Es genügt hier nicht, dass Du einfach irgendwelche Zahlen in den Raum stellst! Damit kannst Du einen Steuerzahler wie mich nicht überzeugen. Wenn dir das Lehrerimage wirklich so wichtig ist, musst du mehr überprüfbare Fakten bringen.

Lehrerarbeitszeit

an Jesse James' verzgogenes Balg

Beitrag von Lehrerarbeitszeit »

Eine Studie der EU hat sich eingehend damit beschäftigt. Das Ergebnis in Kurzfassung: Einkommensmäßig liegen deutsche Lehrkräfte im Mittelfeld, von der Arbeitszeit her - wenn man nämlich nicht nur die Stundenanzahl des Pflichtunterrichts betrachtet - liegen sie an der Spitze!

Für genauere Informationen
http://www.bipomat.de/eurydice/eurydice.html

Im Dezember 2003 gab es im WDR-Fernsehen die Sendung 'Hart aber fair' zum Thema Arbeitszeit in Deutschland. Dort wurde als offizielle Zahl eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit in Deutschland von 1557 Stunden genannt.

Da ist natürlich jedem klar, dass solche Zahlen gern von den Arbeitgebern auf den Markt geworfen werden, um ihrer Forderung 'Mehr arbeiten, weniger verdienen' Nachdruck zu verleihen. Aber es gab auch von Seiten der Gewerkschaft und der SPD eigentlich nur den Einwand, dass im Durchschnitt wegen der Überstunden real mehr gearbeitet wird. Prinzipiell wurde die Zahl nicht angezweifelt, also wird sie ungefähr stimmen.

Zur Lehrerarbeitszeit gab es vor ca. 5 Jahren eine groß angelegte Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert und Partner. Auftraggeber war die Landesregierung, nicht ein Lehrerverband!
Unglücklicherweise (sic!) war das Ergebnis, dass die Jahresarbeitszeit der Lehrer abhängig von der Schulform zwischen ca. 1750 und 1900 Stunden lag. Die Untersuchung verschwand in der Schublade.
Mittlerweile haben wir eine Verlängerung der Arbeitszeit um 4% (als Ausgleich für die Halbierung des Weihnachtsgeldes und der Streichung des Urlaubsgeldes).

Es sind zwei große vergleichende Untersuchungen zu den Arbeitsbedingungen von Lehrern bekannt; diese werden auch in der öffentlichen Diskussion immer wieder zitiert.
Die eine ist die wohl jährlich aktualisierte Schrift der OECD 'Education at a Glance'.
Die andere ist eine Gruppe von Schriften, die von einer Unterorganisation der EU-Kommission (EURYDICE) herausgegeben wurde/wird. Sie liegen z.T. in deutscher Sprache vor und sind, wie auch 'Education at a Glance' frei im Netz verfügbar.

Es sind mir zwei große vergleichende Untersuchungen zu den Arbeitsbedingungen von Lehrern bekannt; diese werden auch in der öffentlichen Diskussion immer wieder zitiert.
Die eine ist die wohl jährlich aktualisierte Schrift der OECD 'Education at a Glance'.
Die andere ist eine Gruppe von Schriften, die von einer Unterorganisation der EU-Kommission (EURYDICE) herausgegeben wurde/wird. Sie liegen z.T. in deutscher Sprache vor und sind, wie auch 'Education at a Glance' frei im Netz verfügbar.

Es sind mir zwei große vergleichende Untersuchungen zu den Arbeitsbedingungen von Lehrern bekannt; diese werden auch in der öffentlichen Diskussion immer wieder zitiert.
Die eine ist die wohl jährlich aktualisierte Schrift der OECD 'Education at a Glance'.
Die andere ist eine Gruppe von Schriften, die von einer Unterorganisation der EU-Kommission (EURYDICE) herausgegeben wurde/wird. Sie liegen z.T. in deutscher Sprache vor und sind, wie auch 'Education at a Glance' frei im Netz verfügbar.

'Education at a Glance' (EaaG) ist - wenn man sich rein auf die Frage der Päsenz(!)Arbeitszeit beschränkt - eine Excel-Tabelle mit Angaben zur jährlichen Arbeitszeit, zur Zahl der Unterrichtswochen und zur Zahl der Unterrichtstage. Auszug (die letzte Spalte ist berechnet mit StdproJahr : Unterrichtswochen x 4/3 = U.Std.(45') pro Woche)
Land Std/Jahr UTage UWochen UStd/Wo
USA 1127 180 36 42
Deu. 735 189 40 24,5
Finnl. 555 190 38 19,5


Schlussfolgerung

Lehrer arbeiten ganz deutlich mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung, da gibt es sicher keinen Zweifel.
Der Vergleich mit anderen Akademikergruppen ist schwer zu führen, mir ist da keine ausführliche Untersuchung bekannt.

Im europäschen Vergleich sind deutsche Lehrer, was die Unterrichtsbelastung angeht, ganz klar die Spitzenreiter.
Nirgendwo sonst in Europa müssen Lehrer soviel unterrichten.
Im internationalen OECD-Vergleich muss man schon absolute Entwicklungsländer als Vergleich heranziehen, wenn man höhere Unterrichtsverpflichtungen finden will, und so richtig gut schneiden Entwicklungsländer bei PISA nicht ab, das kann also keine Zielvorstellung sein.

Möchtest du noch was sagen, Jessie??

Jessejames pferd

Beitrag von Jessejames pferd »

oooooh,
2 Stunden mehr!!
nein, nicht am Tag, in der Woche.
Lehrer waren schon immer die Faulpelze der nation!!

Sohn von Jesse James

Zahlentrickserei

Beitrag von Sohn von Jesse James »

Ja, im europäischen Vergleich...
Bin als Kind zwei Jahre in Italien in die Schule gegangen und kenne die Verhältnisse - dagegen sind die deutschen Lehrer wirklich Helden der Arbeit. Aber das heißt halt noch nichts...
Grundproblem. Die exakte Arbeitszeit des Pädagogen lässt sich nicht ermitteln: Füllt er einen Fragebogen aus, wird er eher übertreiben. Beobachtet man ihn sechs Wochen lang, wird er natürlich jammern und sich bei jeder Schulaufgabe Zeit lassen...
Also: Die Zahlen sagen nichts! Die tägliche Erfahrung vieler Menschen, die in der Schule waren und jetzt Kinder dortselbst haben, wohl schon. Und wenn dann der eigene Schwager auch noch ein "überarbeiteter" Lehrer ist, dann kannst du deine "Fakten" ruhig wieder einpacken und wie ein geprügelter Hund von dannen ziehen.

Markus
Beiträge: 10
Registriert: 16.05.2005, 16:04:58
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Warum, warum

Beitrag von Markus »

Hi Jesse:-)
Wenn der Lehrerberuf so lau und easy ist, warum hast Du denn
dann das Ref. abgebrochen?
Sei mal ehrlich mit Dir; wenn engagierte Lehrer Dir nicht nur
von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, sondern das
Ganze auch noch mit Studien der EU untermauern, kann selbst
der Dümmste nicht länger behaupten, dass Lehrer "faule Säcke"
sind, es sei denn er heißt Schröder;-)
Was hälst Du also davon, Dir einfach ein anderes Forum zu
suchen, in dem Dir vielleicht sogar jemand zuhören möchte.
"What a pity that fools may not speak wisely what wise men do foolishly"
William Shakespeare, "As you like it"

Markus
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Beitrag von Markus »

Hi Leute!
Habe in den anderen beiden Umfragelinks zum Thema
der Woche auch schon gepostet. Lest es Euch einfach mal
durch und kommentiert:-)
Wir müssen etwas dagegen unternehmen, wie wir als
Referendare behandelt werden. Ich denke, dass dieses
Thema auch diejenigen angeht, die schon kurz vorm
Ende ihrer 2 Jahre stehen, denn Solidrität ist hier gefragt.
AUßerdem ist es auch sehr interessant, wenn man sich
die Entwicklung der Lehrergehälter insgesamt ansieht.
Ein Bekannter von mir, der Mathelehrer und Oberstudien-
direktor ist, hat sich ausgerechtnet, dass, wenn man die
Inflation gegenrechnet, er mit sämtlichen Beförderungen
seit den 70er Jahren ein Gehalt bekommt, das die gleiche
Kaufkraft hat. Wohlgemerkt, diese Berechnung fand vor
Einführung des Euro statt! Mit der jetzigen Inflation wird
er wohl eher weniger haben als damals!
Also, Schluss mit diesem sozialen Missstand, wir müssen
ran und den Worten Taten folgen lassen!
Mit kollegialen Grüßen, Markus
"What a pity that fools may not speak wisely what wise men do foolishly"
William Shakespeare, "As you like it"

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