PISA und kein Ende

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema

Welche Auswirkungen hat PISA für Referendare?

Die Ergebnisse sind mir ein Ansporn! Ich versuche die Kompetenzen der Schüler im Sinne von PISA zu erhöhen.
11
42%
In unserem Seminar werden wir nicht über PISA informiert, deshalb kann ich die PISA-Forderungen nicht umsetzen.
6
23%
Ich merke, dass sich etwas im Sinne von PISA verändern müsste, aber mir fehlen die Möglichkeiten dazu, es umzusetzen.
9
35%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

admin
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PISA und kein Ende

Beitrag von admin »

Immer wieder kommen neue Ergebnisse der diversen PISA-Tests auf den Tisch.

Was machen Deutschlands Referendare daraus?
Nehmt ihr euch die Ergebnisse zu Herzen und versucht ihr konkret, die aufgedeckten Schwächen in eurem Unterricht zu beheben?

Was haltet ihr davon, PISA zum Maßstab für Bildungspolitik zu machen?

Lasst uns darüber reden.

Schaf
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Beitrag von Schaf »

Ehrlich?

Schon mal die Aufgaben angesehen? Zum Teil sind die recht billig. Wenn ich aber von Leuten, die dabei waren höre, dass die Leute in die Klassen rein sind und den Schülern als erstes gesagt haben, dass sie frei haben, wenn sie abgegeben haben, kann man sich die motivation, mit der die Aufgaben bearbeitet wurden auch lebhaft vorstellen! Von daher bin ich auf Pisa nur bedingt gut zu sprechen und bin den Ergebnissen gegenüber kritisch, was nicht heißt, dass sich sie nicht zur Kenntnis nehme und mir meine Gedanken für mich und meinen Unterricht darüber mache.

Liebe Grüße,

Schaf

lena

Beitrag von lena »

Nur frag ich mich wozu dann dies Studie so breitgetreten wird.
Wenn es nur leichte Aufgaben sind und Schüler die verweigern, dann wars doch kein regulärer Test.
Oder verweigern nur deutsche Schüler, finnische aber nicht?

Meine Beobachtung ist: Pisa schön und gut, aber in den Schulen sind wir froh, wenn wir überhaupt unseren Lehrplan erfüllen können. Dazu noch die vielen Stunden, die ausfallen ...
Pisa und Ganztagesschule könnte gehen, aber Pisa und jetzige Form funktioniert nicht!

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Es reicht ja nicht, die Schule zu verändern, sondern auch die gesellschaftlichen Probleme müssen dringend gelöst werden, die Finnland ja nicht hat.
Selbst wenn die Schulsituation dieselbe wäre wie in Finnland, würde es bei uns trotzdem nicht klappen.
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

in diesem Zusammenhang mal eine Frage zu dem anscheinenden Pädagogik-Paradies Finnland:

ein Kollege hat mir neulich erzählt, dass die bayerischen Schüler wesentlich intelligenter als die Finnen sein müssten. habe ich nicht verstanden und nachgefragt. da sagte er: "schau doch, die Finnen liegen im Pisa-Ranking nur knapp vor uns. aber sie haben auch Klassengrößen von 15-20 Schülern, während bei uns 25-30 üblich sind. wir haben also trotz deutlich schlechterer äußerer Bedingungen nur unwesentlich schlechter abgeschnitten. also müssen unsere Schüler doch intelligenter sein als die Finnen."

was ist davon zu halten? wie sind die äußeren Bedingungen in Finnland wirklich? wo kann man sich informieren?

ich denke, solche Fragen sollte man klären, bevor man in sinnlosen Aktionismus verfällt und ewig lang hin und her diskutiert. vielleicht ist unser Bildungssystem ja gar nicht so schlecht und es müssten nur einige wenige Parameter (z.B. die angesprochenen Klassengrößen) geändert werden, um den schlimmsten Missständen abzuhelfen.
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

Rittersport
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Beitrag von Rittersport »

Ulysses hat geschrieben: ein Kollege hat mir neulich erzählt, dass die bayerischen Schüler wesentlich intelligenter als die Finnen sein müssten.
Das wussten wir doch auch schon ohne PISA, oder? :lol:

Mal im Ernst: Das Problem ist doch, dass die ganze Studie ideologisch missbraucht wird. Gesamtschule versus mehrgliedrig. Dabei wird dann ausschließlich mit Blick auf die Benachteiligten argumentiert und die Mehrheit ignoriert.

Selbstverständlich ist ein Schulsystem nie perfekt und bedarf steter Verbesserung. Ob aber plötzlich Deutschland Bildungsweltmeister, sobald man hier die Gesamtschule flächendeckend einführt, was uns ja manche Politiker glauben machen wollen, ist doch sehr fraglich. Da ist ein überlegtes Nachstellen einzelner Schrauben doch wesentlich sinnvoller.

Mit Blick auf die Forderungen von Gemeinschaftsschulen sollte man sich immer vor Augen halten, wieviele verantwortliche Politiker ihren eigenen Nachwuchs auf die entsprechenden Schulen schicken.

Herbie
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Registriert: 10.07.2005, 11:48:05
Wohnort: B.-W. Gymnasium

Beitrag von Herbie »

Hi!

An Ulysses:

      Außerdem gibt es in Finnland nur wenige ausländische Kinder, die bei uns einen Großteil der
      schwächeren Schüler ausmachen.

An Rittersport:

      Völlig richtig. Die Schulpolitik vor allem linker Parteien orientiert sich nur noch an den
      schwächsten Schülern. Alle anderen haben sich gefälligst danach zu richten. Ich denke, daß
      künftig die achso schädliche Selektion durch das Nebeneinander von Privatschule (teuer,
      aber gut) und öffentlicher Schule (billig, aber voller Problemfälle) betrieben wird.

      Wer es sich leisten kann, kehrt dem staatlichen Schulsystem den Rücken – allen
      Gemeinschaftsschulen zum Trotz.
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

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