Eignungstests für angehende Referendare

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
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Sollen verbindliche Eignungstests für angehende Lehrer eingeführt werden?

Ja, unbedingt! Ungeeignete Kandidaten gehören nicht ins Klassenzimmer!
139
45%
Ein Eignungstest ist schon sinnvoll - aber er sollte nicht verpflichtend sein.
59
19%
Nein, Eignungstests können niemals die vielschichtige Realität wiedergeben. Der feinfühlige Lehrer wird an der Problemschule versagen, genauso wie der ruppige Typ am musischen Mädchengymnasium. Umgekehrt funktioniert das aber hervorragend.
113
36%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 311

Zitronenfalter
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Beitrag von Zitronenfalter »

Ich denke, ein Test, wie immer der aussehen mag und zu welchem Zeitpunkt er auch stattfindet ist nur ein Schlaglicht der momentanen Situation und daher wenig aussagekräftig.

Ich fände es viel wichtiger, dass Lehrer / Lehrerinnen, die nach 5 oder 10 Jahren feststellen, dass der Beruf (aus was für Gründen auch immer) nichts mehr für Sie ist, eine Zukunftsperspektive erhalten, was sie anstatt dessen arbeiten können. Hier sollte mehr getan werden - dann würden die weniger Motivierten einen anderen guten Job machen können und es gäbe so mehr Platz für alle anderen, die vielleicht wollen, aber nicht reinkommen.

Konkret hieße das: Praxiserfahrung früher - nicht erst nach zig Semestern Hochschule und dann mehrgleisig, damits auch für mehrere Berufsbilder passt.
heiter weiter!

sebbi

Beitrag von sebbi »

Sehr richtig Zitronenfalter!

An den Schulen kämpfen wir doch weniger mit unfähigen jungen als vielmehr mit ausgebrannten älteren Kollegen.
Eignungstests sind gut zur grundsätzlichen Orientierung, doch was ist, wenn jemand nach 20 Dienstjahren festestellt, dass es nicht mehr geht? (Schon mal dran gedacht: Menschen verändern sich!)
Auch für diese Kollegen müssen Perspektiven entwickelt werden, denn Schüler haben ein Recht auf motivierte, fähige Lehrer.

Kajana
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Beitrag von Kajana »

sebbi hat geschrieben:An den Schulen kämpfen wir doch weniger mit unfähigen jungen als vielmehr mit ausgebrannten älteren Kollegen. (...)
...denn Schüler haben ein Recht auf motivierte, fähige Lehrer.
Würden hoch motivierte offene junge Lehrer nicht von Anfang an (auch) durch irgendwelche von unfähigen, die Materie nicht durchschauende, Politikern erlassene schulpolitische Vorgaben ausgebremst und eingeengt, wäre der Verschleiß und der Frust auch nach vielen Jahren Lehrersein wesentlich geringer.
Wenn man sich in seinem Beruf nicht entfalten kann, obwohl man ihn liebt, und keine Chance hat, da rauszukommen und was anderes zu machen, bleibt man doch lieber an dem vorhandenen Posten, schon der finanziellen Sicherheit wegen (und die meisten haben ja auch eine Familie zu versorgen).
Es nützt gar nichts, im Studium oder davor die durch den Test "fähigen" Leute herauszufiltern, wenn sie im Ref und den ersten Arbeitsjahren ausgebremst und zurechtgebogen werden, bis sie nicht mehr wissen, was sie ursprünglich für Intentionen hatten, diesen Beruf zu ergreifen.
Ich sage: mehr Selbstständigkeit für die Schulen, 20 € Schulgeld für alle, welches von den Schulen eingenommen und selbst verwaltet wird, freie Lehrerwahl, mehr Freiheit bei der Gestaltung des Stundenplanes (im Rahmen des Lehrplanes) etc. pp. Schon wäre eine gewisse Konkurrenz da und die Schullandschaft würde sich automatisch positiv verändern.

neffets
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Registriert: 20.08.2005, 20:36:58

Beitrag von neffets »

was soll denn in dem test vorkommen?

das müsste ja eine art persönlichkeitstest werden.

auf jeden fal werden diese tests kommen. da ist sicher. ein bundesland wird den vorreiter spielen. da wird sich jemand in der kultusbehörde profilieren und das vorschlagen. das kommt, das ist sicher.

Herbie
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Beitrag von Herbie »

Auf jeden Fall werden diese Tests kommen. Das ist sicher.
Wenn diese Tests wirklich verbindlich vor Beginn eines Lehramtsstudiums kommen sollten, dann wären im Lehramt in Zukunft Seiteneinsteiger, also Leute, die zunächst nicht ans Lehrerwerden gedacht haben und sich später doch umentscheiden, kategorisch ausgeschlossen. Denn sie haben ja – am Anfang des Studiums(!) – den Test nicht gemacht ... ;)

Wenn ich sehe, wie sehr die potentiellen Seiteneinsteiger – zumindest in gewissen Mangelfächern – derzeit hofiert werden, dann wird die Verbindlichkeit eines Lehramtstests vor dem Studium sich zwangsläufig bald in Wohlgefallen auflösen ...
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

neffets
Beiträge: 610
Registriert: 20.08.2005, 20:36:58

Beitrag von neffets »

herbie. warum wären die ausgeschlossen? die würden natürlich auf seiteneinsteiger bezogenen test absolvieren . dafür werden dann ein paar oberstudienräte und ähnliches abgeordnet , um sich tolle tests auszudenken. zuvor wurde noch eine "suitabilitäts-kommission" gegründet, die das überwacht und supervisiert. und ich weiß auch schon , wer sich aus diesem forum auf dies stellen bewerben wird :-)

Malina
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Registriert: 28.08.2006, 20:04:25
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Beitrag von Malina »

neffets hat geschrieben: "suitabilitäts-kommission"
Geil geil geil, so wird's sein! Trendiger Name :).

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