Dauer des Referendariats

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
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Wie lange sollte das Referendariat dauern?

Ein Jahr
105
29%
Eineinhalb Jahre
125
34%
Zwei Jahre
136
37%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 366

Stefan24
Beiträge: 4796
Registriert: 05.04.2007, 11:07:55
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Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Stefan24 »

Die Trennung von Seminar und Schule befürworte ich grundsätzlich.
Im Prinzip finde ich das baden-württembergische System nicht schlecht, allerdings würde ich die Notengewichtung verändern und einen (noch) größeren Teil der Note gerne bei der Schule bzw. Schulleitung sehen. Die Lehrprobenstunden sollten zudem nicht von den eigenen Fachleitern sondern von externen (und komplett) fremden Prüfern beurteilt werden.

Fränzy
Moderator
Beiträge: 6797
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Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Fränzy »

Das glaubst auch nur du, dann wären die einen und die anderen gleich die selben gewesen - was sie ja faktisch auch waren - nur dass es nicht offiziell war
שָׁלוֹם

Lummy
Beiträge: 106
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Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Lummy »

Ich habe den einjährigen Vorbereitungsdienst überstanden, sogar gut überlebt, mit 1,5 abgeschlossen und bin fertige Lehrerin. Klar ist alles komprimiert und in den höheren Etagen hat man es sich auch eher einfach gemacht: "Wir teilen einfach alles durch 2." Das klappte so gar nicht, aber mit engagierten und zuversichtlichen Seminarleitern, Schulleitungen und Kollegen ist es auch in einem Jahr zu schaffen. Das einzige, was mir fehlte, war die Möglichkeit länger Erfahrung zu sammeln. Aber gut, die sammle ich dann eben jetzt. Und zwar gleich mit Klassenleitung einer jahrgangsübergreifenden 1./2. Klasse...

KarlAugust
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Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von KarlAugust »

[quote="SL"]2 Jahre, wie in Bayern und keine Trennung zwischen Seminar und Schule![/quote]

Nö, 2 Jahre ist pure Abzocke vom Staat bzw. dem Land. Man wird ganz einfach als billige Arbeitskraft eingesetzt. Ich habe bislang nichts gelernt, was nicht auch in kürzerer Zeit machbar gewesen wäre. Läßt man den ganzen Unfug beiseite, bleiben lediglich ein paar Monate übrig die man unter Umständen noch als sinnvoll erachten könnte. Mein Kompromissvorschlag:
3 Monate Seminar und dann ein halbes Jahr eigenständig unterrichten (inkl. Betreuungslehrerangebot), im Anschluß wird eine Woche lang der Unterricht bewertet (nicht nur eine Schaustunde ala Lehrprobe). Mehr braucht's wirklich nicht! Facharbeiten, Seminarberichte und der ganze andere Quark haben nichts mit dem Job als solches zu tun und haben meiner Ansicht nach nichts im Ref zu suchen. Zum Pädagogik/Psycho-Seminar lohnt sich nicht mal ein Kommentar!
Meine Feststellung: Lediglich meine 10 Monate Grundwehrdienst waren eine größere Zeitverschwendung als das Ref! Das Niveau meiner ersten Berufsausbildung (im Handwerk) lag deutlich über der Ausbildung im Ref, obwohl diese an Akademiker gerichtet ist.

Illi-Noize
Moderator
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Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Illi-Noize »

Da hast Du sicherlich recht, dass man einiges "Drumherum" einsparen könnte.

Der Lehrer
Beiträge: 15
Registriert: 21.01.2011, 1:49:15

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Der Lehrer »

Seid ihr euch im klaren darüber, dass Lehrer hier in Deutschland 7 Jahre lang ausgebildet werden oder wenn man die 2-3 Jahre Oberstufe/Gymnasium dazu zählt sogar 9-10 Jahre! Wenn das Ref 2 Jahre geht, sollten die Refs auch entsprechend entlohnt werden! Die Anwärterbezüge sind zu gering, also tendiere ich zu sagen, dass das Ref so kurz wie möglich sein sollte. Selbst nach dem Ref werde ich mich wohl kaum so fit fühlen, dass ich sage, dass ich nun nichts mehr dazulernen kann. Also könnte man die Ref-Ausbildung auch während einer "normalen" Einstellung machen. Innerhalb der 7 Jahre, in der Lehrer in Deutschland ausgebildet werden, verdienen schließlich andere Leute bereits Kohle... Rein finanziell ist das Ref also unfair! Wie ist das denn bei den Ärzten? Wenn die mit dem Studium durch sind verdienen die doch auch viel mehr als Assitenzarzt oder nicht? Das praktische Jahr zählt nicht mit, weil das noch zum Studium gehört (meines Wissens nach)...

tafelschwamm
Beiträge: 164
Registriert: 03.08.2010, 15:07:07
Wohnort: Meck-Pomm/Gym/Eng,Ge

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von tafelschwamm »

ja, du hast recht. ich habe den direkten vergleich, da mein freund arzt ist. gleich nach dem studium, sprich nach dem PJ, gehts an eine klinik als assistenzarzt. das gehalt als assistenzarzt ist zwar abhängig vom bundesland und auch davon ob es eine ländliche oder städtische umgebung ist, in der sie arbeiten, aber im durchschnitt bekommen assistenzärzte reichlich 2000 euro. das sind 2000 euro (plus entlohung für dienste etc.), die sie für ihre ausbildung zum facharzt bekommen. also somit ist in hinblick auf das finanzielle das system der lehrerausbildung im vergleich zur ausbildung der ärzte sehr ungerecht. wir werden wie lehrlinge behandelt, die man mit ein paar euronen abspeist. ärzte werden als vollwertiges mitglied an ihrem einsatzort behandelt und dementsprechend entlohnt - und das obwohl sie sich theoretisch gesehen noch in der ausbildung zum facharzt befinden.

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