Dauer des Referendariats

Umfrage und Diskussion über das aktuellste schulpolitische Thema
Antworten

Wie lange sollte das Referendariat dauern?

Ein Jahr
105
29%
Eineinhalb Jahre
125
34%
Zwei Jahre
136
37%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 366

Illi-Noize
Moderator
Beiträge: 9146
Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Illi-Noize »

weil nur hier sammelt man Erfahrungen!
Und im Einsatzjahr, in dem ich 17 Stunden eigenverantwortlich unterrichtet habe, konnte ich keine Erfahrungen sammeln? Bloß nicht wieder die einphasige Ausbildung!

tamina
Beiträge: 92
Registriert: 07.05.2011, 11:40:08
Wohnort: BY/GYM/mod. Fremdsprachen

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von tamina »

Das Ref sollte aus der Perspektive eines Azubis so kurz wie möglich sein, weil man ja wenig verdient. Die Verkürzung soll offiziell umgesetzt werden. Davon, dass der eine in einer gewissen Zeit mehr "lernt" als ein anderer, mehr für sich lernt, besser abstrahieren kann, besser auf die Menschen in der Schule eingehen kann/lernt/es zu verbessern lernt, hat man zeitlich keinen Vor- oder Nachteil. Man kann im Ref keine "Klassen überspringen". Das ist so nicht vorgesehen. Sonst kommt die Planung durcheinander.
Das Ref sollte gerade deshalb verkürzt werden, weil Lehrer ja lebenslang lernen sollen. Die dritte Phase (Weiter- und Fortbildung) soll ja entschieden gestärkt werden. Also Ref bitte so kurz wie möglich umgestalten und mal nach Österreich kucken, da klappt es ja auch viel besser. Alle, die irgendwie besser Theorie und Praxis verzahnt haben wollen, sollen sich mal das Innsbrucker Modell ansehen. Kann man googeln.
Mein Fazit: Wie bei der Mautfrage bräuchten wir ja auch bei der Lehrerbildung nur in den Süden (Österreich) zu blicken, um ein Konzept dafür zu sehen, wie's gut laufen kann.

mj001
Beiträge: 0
Registriert: 15.05.2011, 23:36:11

Re:

Beitrag von mj001 »

quote="herisson"]Diese ganzen UBs sind doch sowieso nur dazu da, um die Fachleiter zu beschäftigen und ihnen einen Grund zu geben, selbst weniger unterrichten zu müssen. Also einfach weniger UBs machen. Eigentlich sollte man das Referendariat ganz abschaffen und die Einphasige Lehrerausbildung wieder einführen.[/quote]

Dem kann ich mich nur anschließen!!!

Trullalupa
Beiträge: 0
Registriert: 25.05.2011, 13:50:56

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Trullalupa »

In NRW bedeutet die jetzt beschlossene Kürzung des Refs auf 1,5 Jahre, dass man im Juni mit dem Studium fertig ist, aber nicht im August, sondern erst im November anfangen kann... das ist nämlich der neue Starttermin, damit man dann erst ein bisschen hospitieren kann und anschließend 2 Halbjahre BdU erteilen kann. Dann bleiben noch 3 Monate für die Prüfung - die auch jetzt im 2jährigen System schon ganz schön schnell nach den Sommerferien stattfindet - und dann ist man wieder mitten im Schuljahr fertig und wartet drei Monate, bis man sich auf eine Stelle bewerben kann? Und das ganze wird dann damit gerechtfertigt, dass die Studenten, die ja jetzt kein Staatsexamen mehr machen, sondern einen Master of Education, im Studium schon ein halbes Praxisjahr eingelegt haben... und das ganze ohne Bezahlung, dafür aber mit Studiengebühren! Mal davon abgesehen, dass die meisten Absolventen im Moment noch gar keinen Master haben, sondern noch das Staatsexamen (also auch kein Praxissemester) ist das doch wohl die viel größere Abzocke, als wenn man im Ref mit rund 1000Euro nach Hause geht!
Ich bin froh, die 2jährige Ausbildung zu haben - und auch wegen der Hausarbeit - über deren Sinn man mit SIcherheit streiten kann - nach dem Ref sichere A13 verdiene. Das ist nämlich auch noch nicht sicher, ob nicht aufgrund der Abschaffung der Hausarbeit die Eingangsbesoldung runtergestuft wird!!!Dann lieber ein halbes Jahr weniger verdienen, aber danach dann umso mehr!

frlkassandra
Beiträge: 675
Registriert: 14.11.2009, 14:54:42

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von frlkassandra »

In Österreich läufts also gut, klappt alles bestens?

Aha. Und wer sagt das? Die Österreicher?
Ham ja auch bei Pisa so gut abgeschnitten bzw. Methoden gefunden um ihr Ergebnis zu verbessern.

Lebenslanges Lernen klingt gut. Nur leider erhalten fertige Lehrer viel zu wenig Feedback, viel zu wenig Freiraum um sich auszutauschen, zu kooperieren um sich effektiv weiterzuentwickeln.

Bei der Umfrage nach der Dauer des Refs sollte man auch mal die Befragten differenzieren. Antwortet da der (arme) Student, der (gestresste) Referendar, der (erleichterte) Junglehrer oder ein erfahrener Lehrer

AnnaF
Beiträge: 65
Registriert: 04.07.2008, 15:20:19
Wohnort: RLP/GYM/E,F

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von AnnaF »

Ich durfte das Ref 2 Jahre lang "genießen". Ich empfand es als Dauerstress.
Das erste Halbjahr nur hospitieren, paar eigene Stunden halten, UBs und zwei unbenotete Lehrproben. Das Hospitieren empfand ich nach kürzester Zeit einfach nur laaaangweilig. Ich habe durch eigenen Unterricht wesentlich mehr gelernt.
Dass die Lehrproben unbenotet waren (es wurde nicht mal ne Tendenz gesagt - man wolle den Referendar ja nur beraten und nicht stressen, so das Seminar), fand ich am unangenehmsten. Man wusste ja doch, dass die Seminarleute eine Note im Kopf haben und aus der Beratung konnte man nichts ableiten.
Ab dem 2. Halbjahr kam dann eigenverantwortlicher Unterricht. Das war durchaus bereichernd und lehrreich. Viele Referendare klagten aber darüber, dass man ihnen die Horror-Klassen zugeschoben hatte, die sonst keiner wollte. Meine Klassen waren zwar lieb, aber leistungsschwach. Das war dann auch nicht gerade ein Vergnügen.
Das Schlimmste war was 3. Halbjahr, wegen der Examensarbeit. In meinen Augen eine kreuzüberflüssige Angelegenheit, wo ohnehin oft mehr Dichtung als Wahrheit drinsteckt.
Das 4. Halbjahr bestand dann nur noch aus je einem UB und der Ex-LP pro Fach. Wirklich schön fand ich nur die paar Wochen, wo ich schon das Examen hatte und nur meine 10 Stündchen in meinen Klassen ableisten musste.

Ich denke, dass die Dauer des Refs eigentlich egal ist. Bei uns sollte man sich mal fragen, warum soviele Referendare die Zeit als Horrortrip sehen und vielleicht mal was am Prozedere ändern. Ich wurde letzten Januar fertig und war dann einfach nur fix und fertig. Musste aber natürlich direkt die neue Stelle antreten ohne Ferien dazwischen und muss sagen, dass ich jetzt nach einem halben Jahr im Beruf schon denke, dass meine Kraftreserven völlig aufgebraucht sind. Das kann es nicht sein.

Eifelhexe
Beiträge: 1
Registriert: 11.07.2012, 17:33:37

Re: Dauer des Referendariats

Beitrag von Eifelhexe »

Mein Ref dauert 1,5 Jahre. Die Zeit würde reichen, wenn man nicht vom Seminar einen UB nach dem anderen noch zusätzlich zu den 10 UB aufgedrückt bekommt. Letztendlich muss ich 16 UB innerhalb 1 Jahres machen, da alle UB bis Dezember gelaufen sein müssen. Wir haben es mal ausgerechnet. Wenn man die Ferien und die Pädagogischen Halbwochen abzieht, muss man alle 3 Wochen ein UB machen. Der Lerneffekt zwischen den UB ist also = 0!!

Antworten