An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
Serafina
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Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von Serafina »

Ich hab in der eigenen Schulzeit mal Mutter und Tochter im selben Unterricht erlebt. Töchterli bekam grundsätzlich eine 1, und Töchterlis Freundis auch. Man hätte Mutti anzeigen sollen.

A.Prüller
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Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von A.Prüller »

Ich möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass es sich um eine Grundschule handelt.
Jede andere Schulform würde ich auch ablehnen.
Mit dem "Streiche petzen" der anderen Lehrer könnte sicherlich ein Problem darstellen.
Vielleicht verstehen sie es aber auch, wenn ich ihnen (falls es denn vorkommt) mitteile, dass ich doch bitte nicht über jedes böse Wort oder jede kleine Rauferei informiert werden möchte.
Wird sicherlich nicht leicht die Umstellung an der gleichen Schule zu sein, aber wenn es vollkommen in die Hose gehen sollte, könnte ich auch einen Versetzungsantrag stellen.
Schönen Abend noch wünscht
A.Prüller

Caro82
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Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von Caro82 »

Ich bin selbst "Lehrerkind" und an der gleichen Grundschule und Förderstufe wie meine Mutter gewesen. Ich fand es einerseits gut, weil alle mich kannten, andererseits aber auch etwas unangenehm, z.B. wenn ich irgendetwas Harmloses gemacht habe, das dann aber direkt weitererzählt wurde. Oder ich erinnere mich an meine erste Schwämerei für einen Jungen und davon wurde dann auch sofort meiner Mutter berichtet ;) Außerdem gibt es ja auch immer Neider, die meinen, man habe eine bestimmte Note nur bekommen, weil die Mutter ja Lehrerin sei.
Aber in der Grundschule ist das wohl noch nicht sooo schlimm. Später wirds dann vielleicht schon sehr unangenehm, wenn das Elternteil z.B. unbeliebt ist oder Intimes weitererzählt....
Zuletzt geändert von Caro82 am 01.07.2010, 7:09:54, insgesamt 1-mal geändert.

luncatic
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Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von luncatic »

SL hat geschrieben:Sehen Sie das als Ihre Aufgabe?
Einem Schülervater/einer Schülermutter etwas über seine/ihre Erziehungs(miss)erfolge zu sagen?
ich bin leider nicht in der glücklichen situation nur hervorragend erzogene kinder zu unterrichten, die sich vorbildlich gegenüber mitschülern und lehrern verhalten. wenn kinder mit drogen dealen resp. in der pause klassenkameraden verprügeln, dann muss man das - bei uns zumindest - durchaus mit den eltern thematisieren. und ich sehe nicht nur die schule als erzieher, die so ein verhalten verbrochen hat, sondern durchaus auch eine "schuld" der eltern,
Entschuldigung, aber das ist einfach eine Frage der Professionalität - von beiden Seiten:
Sachlich argumentieren und sachlich bleiben!
haha, als wenn eltern sachlich über ihre kinder sprechen könnten. ich hab zu 90% hochbegabte verkannte genies, die nur schlechte leistungen zeigen, weil die lehrer schlecht sind. und wie man in diesem thread sieht wird die kollegenperspektive ja von der betroffenen mutter gar nicht zugelassen. auf viel verständnis werden ihre kollegen bei problemen mit dem kind sicher nicht stoßen.

Prinz Matton
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Registriert: 21.06.2010, 15:57:29

Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von Prinz Matton »

Serafina hat geschrieben:Ich hab in der eigenen Schulzeit mal Mutter und Tochter im selben Unterricht erlebt. Töchterli bekam grundsätzlich eine 1, und Töchterlis Freundis auch. Man hätte Mutti anzeigen sollen.
Das eigene Kind bewerten zu müssen, ist nicht immer ganz unproblematisch. Dazu kann ich eine kleine Anekdote beisteuern:

Es war einmal in der Grundschule, als der kleine Prinz noch die 3. oder 4. Klasse besuchte, als ein Lesewettbewerb ausgeschrieben wurde. Um die Gelegenheit wahrzunehmen, seine Liebe zum Wort auszudrücken, hat der kleine Prinz sich dann voller Hoffnung angemeldet.

Die Jurorentruppe bestand aus vier Mamis die sich supi mit der Klassenlehrerin verstehteten (Pardon: verstanden) und der Klassenlehrerin, die sich supi mit den Mamis verstand.

Der junge Prinz setzte sich dann vor die Jury auf das kleine Grundschulstühlchen und schlug sein Büchlein auf (der Titel ist mir leider entfallen, evt. Das Kommunistische Manifest Originalausgabe 1848?) und gab einfach alles.
Danach ging er zufrieden, aber bescheiden zur Türe hinaus, denn die Juroren hatten sich ja noch zu beraten.

Doch mit der dann gefällten Entscheidung hatte keiner rechnen können! Es gab vier Plätze zu belegen und -oh welch göttliches Wunder- alle vier Töchterleins der Mamis belegten eben diese vier Plätze!! Die Entscheidung hätte selbstverständlich neutraler nicht sein können, denn die werte Klassenlehrerin war ja auch noch dabei gewesen!

Während der kleine Prinz sich wie immer nichts anmerken ließ und innerlich die schwere Entscheidung verdaute, kam eine der Jury-Mamis zu ihm.
Trotz der tief empfundenen Enttäuschung hob der kleine Prinz seinen Kopf, um in die Augen dieser erwachsenen Person blicken zu können. Jene meinte mild lächelnd zu ihm: „Mein kleiner lieber Prinz. Die Entscheidung war wirklich sehr sehr knapp gewesen und wir haben lange überlegt, ob du nicht den vierten Platz verdient hättest“ :shock:

Von nun an wusste der kleine Prinz, dass die Welt noch böser war, als er bereits geahnt hatte und er bekam eine Idee vom Nepotismus, wenngleich ihm das Wort damals noch nicht eingefallen war.

Desweiteren dämmerte ihm, dass Vitamin B wohl nicht in den Äpfeln oder Karotten (beides stets liebevoll abwechselnd dem Pausenbrot beigefügt) steckte, sondern eine andere Bedeutung haben musste.

Der kleine Prinz zog für sein Alter eine ziemlich reife Konsequenz: Niemals mehr wollte er so einen Scheiß mitmachen! Und von da an boykottierte er jeden weiteren Lesewettbewerb, bis es keinen mehr für seine Altersstufe gab.

Am Ende wird alles doof.


Spendiert mir jemand eine Runde Mitleid? Ich weiß, es ist noch etwas früh, aber SL haben Sie da zufällig noch was im Keller? :D

(PS: Kein Gemecker bitte, diese Geschichte hat sich wirklich zugetragen!)
Vermählt mit meiner Glücksprinzessin seit 08/10. Verliebt seit Geburt.
Große Liebe schon immer.

Mit tausend Minnehulden an meine Liebste möcht' ich mein Herz verschulden.

Stefan24
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Registriert: 05.04.2007, 11:07:55
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Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von Stefan24 »

Sie erklärt auch einiges.
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
Eigene Meinung schon immer.

Nachteule
Beiträge: 456
Registriert: 13.10.2009, 2:19:58
Wohnort: NRW Sek I/II - Hauptschule

Re: An die gleiche Schule wie mein Sohn?

Beitrag von Nachteule »

Ich hatte mich auch eine gewisse Zeit mit dem Gedanken getragen, mich auf eine Stelle an der Schule, die mein Sohn noch einige Jahre besuchen wird, zu bewerben. Meinen Sohn wollte ich damit "erschrecken", der tat aber sehr "cool".

Meine Bedenken gingen dann aber in die Richtung, dass die Kollegen eher gehemmt sein könnten, Sohnemann als "normales Kind" und nicht als Kollegenkind zu sehen. Mein Sohn ist - vor allem in der Schule (noch) sehr pflegeleicht, aber das muss ja nicht so bleiben.

An dieser Schule sind zwar viele Lehrer, die auch ihre Kinder an der Schule haben (aber nie im eigenen Unterricht!), aber für mich wäre das nichts.

An der Grundschule kann das aber in der Tat anders sein. Aber einfach ist es nicht unbedingt. Das kommt insgesamt sehr auf das Eltern-Kind-Verhältnis an und auch auf das Kollegium.

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