Wie seid ihr mit Geld klar gekommen?!

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Kelle
Beiträge: 28
Registriert: 24.08.2005, 17:57:17

Beitrag von Kelle »

Hallo!

Ich habe letztes Jahr mein Ref in Hessen beendet - und in Hessen bekommt man als Sek.-II-Reffi etwas mehr [c.a. 1050¤ netto] als in den anderen Bundesländern - allerdings schmolz das Geld bei mir auch weg wie nix, da in der Gegend, in der ich Ref gemacht hatte, horrende Mieten sind.
Um mich noch besser über Wasser zu halten, habe ich neben dem Ref noch in einem Nachhilfeinstitut gejobbt, was zwar noch zusätzlichen Stress und Organisation bedeutete, aber meine finanzielle Lage etwas entspannte - wäre das nicht noch eine Option für euch?
Ihr müsst euch allerdings diesen Nebenjob vom Studienseminar genehmigen lassen und ihr bekommt dann auch noch eine Höchstarbeitsstundenanzahl vorgegeben, die ihr nicht überschreiten dürft - aber bei dem Arbeitsvolumen, das das Ref mit sich bringt, wird man dieses Limit eh' nicht überschreiten.
Aber es stimmt schon, das Ref ist eine harte Zeit Bild - aber sie geht dann doch sehr schnell vorbei!

Haltet die Ohren steif Bild !

Kelle.

Skara
Beiträge: 334
Registriert: 17.03.2006, 20:40:54
Wohnort: München

Beitrag von Skara »

Philou: „Das Geld kommt anderswo her dafür: ich gehe schwarz arbeiten.“
Gegen diese Form der „Selbsthilfe“ gibt es in Zeiten leerer Kassen nichts zu sagen, denn die Ausbeutung, die sich der Staat mit seinem Nachwuchs erlaubt und die Verschwendung von Steuergeldern, die in Millionengräbern fließen, zwingen viele Mitbürger dazu, ihre Interessen zu wahren, wenn faire Lösungen für den ausbleiben, der sein Bestes gibt. Selbst die reiche Tochter meiner Kollegin verdient Geld mit ihrem Sport (Siegerprämien) und deklariert es nicht als Einkommen, obwohl es ihr nicht mal wehtun würde. Wenn sie im Februar ihr Referendariat beginnt, kommen die Eltern weiterhin für alle Kosten und Extras auf, die ihre bisherige Lebensqualität sichern. Derzeit fliegt sie in der Welt herum, auf der Suche nach neuen Wettbewerben. Welche Möglichkeiten hat dagegen ein Mitbürger, der sich mit Haut und Haar dem Dienst verschreibt, um seine Pflichten zu erfüllen und der Dienstherr während der Ausbildung lediglich Almosen zur Verfügung stellt, die der Hilfe zum Lebensunterhalt eines Leistungsbeziehers von SGB II gleichkommt? Nebenjobs müssen beantragt und erlaubt werden und bevor man schlafende Hunde weckt, sind die ersten 400 EUR bereits verdient.

Na und? Es ist nichts weiter, als die logische Konsequenz für eine Politik, die den Bürgern Kosten auflasten, ohne einen fairen Ausgleich zu schaffen. Ja, auch ich begrüße diese Form der Selbsthilfe, denn wenn man es geschickt macht – wozu der Gesetzgeber geradezu einlädt – dann ist man bereits ein „Schwarzarbeiter“, wenn man nur die Gesetze für sich in Anspruch nimmt, mit denen auch Unternehmen ihrer Verpflichtung aus dem Weg gehen, Steuern abzuführen. Sie müssen es nicht mal. Moral und Politik haben sich noch nie vertragen und deshalb sollte es vom Gesetz her erlaubt werden, das jeder Referendar die Option eingeräumt bekommt, einer Nebentätigkeit nachzugehen, ohne das dafür eine Bewilligung von einer Behörde notwendig wird. Es tun ohnehin mehr, als man es zugeben würde – die Dunkelziffer ist sicher hoch! Wenn alles im Staate so wäre, wie man uns vorschreibt, wäre längst das Licht aus. Kollegen, die neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit im Schuldienst noch Internetseiten gestalten und Applikationen programmieren und das Gewerbe über den Namen ihrer Frau angemeldet haben, sind kleine Fische, aber auch sie trüben das Wasser. Na und? Der Gesetzgeber verbietet das nicht, sondern lädt dazu ein, dank irrsinniger Gesetze, wo man als Familie nicht nur Ehemann und Ehefrau sein kann, sondern sich gegenseitig auch ein Gehalt zahlen darf, weil man gemeinsam als Unternehmen und Subunternehmen auftritt. So will es das Gesetz, so soll es sein. Die Schwarzarbeit ist nur ein Phantom! Dabei ist es in unserem Staat viel einfacher, mit legalen Wegen ein 2. Einkommen zu sichern, indem man aus natürlichen Personen juristische Personen macht. Nirgendwo verdient man (netto) mehr Geld als durch die effiziente Ausnutzung des Steuerrechts.

Philou! Gut so! Aus Dir wird was, denn Du hast den Instinkt zum Überleben! Du gibst genug (Referendariat), also darfst Du auch genug nehmen (Gehalt und Selbsthilfe). Diese Logik ist richtig und nur für jemand nachvollziehbar, der für sein Geld selbst arbeiten muss – davon schließe ich alle Politiker aus, denn die kassieren nur – auch doppelt und dreifach.

Philou lebt – wie viele andere Mitbürger auch - moderne Demokratie: Jeder darf alles - für sich und für andere.

Und nun werft den ersten Stein!
Skara

Kajana
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Registriert: 06.07.2006, 16:28:04
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Beitrag von Kajana »

Mir helfen beim Haushalten folgende "Tricks":

1. Haushaltsbuch führen. Man sieht dann mal, wieviel Geld man für überflüssige Dinge ausgibt.
2. Immer satt einkaufen gehen. Das verführt nicht zu Hamsterkäufen, nur weil man gerade Appetit drauf hat.
3. Zettel schreiben und strikt danach einkaufen.
4. Essensplan machen. Hilft enorm, bei warmen Mahlzeiten zu haushalten.
5. Viel selber kochen. Man kann auch größere Mengen vorkochen und einfrieren. In der Mikrowelle ist es schnell wieder aufgewärmt.
6. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass Sonntagabend der Sprit am günstigsten ist. Hab selber aber auch gute Erfahrungen mit Dienstagmittag gemacht. Keine Gewähr für diese Auskunft! 8)
7. Direktversicherungen sind meist günstiger als solche mit Makler. Bis jetzt habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Aber dazu kann man sich vorher auch im Net erkundigen, gibt ja genug einschlägige Foren.
8. Das Handy hat bei mir nach wie vor eine Karte. Man telefoniert nicht sinnlos herum und ist trotzdem gut erreichbar.
9. Telefon/Internet: Überlegen, ob man wirklich große Datenmengen durch die Leitung schiebt oder zieht. Ich zahle für meinen I-Net-Anschluss gerade mal 7,20/Monat und habe dabei inklusive Freistunden, über die ich selten hinaus im Netz bin.
10. Strom sparen. Immer Stand-by kostet auch mehr. Darum alle Geräte richtig aus machen bzw. Stecker ziehen. Man kann auch Schnurschalter einbauen oder solche ausschaltbaren Steckleisten benutzen.

Mehr fällt mir spontan nicht ein. Vielleicht hilft's ja trotzdem ein bisschen.

Kaj

Jassy

Beitrag von Jassy »

Hallo Kajana!

Wie machst du das mit dem Essensplan? Schreibst du dir immer auf, was die Woche über so gekocht wird, oder wie?

Kajana
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Beitrag von Kajana »

Ja, genau so.
In der Schulzeit essen meine Kids allerdings in der Schule/Kiga, da koche ich nur am Wochenende. Und selbst dann lohnt sich ein - dann - Monatsplan.
Übrigens achte ich auch auf Angebote und friere viel ein, v.a. Fleisch und Fisch, was ich im Angebot bekommen habe.
So ein Plan schafft auch mehr Abwechslung habe ich festgestellt.

Kaj

jenny33
Beiträge: 34
Registriert: 16.07.2006, 21:41:26

Beitrag von jenny33 »

also dieses ref. muss ja furchtbar sein:-) da quält man sich mit den kindern ab bzw. mit den lehrern und seminarleitern, kriegt keine kohle und verbraucht jeden cent.

kiegt jemand von euch noch elternuntersützung? aber eigentlich will man endlich mal auf eigenen beinen stehen,ne.

Seytania

Wo ich wohn...

Beitrag von Seytania »

@ Lili

Hallo,

durch meine Examensarbeit, die jetzt gerade in den letzten Zügen liegt :lol: hatte ich wenig Zeit hier nachzulesen.

Also ich wohn in einem 50 m² großen 2-Zimmer-"Palast" unterm Dach mit Bahnhof direkt daneben, sprich rund um die Uhr Zügen, die vorbeifahren. Gegenüber ne Baustelle und momentan wird auch unten im Haus umgebaut, sprich ab 6 Uhr Lärm... Das Wohnzimmer ist toll: ca. 32 m². Jetzt kann man sich ja ausrechnen: winzigste Küche, winzigstes Bad, Mini-Schlafzimmer... 2 Zimmer waren für mich nötig, damit ich zum Schlafen nachts meine beiden Katzen auch mal aussperren kann... Deswegen kam auch eine kleinere Wohnung (, die es hier auch nicht gibt,) nicht in Frage. Viel zu viel Geld für diese Wohnung. In meinem Studium habe ich für ähnliches ca. 100¤ weniger bezahlt. Ich war auch geschockt, dachte ich doch, in einer Kleinstadt würden die Mieten günstiger. Aber nein: Hier gibt es einfach unheimlich viele Einfamilienhäuser und Mietwohnungen für Singles sind generell total rar. Dazu ist es hier Speckgürtel einer Großstadt. Ich wohn in Niedersachsen, nicht Bayern... Selbst in der "Asi"-Gegend dieser Kleinstadt, wo die meisten Häuser Bretter vor die Fenster genagelt haben, weil keiner mehr da wohnt, wäre eine Wohnung nicht billiger geworden! Das geht echt gar nicht hier und ich bin so froh, wenn ich im November mein Ref geschafft hab und hier wegziehen kann!

Die einzigen Vorteile, die ich hab: Es sind zu Fuß ca. 10 Minuten zur Schule und meine Wohnung wurde vor meinem Einzug vom Vermieter gerade renoviert. Zudem isses am Wochenende recht leise, weil im Haus nur Arztpraxen und nen Supermarkt sind. Abends logischerweise natürlich auch.

Also, Gürtel enger schnallen und durchhalten. Zum Glück geht das Referendariat dann ja doch recht schnell rum. Hab ausgerechnet: Ich muss eigentlich nur noch 14 Tage in die Schule nach den Ferien bis zu meiner Prüfung :-) (Dazu 1 Woche Klassenfahrt.) Dann hab ichs (hoffentlich) auch überstanden und freu mich schon auf ein richtiges Gehalt. 8)

Viele Grüße,

Seytania

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