Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
StephanNRW
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Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von StephanNRW »

Hallo zusammen,

da es in NRW wiedereinmal so gut wie keine OBAS-Stellen gibt, muss ich nun mit 34 Jahren zurück zur Uni. Ein Beratungsgespräch wurde bereits geführt, eine Anerkennung meines Diploms als Bachelor wird es unter Auflage geben (muss drei Pädagogik-Kurse nachstudieren und ein Praktikum machen), dafür kann ich jedoch Kurse aus meinem Diplom und eventuell auch meine Diplomarbeit als Master-Thesis angerechnet bekommen (hier müssen Einzelfallentscheidungen getroffen werden, leider nichts verbindliches bisher erhalten). Im SS2015 geht es dann los.

Ich stehe jetzt aber vor einer zentralen Frage: Soll ich versuchen, so viele Kurse wie nur möglich aus dem Diplom angerechnet zu bekommen, um möglichst schnell mit dem Master fertig zu werden (ich könnte es dann in vielleicht drei statt vier Semestern schaffen), dies jedoch zu Lasten meiner Master-Abschluss-Note (einige anrechenbare Diplom-Fächer wurden von mir nur mit einer 3,x bestanden). Oder sollte ich mir nichts anrechnen lassen und alles noch einmal studieren und schreiben, dafür aber aller Voraussicht nach eine bessere Note erzielen?

Ich strebe ein Ref in NRW an und mich würde daher interessieren, wie wichtig der Master-Abschluss für eine Ref-Stelle ist und wie diese Note dann später ins zweite Staatsexamen eingeht. Auch muss man bei mir berücksichtigen, dass ich bereits 34 Jahre alt bin und natürlich noch verbeamtet werden möchte, mir aber die Zeit davonrennt. Ich weiß nicht, wie die Leerlaufzeiten zwischen Studienende und Ref und zwischen Ref und Lehrerstelle sind. Kurz: Zeit zu verschenken habe ich leider keine mehr, ich selber tendiere also zur Anrechnung von so vielen Fächern wie möglich, um schnellstmöglich ins Ref einsteigen zu können. Aber wenn wie gesagt, eine schlechte Note zu keinem Ref und/oder keiner späteren Lehrereinstellung führt, ist mir auch nicht geholfen. Wie seht ihr das?

nrw31
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von nrw31 »

StephanNRW hat geschrieben: Ich stehe jetzt aber vor einer zentralen Frage: Soll ich versuchen, so viele Kurse wie nur möglich aus dem Diplom angerechnet zu bekommen, um möglichst schnell mit dem Master fertig zu werden (ich könnte es dann in vielleicht drei statt vier Semestern schaffen), dies jedoch zu Lasten meiner Master-Abschluss-Note (einige anrechenbare Diplom-Fächer wurden von mir nur mit einer 3,x bestanden). Oder sollte ich mir nichts anrechnen lassen und alles noch einmal studieren und schreiben, dafür aber aller Voraussicht nach eine bessere Note erzielen?
Das lässt sich so nur schwer beantworten. Die zentrale Frage ist meiner Ansicht nach, wie stark die fraglichen Module bei der Master-Gesamtnote gewichtet werden und wie gut deine Diplomarbeit war.
Wenn die gut war und als Master-Thesis anerkannt wird hast du ja schon viel gewonnen.

Wenn du dann insgesamt was im 2er Bereich erzielst wäre doch alles im grünen Bereich.

Grundsätzlich würde ich immer dazu tendieren lieber eine etwas schlechtere Note in Kauf zu nehmen und dafür schnell ins Referendariat zu kommen. Studiert hast du lange genug! Und mit einer Top-Leistung im Referendariat/2.Staatsexamen sollte dann doch alles passen.

Manne87
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von Manne87 »

nenn mal bitte deine Fächer


3er Kurse in Geschichte oder Deutsch - oder auch fast generell auf Gymnasiallehramt (bis auf Physik etc.) - können dir in dem Bundesland schnell das Genick brechen; der Einstellungsbedarf relativ zur Absolventenzahl ist aktuell und auch in Zukunft gering (und in einigen Fächern praktisch 0), die Note also nicht egal

Illi-Noize
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von Illi-Noize »

Um noch eine der Fragen konkret zu beantworten:
Für das Ref in NRW sind zur Zeit die Noten egal, es werden alle genommen. Kann sich aber natürlich jederzeit ändern.

sillaine
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von sillaine »

Für eine Stelle später zählt dein 1. Staatsexamen 50 Prozent.

qchn
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von qchn »

In NRW ist die 1. Staatsexamensnote insofern relevant, als dass sie zusammen mit der Note fürs 2. Staatsexamen die Ordnungsgruppe bildet, nach der eingeladen wird; i.e. Leute mit schlechteren Noten können nur eingeladen werden, wenn die mit besseren Noten auch eingeladen werden. Je nach Fach ist die Gruppe aber mehr oder weniger wichtig. Wie die Situation für Deine Fächer am BK aussieht, kann ich Dir nicht sagen.

Ich behaupte aber, dass es ohnehin nicht so einfach sein dürfte, im MoE doll abzukürzen, da in den 4 Semestern ungefähr 1 Prüfungssemester drinne ist. Gerade die Praktika sind ziemlich zeitintensiv und die Anerkennung von Master auf Staatsexamen dauert u.U. auch ewig. Darüber hinaus müsstest Du ja auch noch die Bacherlorthesis nachholen, wenn Deine DA als Masterthesis anerkannt wird.

StephanNRW
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Re: Master of Education - Schnell studieren oder gute Note

Beitrag von StephanNRW »

@Manne87: Also meine Fächer sind: Allgemeine Wirtschaftslehre (berufliche Fachrichtung) und Wirtschaftsinformatik. Meine Diplomarbeit wurde mit 2,0 bewertet und mit dieser Note kann ich auch bei der Master-Thesis gut leben. Ich weiß aber nicht, ob die Note bei Anrechnung auch mit in die Gesamtnote eingeht oder nur mit dem Vermerk: bestanden, aufgelistet wird. Beides ist wohl möglich, wie ich dem Antragsformular auf Anerkennung entnehme.

@qchn: Eine Bachelor-Thesis muss ich mit Sicherheit nicht noch mal schreiben, nur weil mir meine Diplomarbeit als Master-Thesis angerechnet wird. Das ist ein Entgegenkommen der Uni für Leute wie mich, die mit einem Diplom oder Magister wesentlich mehr Credits vorweisen, als es bei den Bachelor-Absolventen der Fall ist. Auch (so nehme zumindest ich an) kommt es der Uni entgegen, dass man so Ressourcen zur Betreuung und Korrektur einspart und sich auf diejenigen besser konzentrieren kann, die noch keine längere Abschlussarbeit in Form einer Master- oder Diplomarbeit geschrieben haben, sondern lediglich ihre kleinere Bachelorthesis.

Aber selbst wenn es so wäre wie du es sagst: Ich schreibe lieber eine zweimonatige und 20 seitige Bachelorthesis, als mir noch mal eine 150 Seiten und 6 Monate andauernde Diplom- bzw. Masterarbeit anzutun. Die Bachelorthesis war im Zeit- und Arbeitsumfang damals im Diplomstudiengang mit einer Hausarbeit vergleichbar und davon mussten wir zwei abgeben. Ohne überheblich zu klingen, aber so was fertige ich in zwei Wochen an - mit der Erfahrung von heute versteht sich. Aber genau darum geht es ja bei den Abschlussarbeiten. Weniger der eigentliche Inhalt ist von Bedeutung, als vielmehr ein Verständnis zur Vorgehensweise ein Thema in einer gewissen Zeitspanne zu bearbeiten.

Übrigens macht die Master-Thesis laut Prüfungsordnung nur 15 von 120 Punkten aus. Ist also für die Gesamtnote nicht ganz so entscheidend. Vielleicht ist eine Anrechnung auch deshalb möglich.

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