Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

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Hubselzwerg
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von Hubselzwerg »

Fantastica hat geschrieben:Bei dir war als Berufseinsteiger natürlich alles paletti, Erfahrungen musstest du nicht erst machen, du machst auch keine Fehler, um aus diesen zu lernen.
Wo habe ich das behauptet?? Aber für deine Schwangerschaft bist ja nunmal du verantwortlich und nicht dein Schulleiter. Wenn du schwanger werden als Fehler ansiehst, solltest du das vielleicht lieber sein lassen.
In einer 5-Minuten -Pause hast du 10 Kinder, die vor deinem Tisch stehen, dein Brot in der Hand und den Urindrang im Unterleib, sowie die vorbereitende Tafelanschrift natürlich im Griff!
Warum musst du in der 5-Minuten-Pause frühstücken? Warum sagt du den Kindern nicht, dass du nun auch Pause hast? Wenn so viel anzuschreiben ist: Vorher eine Folie machen und auf den OHP legen?
Und was hat das alles mit einer Schwangerschaft zu tun?
Sogar sich in die Rolle einer Frau hineinzuversetzen, wenn sie schwanger ist.
:lol:
Also, Forumsanfängern wird ja immer empfohlen, erstmal ein bißchen zu stöbern zu lesen. Nicht so verkehrt. Kleiner Tipp: Hubsel ist eine Frau und hat 2 Kinder.
Ich muss mich da also in nichts hineinversetzen.
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Hubselzwerg
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von Hubselzwerg »

Lysander hat geschrieben: Es gibt Situationen, in denen man nicht sofort nach dem Klingeln aus dem Klassenraum gehen kann, um dann in die nächste Stunde zu gehen.
Sicher gibt es die. Ich empfinde diese "Wechselpausen" auch nicht als Pausen. Genau darum plane ich mein Frühstück auch sicher nicht dort ein.
Und dass es solche Sitautionen gibt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es aber, wenn jemand das als so belastend empfindet, dass das krank macht. Dann läuft eindeutig was falsch!
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Lysander
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von Lysander »

Hubselzwerg hat geschrieben: Sicher gibt es die. Ich empfinde diese "Wechselpausen" auch nicht als Pausen. Genau darum plane ich mein Frühstück auch sicher nicht dort ein.
Und dass es solche Sitautionen gibt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es aber, wenn jemand das als so belastend empfindet, dass das krank macht. Dann läuft eindeutig was falsch!
Letzteres stimmt sicherlich. Die Frage ist aber, und hier beziehe ich mich auf Lunatics Beispiel, ob man sich den Belastungen in dieser konkreten Situation so ohne Weiteres entziehen kann.
Manche Erfordernisse kann man nicht mit einer Handbewegung wegwischen.

Das Beispiel zeigt m.E. sehr Deutlich die Problematik: Die Lehrerin ist sich des Dilemmas bewusst, muss aber ungeachtet dessen bestimmte Aufgaben wahrnehmen und kann daher nicht immer in dem Maße Rücksicht auf sich selbst nehmen, obwohl sie es will.
Es kann mir keiner erzählen, dass dieser Interessenskonflikt nicht auch schon in anderen Formen bei uns allen aufgetreten ist.
Gruß
Lysander

Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)

luncatic
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von luncatic »

Hubselzwerg hat geschrieben: Und dass es solche Sitautionen gibt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es aber, wenn jemand das als so belastend empfindet, dass das krank macht. Dann läuft eindeutig was falsch!
ich finde in einer schwanegrschaft kann man durchaus empfindlicher sein als wenn man nicht schwanger ist (ohne dass ich selbst praktische erfahrung damit hätte).

wenn ich sache aber als kollegin betrachte, macht es durchaus sinn in einem solchen fall rühzeitig eine langfristige krankschreibung zu veranlassen, denn niemandem nutzen nur halb-einsatzfähige kollegen, die nicht alle klassen unterrichten können. wiederholte kurzfristige und kurzzeitige ausfälle sind ebenfalls belastender für das kollegium als wenn direkt eine ersatzlehrkraft geschickt wird.

außerdem sollte man allen menschen - egal ob wegen einer schwangerschaft oder einer krankheit oder sonstwas - zugestehen phasenweise in der leistungsphähigkeit eingeschränkt zu sein und ihnen deshalb nicht gleich die ganze berufliche kompetenz absprechen.

Hubselzwerg
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von Hubselzwerg »

luncatic hat geschrieben:
außerdem sollte man allen menschen - egal ob wegen einer schwangerschaft oder einer krankheit oder sonstwas - zugestehen phasenweise in der leistungsphähigkeit eingeschränkt zu sein und ihnen deshalb nicht gleich die ganze berufliche kompetenz absprechen.
Ja schon. Jeder kann mal in eine Situation kommen, wo er eben nicht so richtig kann.
Aber das gleich mit einzuplanen? Und vor allem, davon auszugehen, irgendwer anders müsse sich darum kümmern? Und schonmal einplanen, dass man ja "krank" ist?
Es gibt ja nun wirklich Frauen, denen es in der Schwangerschaft schlecht geht, die ab dem 4. Monat liegen müssen. Aber das ist dann eben so- so jemand ist dann eben krank. Wie jeder andere, der eben krank wird.
Wer sich nicht zutraut, seinen ganz normalen Job mit einer Schwangerschaft unter eine Hut zu bringen, muss eben nach einer Lösung suchen. Ja, der- bzw diejenige selbst, nicht die Schulleitung.

Die Schule soll eine Vertretungslehrkraft einplanen? Warum sollte sie eine bekommen? Wer krank ist, dessen Lehrerstunden zählen ja erstmal mit.

Die berufliche Kompetenz spreche ich nicht wegen einer möglichen geringeren Leistungsfähigkeit ab.
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luncatic
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von luncatic »

Hubselzwerg hat geschrieben: Die Schule soll eine Vertretungslehrkraft einplanen? Warum sollte sie eine bekommen? Wer krank ist, dessen Lehrerstunden zählen ja erstmal mit.
nein, für langzeiterkrankungen gibt es vertretungskräfte, für die zeit des mutterschutzes und der elternzeit wird ja auch jemand eingestellt. erforderlich ist aber eine gewisse mindestzeit krankschreibung, bei 2 wochen gibt es logischerweise noch keinen ersatz.

Fantastica
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Re: Wer schätzt die Arbeitssituation von schwangeren Lehrerinnen

Beitrag von Fantastica »

Ok,ok. Um die Situation ein wenig zu entladen: Es ist nicht so, dass ich "plane" ein Beschäftigungsverbot zu erhalten. Es ist nur so, dass ich mir unter der momentanen Stressbelastung an der Schule: Berufsanfängerin, gleich mit 1. Klasse, nach 2 Jahren Elternzeit . 30 Kinder, Vollzeit, ein eigenes 3 jähriges Kind, Vater mit ebenfalls Vollzeit, schlichtweg überfordert vorkomme und bereits des Öfteres schon beinahe vor den Klassen umgekippt wäre. In den 5 Min.Pausen kann und möchte ich auch nicht die Kinder abschütteln, ich bin als Erstklasslehrer nicht nur Lehrerin sondern generell auch Bezugsperson mit offenem Ohr bezüglich Ängsten und Konflikten der Kinder. Wenn ich immer sagen würde, ich habe keine Zeit ,finde ich das traurig für das einzelnes Kind selbst. So eine Lehrerin hätte ich auch nicht gerne für mein Kind. Andere Seite ist eben meine Gesundheit. Es kann und darf so nicht weiter gehen. Habt ihr einen Rat? Ich gehe ja nun schon laufen, Yoga, plane mit bewusst Auszeiten, achte auf genügend Flüssigkeit,...trinke sogar in den Stunden;-)

Mein Wunsch war es nicht,gleich mit einer 1. Klasse zu beginnen,wohl aber schon, in den Beruf einzusteigen. Die Babyplanung liegt jedenfalls so lange auf Eis, wie meine Akkus noch leer sind... :|

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