Alarm ! Staatsschulen nur noch für Unterprivilegierte ?

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padma
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Beitrag von padma »

Und dann gibt es halt noch ein paar ganz Blöde wie ich, die diese Begrifflichkeiten Ernst nehmen und einem sozialromantischen Idealismus nachhängen.

Aber ich kann dich beruhigen, an der Schule meiner Tochter wird auch eine seriöse Allgemeinbildung vermittelt.

Was du in deinem Beitrag von der bundesrepublikanischen Gesellschaft schreibst, kann ich voll und ganz zustimmen. Diesen "Gutmenschen" scheint nicht bewusst zu sein, dass wir eine 2-Klassengesellschaft haben, bzw. fällt es ihnen leicht über die Probleme zu reden, von denen sie nicht betroffen sind.
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Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

@padma
Wenn an der Schule Deiner Tochter ordentliche Verhältnisse herrschen, ist ja auch nichts dagegen zu sagen.

Ich werde immer nur skeptisch, wenn man in unserer Gesellschaft versucht, die Multikulti-Verhältnisse schön zu reden.

Sie sind katastrophal, weil sich etliche Parallelgesellschaften gebildet haben, die mit unseren Werten, z.B. auch Grundgesetz und demokratische Gesinnung, nichts am Hut haben.
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

padma
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Beitrag von padma »

Aber die Frage ist ja auch, in welche Richtung diese Entwicklung gehen soll. Durch eine zunehmende Ghettoisierung unter anderem durch "Brennpunktschulen" vs. Privatschulen, kann sich die Situation nur noch verschlimmern. Ich sehe da die Gefahr, dass einige in diese Parallelgesellschaften hineingezogen werden, weil sie zum anderen Teil der Gesellschaft immer mehr den Bezug verlieren.
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Fränzy
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Beitrag von Fränzy »

ich möchte noch anfügen, dass lange nicht alle migranten probleme haben sich zu integrieren. ich finde es auch sehr schade, wenn multikulti per se schlecht gemacht wird.

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

@Fränzy
Natürlich nicht ! In meiner Klasse stammt ein Schüler aus Sri Lanka. Nett, höflich, hilfsbereit und lernwillig. Ebenso die Eltern und Geschwister. Man merkt es ihnen an, dass sie sich wirklich integrieren wollen.-Nur so gehts !

Auf der anderen Seite nehme ich etliche Migranten wahr, die bei uns gerne ihren (!) Staat und Kultur installiert hätten, die mit unseren Wertvorstellungen nicht übereinstimmen.
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karink532

Beitrag von karink532 »

Ich sage offen und ehrlich, dass ich mich- Beamtentum hin, Beamtentum her, überhaupt nicht mehr darum reiße, eine Stelle an einer Staatlichen Schule zu bekommen.

Ich arbeite jetzt an einer netten Privatschule, die mehr als das Doppelte an Aufnahmeanträgen als Plätzen hat, will heißen, hier werden die Schülerinnen "von Hand verlesen", wenn man so will.

Sicher mag das dem ein oder anderen langweilig erscheinen, ich sehe darin gerade im Ref in erster Linie nur Vorteile. Ich habe mit Disziplinproblemen nichts zu tun, deswegen ist es auch völlig überflüssig, sich hier den Kopf über entsprechende Maßnahmen, die doch nichts bringen, zu zerbrechen. Bei uns werden Hausaufgaben gemacht, auch ohne dass ich die jedes Mal explizit von Tisch zu Tisch gehend kontrolliere, die Mitarbeit ist recht gut, Pöbeleien, Prügeleien, Chaos usw. existieren nicht. Natürlich gibt es auch mal irgendwelche Streitigkeiten, Konflikte oder zur Schau getragene Unlust. Aber es wäre auxch seltsam, wenn es das nicht gäbe. Entscheidend ist für mich, dass der Besuch einer solchen Schule auf absoluter Freiwilligkeit besteht und die Nutzung der Vorteile mit entsprechenden Regeln verbunden sind, an die sich Eltern und Schüler zu halten haben. Wer das nicht will, kann gehen, aber da das jeder weiß, gibt es Probleme erst gar nicht oder zumindest nicht in der Form, wie man es von staatlichen Schulen hört. Das macht das Lernen und Lehren einfacher, entspannender und schöner. Ich weiß nicht, welchen Vorteil ich davon hätte, wenn 5 Chaoten in der Klasse sitzen würden.

Ich finde es ok, wenn jemand sagt, es mache ihm Spaß, mit sehr schwierigen Klassen zu arbeiten. Ist bis zu nem gewissen Punkt sicherlich ne Herausforderung, aber seien wir doch mal ehrlich: Was heute an vielen (Haupt)Schulen passiert, hat mit Schule nichts mehr zu tun. Darauf kann ich persönlich gut verzichten.

Fränzy
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Beitrag von Fränzy »

michaela, du hättest keinen vorteil davon. aber darum gehts hier auch nicht.

es geht darum, dass es solche schüler gibt und lehrer mit ihnen arbeiten müssen. ob mans will oder nicht. ist ja nicht jeder in einer privatschule. in den öffenlichen schulen muss man schon drüber nachdenken, wie das zu stemmen ist.


freidenker,

ich bin ja deiner meinung, nur ich finde diese pauschalisierenden aussagen - gerade als mensch mit migrantenhintergrund - manchmal schon verletzend. natürlich bin ich, ist meine familie zu fast 80% assimiliert (das reicht), natürlich haben wir auch eigene bräuche, die niemanden stören. multikulti kann auch bereichern. und selbstverständlich müssten die "deutschen" (i. w. S.) endlich einmal offen über ihre Orientierungswerte diskutieren. Was ist diesem Land denn überhaupt wichtig?

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