Warum poste ich in diesem Forum?

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Ulysses
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Ulysses »

SL hat geschrieben:Nele tut ja gerade so, als sei es normal, dass man sich hier als etwas ausgibt, was man nicht ist.
ich habe Neles Beitrag jetzt nicht als einen Aufruf empfunden, sich als etwas anderes auszugeben und quasi eine Scheinpersönlichkeit aufzubauen.

es geht eher darum, sich die Reputation, die man im realen Leben durch seine berufliche Stellung oder das persönliche Auftreten erworben hat, hier gleichsam neu durch den Inhalt seiner Beiträge erwerben muss.

im realen Leben erwirbst du beispielsweise deine Stellung als Seminarleiter, weil irgendwer anhand der eingereichten Bewerbungsunterlagen feststellt, dass du für den Job geeignet bist. anhand der physisch vorhandenen Belege kann man feststellen, welche Qualifikationen du hast, und jeder, der anschließend mit dir zu tun hat, kann davon ausgehen, dass diese Qualifikationen tatsächlich vorhanden sind, sonst hättest du deinen Job nicht.


hier in diesem Forum kann sich theoretisch jeder als SL ausgeben, du hast ja selber gesehen, wie viele Leute dir nicht geglaubt haben, dass du es bist. also kannst du letztendlich nur dadurch überzeugen, dass du aufgrund der inhaltlichen Qualität deiner Beiträge zeigst, was du kannst.

das ist es, glaube ich, was Nele mit der Formung der Internetpersönlichkeit meinte: du musst die Qualifikationen, die du im realen Leben durch Prüfungen und Zeugnisse usw. nachgewiesen hast, quasi noch einmal nachweisen, ebenso wie du die Persönlichkeit, die du im realen Leben durch dein Auftreten zeigst (oft erkennt man ja schon nach wenigen Sätzen im persönlichen Gespräch, mit wem man es zu tun hat, das geht hier aber nicht), nochmal durch deine Beiträge etablieren.

klingt jetzt irgendwie geschwurbelt, weil ich auch nicht so ganz weiß, wie man das kurz und knapp ausdrücken kann (hab mir den ganzen Tag mit dem Entwurf eines W-Seminars versüßt und bin etwas fertig ... *ächz* :shock: ) ... hoffe, es ist halbwegs verständlich
LooseMoose hat geschrieben:Nein, es zählt schon, was jemand im RL ist, besonders hier. Jedenfalls für mich. Ob mir jemand wie SL eine Auskunft gibt, ein Mitarbeiter einer Versicherung oder ein Referendar, kann abhängig vom Thema einen gehörigen Unterschied ausmachen.
ich denke nicht, dass das ein Gegensatz zu Neles Argumenten ist. die Reputation im Internet baut man sich ja gerade dadurch auf, dass man das, was man im realen Leben ist, nochmals unter Beweis stellen muss, schließlich kann man ja hier keine Ausbildungszeugnisse, Urkunden oder sonstwas vorweisen. man kann nur durch den Inhalt seiner Beiträge davon überzeugen, dass man wirklich Referendar, Seminarleiter oder Versicherungsmitarbeiter ist.

sicherlich macht es einen Unterschied, wer dir auf eine bestimmte Frage eine Antwort gibt, aber du musst natürlich davon überzeugt sein, dass derjenige, der dir antwortet, auch der ist, der das zu sein vorgibt.
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[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

Katharina Schneider
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Katharina Schneider »

SL hat geschrieben:Außerdem beleidigen Sie in einer Tour einen ganzen Berufsstand, indem Sie - wie z.B. gerade eben - uns allen Unprofessionalität vorwerfen. Was fällt Ihnen eigentlich ein?
Ich gebe zu, dass nicht mir das zuerst eingefallen ist, sondern schon früher den Schulpädagogen Loser und Terhart.

Ob es sich bei dem Amt des Lehrers um eine professionelle Tätigkeit handelt oder nicht, kann man leicht entscheiden, wenn man einmal auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Professionalisierung

schaut. Danach wird aus einem Beruf eine Profession, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

1. wissenschaftlich fundiertes Sonderwissen, spezielle Fachterminologie
2. langandauernde, theoretisch fundierte Ausbildungsgänge auf akademischem Niveau (staatl. Lizenz)
3. berufständische Normen (code of ethics), Eigeninteressen gesetzlich beschränkt (non-profit)
4. exklusives Handlungskompetenzmonopol
5. Tätigkeitsbereich besteht aus gemeinnützigen Funktionen, Aufgaben von grundlegender Bedeutung
6. Autonomie bei der Berufsausübung (Fach- und Sachautorität)
7. Selbstkontrolle durch Berufsverbände, Interessenvertretung


Mindest die Punkte 4., 6. und 7. treffen für den Lehrer nicht zu. Und das ist nun ein Beweis für die Beleidigung aller deutschen Lehrer?
dein Verhalten und du - das kotzt alles dermaßen an. Halte doch einfach mal deine Fresse! (...) verpiss dich von hier. Es geht hier um die SCHULE. Von der DU allerdings keine Ahnung (mehr) hast.

Stefan24
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Stefan24 »

Man sieht nur erneut, dass du keine Ahnung hast.
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Eigene Meinung schon immer.

Ulysses
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Ulysses »

Katharina Schneider hat geschrieben:Ob es sich bei dem Amt des Lehrers um eine professionelle Tätigkeit handelt oder nicht, kann man leicht entscheiden, wenn man einmal auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Professionalisierung

schaut. Danach wird aus einem Beruf eine Profession, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

1. wissenschaftlich fundiertes Sonderwissen, spezielle Fachterminologie
2. langandauernde, theoretisch fundierte Ausbildungsgänge auf akademischem Niveau (staatl. Lizenz)
3. berufständische Normen (code of ethics), Eigeninteressen gesetzlich beschränkt (non-profit)
4. exklusives Handlungskompetenzmonopol
5. Tätigkeitsbereich besteht aus gemeinnützigen Funktionen, Aufgaben von grundlegender Bedeutung
6. Autonomie bei der Berufsausübung (Fach- und Sachautorität)
7. Selbstkontrolle durch Berufsverbände, Interessenvertretung


Mindest die Punkte 4., 6. und 7. treffen für den Lehrer nicht zu. Und das ist nun ein Beweis für die Beleidigung aller deutschen Lehrer?
da hast du jetzt willkürlich eine einzige Definition des Begriffs im engeren Sinne gewählt, obwohl es zahlreiche andere Bedeutungsmöglichkeiten im weiteren Sinne gibt. du hättest z.B. auch das hier zitieren können:
http://de.wikipedia.org/wiki/Profi hat geschrieben: Einem Profi werden professionelle Eigenschaften zugesprochen. Die Vorstellungen von Professionalität gehen im Allgemeinen mehr oder weniger weit über festgeschriebene berufliche Anforderungen hinaus: Es wird ein erhöhtes Maß an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, eine besondere Problemlösungskompetenz und eine ausgeprägte professionelle Distanz von einer Person erwartet, wenn sie – unabhängig von der Tatsache, dass sie über ihre Tätigkeit Einkünfte bezieht – als „Profi“ bezeichnet wird. Es bezeichnet auch eine Rollenerwartung. Dabei bezeichnet der Begriff solche Fähigkeiten, Kenntnisse oder Verhaltensweisen, die man in Bezug auf die Ausübung oder Durchführung einer Tätigkeit von einer Person (einem „Profi“) erwarten könnte, für die diese Tätigkeit den Schwerpunkt der beruflichen Arbeit bildet:
die Fachkenntnis einer Fachkraft (in Abgrenzung zum Laientum oder auch zur umgangssprachlichen Verwendung des Begriffs Dilettant) und daraus folgend das Wissen um die Konsequenzen des eigenen beruflichen Handelns ("Ein Profi weiß, was er tut.") sowie die Fähigkeit zur Ablehnung von Aufgaben, die aufgrund der eigenen Fähigkeiten nicht mit ausreichender Qualität bearbeitet werden können (Kenntnis der eigenen Fähigkeiten und Grenzen)
das Können (beispielsweise das professionelle Spiel eines Musikers)
die Ausführung einer Tätigkeit durch Personen, die für diese eine zertifizierte Ausbildung nachweisen können.
bevor du an Begriffen herumklaubst, solltest du vielleicht einmal inhaltlich nachweisen, ob die in diesem Zitat dargestellten Kriterien für alle oder individuelle Lehrkräfte nicht zutreffen.
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Stefan24
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Stefan24 »

Na, nun überfordere sie mal nicht...
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LooseMoose
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von LooseMoose »

Katharina Schneider hat geschrieben:Ob es sich bei dem Amt des Lehrers um eine professionelle Tätigkeit handelt oder nicht, kann man leicht entscheiden, wenn man einmal auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Professionalisierung

schaut.
Gratulation. Hier wird mit Wikipedia-Artikeln argumentiert.

Liebe Katharina Schneider, ich kenne dich nicht. Doch ich frage mich, was Traumatisierendes passiert sein muss, damit sich jemand die Zeit nimmt und die Mühe macht, hier in ganzer Linie gegen den Lehrberuf zu holzen.
Wäre ich Psychotherapeut, wäre ich jetzt so fasziniert, dass ich mehr wissen wollen würde.........

@ Ulysses:
So wird für mich ein Schuh draus. Da habe ich Nele vielleicht einfach anders verstanden als ihr/sein Beitrag gemeint war. :)
Und natürlich ist die Voraussetzung, dass ich dem User abnehme, dass er ist, was er vorgibt zu sein. Aber ohne diesen Vertrauensvorschuss würde dieses Forum wohl überhaupt nicht funktionieren können.
Im großen Kino seit 09/10.

Katharina Schneider
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Re: Warum poste ich in diesem Forum?

Beitrag von Katharina Schneider »

Lehrer können durchaus Profis sein. Bei dem Beruf handelt es sich aber nicht um eine Profession im berufssoziologischen Sinne, wie das für niedergelassene (!) Ärzte, Rechtsanwälte oder Architekten gelten kann. So meine ich das. Und in diesem Sinne habe ich auch das Wort "professionell" verwendet - und eben nicht das Wort "Profi". Ob nun professionell oder Profi: es handelt sich auf jeden Fall um einen sehr empfindlichen Berufsstand.
dein Verhalten und du - das kotzt alles dermaßen an. Halte doch einfach mal deine Fresse! (...) verpiss dich von hier. Es geht hier um die SCHULE. Von der DU allerdings keine Ahnung (mehr) hast.

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