Tipps für die kurze Zeit vorm Examen!

Du hast positive Erfahrungen mit dem Referendariat? Du hast es endlich geschafft und weißt nun, dass sich das Durchhalten gelohnt hat? Erzähl davon!
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Kamala
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Tipps für die kurze Zeit vorm Examen!

Beitrag von Kamala »

Hallo! Ich habs seit knapp einer Woche auch hinter mir und lebe noch... oder endlich wieder? :D Ich habe in NRW 5,5 Wochen gehabt nach den Sommerferien bis zum Examen und es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens - aber auch die lehrreichsten... Daher meine Tipps an alle, denen vllt ähnliches blüht... (es sind natürlich MEINE Erfahrungen, andere können Dinge anders sehen)

- Überlegt euch genau, bei welchem Fach/Ausbildungslehrer ihr mitgeht und unterrichtet... ich bin nach Klassen/Kursen gegangen (die ich kannte und eben individuell einzuschätzen wusste - bei der kurzen "Kennenlern-Zeit" war mir das wichtig)... jedenfalls hatte ich das Pech, eine Ausb.lehrerin zu erwischen, die mich systematisch fertig gemacht hat.... Sie hat mir nach jeder Stunde NUR Kritik gegeben, mir in den Stunden gesagt, was ich noch unbedingt korrigieren müsse (VOR! den Schülern!!!), und hat dazu beigetragen, dass meine Kompetenz gen Null ging..ich hatte kaum noch Ideen, war total kraftlos und leer... Ich musste noch einen UB machen, den sie mir 1000mal zerpflückt hat - ich habe ihn in den Sand gesetzt.... Die UPP war am Ende auch eine 4,0. Scheisse, aber es war der logische Lauf der Dinge. Ich habe keine Ideen gehabt, hab an ALLEM gezweifelt und war völlig fertig. Die Lehrerin galt bei allen als "sooo kompetent" und mit ihr wird "nichts schiefgehen"... und wieso auch immer, es lief alles schief. Daher: Überlegt genau, wem ihr euch in dieser Zeit anvertraut.. manche brauchen die Kritik bis zuletzt, ich hätte positive Worte gebraucht (was ich ihr auch sagte, ihre Antwort war: "Ich muss Ihnen nicht helfen, ich hab mein Examen schon." ... )
Interessanterweise lief es immer sooo gut, als sie mal krank war .. selbst die SuS haben das erkannt und gemeint "Heut war es soviel besser, als wenn Frau XY da ist!"... "Wo ist denn ihr Schatten? Sie sehen so glücklich aus":.. ich habe das natürlich nicht kommentiert, aber es zeigt ja doch einiges. Ich war einfach wie blockiert... ich hatte vorher UBs immer mit ner 1 oder 2 geschafft und dann in der Endphase sowas...daher würde ich das durchdenken, wenn ihr ähnlich gestrickt seid. Ich konnte sie nicht ignorieren oder mein Ding durchziehen, sie war zu präsent...

- Lasst euch nicht verunsichern durch Ausrufe wie "Du musst ne Knallerstunde machen" - zeigt eine fundierte udn gute Stunde, bei der ihr euch wohlfühlt... ein Einstieg oder ne Methode, die nicht euch entspricht - bringts nicht!! Ich habe eine solide, gute Stunde in meinem 2.Fach gezeigt und wurde mit ner 1,3 belohnt.

- Beim Kolloquium am besten so lernen, dass ihr immer auf Fragen vorbereitet seid, wie : "Was ist für SIE guter Unterricht/effiziente Klassenführung/.." - ich musste nie Theorien auswendig hersagen, sondern immer auf mich und meinen Unterricht beziehen...


Insgesamt bin ich sooo froh, dass es vorbei ist! Habe als "Endnote" eine 1,7 bekommen und bin sehr zufrieden...
Ref. ab Feb.2010; Seminar: NRW

krabappel
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Re: Tipps für die kurze Zeit vorm Examen!

Beitrag von krabappel »

Na dann herzlichen Glückwunsch :D und jetzt schön feiern gehen...
Kamala hat geschrieben:(was ich ihr auch sagte, ihre Antwort war: "Ich muss Ihnen nicht helfen, ich hab mein Examen schon." ... )
:( Examenserfolg und soziale Fähigkeiten haben noch nie zwangsläufig korreliert.

anobium punctatum
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Re: Tipps für die kurze Zeit vorm Examen!

Beitrag von anobium punctatum »

Mann, da kommt mir wieder was hoch, wenn ich deinen Beitrag lese, Kamala.
Mir ging es aber nicht nur mit einer Lehrerin so, bei der ich mal für ne Zeit mitgehen musste, sondern mit der mir zugewiesenen Mentorin.
Sprüche wie: "Meine Aufgabe ist es nicht dich zu motivieren." oder bei jeder kleinsten Kritik von mir an ihrem Verhalten "dann hör doch auf" oder "das Referendariat muss belasten, damit die, die rausfallen, die dem stressigen Schuldienst später eh nicht gewachsen wären" (dabei war sie kurz vorm Burnout, hat es nur nicht realisiert) usw. waren die Regel.
Es war auch ein sehr schwerer Weg mit ihr, bis ich zusammengebrochen bin, nicht mehr konnte und einen Schulwechsel beantragt habe, der schwer durchzukriegen war.

Aber nun bin ich da weg, bin an einer sehr netten Schule, habe gute und freundliche Mentoren und habe Ende April endlich Prüfung. Hoffentlich ist der ganze Spuk dann vorbei.

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