alternative zum lehramt "nur" mit 1. staatsexamen.

[simba]

Passend zur Diskussion hätte ich auch einige Fragen und würde gerne eure Einschätzungen hören.

Mein Freund und ich studieren beide Lehramt Gym und stehen kurz vor dem Examen. Nun stellt sich für uns die Frage, ob wir überhaupt ins Referendariat gehen sollen. Wir haben bereits sehr konkrete Zukunftsvorstellungen und möchten gerne innerhalb der nächsten 3-5 Jahre eine Familie gründen. Dies aber nur, wenn wir beruflich auf festen Beinen stehen und auch möglichst Heimatnah arbeiten (Nordbayern).
Angesichts der Tatsache, dass wir nicht gerade Mangelfächer bieten können, nicht zwingend zu den besten unseres Jahrganges gehören werden und angesichts des letzten Artikels des bllv bezüglich der Versetzung von Lehrern (vgl. https://www.bllv.de/Bayerische-Schule.8 ... ml?&no...1 , S.18ff.) auch bei einer Festanstellung nicht mit einer zeitnahen Versetzung rechnen können, sind wir sehr verunsichert.
Sollen wir überhaupt noch am Lehrerberuf festhalten? Oder unser Privatleben nicht von staatlichen Entscheidungen abhängig machen und eine Alternative suchen (möglicherweise auch Selbstständigkeit im elterlichen Betrieb)?
Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen.

[Yamal]

Wenn ihr Kinder wollt gibt es doch nichts Sicheres als den Lehrerberuf...würds mir überlegen.

[Galtung]

Wenn ihr Kinder wollt gibt es doch nichts Sicheres als den Lehrerberuf...

Wenn -wie in Bayern- kaum Lehrer eingestellt werden, bringt einem das herzlich wenig.

Heimatnähe, Planstelle und rasche Familiengründung schließen sich dem Fall m.M.n. aus. Solange ihr keine konkrete Alternative habt, würde ich weiterhin auf die Karte Lehramt setzen. - Auch wenn das am Ende vermutlich dazu führt, dass ihr nach dem Referendariat außerhalb des Freistaats eurer Glück suchen müsst.

[YL07]

hallo noosl,
ich bin dir total dankbar, dass du das hier geschrieben hast. Ich habe nach 2 Monaten Ref das Gefühl, dass Lehramt nicht der richtige Beruf für mich ist. Ich war mir darüber schon im Studium nicht sicher und jetzt weiß ich es. Es ist unglaublich ermutigend, Geschichten wie deine zu lesen, weil es genauso ist, wie schon beschrieben: Die meisten Leute im Lehrerumfeld können sich nicht vorstellen, dass es Alternativen gibt. Es ist toll zu lesen, dass das doch so ist. DANKE!
Viele Grüße,
YL

[Fränzy]

Hallo,
Wenn es dir hilft, dann such noch etwas weiter im Forum. Es gibt solche Geschichten immer wieder. Dir alles Gute!

[S248R]

Hallo zusammen,

Habe schon gelesen dass ich voraussichtlich schlechte Chancen habe aber ich versuchs trotzdem mal: ich habe mein 1.stex Grundschule (2,1) abgeschlossen. Fächerkombination: Mathe u NaWi Sachunterricht (Schwerpunkt Biologie; Physik, Chemie). In NRW.
Nun bin ich seit 6monaten von insgesamt 18 im ref. Wir sind der erste Durchgang mit nur noch 1,5 Jahren.
Auf jeden fall merke ich nun mehr und mehr dass ich das nicht mehr will. Hat jmd eine Idee welche Alternativen es für mich gibt?

Würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen
Gruß

[Fränzy]

Hallo,

also Grundschullehrer können recht leicht in die Soziale Arbeit wechseln. Gute Chancen gibts im Heimbereich, in Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB), bei den Trägern, die überbetriebliche Ausbildung (BaE), Ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH), Jobcoaching für Jugendliche anbieten, im Ganztag der Schulen, in Rehakliniken (Kinderbetreuung). Es hängt etwas von der Region ab, aber BvB, BaE, AbH gibts bundesweit und die Leistungen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung auch. Das regionale Angebot an Sozialarbeitern schwankt allerdings erheblich. Im ländlichen Raum (schon 20km von Großstädten entfernt) gibts oft wenig Bewerber.

Man braucht kein weiteres Studium dazu! Aus finanzieller Sicht kann es aber Sinn machen noch einen einschlägigen Master draufzusetzen und als Lehrer kann man den in der Regel draufpacken - auch berufsbegleitend, was sowieso Sinn macht.

Ich habe es genau so gemacht! Es war kein Problem und ich konnte dann auch über mein Gehalt verhandeln.

In Beratungsstellen, im Jugendamt braucht man es als Lehrer nicht versuchen. In Beratungsstellen wird darüber hinaus eine Beraterausbildung (manchmal sogar eine Therapieausbildung) verlangt.