Schafft das Referendariat ab!!!

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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kakaotrinkerin

Beitrag von kakaotrinkerin »

Nach wie vor habe ich extreme Zweifel daran, dass "der überwiegende Teil" der Referendare wirkliche Probleme hat und solche Zustände, wie du sie schilderst, erlebt.

Natürlich liest man hier sehr viel von Problemen. So viel, dass es sogar immer wieder Threads von verängstigten Neulingen gibt, die sich von diesem Forum regelrecht verrückt machen lassen.

Aber es gibt auch hier viele Leute, die solche Extremzustände niemals erfahren mussten.

Jeder wird froh sein, wenn das Ref vorbei ist, auch, wenn es vielleicht gut gelaufen ist. Ich kann, wie viele hier, von Glück sagen, dass es notenmäßig bei mir recht gut gelaufen ist, aber natürlich hat man diese 18 Monate trotzdem als immense Belastung empfunden. Man hatte ständig irgendeine Prüfung im Nacken, man konnte eigentlich mit kaum einer Klasse arbeiten, ohne ständig den nächsten UB im Hinterkopf zu haben, und besonders schlimm fand ich die Ungewissheit, wie und vorallem wo es nach dem Ref weitergeht, wie das finanziell aussehen wird usw.

Es wird niemand bestreiten, dass es Fachleiter gibt, die das besser nicht geworden wären. Die Erfahrung, dass Menschen mit einem gewissen Machtstatus nicht umgehen können, ist sicher nicht nur auf Fachleiter beschränkt. Es gibt gute und schlechte, genauso wie es gute und schlechte Lehrer, Ärzte, Busfahrer, Altenpfleger, Bankberater, Handwerker und Politiker gibt.

Ich fände es Unsinn, das Ref abzuschaffen. Einen so anspruchsvollen Beruf kann und sollte man eigentlich nicht mal eben so ausüben dürfen. Es darf auch kein angehender Bankfachwirt direkt mal am 3. Tag Kunden beraten, sondern das geschieht auch immer erst unter Anleitung. Keine Krankenschwester darf direkt einen Intensivpatienten alleine betreuen, sondern auch da geht alles über Hospitation und Anleitung. Und ich weiß nicht, wieso das beim Lehrerberuf anders sein sollte. Das Argument, es würde nicht angehen, dass Akademiker sich soviel sagen lassen müssten, ist ja wohl auch eher schwach.

Ich sehe hier das grundsätzliche Problem, dass irgendwie die allgemeine Erwartungshaltung besteht, dass jeder, der das erste Stex geschafft hat, auch gleichzeitig das 2. Stex schaffen müsste. Und natürlich auch gut geeignet sein müsse. Das Problem ist doch einfach, dass es zwischen einem Uni-Historiker, der gut und gerne auswendiglernen kann, und einem tollen Geschichtslehrer nicht zwangsläufig einen Zusammenghang geben muss. Und es dürfte einfach nicht sein, dass die Leute dann erst Ende 20 merken, dass sie für den Lehrberuf nicht geeignet sind.

Wenn man darauf achten würde, dass die Leute während des Studiums regelmäßig Praktika machen, dort auch Unterrichtsbesuche planen müssten usw., dann wäre die Gefahr, dann erwachsene Menschen erst im Ref merken, dass es das einfach nicht ist, geringer.

gast28134

Beitrag von gast28134 »

Schön, dass man jetzt auf einer konstruktiveren Basis diskutieren kann. :)

Ich habe ja bereits geschrieben, dass man ohne Anleitung nicht umgehend in den Beruf geschmissen werden sollte. Nur wenn Lehrermangel herrscht, zählen solche Standards nicht mehr (s. Vertretungsstellen für Studenten...)
Es wäre schön, wenn Du meine Ausführungen zu einem bedeutungsvolleren Praxissemester und die Idee von individueller Anleitung für Berufsanfänger noch einmal genauer lesen würdest, dann müsste ich mich nicht so oft wiederholen und ständig solche Romane schreiben. ;-)

Der Unterschied zu anderen Berufen bezüglich FL ist der:
- Ist der Busfahrer betrunken oder fährt wie ne besengte Sau, wechselst Du den Bus oder buchst das Unternehmen nicht mehr
- gefällt Dir der Arzt nicht, wechselst Du ihn
- macht der Handwerker einen miesen Job, wirst Du von einer weiteren Zusammenarbeit absehen
- haben wir einen schlechten Bundeskanzler, besteht die Möglichkeit, ihn abzuwählen (ähm, ja... zumindest sollte es so sein...)

Das geht leider bei einem schlechten Fachleiter oder Schulleiter nicht. Du bist ihnen auf Gedeih und Verderb für 2 Jahre ausgeliefert! Wenn Du Dich wehrst, haben sie immer noch die Notengewalt, mit der sie sich für die Kritik rächen können.

Anspruchsvoller Beruf: Natürlich ist der Beruf anspruchsvoll und birgt Verantwortung. Andere Berufe wie z.B. Investment-Banker oder Immobilien-Makler sind das allerdings auch.
Geschähe dort eine Gängelung durch die Chefs mit Noten, an die sie sich festklammerten, würde das jeden Betrieb an die Wand fahren...
Auch hier gibt es Menschen, die an der Uni tolle Klausuren schreiben, im Beruf jedoch vollkommen versagen und sich etwas Anderes suchen müssen.
Kann man das einem erwachsenen Menschen nicht zutrauen, dass er es - auch ohne Demütigungen durch FL - vielleicht selbst merkt, dass der Beruf nichts für ihn ist? Selbst ein unfähiger Berufsanfänger hat es nicht verdient, von geisteskranken FL dermaßen auf persönlicher Ebene fertiggemacht zu werden.

Die Eignung eines Lehrers sollte individuell beurteilt werden, und das eben von einem fähigen, erfahrenen Chef und seinem Mitarbeiterstab (welcher, wie jede Führungsetage eines Betriebs für dessen Qualität und Erfolg verantwortlich ist)

So etwas ist in Noten einfach nicht auszudrücken bzw. es ist nahezu zynisch. Und nein: Schreibt ein Schüler eine 5 in der Mathearbeit, sagt das nichts über die Persönlichkeit aus. Es ist die Rolle des Lehrers, genau das zu vermitteln.
Eine 5 in einem UB oder einem
Fachleitergutachten/Schulleitergutachten ist jedoch, zumindest in weiten Teilen, die Bewertung eines Menschen bzw. wie sich seine Persönlichkeit zeigt. So etwas ist einfach nicht benotbar (5 = unfähiger, nutzloser Vollidiot...???). Fachleitergutachten ähneln zudem nicht selten einem psychologischen Dossier... woher nehmen die sich das Recht, über einen Menschen, den sie so gut nicht kennen, derart zu urteilen!?

Ich kenne nicht wenige Lehrer, die einfach einen tollen Unterricht machen, weil sie tolle Menschen sind (Stichwort: Lehrerpersönlichkeit) und einfach einen Draht zu Schülern haben, sie motivieren können. Das sind Dinge, die eben in im Menschen selbst liegen, Dinge, die nicht zum Abhaken oder Benoten geeignet sind. Einige dieser Lehrer haben das Ref mit miesen Noten abgeschnitten, weil sie den Ansprüchen, oder genauer, dem individuellen Vorstellung des Fachleiters bezügl. Unterricht nicht entsprachen. Oder noch genauer: Weil der Fachleiter mit dem Anwärter persönlich nichts anfangen konnte.
Es ist zumindest tröstlich, dass es zumindest in NRW bestimmte Didaktik-Standards gibt, an denen man sich orierntieren kann, die Lehrerpersönlichkeit bleibt m. E. jedoch das Wichtigste am Beruf.
Das Beste ist, dass es etliche Absolventen gibt, die FL in den A**** kriechen, alles machen, was der FL will, am Schluss eine 1 bekommen, aber von jungen Menschen soviel verstehen wie meine Omma von Fußball...

Es geht letztendlich darum, dass es nicht angebracht ist, Akademiker um die 30 mit Noten zu gängeln wie einen Schüler, Studenten oder 16-jährigen Azubi (Krankenschwester), sondern individuell zu beraten und zu beurteilen (also ihm auch durchaus "etwas zu sagen").

Ich will auch nicht bestreiten, dass das zumindest in Form von Klausuren nicht auch für andere Berufsgruppen gilt (Warum 50-jährige Anwälte noch zwecks Spezialisierungen noch Klausuren schreiben müssen, steht auf einem anderen Blatt Papier...aber das liegt den Deutschen ja im Blut...)


Das ganze System bietet Platz für Willkür und ist zu sehr abhängig von einzelnen Menschen, die in vielen Fällen eine fragwürdige Persönlichkeit besitzen. Die Ausbildung neigt zur Demotivation statt zur Motivation.

Die meisten (examinierten) Referendare, die ich kenne, empfinden das Ref als fürchterlich, und ich weiß, dass diese sehr gute Lehrer sind!

Bitte die Beiträge genau lesen! Wenn der Bildungsserver NRW zwecks Stellenausschreibung endlich funzt, werde ich nicht mehr die Zeit haben, alles nochmal zu schreiben
:D :wink:

Pedalritterin
Beiträge: 1
Registriert: 22.11.2008, 15:01:03

Referendariat + Willkür

Beitrag von Pedalritterin »

Hallo an alle!

Ich bin seit Anfang August im Referendariat und kann die Klagen hier durchaus nachvollziehen. An sich finde ich das Ref sinnvoll und ich finde ein Feedback in Form einer konstruktiven Kritik durch die SeminatleiterInnen und MentorInnen ebenfalls sinnvoll. Leider ist diese nicht oft konstruktiv, sondern demotivierend. Und es wird zu wenig gelobt, es wird zu wenig gesagt, was gut läuft. Statt Positivverstärkung wird nach den Fehlern gesucht.
Hinzu kommt, dass ich mich meiner Meinung nach in der Ausbildung befinde. Schließlich bekomme ich ja auch ein Ausbildungsgehalt. Dagegen erwartet gerade eine meiner Mentorinnen scheinbar den Unterricht einer Person mit 25-jähriger Berufserfahrung. Oder konkreter, sie erwartet den Unterricht von mir, den SIE machen würde (inhaltlich sowie methodisch).
Ich habe mich sehr auf das Referendariat gefreut und bin nach nur weinigen Monaten sehr enttäuscht, da es nie gut genug ist. Keiner interessiert sich richtig für meine Sorgen als Berufanfängerin. Im Grunde habe ich das Gefühl, dass meine Mentorinnen eigentlich keine Lust auf eine Referendarin hatten und ich das nun ausbaden muss.
Der Erwartungshorizont, was ich als Refi nach 3,5 Monaten Ausbildung im Unterrichten bringen sollte, ist leider nicht transparent. Ich kann meine Leistung also nicht einschätzen, ich weiß nicht, ob ich eher gut oder eher schlecht bin. Vermittelt wird mir das Gefühl, ich sei schlecht. DAs erhöht den Druck immens, im Grunde entsteht dadurch ein druck, dem ich persönlich kaum standhalten kann. durch die Intransparenz ist es auch sehr schwer sich gegenüber den m. E. teilweise zu hohen Erwartungen an mich abzugrenzen.
Vergleiche ich mit den Berichten anderer Refis im Seminar, geht es den anderen Refis im Großen und Ganzen genau wie mir. Sie haben die gleichen AnfängerInnenprobleme wie ich.
Die MentorInnen an den Schulen sollten besonnener und motivierender sein und die Refs eher unterstützen. MAnchmal habe ich das Gefühl, dass sie eher mit der Frische, die wir Refis aus der Uni mitbringen konkurrieren (z. B. in Sachen SchülerInnenbeliebtheit, alte vs neue Methoden...).
Bei mir kommt hinzu, dass meine Mentorinnen eine andere Ausbildung absolviert haben und sich (scheinbar) in das Ref gar nicht hineinversetzen können bzw. gar nicht einschätzen können, was ich da alles zu leisten habe.
Die MentorInnen müssten wirklich sozial sehr kompetent sein, um Refis betreuen zu dürfen bzw. können. Wie man das feststellen könnte, weiß ich auch nicht.
Meine Ausbildung im Seminar finde ich bisher sehr gut und ich kann eine Menge dort lernen.
Generell habe ich allerdings das Gefühl, dass es im Ref nicht um eine Ausbildung geht, bei der der Refi auch noch Zeit hat sich zu belesen, bei der er betreut wird und in der er wachsen soll. Sondern ich glaube, dass das Ref. eigentlich eine Testpahse ist, eine Belastungsprobe. Nur wer diese besteht darf LehrerIn werden. Meines Erachtens ist das der eigentliche Sinn des Refs: Das Aussieben vermeindlich nicht belastbarer Personen. Die Ausbildungsfunktion ist meiner Meinung nach sekundär.

Zitronenfalter
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Re: Referendariat + Willkür

Beitrag von Zitronenfalter »

Pedalritterin hat geschrieben: Generell habe ich allerdings das Gefühl, dass es im Ref nicht um eine Ausbildung geht, bei der der Refi auch noch Zeit hat sich zu belesen, bei der er betreut wird und in der er wachsen soll. Sondern ich glaube, dass das Ref. eigentlich eine Testpahse ist, eine Belastungsprobe. Nur wer diese besteht darf LehrerIn werden. Meines Erachtens ist das der eigentliche Sinn des Refs: Das Aussieben vermeindlich nicht belastbarer Personen. Die Ausbildungsfunktion ist meiner Meinung nach sekundär.
Warum schriebst Du "vermeindlich" nicht belastbarer Personen?
Selbstverständlich dient das Ref. auch einem Ausleseverfahren. Ich finde es bemerkenswert, dass sich angehende Lehrkräfte, die ihr Berufziel in der Ausleseanstalt Nr.1 - nämlich der Schule - sehen, es geradezu anstößig finden, einmal (!) in ihrem Berufsleben einem Ausleseprozess unterworfen zu sein.
Aber die Diskussion hatten wir schon (ca. 1000 Mal, wenn langt). Sag´mir mal bitte, was Dich denn zur Lehrkraft legitimiert. 8 bis 12 Semester irgendwo auf einer Uni rumstudiert sagt bei weitem nix über das Stehvermögen als spätere Lehrkraft aus. Dazu gehört noch Einiges mehr. Das erleben wir immer wieder - und die SuS auch - einen Sachverhalt selbst begripst zu haben ist zwar eine notwendige Voraussetzung, sagt aber noch lange nichts über die Fähigkeiten zur Vermittlung desselben voraus. Im Gegenteil: Häufig sind es gerade die fachwissenschaftlich starken Lehrkräfte, denen das Gefühl für die Verstehensanbahnung bei SuS abgeht, weil eben für sie alles irgenwie einfach ist und schon immer war.

@ lukas
Wenn Du Dich wehrst, haben sie immer noch die Notengewalt, mit der sie sich für die Kritik rächen können.
Ich wundere mich immer wieder, mit welcher Paranoia hier welche unterwegs sind - vor allem im vollkommen spekulativen und allgemeingültigem Raum.
Solche Äußerungen, mein Lieber, verraten mehr über Dich als Dir lieb sein kann: Wer ohne konkerten Anlass solche Handlungsmuster bei anderen vermutet, wird vermutlich in der konkreten Situation selbst zu solchen Mittel greifen wollen.
Wie oft saß ich an diesen unsäglichen Unterrichtsentwürfen und brütete über die Formulierung von Teillernzielen, statt alltäglichen Unterricht gut vorzubereiten...
Wenn Du das so schreibst, dann sind für mich Deine Auslassungen zum Ref. mehr als verständlich. Du scheinst wirklich leider gar nix verstanden zu haben. Wenn Dein Unterricht tatsächlich gut (d.h. nach objektivierbaren Kriterien didaktisch, methodisch logisch aufgebaut) wäre, dann dürfte Dir das Formulieren von Teilzielen eigentlich nicht schwer gefallen sein. Schreiben ist nun mal ein heuristischer Prozess, der zur geistigen Klarheit zwingt. Das heißt, wenn das, was Dir gerade im Kopf rumschmurgelt, tatsächlich was taugt, dann kannst Du´s auch hinschreiben. Und genau das ist der Sinn eines ausführlichen Entwurfs. Natürlich ist das aufwändig, aber wo steht denn bitte, das das Ref. ein Spaziergang ist?

Gruß

Zitro
heiter weiter!

Honeybee
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Registriert: 30.01.2008, 21:32:21

Beitrag von Honeybee »

Also Zitro ich finde es immer wieder sehr interessant, wie einige Leute die schon fertig sind hier vom Stapel lassen. Klar, erzähle du mir noch, du hast gerne große Entwürfe geschrieben, weil dich das sooo voranbringt.
Wenn ich alles hinter mir habe kann ich auch große Reden schwingen... Oder solltest du tatsächlich eine Stelle als Seminarleiter haben? Klingt nämlich feste danach...
Und klar, natürlich der Ausleseprozess im Ref ist immer fair und es werden nur die noops aussortiert... Und klar, das gehört sich auch so. Und weil das so gut funktioniert haben wir auch so viele tolle Lehrer an den Schulen :P
"Du kennst mich nicht,
Hast mich noch nie gesehen,
Vielleicht liest du meine Worte, wenn sie vor dir stehen."
They'll never know the lovely dance,
Can never feel the touch of night,
For tame birds sing a song
Of freedom while the wild birds fly.

Zitronenfalter
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Beitrag von Zitronenfalter »

@ honeybee

So ist das eben - der Perspektivenwechsel bringt beim einen oder anderen halt auch einen Wechsel der Einstellung mit sich.

Es hat den Anschein, als ob Du ein paar Deiner Einstellungen von der Pubertät in die Erwachsenenzeit mit hinüberretten konntest. Vor allem Deine Schüler werden es Dir (kurzfristig) danken: Da Du ja früher auch nicht gerne Hausaufgaben gemacht hast, wirst Du ja als Lehrperson mit Prinzipien erst gar keine aufgeben, oder?
Im Übrigen (Grüße auch von der PISA-Lesekompetenzstudie - die haben sie extra wegen Dir gemacht) habe ich mit keinem Wort geschrieben, dass der Ausleseprozess "fair" (was ist das eigentlich?) ist. Ich habe noch nicht einmal gesagt, dass ich ihn gut finde. Aber es nur schlecht zu finden ohne den Anflug einer Alternative zu nennen ist billig. Ob ein Referendariat die beste aller Möglichkeiten ist weiß ich nicht - vielleicht ist sie momentan auch nur die am wenigsten schlechte Alternative. Und deshalb haben wir zum überwiegenden Teil gute und sehr gute Lehrkräfte an den Schulen. Was wiederum nicht heißt, dass es nicht an vielen Ecken immer noch etwas zu verbessern gäbe.

Gruß

Zitro
heiter weiter!

Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Zitronenfalter hat geschrieben:... dass der Ausleseprozess "fair" (was ist das eigentlich?) ist ...
"fair" und "unfair" sind typische Schülerwörter:

"fair" bedeutet, dass ein Leistungsnachweis so einfach gestaltet ist, dass ihn auch der größte Depp der Klasse ohne jeglichen Lernaufwand mit einer Note besser als ausreichend besteht.

"unfair" bedeutet, dass zum Bestehen eines Leistungsnachweises mit mindestens Note 4 mindestens ein Minimum an Lernaufwand (d.h. das ausdrücklich vom Lehrer als Hausaufgabe aufgegebene, in kleine Häppchen portionierte Wiederholen des Stoffes), ein Beachten der Hilfestellungen des Lehrers (= Zuhören am Beginn und während der Prüfung, so oft der Lehrer spricht) und ein Lesen der auf der Angabe schriftlich im Klartext vermerkten Aufgabenstellung gehört.

d.h. das Bestehen einer "unfairen" Prüfung verlangt vom Schüler einen Tick mehr als die bloße körperliche Anwesenheit während der Prüfung und im vorausgehenden Unterricht.

ich will jetzt nicht darüber spekulieren, wie sich diese Aussagen aufs Referendariat übertragen lassen.

nach obigen Definitionen habe ich ein sehr "unfaires" Referendariat hinter mir 8)
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

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