Umfrage von UNICUM

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
Unicum
Beiträge: 1
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Umfrage von UNICUM

Beitrag von Unicum »

Für unser Heft im Januar planen wir einen Artikel zum Thema "Zukunft des Lehrerberufs". Dazu hätten wir gerne ein paar Statements von angehenden Lehrern, die über erste Lehrerfahrung außerhalb der Uni verfügen, sprich von euch.
Hier ein paar Fragen; es wäre super, wenn sich einige finden, die kurz zur ein oder anderen Frage etwas sagen wollen:

- Wie beurteilst du die Lehrerausbildung? Was müsste man anders machen?
- Wie gut fühlst du dich auf die Schule vorbereitet?
- 'Lehrer sind faul und ruhen sich auf ihrem Beamtenstatus aus'. Eure Meinung dazu...
- 'Ungeeignete Lehrer dürfen nicht unterrichten'. Eure Meinung dazu und wie kann man verhindern, dass solche Lehrer an Schulen unterrichten?
- Tragen Lehrer die Schuld für die sogenannte Bildungsmisere in Deutschland?
- Bürdet man Lehrern zuviel Verantwortung auf?

Ein großes Dankeschön für Eure Mithilfe.
LG Denise

Finchen
Beiträge: 204
Registriert: 05.07.2005, 21:12:56

Beitrag von Finchen »

Na, dann gebe ich mal ein paar Antworten und hoffe, dass ihr etwas damit anfangen könnt. Ich bin jetzt im 3. Ausbildungshalbjahr in NRW und mache im Frühjahr 2009 Examen.

1) Meine Ausbildung in der Schule ist gut. Die Kollegen sind sehr hilfsbereit und geben gute Tipps und Anregungen für den eigenen Unterricht.
Die Ausbildung im Seminar differnziert sehr stark. Während ich in meinem Hauptseminar überhaupt nichts brauchbares lerne, nehme ich aus meinen beiden Fachseminaren schon häufig etwas mit, was ich in der Schulpraxis gebrauchen kann.

2) Von der Uni fühle ich mich überhaupt nicht auf die Schulwirklichkeit vorbereitet. Man lernt nur theoretischen Kram, den man in der Schule nicht umsetzen kann. Viele Dinge, die gerade am Anfang des Referendariats wichtig wären, wurden in der Uni nie angeboten - gerade im pädagogischen Bereich fehlt da ganz viel aus der Unterrichtspraxis.

3) Sicher gibt es (wie in jedem anderen Beruf auch) faule Lehrer. Die weitaus Meisten sind aber sehr engagiert und arbeiten meistens viel mehr als 40 Stunden in der Woche. Ein großer Teil der Arbeit geschieht ja am heimischen Schreibtisch (Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen von Klassenarbeiten...) und das wird einfach in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Außerdem steckt auch unheimlich viel Arbeit in organisatorischen Kram (z.B. der Planung und Vorbereitung von Klassnfahrten...) und Elternarbeit.

4)Da stellt sich die Frage, was ist ein geeigneter bzw. ungeeigneter Lehrer? Bisher gibt es ja keine allgemeingültige Definition davon und jeder hat andere Vorstellungen davon, was einen "guten Lehrer" ausmacht.
Grundsätzlich erleben viele u Beginndes Referendariats einen Praxisschock und merken dann (viel zu spät!), dass Lehrer doch nicht der richtige Job für sie ist. Nach so einer langen und teuren Uniausbildung bricht man dannaber natürlich auch nicht einfach ab... Das Studium müsste deshalb viel praxisorientierter sein und man müsste viel mehr Zeit in der Schule verbringen. In den paar Wochen Praktikum, die während des Studiums verpflichtend sind, bekommt mannicht mehr alls eine ersten Eindruck und muss sich auch noch nicht mit den schulischen Alltagsproblemen auseinandersetzen. Eine Art integrierte Ausbildung (Uni nd Referendariat zusammen gelegt) in der man sehr früh viel Zeit in der Schule verbringt wäre sicherlich sinnvoll um frühzeitig festzustellen, ob man für den Beruf geeignet ist, oder nicht.

5) Nein. Ein Lehrer kann nur so viel leisten, wie es die äußeren Umstände (Klassengröße, Sozialisation der Schüler, Ausstattung ...) zulassen. Leider sind die Voraussetzungen an vielen deutschen Schulen alles andere als gut.

6) Heute ist ein Lehrer ja viel mehr als ein Wissensvermittler. Der Erziehungsauftrag der Schulen hat sich in den letzten Jahren immer mehr ausgeweitet. Allerdings kann man mit 30 Kindern in einer Klasse schlecht all das auffangen, was z.B. an Erziehungsarbeit im Elternhaus versäumt wurde. Da wird, wie ich finde, häufig zu viel Verantwortung auf die Lehrer übertragen.

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Abend !
Egal, wie man die Fragen beantwortet : In unserem Land hat niemand Interesse an Bildung und Schule, geschweige denn nur 1Cent dafür übrig.

Es wird sich daher nie was ändern. Die Bevölkerung ist eher am Fernsehprogramm und neuen Autos interessiert. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

gast28134

Beitrag von gast28134 »

Bin frisch examiniert, würde trotzdem gerne meinen "Senf" dazu geben:

1.) Ausbildungsstandards sollten um ein Vielfaches transparenter gemacht werden. Die Seminare sind nur zu einem gewissen Teil sinnvoll gestaltet. Die Zeit hätte ich lieber zur Unterrichtsvorbereitung genutzt...
Benotungen von Unterrichtsstunden grenzen an Nihilismus und können den Gehalt einer Stunde nicht messen. Dafür ist das Unterrichtsgeschehen viel zu komplex!
2.) Nein, ca. 80% des Unistoffs kann ich für den Beruf nicht verwenden, weder mit Fachwissenschaftlichen noch Fachdidaktischem
3.) Kann ich so nicht bestätigen. Pragmatisch gedacht: Lieber "Stress" mit Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen als Stress mit Schülern, Eltern oder Schulleitung, der aus "Faulheit" erwächst. "Faule" Lehrer dürften dahingehend sehr schmerzfrei sein. Dürfte durchaus solche Lehrer geben, wie in jedem Beruf (denke, es gibt eine Tendenz, dass das eher auf Berufe im öffentlichen Dienst zutrifft, wo Verwaltungsarbeiten im Büro im Vordergrund stehen, ups, das war gemein... ;-))
4.) Definiere "ungeeignet"! Das Ref erfüllt nur zum Teil seine Siebfunktion. Nicht wenige Referendare schließen mit guten und sehr guten Noten ab (durch A****kriecherei? Weil der Beurteilende sie persönlich mag?), haben aber nicht den Ansatz einen Peil, mit jungen Menschen umzugehen. Hier hilft nur eine individuelle, notenfreie Beurteilung seitens der Schulleitung bzw. Mitarbeiterstab (s. Threas "Verbesserungsvorschläge" - "Schafft das Referendariat ab")
5.) Die Art der Ausbildung sicherlich zu einem gewissen Teil! Schuld ist, wenn, das Bildungssystem (Erlasse, die schwer umzusetzen sind) und die Personalsituation (zuviele Stunden = viele Korrekturen = kaum Raum für individuelle Förderung von starken Schülern oder Problemschülern). Ich kann das aber noch nicht ausreichend beurteilen, da ich erst anderthalb Jahre dabei bin...
6.) Welche Verantwortung ist gemeint? Es entscheiden immer mehrere Lehrer über die Schullaufbahn des Lernenden, deshalb liegt m. E. die Verantwortung auf mehreren Schultern.

Steinwind
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Registriert: 22.03.2008, 9:08:37

Re: Umfrage von UNICUM

Beitrag von Steinwind »

Ich habe mittlerweile 1 Jahr Referendariat hinter mir und noch ein halbes vor mir. Ich versuche mal auf die Fragen zu antoworten.

- Wie beurteilst du die Lehrerausbildung? Was müsste man anders machen?

Katastrophal, an der Uni wurde man schlecht auf die Schule vorbereitet, ich habe zwei Experimentalfächer, habe aber an der Uni kaum Experimente kennengelernt, die sich in der Schule durchführen lassen. Das Ganze war viel zu fachwissenschaftlich. Die Ausbildung an den Seminaren ist der totale Psychoterror, den benotung und Vorgehensweisen sind total undurchsichtig. Wirkliche Hilfe wenn man eine Problem mit dem Stoff oder auch mit Schülern hat bekommt man durch das Studienseminar nicht.
Mehr Schulpraktika, mehr schulspezifische Vorlesungenund Seminare an der Uni.

- Wie gut fühlst du dich auf die Schule vorbereitet?
Mittlerweile gut, man bringt sich halt vieles selbst bei.

- 'Lehrer sind faul und ruhen sich auf ihrem Beamtenstatus aus'. Eure Meinung dazu...
Gibt es sicher auch, aber es gibt ganz viele die sich dumm und ämlich arbeiten. Die Arbeitsbealstung ist in den letztne Jahren aber auch immer mehr gestiegen.

- 'Ungeeignete Lehrer dürfen nicht unterrichten'. Eure Meinung dazu und wie kann man verhindern, dass solche Lehrer an Schulen unterrichten?
Man sollte diese Leute schon im Studium durchfallen lassen, jemand der vor Studenten nciht reden kann, kann es vor Schülern auch nicht. Ansonsten müsste es die Möglichkeit geben, unfähige Leute zu entlassen.

- Tragen Lehrer die Schuld für die sogenannte Bildungsmisere in Deutschland?
Nein, die Klassen sind zu groß, die Ausstattung teilweisekatastrophal.

- Bürdet man Lehrern zuviel Verantwortung auf?
Teilweise schon,die ganze eigenverantwortliche Schule ist eine ziemlich gorße Mogelpackung.

Ein großes Dankeschön für Eure Mithilfe.
LG Denise[/quote]

Ulysses
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Registriert: 30.09.2006, 20:13:09
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Re: Umfrage von UNICUM

Beitrag von Ulysses »

bin schon seit Februar in einer Festanstellung, schreibe jetzt aber auch was dazu, weil ich als Quereinsteiger mit Magisterabschluss ins Referendariat gekommen bin und daher gewissermaßen ein Sonderfall bin:
Unicum hat geschrieben:- Wie beurteilst du die Lehrerausbildung? Was müsste man anders machen?
alles in allem muss ich sagen, dass ich im Nachhinein ganz zufrieden bin mit der Ausbildung an bayerischen Gymnasien. ich denke, dass ich recht viel von dem im Alltag brauchen kann, was ich im Referendariat gelernt habe.

was ich substantiell am Referendariat ändern würde, würde hier zu weit führen, ich will ja keine Romane schreiben. ansonsten würde ich folgendes ändern:

:arrow: Abschaffung des Protokollterrors. Protokolle ja, aber nur als Prüfungsvorbereitung, nicht auch noch nach den Prüfungen, da sind sie sinnlos. das Kultusministerium kann auch ganz gut ohne diesen Kontrollwahn leben.

:arrow: Abschaffung der Kinderlandverschickung im Einsatzjahr. Einsatzjahr ist ok, aber wenn es nur um Ausbildung geht, muss man den Referendar nicht hunderte von Kilometern weit weg schicken, wo er sich von seinem mageren Gehalt noch eine Zweitwohnung nehmen muss und ständig den Stress wegen Wochenendpendeln hat.

da es angeblich ja primär um Ausbildung und nicht um das Stopfen von Lücken in der Unterrichtsversorgung geht, findet sich schon eine Schule in erreichbarer Nähe des Hauptwohnsitzes.

:arrow: Abschaffung der Examenshausarbeit. ist zwar interessant und nett und macht sogar ein wenig Spaß, aber angesichts all des anderen Stresses sollte man auf sie verzichten.

:arrow: angemessene Bezahlung! Referendare sind keine ungelernten Hilfsarbeiter, sondern gut ausgebildete und hochqualifizierte Akademiker, die nicht nur Geld kosten, sondern durch ihren eigenverantwortlichen Unterricht viel teurere fertige Lehrkräfte einsparen und zudem häufig viel aktuelleres Fachwissen haben, weil sie durch die zeitliche Nähe zum Examen auch größere Nähe zur aktuellen Forschung haben. das macht den Mangel an Erfahrung wenigstens teilweise wett.

wenn man billige Arbeitskräfte sucht, soll man Studenten nach der Zwischenprüfung anstellen!
Unicum hat geschrieben:- Wie gut fühlst du dich auf die Schule vorbereitet?
übers Studium kann ich nichts sagen, das Referendariat hat mich gut ausgebildet (siehe oben)
Unicum hat geschrieben:- 'Lehrer sind faul und ruhen sich auf ihrem Beamtenstatus aus'. Eure Meinung dazu...
saublödes Klischee :evil:

faule Säcke, die sich irgendwelche Nischen suchen und es sich da gut gehen lassen zum Schaden ihres Arbeitgebers gibt es in jeder Branche. nur: wenn man denen in den Hintern treten oder sie gar rausschmeißen will, gibt's sofort den Riesenaufschrei von Gewerkschaften, Politik, Medien usw.

außerdem käme keiner auf die Idee, von ein paar schwarzen Schafen auf die ganze Branche zu schließen. kommt komischerweise nur bei Lehrern vor, sehr seltsam.

dass in Wahrheit auch die allermeisten Beamten rödeln und sich mit 50-60-Stunden-Wochen abquälen, sieht halt keiner, weil man glaubt, dass Lehrer nach der Schule heimgehen und die Füße hochlegen ... verständlich, weil man's ja nicht besser weiß, aber trotzdem blödsinnig, weil's nicht stimmt.

eher faul werden nicht-verbeamtete Lehrer wie ich, weil die irgendwann total frustriert sind, wenn sie sehen, dass sie für die gleiche Arbeit locker tausend Euros weniger aufs Konto kriegen. für ein Studienratsgehalt ackere ich mich gerne durch eine 50-Stunden-Woche, bei meinem jetzigen Verdienst sehe ich keinen Grund, mehr zu tun, als der Tarifvertrag verlangt.
Unicum hat geschrieben:- 'Ungeeignete Lehrer dürfen nicht unterrichten'. Eure Meinung dazu und wie kann man verhindern, dass solche Lehrer an Schulen unterrichten?
Gegenfragen:

was ist ein "ungeeigneter" Lehrer? welches Kriterium legt man da an? gibt es überhaupt allgemeine Kriterien, oder müsste man jede einzelne Lehrerpersönlichkeit individuell beurteilen?

und wenn, wer könnte das überhaupt machen? wer hat den Einblick dazu? kann ja schließlich nicht in jeder Stunde einer hinten drin sitzen und protokollieren.

hier ist nicht nur das Maß undefiniert, sondern auch das Messgerät nicht erfunden.

abgesehen davon: wir haben doch sowieso schon zu wenig Lehrer, wenn wir jetzt noch anfangen, welche rauszuschmeißen oder nicht mehr einzustellen, haben wir bald noch weniger. und dann werden die Klassen so groß, dass auch die allerbestgeeignetsten Lehrer nicht mehr viel machen können ...
Unicum hat geschrieben: - Tragen Lehrer die Schuld für die sogenannte Bildungsmisere in Deutschland?
nein!
Unicum hat geschrieben: - Bürdet man Lehrern zuviel Verantwortung auf?
ja, indem man von ihnen Erziehungsaufgaben verlangt, die das Elternhaus erledigen müsste, indem man von ihnen Tätigkeiten verlangt, für die sie nicht ausgebildet wurden (und für die man sie gar nicht ausbilden kann: kann halt keinen gleichzeitig zum Lehrer und zum Sozialarbeiter machen, entweder das eine oder das andere!), indem man sie zu halben Juristen erklärt, die gigantische Mengen an Gesetzen und Vorschriften kennen müssen, um keine Fehler zu machen, und indem man sie moralisch, evtl. auch dienstrechtlich im Regen stehen lässt, wenn doch mal was schief läuft.

alles Dinge, die Kraft kosten, die man viel besser in guten Unterricht investieren kann.
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

Caro82
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Registriert: 04.03.2008, 9:45:59
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Beitrag von Caro82 »

Ich habe gerade mein 1. Staatsexamen abgeschlossen und warte nun auf einen Referendariatsplatz. Ich arbeite bereits als BAT-Kraft in einem Gymnasium.


Wie beurteilst du die Lehrerausbildung? Was müsste man anders machen?

Ich denke, dass das Studium und das Referendariat besser verzahnt werden müssten. Mit dem Bachelor-Master-Studiengang geschieht ja schon ein Schritt in diese Richtung: viele Praktika, mehr Kontakt zu den Schulen, praxisnahe Ausbildung. Mein Studium war allerdings sehr praxisfern und Magisterstudenten wurden oft bevorzugt. Dies zeigt, dass es z.B. keinen einzigen Lehramtsprofessor z.B. für Deutsch-Lehramt an meiner Uni gab.

Ein Unding ist meiner Meinung nach auch, dass man auf einen Referendariatsplatz warten muss. In Hessen und RLP sehe ich mit meinen Fächern (D/E) und einer Note von 2,0 kaum eine Chance, genommen zu werden. Edit: Ich habe gerade eine Absage aus RLP erhalten. Mit dem Fach Deutsch wurde nur BIS 1,0 eingestellt. Auf 190 Plätze kamen 561 Bewerbungen. Insgesamt wurde nur bis zur Note 1,4 eingestellt. Wie kann es sein, dass einerseits händeringend Lehrer gesucht werden und andererseits viele zukünftige Referendare erst einmal in der Warteschleife für das Referendariat stehen? Ich habe ohne 1. Staatsexamen bereits einen Lehrauftrag als "richtige Lehrerin" an einer Schule bekommen: der Bedarf ist also da. Ich hätte ohne Weiteres noch mehr Stunden und weitere Fächer zugeteilt bekommen können. Außer mir sind noch 5 weitere zukünftige Referendare dort. Warum schafft man nicht mehr Referendariatsplätze, wenn doch Lehrer dringend gebraucht werden???

- Wie gut fühlst du dich auf die Schule vorbereitet?

Das Studium hat mich nicht wirklich vorbereitet. Es wird viel zu wenig auf die Bedürfnisse und Interessen der Lehramtsstudenten eingegangen. Ich hatte nur eine Fachdidaktikveranstaltung im gesamten Studium, in Pädagogik haben wir uns mit "objektiver Hermeneutik" beschäftigt. Die Pädagogik-Dozenten sind oftmals Diplompädagogen und haben selbst das Referendariat nicht absolviert oder sind direkt danach an die Uni gegangen...
- 'Lehrer sind faul und ruhen sich auf ihrem Beamtenstatus aus'. Eure Meinung dazu...
Leider gibt es diese Fälle, wie in anderen Berufsfeldern auch. Ein leistungsgemäßeres System würde ich befürworten. So dass auch die motivierten Lehrer "belohnt" werden.
- 'Ungeeignete Lehrer dürfen nicht unterrichten'. Eure Meinung dazu und wie kann man verhindern, dass solche Lehrer an Schulen unterrichten?
Dies stellt sich leider oft erst im Referendariat heraus. Man sollte schon im Studium engeren Kontakt zu Schulen halten, so dass manche Studenten, die sich überfordert fühlen vielleicht früher abbrechen. Ganz verhindern kann man wohl nicht, dass auch "ungeeingnete" Lehrer das Studium und das Referendariat beenden. Aber wie soll man die Fähigkeiten erfolgreich zu lehren messen?
- Tragen Lehrer die Schuld für die sogenannte Bildungsmisere in Deutschland? Nein! Es sollte kleinere Klassen geben, bessere Ausstattungen etc. Dann wird auch der Unterricht besser.
- Bürdet man Lehrern zuviel Verantwortung auf?
Teilweise haben Lehrer Aufgaben zu erfüllen, denen sie einfach nicht gerecht werden können. Wenn das Elternhaus versagt, wird oft die Schuld auf Lehrer geschoben...
Zuletzt geändert von Caro82 am 28.11.2008, 20:16:10, insgesamt 1-mal geändert.

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