11. Denken Sie daran, dass Referendare Anfänger sind! Anfänger können nicht das, was Routiniers können.
12. Bilden Sie Ihre Referendare in den Kompetenzen aus, die Sie im Berufsleben wirklich brauchen - vermitteln Sie Ihnen kein falsches Bild von dem, was auf sie zukommt.
12. Ihre Referendare sind Menschen. Handeln Sie menschlich an ihnen.
(Es ist übrigens bestürzend, dass diese berufsethischen Forderungen an Fachleiter in der Liste fehlen!)
Nele
Zehn Gebote für Seminarlehrer
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Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
Punkt 8 finde ich interessant:
Mich hat es am meisten genervt, wenn ich am Nachmittag in Psycho oder Päd ständig Gruppenarbeiten machen musste und am Ende was zu präsentieren hatte. Gerade da fand ich (und die meisten der Mit-Refs) einen lehrerzentrierten Vortrag des Seminarlehrers viel angenehmer. Gilt ebenso für Referate, die wir in den Seminaren halten mussten. Ganz schlimm.
Daher schlage ich als 14. Punkt vor:
14. Belasten Sie die Referendare nicht mit unnötigen Vorträgen und Aufgaben, sondern nutzen Sie die Seminarzeit so gut wie möglich, um den zu behandelnden Stoff zu vermitteln.
Mich hat es am meisten genervt, wenn ich am Nachmittag in Psycho oder Päd ständig Gruppenarbeiten machen musste und am Ende was zu präsentieren hatte. Gerade da fand ich (und die meisten der Mit-Refs) einen lehrerzentrierten Vortrag des Seminarlehrers viel angenehmer. Gilt ebenso für Referate, die wir in den Seminaren halten mussten. Ganz schlimm.
Daher schlage ich als 14. Punkt vor:
14. Belasten Sie die Referendare nicht mit unnötigen Vorträgen und Aufgaben, sondern nutzen Sie die Seminarzeit so gut wie möglich, um den zu behandelnden Stoff zu vermitteln.
Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
P.S. Nur mal so nebenbei - ich finde es sehr respektabel von dir, SL, dass du den Bodenkontakt in einem Referendarsforum suchst (sicherlich kein besonders einfaches Terrain) und dich um die Ansprüche deiner Aufgabe kümmerst! Das sollte es öfter geben.
Nele
Nele
Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
Dazu fällt mir das Stichwort "effektive Nutzung der Lernzeit" ein.
Lieber den Lehrervortrag kurz und knapp mit den wichtigen Fakten in 10 Minuten als 45 Minuten Gruppenarbeit zum gleichen Thema! Ist ja schön, dass man "aktiviert" wird und man lernpsychologisch gesehen besser behält, was man da gemacht hat... aber da habe ich immer das Gefühl restlos Zeit verschwendet zu haben, wenn am Ende das Ergebnis in der Sicherung in 3 Sätzen zusammengefasst werden kann oder ich genau weiß, dass ich mir den Inhalt in einer Einzelarbeit an Hand eines Textes in 10 Minuten hätte anlesen können! Die Methoden sollten eben passend zum Inhalt gewählt werden
Und Gruppenarbeit in jeder Sitzung ist irgendwann genauso langweilig und ermüdend wie reiner Frontalunterricht! Also: bitte auch in Seminaren Methodenwechsel (OK, das ist wahrscheinlich SL-Speziefisch).
Ich finde es übrigens auch sehr positiv, dass sie hier virtuellen Kontakt mit Referendaren in ganz Deutschland halten und
Lieber den Lehrervortrag kurz und knapp mit den wichtigen Fakten in 10 Minuten als 45 Minuten Gruppenarbeit zum gleichen Thema! Ist ja schön, dass man "aktiviert" wird und man lernpsychologisch gesehen besser behält, was man da gemacht hat... aber da habe ich immer das Gefühl restlos Zeit verschwendet zu haben, wenn am Ende das Ergebnis in der Sicherung in 3 Sätzen zusammengefasst werden kann oder ich genau weiß, dass ich mir den Inhalt in einer Einzelarbeit an Hand eines Textes in 10 Minuten hätte anlesen können! Die Methoden sollten eben passend zum Inhalt gewählt werden
Und Gruppenarbeit in jeder Sitzung ist irgendwann genauso langweilig und ermüdend wie reiner Frontalunterricht! Also: bitte auch in Seminaren Methodenwechsel (OK, das ist wahrscheinlich SL-Speziefisch).
Ich finde es übrigens auch sehr positiv, dass sie hier virtuellen Kontakt mit Referendaren in ganz Deutschland halten und
Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
ganz im Gegenteil: Referendare kommen von der Uni, sie sind 90-minütige Vorlesungen gewöhnt und wissen, wie man sich da Wissen aneignet. also können sie auch gut mal 45 Minuten Lehrervortrag vertragen.SL hat geschrieben:8. Setzen Sie den Lehrervortrag sehr sparsam ein, er ermüdet schon nach 20 Minuten!
bei uns hätte man gerade in den nicht-didaktischen Fächern Psychologie, Pädagogik, Schulkunde usw. wesentlich mehr Inhalt in wesentlich kürzerer Zeit durchbringen können, wenn die Seminarlehrer anstatt ständig irgendwelche komischen Methoden durchexerziert hätten, die vielleicht für eine Unter- oder Mittelstufe angemessen sind, nicht aber für uni-erfahrene Akademiker.
hätten sie auf mühselige Erarbeitungsphasen verzichtet und wie die Uni-Profs am Anfang kurz und knackig "heute geht es um das Thema xy" gesagt und anschließend das Thema durchgesprochen, hätten wir nur die Hälfte der Fachsitzungen gebraucht.
ich würde das 8. Gebot etwa so abändern:
8. Denken Sie daran, dass Ihre Referendare Akademiker sind und akademisches Lernen gewöhnt sind. Sie müssen nicht mehr in Kompetenzen geschult werden, sondern wollen Wissen erwerben, um es einsetzen zu können. Sie wollen mindestens wie Studenten behandelt werden, nicht wie Unterstufenschüler!
dieser Aussage schließe ich mich an! und äußere mich etwas verwirrt über den Umstand, dass hier einige User gerne über die Abgehobenheit der Seminarlehrer schimpfen, aber sobald sie einen hier auftauchen sehen, wollen sie ihn sofort am liebsten hier rausschmeißen ... komisch ...nele hat geschrieben:P.S. Nur mal so nebenbei - ich finde es sehr respektabel von dir, SL, dass du den Bodenkontakt in einem Referendarsforum suchst (sicherlich kein besonders einfaches Terrain) und dich um die Ansprüche deiner Aufgabe kümmerst! Das sollte es öfter geben.
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
LAss seit Februar 2008 -- Planstelle an einem überaus elitären :mrgreen: städtischen Gymnasium
[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]
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Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
Stichwort: Wissensvermittlung - sparsamer Einsatz von Gruppenarbeit.
Stimme ich weitestgehend zu.
ABER: Gelegentlich geht es ja nicht nur um das Lernprodukt, sondern auch um den LernPROZESS und der ist dem Prof. an der Uni egal, dem SL jedoch nicht.
Unangenehm ist natürlich schon, dass man beobachtet wird ... und schon wieder beurteilt.
Daher kommt sowas ja auch bei Assessment- Center o.ä. vor - Beobachtung der Kandidaten - ist also keinesweg "nur" Unterstufenkram.
Und wer trägt schon gerne/freiwillig etwas vor ...?, obwohl das ja das Handwerkszeug des Lehrers ist.
Vermutlich fehlt es halt nur gelegentlich an der "Ziel-Transparenz" nicht immer wird deutlich wozu die "Spielchen" dienen sollen.
Stimme ich weitestgehend zu.
ABER: Gelegentlich geht es ja nicht nur um das Lernprodukt, sondern auch um den LernPROZESS und der ist dem Prof. an der Uni egal, dem SL jedoch nicht.
Unangenehm ist natürlich schon, dass man beobachtet wird ... und schon wieder beurteilt.
Daher kommt sowas ja auch bei Assessment- Center o.ä. vor - Beobachtung der Kandidaten - ist also keinesweg "nur" Unterstufenkram.
Und wer trägt schon gerne/freiwillig etwas vor ...?, obwohl das ja das Handwerkszeug des Lehrers ist.
Vermutlich fehlt es halt nur gelegentlich an der "Ziel-Transparenz" nicht immer wird deutlich wozu die "Spielchen" dienen sollen.
Re: Zehn Gebote für Seminarlehrer
Ich...frlkassandra hat geschrieben:Und wer trägt schon gerne/freiwillig etwas vor ...?
Nele