LarsL hat geschrieben:
Doch aber de facto schreibt keiner das auf den Bogen, was er denkt! Gerade in kleinen Gruppen sind solche Evaluationen sicher nicht anonym.
Ich weiß zwar nicht wer bei euch die Fragebogen gestaltet, aber um schnell ein Feedback am Ende einer Veranstaltung zu erhalten, reicht ein Ankreuzbogen. Gerade wenn die Teilnehmerzahl gering ist sollte auf den Teil mit persönlichen Statements verzichtet werden, da man in der Tat recht schnell den "Urheber" ermitteln kann. Aber nur wenn ich letztendlich aussagekräfte (und da reicht ein Ankreuzbogen allemal) Rückmeldebögen bekomme, kann ich etwas an meiner Arbeit verbessern
. Ironie an: "Wenn ich mit rosa Tinte schreibe, kann ich mich allerdings auch beim Ankreuzbogen schnell als Täter überführen
..." Ironie aus.
LarsL hat geschrieben:
Oh je, wenn ich das lese schwillt mir gleich wieder der Hals an! Was bitte soll man denn antworten, wenn man vom SL genötigt wird einen konstruktiven Beitrag zu leisten sprich "Wünsche und Interessen" zu äußern ??? Schreibt man nichts, dann wirkt das irgendwie desinteressiert also schreibt man halt irgendwas (kostet allerdings unnötig Zeit). Ich geh' doch auch nicht her und frage meine Schüler was sie heute gerne lernen würden! Wenn ich bereits so weit bin Themenwünsche zu äußern, dann kann ich mir auch gleich die zugehörigen Antworten in einem Buch raussuchen!
Auch das ist überhaupt kein Problem: ich gebe doch keinem einen Malus, wenn er gerade mal zu einem Thema keinen Vorschlag bringt, beim nächsten Mal hat er vielleicht ja etwas. Ich gebe meinen LAs einen Themenausblick über die Veranstaltungen bis zum Sommer, somit ist klar, was das Grobziel der nächsten Veranstaltung ist. Es ist ja ein Angebot, sich an der Themengestaltung der Veranstaltung zu beteiligen - Erwachsenenbildung basiert immer auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Es wird in heterogenen Gruppen, immer die Alpha- und Omega-Typen und wie sonst noch heißen, geben. Die Mischung machts und bringt einen voran! Die Vorabfrage hat zudem den Vorteil, dass ich mich auch bei einem komplexen Sachverhalt vorbereiten kann.
Was die Schüler angeht, so ist deren Mitarbeit und Kreativität immer gerne gesehen und erwünscht. In BaWü findet sich dieser Aspekt auch im GHS-Bildungplan, für die anderen Schularten kann ich diesbezüglich keine Aussage treffen, deren Inhalte kenne ich nur teilweise. Schülerinteressen geleiteter Unterricht wird immer mehr Erfolg haben, als immer nur seinen eigenen Kanon runterzubeten. In diesem Zusammenhang empfehle ich dir, dich gelegentlich mit aktuellen pädagogischen Fragestellungen zu befassen und hin und wieder mal eine Fachzeitschrift zu lesen, da wirst du auf ähnliche Inhalte bezüglich Schülerbeteiligung stoßen....
LarsL hat geschrieben:
Das denken wirklich alle SL von sich! Alle finden sie die Zustände woanders schrecklich, wenn man dann mit deren Referendaren spricht, hört man daß es bei ihnen auch nicht anders ist. Wie schafft Ihr es eigentlich von Euch selber zu denken Ihr wäret so offen und selbstreflektiert?
Wozu ich während des Referendars noch am ehesten ausgebildet wurde ist mein zweites Standbein. Sollte ich irgendwann mal die Schnauze voll haben von dem Job, dann werde ich einfach Comedian. Wenn ich auf einer Bühne vom Lehreralltag erzählen würde, dann läge das Publikum schreiend auf dem Boden.
Wenn ich als Lehrbeauftragter keine berechtigte Kritik vertrage, sollte ich mich in der Tat fragen, ob ich in der Veranstaltung noch richtig bin. Die von dir zitierten soft skills braucht man auch in anderen Berufen, in denen man im Team oder in der Gruppe arbeitet. Im übrigen gehöre nicht der Klientel an, die von der Schule an die Hochschule ans Seminar und schließlich wieder in die Schule gewechselt haben. Ich habe auch noch was "Anständiges" gelernt
. Mit dem Comedian hast du gar nicht so unrecht, ohne Humor würde ich in dem Job nicht aushalten....das ist auch gegenüber den SchülerInnen ganz gut, hin ud wieder Humor offen zu zeigen.
cu EDTY