Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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flyer
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von flyer »

die persönlichkeit eines lehrers ist das a und o.
darüber wie er sein soll, gibt es unendlich lange listen.
wie darf er nicht sein, damit er den beruf ertragen kann?
lehrer müssen heute hart sein und ein dickes fell haben, um nicht burn-out usw. zu kriegen bei den zuständen in den schulen und den leider immer respektloser-werdenden kindern.
wer daher zum lehramtsstudium zugelassen werden soll, muss "hart" im nehmen sein und unempfindlich, d. h. er darf z.b. nicht zu depressionen neigen oder sozialen phobien, sonst hält er vor der klasse, den kollegen, den eltern nicht stand und gibt den beruf wieder auf oder wird zynisch.
kann ein mensch lernen, hart zu werden? das ist die frage.
wenn nicht, dann sollten alle empfindsamen leute nicht zum lehramtsstudium zugelassen werden.

Fränzy
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von Fränzy »

flyer hat geschrieben:die persönlichkeit eines lehrers ist das a und o.
darüber wie er sein soll, gibt es unendlich lange listen.
wie darf er nicht sein, damit er den beruf ertragen kann?
lehrer müssen heute hart sein und ein dickes fell haben, um nicht burn-out usw. zu kriegen bei den zuständen in den schulen und den leider immer respektloser-werdenden kindern.
wer daher zum lehramtsstudium zugelassen werden soll, muss "hart" im nehmen sein und unempfindlich, d. h. er darf z.b. nicht zu depressionen neigen oder sozialen phobien, sonst hält er vor der klasse, den kollegen, den eltern nicht stand und gibt den beruf wieder auf oder wird zynisch.
kann ein mensch lernen, hart zu werden? das ist die frage.
wenn nicht, dann sollten alle empfindsamen leute nicht zum lehramtsstudium zugelassen werden.
Empfindsam und empfindlich ist doch nicht das gleiche. Ich finde, Lehrer müssen unbedingt empfindsam sein, das heißt zum Beispiel Gruppendynamiken wahrnehmen können, sich in andere hineinversetzen können, einfach soziales Gespür haben. Ich bin ziemlich tough, aber mit Sicherheit auch empfindsam. Eine Kollegin von mir ist genau das nicht, sie hatte zwar gute Beurteilungen im Ref, eckt aber als fertige Lehrerin überall an.
שָׁלוֹם

flyer
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von flyer »

wenn ich empfindsam bin, dann bin ich auch verletzlich, wenn mich einer fertigmacht, was wiederum empfindlich ist. (nicht gut für das lehrerdasein).

mitgefühl, empfindsamsein, usw. wäre meiner meinung als lehrer sehr sehr wichtig.
aber es ist nicht vereinbar mit den heutigen zuständen an schulen, um selber als person daran nicht zu scheitern und selber reif für die anstalt zu sein, weil man einfach daran zerbricht. und das nützt niemandem mehr, den kindern nicht und einem selber als lehrer und mensch erst recht nicht.

mitgefühl geht nur, wenn man selber die gefühle auch mal hatte und kennt, sonst merkt man z.b.nicht, dass ein kind traurig ist, weil die anderen kinder es mobben und ausgrenzen. jemand der das gefühl der ausgrenzung noch nie am eigenen leibe verspürt hat, der kann nicht richtig mitfühlen. und wer nicht mitfühlt, der registriert die probleme der kinder nicht und handelt falsch, indem er das traurige kind womöglich noch für sein zurückgezogenes verhalten oder sogar seine aggressive gegenreaktion straft.

schwierig, einerseits hart zu sein, andererseits empathie zu haben....

Fränzy
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von Fränzy »

flyer hat geschrieben:wenn ich empfindsam bin, dann bin ich auch verletzlich, wenn mich einer fertigmacht, was wiederum empfindlich ist. (nicht gut für das lehrerdasein).

mitgefühl, empfindsamsein, usw. wäre meiner meinung als lehrer sehr sehr wichtig.
aber es ist nicht vereinbar mit den heutigen zuständen an schulen, um selber als person daran nicht zu scheitern und selber reif für die anstalt zu sein, weil man einfach daran zerbricht. und das nützt niemandem mehr, den kindern nicht und einem selber als lehrer und mensch erst recht nicht.

mitgefühl geht nur, wenn man selber die gefühle auch mal hatte und kennt, sonst merkt man z.b.nicht, dass ein kind traurig ist, weil die anderen kinder es mobben und ausgrenzen. jemand der das gefühl der ausgrenzung noch nie am eigenen leibe verspürt hat, der kann nicht richtig mitfühlen. und wer nicht mitfühlt, der registriert die probleme der kinder nicht und handelt falsch, indem er das traurige kind womöglich noch für sein zurückgezogenes verhalten oder sogar seine aggressive gegenreaktion straft.

schwierig, einerseits hart zu sein, andererseits empathie zu haben....
Ich kann dich beruhigen, es geht schon empathisch zu sein, ohne zu sehr mitzuleiden :)

Unsere Abteilung setzt sich aus sehr unterschiedlichen Personen zusammen und noch kommen wir jeden Tag gerne in die Schule, setzen uns gerne mit unseren Jungs auseinander. Auch noch nach Jahren. Und unsere Schule bzw. unsere Schulart ist wahrscheinlich eine mit den schwierigsten Schülern.

Und: Man muss nicht in jedermanns Schuhen gelaufen sein, um nachfühlen zu können.
שָׁלוֹם

flyer
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von flyer »

du schaffst es, weil du eben hart im nehmen bist, wie du schreibst tough.
was ist mit den anderen, die nicht so sind? sollten diese lehrer werden ?
oder sollte der 1.schritt solche rausfiltern, dass heißt sie nicht zum lehramtsstudium zulassen?
z.b. in münchen die uni.

Fränzy
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von Fränzy »

ich würde die Eignung nicht unbedingt an der Toughness festmachen. Die Eignung hängt sowieso auch von der Schulart ab, ich eigne mich sicherlich gar nicht für die Grundschule und nur bedingt z.b. das TG.

Eignungsdiagnostik finde ich allerdings angebracht, wobei wir wieder beim Thema wären - welche Eigenschaften machen einem zu einem guten Lehrer?

Bei uns wären es:
- Konsequent sein können
- Klarheit
- Verständnis für Randgruppen
- Mut
-Humor
- Fähigkeit mit pubertierenden Gruppen umgehen zu können

Ungeeignet wären Personen, die Dünkel ggü unseren Schüler haben, die abwertend denken und sprechen, die sich nicht durchsetzen können
שָׁלוֹם

flyer
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Re: Nicht jeden zum Lehramtsstudium zulassen?

Beitrag von flyer »

ja ok, das ist ja schön und gut und klingt auch sinnvoll.
aber das betrifft ja nur die eignung als guter lehrer, damit es den kindern zugute kommt, was mindestens genauso wichtig ist, wie

die eignung, um seine eigene person als lehrer zu schützen bzw. den lehrberuf als mensch auszuhalten. sonst gibt es eben die vielen abbrecher oder "schlechten" lehrer, das heißt lehrer, die am ende ihrer kräfte sind und aufgeben, weil sie es nicht durchhalten. daraus resultieren unzählige nachteile für alle.
wie kann man das land davor bewahren?

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