Mehrarbeit für Referendare?

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
Solveig

Beitrag von Solveig »

mich würde mal interessieren, ob diese Mehrstunden im Ref. regulär bezahlt werden?

DieEla
Beiträge: 1263
Registriert: 06.06.2006, 21:46:43

Beitrag von DieEla »

Also was in der Regel vorgesehen ist und was im Endeffekt gemacht wird sind zwei ganz verschiedene paar Schuhe.

Regulär sieht es u.a. so aus, dass LAA im ersten Halbjahr nur hospitieren und Unterricht unter Anleitung durchführen, der BdU startet in Halbjahr zwei.
Real sah es bei mir so aus, dass meine Mentorin in Woche zwei des Schulhalbjahres erkrankte und ich von da an mehrere Wochen die Klasse alleine unterrichtete (das nennt man wohl BdU). Kaum war sie wieder da erkrankte ein anderer Lehrer längerfristig und da landete ich dann ebenfalls.
Hätte ich dagegen angehen können? Mit Sicherheit.
Hab ich das gemacht? Nein. - und das hat nichts mich Angst vorm Nein-sagen zu tun, sondern damit, dass ich gesehen habe, dass wirklich Not am Mann war im Kollegium und dass ich die Zeit hatte, wieso soll ich mich also nicht von Anfang an nützlich machen.
Und ebenso ist das auch mit Vertretungsstunden. Ob ich in meiner Freistunde im Lehrerzimmer hocke oder aber irgendwo vertrete und damit vielleicht wen anderen entlaste, ist für mich gar keine Frage. Ich mache das Ref doch, um in den Lehrberuf hineinzukommen und alle Facetten kennenzulernen und da gehören meiner Meinung nach Vertretungsstunden und Einspringen in Krankheitsfällen eben dazu.
Regulär sollte ich 12 Stunden in der Woche unterrichten, ich komme immer so auf 14, ist das denn so eine Tragik? Ich persönlich finde nein, im Gegenteil: ich finde es ganz gut, dass ich direkt von Anfang an auch alleine vor diversen Klassen stehen durfte, jetzt hab ich zumindest vorm BdU keinen Bammel. Außerdem habe ich es auch genossen mal Fehler machen zu können ohne dass direkt jemand zugesehen hat.

Ich finde ihr solltet euch teilweise wirklich nicht so anstellen. Wenn ihr in irgendeiner Bank oder Firma eine Ausbildung gemacht hättet, dann hättet ihr eurem Chef sicher auch nicht nein gesagt, wenn ihr wegen eines kranken Kollegens mal länger hättet bleiben müssen und Aufgaben zugetragen bekommen hättet, die ihr sonst nicht erledigen müsst.

Mit der Einstellung, dass Vertretung lieber die anderen machen sollen, werdet ihr euch weder als Referendare, noch später als Lehrer, sonderlich beliebt im Kollegium machen.

karink532

Beitrag von karink532 »

Mein Gott, wie sich hier einige wieder anstellen... wie die letzten Menschen, also echt. Anstatt auch vielleicht mal ein kleines bißchen froh zu sein, dass man ne Ref- Stelle hat, fordern hier einige, dass man alles nach der 1. Vertretungsstunde bezahlt kriegt.

Hier ist es so, dass wir im Rahmen der Mehrarbeit pro Woche mit einer Vertretungsstunde beauftragt werden können und sollen. Und das finde ich ok. Da bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, zumal ja niemand verlangt, dass für eine Verretungsstunde ein Entwurf oder sonstige didaktischen Highlights geboten werden. Und wenn nun mal ein Lehrer überraschend krank wird und die Refs einspringen können, soll dann lieber der Unterricht ausfallen oder wie, weil einige hier sich zu schade dafür sind?

Problematisch wird es in meinen Augen, wenn Anwärter aus ihren eigenen Hospitationsstunden herausgenommen werden, um dauerhaft andere Lehrer zu ersetzen. Das kann ja mal in Notsituationen vorkommen und dann ist es auch ok, aber das sollte nicht sein.

Aber sich wegen ein paar Stündchen, die man dank einschlägiger Literatur nicht mal wahnsinnig vorbereiten muss, so anzustellen... lächerlich.

Fränzy
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Beitrag von Fränzy »

Ich finde, dass es immer auf dem Umfang ankommt, mal ne Vertretung ist durchaus ok. Aber in manchen Schulen wird der Ref eben als V - kraft gesehen und das ist dann Sauerei.
Ich hatte im Hospitationszeitraum einige Wochen mit 25 Stunden Unterricht - nur Vertretung, da saß niemand hinten und gab mal Rückmeldung. dann im einsatzjahr wurde eine Lehrerin chronisch krank, ich bekam ihre Klasse in einem 3 stündigen Fach zusätzlich. dazu auch noch so Vertretung. Und man macht halt mit... ob das nun gut oder schlecht ist.

Ich hätte gar keine Bezahlung wollen, ich hätte mir einfach ein wenig mehr zeit gewünscht...

Doro371
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Beitrag von Doro371 »

So ähnlich wie Michaela habe ich am Anfang des Refs auch gedacht. Und grundsätzlich bin ich natürlich gern bereit, im Krankheitsfall einzuspringen, keine Frage. Mach ich meistens sogar ganz gern, weil man die Klassen so mal auf eine andere Art kennenlernt.
Nur: Ich merke schon, wie die Arbeitsbelastung nach knapp 1 Jahr Referendariat deutlich gestiegen ist. Und es gibt durchaus Tage, an denen ich meine Freistunden (von denen ich wegen eines ungünstigen Stundenplanes sehr viele habe) gründlich durchgeplant habe, um X oder Y noch rechtzeitig fertigzukriegen und an denen ich dann schon schlucke, wenn ich kurzfristig vertreten muss. Das geht "fertigen" Kollegen natürlich ähnlich, aber trotzdem geht es in vielen Fällen eben nicht darum, dass man "sich einen Zacken aus der Krone bricht" oder jede Handbewegung extra bezahlt haben will.

Solveig

Beitrag von Solveig »

ich finde ein Bezahlung für die zusätzlich gehaltenen Unterrichtsstunden nicht mehr als gerecht.
Es ist klar, dass man die Stunden hält wenn Not am Mann ist, aber es sollte umgekehrt genauso klar sein, dass man eine Vergütung dafür bekommt, sonst ist es meiner Meinung nach Ausbeuterei!

Lili
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Beitrag von Lili »

Als "richtiger" Lehrer bekommt man Verstretungsstunden auch bezahlt, wenn sie eine bestimmte Anzahl im Monat übersteigen.

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