Atmosphäre verbessern und Prüfungen abschaffen !

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

@Michaela
Das Problem liegt darin, dass dieses System, so wie es jetzt noch existiert, Raum für Willkür und Schikane lässt.

Wie gesagt, Querdenker müssen dringend her, keine sesselklebende Bürokraten.
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

karink532

Beitrag von karink532 »

Sorry, aber diese Einstellung finde ich ziemlich seltsam und eher pseudo-undurchdacht-revolutionär. Wenn DSu Prüfungen grundsätzlich als Schikane ansiehst und jeder Prüfung Willkür unterstellst- wieso bitte willst Du Lehrer werden?????? Da gehört Prüfen und das Bewerten dieser Leistungen zum Alltagsgeschäft, schon mal dran gedacht?

Und außerdem: Wenn es keinerlei Noten mehr gäbe, wären die Anwärter, auch in Hinsicht auf die spätere Zuteilung usw., nicht mehr wirklich vergleichbar. Jetzt komm mir bitte nicht mit verbalen Beurteilungen, denn das sind auch Noten, nur eben nett umschrieben, aber so, dass eh jeder weiß, was es heisst.

Ich finde es gut, Noten zu geben und zu verteilen. Sicherlich ist das vielleicht stressig und schon gar nicht immer schön, aber es ist mAn der effektivste Weg, eine halbwegs vergleichbare und aussagekräftige Rückmeldung zu geben- vielleicht in Kombi mit ner Verbalbeurteilung. Aber insgesamt möchte ich schon wissen, wo ich stehe und ich kann auch alle Eltern verstehen, die kein wischwaschiblabla- verbales- Zeugnis wollen, sondern eine Note- die natürlich fundiert sein soll.

Aber bitte kommt endlich mal runter von diesem Gerede, wonach jeder UB und jede LP nur aus Schikane, Willkür und dreckiger Gemeinheit besteht. Das ist eingfach nur Schwachsinn. Wenn ihr so , sorry, "verweichlicht" seid, sucht euch bitte nen anderen Job. Damit würdet ihr Euch und den Schülern einen großen Gefallen tun.

Sorry, vielleicht klingt das jetzt schroff, aber ich finde es einfach nur albern, jede benotete Prüfung so zu verurteilen und sich immer in dieser Opferrolle zu sehen.

Piccola
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Beitrag von Piccola »

Hi Michaela,


teilweise hast Du gewiss recht, irgendwie muss es ja Auswahlkriterien geben und jeder, der bewertet, muss auch in irgendeiner Form selbst bewertet werden.

Problematisch finde ich nur, dass z.B. nur die LP's am Ende zählen (und die Note vom SL, der einen in den wenigsten Fällen gut kennt).

Im ersten Stex ist es ja nicht anders gewesen: es ist, als ob man ein Photo von sich machen lässt: Wenn man gerade in dem Moment blöd geguckt hat, als es aufgenommen wurde, hat man Pech gehabt und das blöde Photo sieht dann jeder...

An der Uni fand ich das zwar auch nicht so ideal, aber dass es im Ref so ist, finde ich problematisch, weil wir a) nicht eine Entwicklung durchmachen, deren Verlauf nur in eine Richtung (also nur nach oben) strebt (es gibt auch mal "Einbrüche" in der Kurve) und b) es nicht angehen kann, dass deshalb Leute durchfallen bzw. schlecht abschneiden, die jahrelang im Studium bewiesen haben, dass sie gewisse Dinge können.

"Der numerierte Mensch" gehört gerade nicht in den Lehrerberuf, finde ich.

Wäre es so einfach, das Ref zur Zufriedenheit aller zu reformieren, wäre es vielleicht auch schon geschehen, aber wir sind halt auch nicht alle einer Meinung...

Ich jedenfalls denke, dass auch Leistungen stärker mit in die Bewertung einfließen sollten, die im Laufe der 1,5-2 Jahre erbracht wurden. Nicht nur punktuelle Leistungen wie PA/DUE, münd. Prüfungen und LP's (die am wenigsten aussagekräftig sind)...

Das ist meine Meinung.

Piccola

Herbie
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Beitrag von Herbie »

Hi!

Das mit der Notengebung kann man so oder anders sehen. Fest steht: Ganz ohne Bewertung geht es nicht. Ein Bewerbungsgespräch kann die Notengebung beim besten Willen nicht voll ersetzen.

Über die Frage, ob der gesamte Vorbereitungsdienst oder nur die heute bekannten Prüfungen als Grundlage für die Bewertung genommen werden sollen, läßt sich streiten. Als ich Referendar war, wurde immer besonders darauf hingewiesen, daß man am Anfang erst mal ganz beruhigt an die Arbeit gehen und den einen oder anderen „Anfängerfehler“ begehen könne, da die Leistungsbewertung ja erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinde.

In der Tat war unter den Referendaren die Angst, in den Vorbereitungsdienst zu kommen und gleich einiges oder alles falsch zu machen und deswegen schlecht bewertet zu werden, ziemlich groß. In den ersten Unterrichtsbesuchen wurde uns Referendaren erst mal deutlich aufgezeigt, was wir alles noch nicht wissen und können. Ja, da war man eigentlich froh, daß die Noten erst später kamen.
Gruß von [color=#008000][b][i]Herbie[/i][/b][/color]

karink532

Beitrag von karink532 »

Ich stimme Dir ja da auch irgendwo zu, ich sehe nur nicht die Alternative zu Prüfungen. Sicher ist es irgendwo problematisch, dass Prüfungen immer nur eine Momentaufnahme des Könnens zeigen und nicht, wie man wirklich ist/ was man wirklich kann.

Aber: Wenn man dieses System so sehr verurteilt, darf / kann man eigentlich nicht Lehrer werden (wollen), weil genau diese Sache ja dann Alltagsgeschäft wird. Wenn ich eine Klassenarbeit schreibe, zeigt die mir letztendlich auch nur eine Momentaufnahme. Vielleicht kann dieser oder jener Schüler eigentlich total gut Mathe, aber vielleicht ist er so aufgeregt, dass er versagt. Vielleicht ist er auch krank, viell. hat er große Probleme zu Hause, vielleicht war er auch einfach nur faul, obwohl er es sonst könnte... und so ist das im Ref eben auch!

Und es stimmt ja nicht, dass letztendlich nur die Examenslehrprobe zählt oder nur die mündl. Prüfungen. Also hier hat man pro Fach 4 UBs, pro Fach 2 Beratungslehrproben, 2 benotete Lehrproben, die Examenslehrproben, die mndlichen Prüfungen, die Hausarbeiten, die Note des Allgemeinen Seminars und die der Fachseminare (und die setzen sich ja aus den Leistungen in 18 Monaten zusammen), die Schullnote, die auch die Leistungen über den kompletten Zeitraum berücksichtigt... also ich denke nicht, dass man sagen kann, dass es hier nur um eine Momentaufnahme geht. Da bildet sich ja schon ein etwas differenziertes Bild heraus.

Ich finde es auch eher problematisch, dass man sagen wir mal 200 Tage zur Schule geht und das Seminar davon 14 sieht. Ich fände auch, dass die Schule da mehr an Einfluß haben müsste. Kann ein Ref selsbtständig eine Unterrichtsreihe planen? Kann man sich darauf verlassen, dass er das auch ordentlich macht, wenn kein UB ansteht? Kann er auch in einer spontanen Vertretungsstunde die Zeit sinnvoll nutzen? Kann er auch vor schwierigen Klassen dauerhaft bestehen? Das sind so Fragen, die da irgendwie mehr Gewicht haben müssten... aber ich sehe keine grundsätzliche Alternative darin.

Und mal ganz ehrlich: Ich persönlich finde nichts abstoßender als Menschen, die sich permanent schlechte Leistungen immer nur mit "situativem Versagen" erklären können, aber darauf bestehen, dass sie ja eigentlich ganz super sind. Letztendlich definiert sich nahezu alles im Leben über eine gelungene Leistung in bestimmten Einzelsituationen.

Michael Ballack ist auch nur zum Millionär geworden, weil er eben immer oder meistens, wenn es darauf ankommt, super Fußball gespielt hat. Für Steffi Graf gilt dasselbe. Wer sich in einem Bewerbungsgespräch unpassend präsentiert, wird die Stelle nicht bekommen, auch wenn er eigentlich viell. geeignet wäre. So ist das im Leben!

melle1
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Beitrag von melle1 »

Off-Topic: Michalea, du hast den falschen Fußballer als Beispiel genommen. :D
Liebe Grüße melle1

karink532

Beitrag von karink532 »

Du weißt ja, ich persönlich stehe da auch eher auf LU LU LU- LUKAS PODOLSKI!!!! :mrgreen:

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