Die Wahl des Mentors...

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
Mrs.K
Beiträge: 396
Registriert: 09.06.2006, 13:40:42

Die Wahl des Mentors...

Beitrag von Mrs.K »

Ich finde dass die Wahl des Mentors sorgfältiger sein sollte. Ich habe gerade einen Mentorwechsell hinter mir - mein ehemaliger Mentor, der zwar meine beiden Fächer hatte, ist in Pension gegangen. Und da war es mental auch schon ewig vorher (auch was seinen Unterricht angeht). Er war nett, aber geholfen hat er mir grad null. Bis dato wusste ich nicht einmal, wofür ein Mentor überhaupt zuständig ist.

Meine neue Mentorin ist dafür super, ich könnte echt Lobeshymnen auf sie singen. Allerdings hat sie nur mein eines Fach, sodass ich im zweiten Fach keinen Ansprechpartner habe. Aber sie hat sich, obwohl neu an der Schule, in alles mich betreffende eingearbeitet (VD18...), gibt mir Hilfestellung wann immer ich sie brauche, hat sich extrem gut auf ihren Besuch meiner Doku-Stunde vorbereitet (sogar die fachfremde Lektüregelesen - das hätte ich nicht erwartet),...

Jedenfalls finde ich, dass der richtige Mentor einen solch enormen Unterschied ausmacht... Das sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall evaluiert und im Notfall angepasst werden. Klar haben die Schulen Engpässe (sonst hätte ich nämlich einen Mentor für jedes Fach), aber das Ref ist hart genug, und da sollte wenigstens die nötige Hilfe bereitstehen.

Weiß eigentlich jemand, inwieweit Mentoren ihre Arbeit ausgeglichen bekommen?
Mrs. Krabappel [img]http://www.ref-ex.de/phpBB2/images/avatars/gallery/Specials/mrsk.gif[/img]

*sanne
Beiträge: 277
Registriert: 31.05.2006, 23:12:52
Wohnort: NRW

Beitrag von *sanne »

Meine Mentoren bekommen leider KEINERLEI Ausgleich dafür, dass sie mich anleiten, unterstützen, mir Rückmeldungen geben und (teilweise wenn UBs anstehen) mit mir meine Planung überdenken. Das finde ich auch ungerecht, denn ich denke schon, dass es auch eine "Belastung" ist einen Referendar zu haben, wenn man sich die nötige Zeit nimmt. Allerdings denke ich, dass es an Förderschulen nochmal etwas komplizierter ist, weil es erforderlich ist sich auch detailiert über den Umgangen/Förderung der Schüler auszutauschen.

Die AKo bekommt soweit ich weiß eine Ausgleichstunde. Auch nicht viel, nur wie ich mitbekommen habe kann AKO auch einfach nur ein Titel (ohne weitere Funktion) sein.


Ich fühle mich auch sehr gut betreut und bin meinen Mentoren sehr dankbar. Ich weiß aber auch, dass einige Schulen ihre Referendare gar nicht wählen lassen, sondern einfach Mentoren bestimmen.

Mrs.K
Beiträge: 396
Registriert: 09.06.2006, 13:40:42

Beitrag von Mrs.K »

*sanne hat geschrieben: Ich weiß aber auch, dass einige Schulen ihre Referendare gar nicht wählen lassen, sondern einfach Mentoren bestimmen.
klar - gibt ja meist pro Fach nur einen!

Aber keinen Augleich? Ich dachte, das wäre mindestens ne Bezahlungsklasse drüber? Oder wenigstens Ausgleichsstunden?
Mrs. Krabappel [img]http://www.ref-ex.de/phpBB2/images/avatars/gallery/Specials/mrsk.gif[/img]

*sanne
Beiträge: 277
Registriert: 31.05.2006, 23:12:52
Wohnort: NRW

Beitrag von *sanne »

Soweit ich weiß nicht. kein Ausgleich.
Wieso gibt es pro Fach nur einen Mentor? versteh ich nicht. Oder gibt es bei dir nur einen Lehrer pro Fach, der Mentor sein möchte und sich zur Verfügung stellt?

Mrs.K
Beiträge: 396
Registriert: 09.06.2006, 13:40:42

Beitrag von Mrs.K »

ja, bei uns an der Schule ist das so. Je nachdem, welche Fächer du hast, die Mentoren hast du. Für Englisch gibt es bei uns aber gerade beispielsweise keinen. Die Stelle wurde auch so ausgeschrieben (als Mentor).
Mrs. Krabappel [img]http://www.ref-ex.de/phpBB2/images/avatars/gallery/Specials/mrsk.gif[/img]

luncatic
Beiträge: 679
Registriert: 23.11.2005, 16:07:43

Re: Die Wahl des Mentors...

Beitrag von luncatic »

emarie hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, inwieweit Mentoren ihre Arbeit ausgeglichen bekommen?
das ist gesetzlich geregelt, bei uns sind es pro referendar für die gesamtzeit 3 stunden. d.h. bei zwei mentoren und zwei jahren bekäme man theoretisch 0,75 stunden ermäßigung pro schuljahr. allerdings wird das zumindest an meiner schule nicht tatsächlich umgesetzt, so dass man als mentor die arbeit zusätzlich macht (und dann wundert sich die leitung, dass sich niemand freiwillig dazu bereit erklärt).

Seytania

Beitrag von Seytania »

@ emarie

Hallo,

meine drei Mentoren bekamen leider auch keinen Ausgleich für ihre Unterstützung und so ist das in Niedersachsen auch geregelt. Jeder Lehrer ist laut Gesetz/Verordnung oder wo auch immer es drin steht, so weit ich weiß dazu verpflichtet bei der Ausbildung künftiger Lehrer mitzuarbeiten. Gehört also zum Job. Wie es dann in der Realität gehandhabt wird und dass einige Leute ständig Reffis betreuen und andere nie, das ist eine andere Geschichte...

Meine Mentoren waren übrigens sehr unterschiedlich. Der eine ist gerade in Pension gegangen als ich auch fertig wurde. Er hat mich vor allem durch seine liebe Art, sein volles Vertrauen in meine Ideen, durch seine Hilfe bei größeren Projekten und durch fachliche Tipps unterstützt. Logischerweise hatte er weniger Ahnung von modernsten Unterrichtspraktiken und so. Aber er hat immer gesagt: "Mach mal, ich geb dir schon Rückendeckung und wenn sich einer beschwert, dann soll der sich erstmal mit mir anlegen." *g* Das war ein tolles Gefühl.
Mein zweiter Mentor ist so knapp 40, aber auch noch nicht so lange fertig. Er hatte noch etliche Materialien aus seiner Reffi-Zeit, die er mir zur Verfügung gestellt hat. Da ich mich in dem Fach nicht hab prüfen lassen, hat er sich bei der Prüfung ums Frühstück gekümmert. Von ihm kam meist nur positive Rückmeldung, wenn er bei mir zugesehen hat. Da hat auch sowas von gut getan, denn kritisiert wird man wirklich viel im Referendariat und selbstkritisch genug bin ich auch gewesen...
Meine dritte Mentorin ist noch ziemlich jung und auch noch nicht lange fertig. Sie hat sich öfter mal vor den Unterrichtsbesuchen nachmittags mit mir getroffen und meine Ideen für die Stunden mit mir zusammen ausgefeilt. Ich habe etliches an Literatur von ihr erhalten und diverse Tipps. Wenn sie mal bei mir zugesehen hat, kamen sinnvolle, aber nicht zu viele Tipps, wie ich mich noch steigern kann (z.B. mit der Stimme spielen oder auf Sitzordnung achten oder so).

Alle meine Mentoren haben meine Unterrichtsentwürfe durchgelesen (für ihr Fach) und ggf. Tipps und Verbesserungsvorschläge gegeben.

Was deine Mentorin da allerdings für dich tut, das geht wirklich schon über das normale Maß hinaus! Sag ihr mal immer wieder ganz lieben Dank zwischendrin, denn das ist wirklich mehr als sie müsste, wenn sie sogar die Literatur mit liest... Da macht sie sich aber richtig Arbeit! Absolut nicht selbstverständlich und für dich natürlich optimal!!!

Was ich teilweise zu bedenken geben möchte: Ich finde es bei einigen Leuten merkwürdig, wenn sie sich zu sehr auf ihre Mentoren verlassen bzw. erwarten, dass diese ihnen die Stunden und Unterrichtseinheiten basteln. Nach dem Referendariat soll man das ja schließlich selber können... Nehmt die Mentoren als eure Berater an, geht aber euren eigenen Weg und verwirklicht eure eigenen Ideen. Ich habe die Erfahrung gemacht (über eine Mitreferendarin von mir), dass es fürchterlich in die Hose gehen kann, wenn man von seinen Mentoren zu viel verlangt und sich zu unselbstständig zeigt!

Liebe Grüße,

Seytania

Antworten