Ungeeignete Referendare...

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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Stern*
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Beitrag von Stern* »

naja, gut, mit dem kann ich auch einverstanden sein. der vorige beitrag klang in meinen augen sehr elitär, nach dem motto: "manche zählen zu den glücklichen und haben die lehrerpersönlichkeit, andere haben eben pech gehabt". die, bei denen auf der einen seite wirklich gar keine eignung und auf der anderen seite kein einsehen vorhanden ist, sind glaube ich wirklich eine sehr geringe zahl der referendare. in unserem seminar habe ich... *überleg* zwei davon kennengelernt, bei denen die selbsteinschätzung konträr zu ihrem wirken vor der klasse stand. da spielten dann sogar faktoren wie körperhygiene mit rein :roll: .
Gruß von Stern*

Malina
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Beitrag von Malina »

Na lecker *g*

Ja, es war wirklich so in die Richtung gemeint, wie du es jetzt aufgefasst hast.

Ich kann es auch voll und ganz nachvollziehen, dass es die Hölle sein muss, wenn man im Ref (vorher hat man - jedenfalls wenn man nur die Zwangsdinge der vorgeschriebenen Praktika, die ja ein Witz sind - ja auch kaum Chance dazu) merkt, dass der Beruf einem überhaupt nicht liegt. Aus welchen Gründen auch immer. Sicherlich würden in dieser Situation die allermeisten Menschen dazu tendieren, dies erstmal für sich zu verleugnen und externe Gründe für das schlechte Laufen des Refs zu suchen - sei es nun das "System", die Schule, die Kollegen, Seminarleiter etc.
Wer gesteht sich schon gerne ein, sich in etwas verrannt zu haben? Man neigt halt dazu, sich "durchzubeißen" - um jeden Preis, auch wenn's die eigene Gesundheit ist.

Clara76

Beitrag von Clara76 »

...
Zuletzt geändert von Clara76 am 30.01.2013, 20:06:02, insgesamt 1-mal geändert.

bone-fiesler
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Beitrag von bone-fiesler »

"
TALENT und PERSÖNLICHKEIT sind extrem wichtig. Das macht auch die Kritik im Referendariat so schwierig, weil es nicht um äußere Probleme geht, die man leicht durch Fleiß beseitigen kann, sondern weil sie den Menschen in seinem innersten Selbstbild berührt. Trotzdem ist es enorm wichtig, ungeeigneten Kandidaten zu vermitteln, dass sie auf der falschen Spur sind. Bevor sie noch mehr Zeit verschwenden. Bevor sie in einem Beruf landen, in dem sie nicht glücklich werden können, weil sie scheitern werden. Bevor sie Kollegen zur Last fallen. Und bevor sie Schülern zur Last fallen"

- Ich würde diese Aussage mal unter "staatlich verordnetes Hellsehen" verbuchen. Wie sich ein Mensch in seinem Beruf entwickelt kann man nicht voraussagen.Außerdem: Dadurch, dass die Menschen verschieden sind, bevorzugt jeder Mensch ganz andere Persönlichkeiten. Wie soll man diese geeignete Persönlichkeit durch messbare Kategorien feststellen? Das ganze bleibt mehr oder weniger eine Frage des persönlichen Geschmacks bzw. der persönlichen Vorlieben.

Clara76

Beitrag von Clara76 »

...
Zuletzt geändert von Clara76 am 30.01.2013, 20:05:03, insgesamt 1-mal geändert.

Malina
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Beitrag von Malina »

bone-fiesler hat geschrieben:"
- Ich würde diese Aussage mal unter "staatlich verordnetes Hellsehen" verbuchen. Wie sich ein Mensch in seinem Beruf entwickelt kann man nicht voraussagen.
Nun, wie soll man denn deiner Meinung nach dieses Prinzip verändern, so dass es valide sein kann? Kann ja nicht sein, dass einfach jeder, der sein 1. StEx erlangt hat (was ja so schwer nun nicht ist), automatisch Lehrer werden kann.

Das was du oben beschreibst, zieht sich doch durch unser gesamtes System. Ich muss bei meinen Viertklässlern nächstes Schuljahr auch "hellsehen", ob sie am Gym, an der RS oder HS erfolgreich mitarbeiten können. Da kann man nur einen IST - Zustand wahrnehmen.

Anders kann man Menschen doch kein "Go" oder "No - Go" geben. Auch wenn es beizeiten brutal oder auch unfair aussehen sollte... was soll man sonst tun? Es kann nicht jedes Kind aufs Gymnasium, nicht jeder studieren und eben auch nicht jeder Lehrer werden. IRGENDWO dran muss man es ja festmachen.

Deswegen nochmal meine ganz ehrlich gemeinte Frage, völlig ab von Sinn oder Unsinn der Refausbildung:

Wie sollte man die Befähigung eines angehenden Lehrers überprüfen?

Meiner Einschätzung nach müssen dafür IMMER Menschen involviert sein, das kann kein Trainee - Computer auswerten. Und wenn Menschen daran beteiligt sind, wird es leider immer so sein, dass sie in gewisser Weise hellsehen müssen. ICH persönlich sehe dazu keiner Alternative!?

Zitronenfalter
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Beitrag von Zitronenfalter »

@ malina

Ich auch nicht. Wenn jemand wirklich über einen Zeitraum von 1-3 Jahren größtenteils grottenschlechte Stunden abliefert, dann gibt es Gespräche, Beratungsangebote, weitere Hilfestellungen - auch bei anderen Kolleginnen / Kollegen / Schulen - eben um Wohl und Wehe einer so weit reichenden, möglichen Entscheidung nicht in die Hände von nur ein oder zwei Leuten zu legen. Zumindest ist das in BaWü so. Aber wenn sich innerhalb der Probezeit wirklich gravierende Mängel zeigen, die der Betroffene nicht abzustellen vermag (oder nicht will), dann muss ernsthaft über das Nichtbestehen der Probezeit nachgedacht werden.
Nur weil einer nicht Lehrer werden kann, heißt das ja noch lange nicht, dass er / sie für jeden anderen Beruf ungeeignet ist. Auch der 1. Arbeitsmarkt sucht derartige Kräfte, weil diese meist gut ausgebildet sind.

Gruß
Zitro
heiter weiter!

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